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Diätpillen und Schlankheitsmittel: Was wirklich hilft

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 26. Sep. 2022
© Pexels/ SHVETS production
© Pexels/ SHVETS production

Wer Übergewicht mit Sport und Ernährung zu Leibe rücken möchte, braucht Disziplin. Doch manche Menschen suchen den schnellen Erfolg in Schlankheitsmitteln – diese sind meist teuer, unwirksam und im schlimmsten Fall sogar gefährlich. Lesen Sie hier, welche Diätpillen Sie Ihrer Gesundheit besser ersparen sollten.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Abführmittel
  2. Appetitzügler
  3. Fettblocker
  4. Sättigungskapseln
  5. Formuladiäten
  6. Fatburner
  7. Wissen zum Mitnehmen

Sie möchten ein paar Pfunde verlieren? Das interaktive ErnährungsCoaching der Techniker Krankenkasse begleitet Sie dabei: Mit dem Energiedichteprinzip reduzieren und halten Sie Ihr Gewicht – ohne, dass Sie sich mit komplizierten Nährwertangaben und lästigen Kalorientabellen auseinandersetzen müssen. Alltagstaugliche Tipps und leckere Rezepte bringen Abwechslung und unterstützen Sie zusätzlich, damit Sie Ihre Ernährung langfristig umstellen und Ihrer Wunschfigur näher kommen können.

Wichtig dabei: Bleiben Sie realistisch und nehmen Sie wöchentlich nicht mehr als 0,5–1 Kilogramm ab. Zudem erfordert eine Ernährungsumstellung nicht nur Zeit, sondern auch Disziplin. Da ist es nachvollziehbar, wenn manche Menschen die Abkürzung über Diätpillen nehmen wollen – schließlich verheißen sie leichtes Abspecken in kurzer Zeit. Die Realität sieht aber anders aus. Erfahren Sie mehr im Live Smarter-Blog.

Abführmittel

Schon allein durch ihre Wirkungsweise sind Abführmittel nicht als Diätpillen geeignet, denn sie fördern in erster Linie den Stuhlgang: Sie stimulieren die Darmbewegungen, machen den Stuhl gleitfähiger oder weicher, indem sie im Dickdarm Wasser binden. All das ist hilfreich bei Verstopfungen, bringt aber nichts beim Abnehmen, denn Abführmittel sprechen vor allem den Dickdarm an. Der steht sozusagen am Ende der Verdauung und sämtliche Nährstoffe wurden bereits im Dünndarm aufgenommen.

Hinzu kommt, dass der Körper sich bei regelmäßiger Einnahme an manche Abführmittel gewöhnt. Das führt zu einer Darmträgheit und schließlich zu einer Medikamentenabhängigkeit. Zudem können sie Blähungen, Bauchkrämpfe oder Störungen im Elektrolyt-Wasser-Haushalt verursachen und führen damit schlimmstenfalls zu Herzrhythmusstörungen. Aus diesen Gründen sollten Menschen, die unter Verstopfung leiden, solche Arzneien am besten unter ärztlichem Rat einnehmen. 

Merke!
Abführmittel sind als Diätpillen nutzlos, denn sie wirken im Wesentlichen im Dickdarm und fördern den Stuhlgang. Selbst bei Verstopfung sollten sie nicht leichtfertig eingenommen werden, da sie Nebenwirkungen haben.

Appetitzügler

Gerade der Heißhunger auf Süßes oder Herzhaftes macht das Abnehmen so schwer. Hier setzen Appetitzügler an, die in den Gehirnstoffwechsel eingreifen und so die Appetit- und Sättigungsregulation beeinflussen. Doch viele Substanzen sind verboten oder nicht mehr zugelassen, da sie abhängig machen, große Nebenwirkungen haben oder sogar zu Todesfällen führten (1).

Obwohl die Verbote für die Stoffe seit vielen Jahren gelten, werden sie immer wieder in Schlankheitsmitteln gefunden, die über das Internet vertrieben und meist als ­„natürlich“ ausgelobt werden. Das Fatale: Die Wirkstoffe sind nicht deklariert, obwohl sie in pharmakologisch aktiver Dosierung oder sogar massiver Überdosierung enthalten sind. Diese Produkte können lebens­gefährlich sein!

Dagegen bietet unsere Ernährung viel gesündere Alternativen: So können zum Beispiel Bitterstoffe aus Chicorée, Endivie und Radicchio die Lust auf Süßes mindern, während Eier, Linsen und Magerquark den Körper mit jeder Menge satt machenden Proteinen versorgt, sodass Heißhunger keine Chance hat. Aber auch Pfefferminztee, Ingwer und Haferflocken sind natürliche Appetitzügler

Merke!
Appetitzügler beeinflussen den Gehirnstoffwechsel und wirken dadurch auf Appetit- und Sättigungsregulation ein. Sie sind nicht zu empfehlen, denn je nach Zusammensetzung bergen sie enorme gesund­heitliche Risiken.

Fettblocker

Im Unterschied zu Appetitzüglern wirken Fettblocker nicht im Gehirn, sondern im Darm und führen dazu, dass der Körper einen Teil der Nahrungsfette nicht aufnehmen kann. Diese werden dann unverwertet vom Körper wieder ausgeschieden. Studien belegen die Wirksamkeit jedoch nur für einen Wirkstoff, der Erfolg hingegen ist überschaubar (2)(3und er bringt unangenehme Begleiterscheinungen mit sich: Blähungen mit Stuhlabgang, übelriechende Durchfälle bis zur Stuhlinkontinenz. Gleichzeitig kann der Organismus fettlösliche Vitamine schlechter verwerten, was bei längerer Einnahme zu Mangelerscheinungen führen kann.

Zudem sind solche Diätpillen, wenn überhaupt, nur unter ärztlicher Aufsicht, bei starkem Übergewicht (BMI ≥ 30) sowie in Kombination mit einer Ernährungsumstellung und Sport sinnvoll. Es gibt also hohe Hürden – und auch hohe Kosten, denn entsprechende Präparate schlagen monatlich mit 70–120 Euro zu Buche. Nicht zuletzt raten Fachleute von einer längerfristigen Einnahme ab: Wer nach drei Monaten nicht mindestens fünf Prozent seines ursprünglichen Gewichts verloren hat, sollte die Einnahme sogar beenden.

Ein unverdaulicher Ballaststoff, der aus den Panzern von Garnelen und Krabben stammt, wird ebenfalls als Fettblocker beworben. Präparate damit gibt es in Supermärkten, Drogerien und Apotheken zu kaufen. Aber das Geld dafür können Sie sich sparen, denn es gibt keine wissenschaftlichen Beweise für eine effektive Gewichtsreduktion (4).

Merke!
Es gibt nur einen Wirkstoff mit nachgewiesenen Effekten, aber der Fettblocker ist teuer, hat Nebenwirkungen und sollte wenn nur unter ärztlicher Begleitung, zeitlich begrenzt sowie in Kombination mit einer Ernährungsumstellung und Sport eingenommen werden.

Sättigungskapseln

Solche Mittel enthalten Ballaststoffe, etwa aus Algen, Flohsamenschalen, Guarbohnen oder der Konjakwurzel. Sie können bereits im Magen eine vielfache Menge der Eigenmasse an Wasser binden und quellen auf, was ein Sättigungsgefühl auslöst, sodass man weniger isst. Dadurch sollen die Pfunde purzeln.

Jedoch sollte niemand Wunder erwarten, denn für viele Inhaltsstoffe der Mittel fehlt der Nachweis, dass sie tatsächlich das Abnehmen unterstützen. Hinzu kommt, dass man mit den Sättigungskapseln nicht lernt, das Essverhalten umzustellen – das ist aber Grund­voraus­setzung, um langfristig das neue Gewicht zu halten.

Auch Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte bieten reichlich Ballaststoffe und machen lange satt. Mit dem TK-Ernäh­rungs­Coa­ching lernen Sie Ihren Speiseplan ausgewogen zu gestalten und entwickeln gesunde Gewohnheiten, mit denen Sie Ihr Essverhalten langfristig ändern.

Merke!
Sättigungskapseln enthalten Ballaststoffe, die bereits im Magen stark aufquellen. Das soll beim Abspecken helfen; für viele Mittel fehlt aber der Beleg, dass sie nützen.

Formuladiäten

Einen Sonderfall bilden Formuladiäten. Die Pulver werden mit Wasser oder Milch angerührt, liefern vergleichsweise wenig Kilokalorien und ersetzen einzelne oder mehrere Mahlzeiten. Allerdings findet mit ihnen keine Ernährungsumstellung statt, sodass der Jo-Jo-Effekt vorprogrammiert ist. Daher sind solche Trinkdiäten nur bei sehr starkem Übergewicht, unter ärztlicher Kontrolle und als Starthilfe für einen langfristigen Gewichtsverlust sinnvoll.

Merke!
Bei Formula-Diäten werden Mahlzeiten durch Shakes ersetzt. Gut zur anfänglichen Gewichtsreduktion, untauglich für eine längerfristige Ernährungsumstellung.

Fatburner

Sie sollen Stoffwechsel und Fettverbrennung anregen und so Pfunde schmelzen lassen. Doch viele Diätpillen enthalten Substanzen, deren Wirksamkeit nicht belegt ist und die sogar der Gesundheit schaden. Auch rein pflanzliche Mittel können hoch­ge­fähr­lich sein: So kann der Extrakt aus der indischen Pflanze Garcinia Cambogia Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden und sogar schwere Leberschädigungen auslösen (5).

Ein anderes Beispiel ist Bitterorangenextrakt. Er wird oft als Alternative zum verbotenen Wirkstoff aus dem Ephedrakraut eingesetzt und gern mit koffeinhaltigen Zutaten wie Guarana, Grüntee-, Kaffee- oder Mate-Extrakt kombiniert. Sowohl die Substanz aus dem Bitterorangenextrakt als auch Koffein beeinflussen das Herz-Kreislauf-System und verstärken sich in ihrer Wirkung gegenseitig. Das kann zu erhöhtem Blutdruck, Schlaflosigkeit oder Herzrasen bis hin zum Herzinfarkt führen (6).

Ein weiteres Risiko für die Gesundheit besteht, wenn Substanzen nicht oder in falscher Dosierung auf der Verpackung deklariert sind – das passiert insbesondere Produkten, die im Internet aus unsicheren Quellen oder aus dem Ausland bestellt werden. Zudem dürfen seit einem Urteil des Bundesgerichtshofs im Januar 2022 Nahrungsergänzungsmittel nicht mehr unter der Bezeichnung Fatburner verkauft oder beworben werden. Daher weichen viele Herstellende gerne auf alternative Bezeichnungen, die mitunter sehr verlockend klingen. Lassen Sie aber die Finger davon!

Legen Sie stattdessen lieber Beeren, Fisch, Harzer Käse, Linsen oder Zitrusfrüchte regelmäßig in Ihren Einkaufskorb. Diese Fatburner-Lebensmittel enthalten zahlreiche Nährstoffe, die den Stoffwechsel anregen und dabei helfen, überschüssige Pfunde zu verlieren. Würzen Sie Ihre Gerichte außerdem häufiger mit Chilipulver oder Cayennepfeffer, denn ihr Capsaicin kann die Fettverbrennung im Körper vorübergehend ankurbeln.

Merke!
Freiverkäufliche Fatburner sollen beim Abnehmen helfen. Doch die Versprechungen sind wissenschaftlich nicht belegt. Im Gegenteil: Einige Inhaltsstoffe können sogar der Gesundheit immens schaden.

Wissen zum Mitnehmen

Diätpillen haben unterschiedliche Effekte: Sie hemmen den Appetit, kurbeln den Fettstoffwechsel an, erhöhen die Sättigung oder reduzieren die Aufnahme von Nahrungsfetten im Darm. Doch insbesondere von Appetitzüglern und Fatburnern ist dringend abzuraten, denn viele darin enthaltene Substanzen sind nutzlos und sogar gesundheitsschädlich. Zum Abnehmen sind Abführmittel ebenfalls ungeeignet, denn sie wirken im Wesentlichen im Dickdarm und fördern den Stuhlgang. Zudem kann ein Missbrauch im schlimmsten Fall Herzrhythmusstörungen verursachen.

Doch welche Diätpillen helfen wirklich? Unter den Fettblockern bestätigen Studien nur für einen Wirkstoff einen Nutzen. Aber der Erfolg ist überschaubar und das Schlankheitsmittel ersetzt keine Diät, sondern begleitet das Abnehmprogramm lediglich. Zudem ist es teuer und kann Blähungen mit Stuhlabgang, übelriechenden Durchfällen und Stuhlinkontinenz verursachen. 

Billiger, gesünder und hilfreicher als all diese Schlankheitsmittel ist eine Änderung des Lebensstils: regelmäßig Sport treiben sowie kontrolliert und abwechslungsreich essen. Wer dabei professionelle Unterstützung benötigt, bekommt sie von der Techniker Krankenkasse. Sie bietet ihren Versicherten das interaktive TK-Ernäh­rungs­Coa­ching an.


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Gemeinsam mit der TK haben wir großes Interesse daran, Sie über wichtige Themen rund um Gesundheit und Ernährung aufzuklären. Mehr über die Zusammenarbeit und die TK erfahren Sie hier.

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