Faszination Erdbeere

Erdbeeren: Lustobjekt & Beautywunder

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Faszination Erdbeere
Faszination Erdbeere

Faszination Erdbeere: Keine andere Frucht regt unsere Geschmacksnerven und unsere Fantasie so an wie die Königin der Beeren. EAT SMARTER hat versucht, die Geheimnisse der süßen Powerfrucht zu entschlüsseln.

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren

Die Qual der Wahl

Es gibt inzwischen weit mehr als 1000 Erdbeersorten weltweit und jedes Jahr kommen neue hinzu. Sie tragen Namen wie „Cosima“, die „Schöne von Chile“ oder „Mieze Schindler“. Manche eignen sich am ehesten für Konfitüre, andere für Saft, die meisten schmecken am besten, wenn sie frisch gegessen werden. Ein Klassiker unter den Erdbeersorten ist „Senga Sengana“, eine besonders aromatische und widerstandsfähige Frucht. „Kent“ dagegen stammt aus Kanada, ist robust und gedeiht auch in kälteren Gegenden. „Elsanta“ eignet sich gut für den Anbau im eigenen Garten und wird wegen ihres starken Erdbeeraromas geschätzt.

Die Erdbeere und der Aberglaube

Den alten Germanen waren die Früchte nicht geheuer. Bei ihnen galt das Pflücken wilder Erdbeeren als riskant. Fiel eine Erdbeere zu Boden, durfte sie nicht aufgehoben werden: Sie war Nahrung für die Geister, mit denen unsere Vorfahren sich gutstellen wollten. Später verfütterten Bauern in der Walpurgisnacht Erdbeerstängel an ihr Vieh – als Schutz gegen böse Mächte.

Erdbeeren: süße Medizin

Schon im Mittelalter wurde die Heilkraft der Erdbeere geschätzt. Heute wissen wir: Die Früchte enthalten viele bioaktive Substanzen wie Ferulasäure und Ellagsäure, beides effektive Krebshemmer. Ellagsäure ist nur in wenigen Obstsorten enthalten, gar nicht in Gemüse. Die Säuren helfen auch beim Vorbeugen von Thrombosen und Infarkten. Wichtig: Die Heilstoffe sind empfindlich. Frische Erdbeeren schmecken also nicht nur besser, sie sind auch gesünder.

Das Beerenbad

Madame Tallien, eine der bekanntesten und einflussreichsten Kurtisanen des spätrevolutionären Frankreichs, verbrauchte als Privatperson bis heute wohl die größten Mengen Erbeeren. Sie badete regelmäßig in den zerdrückten Früchten. Pro Tag ließ la Grande Dame, die auch die Geliebte Napoléon Bonapartes war, dafür elf Kilo Erdbeeren entsaften. Sie war sicher, nur so würde ihre Haut weich und geschmeidig. Übrigens: Trotz ihres glamourösen Stils konnte Madame Tallien Napoléon nicht halten: Er wandte sich ihrer Freundin Joséphine zu und verbat den beiden Frauen den Kontakt zueinander.

Lustobjekt Erdbeere

Kein anderes Obst kann es mit der erotischen Ausstrahlung der Erdbeere aufnehmen. Das liegt nicht nur am verführerischen Geschmack, sondern auch an ihrer sinnlichen Form. So soll ihr alter deutsche Name „Brestling“ nicht vom Erdbeerhafen Brest herrühren, sondern auf die Ähnlichkeit der Erdbeere mit der weiblichen Brustwarze verweisen. Und der wüste Dichter François Villon lechzte schon im 15. Jahrhundert: „Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund“ – ein Gedicht, das später der nicht minder wüste Klaus Kinski in Deutschland berühmt machte.

Beautywunder Erdbeere

Nicht nur von innen, auch von außen bewirken die kleinen Beeren echte Beautywunder. Sie helfen der Haut, sich zu erneuern. Dafür sind vor allem die kleinen gelben Punkte in der Erdbeere verantwortlich, auch Nüsschen genannt. Sie kommen bei einem Peeling am besten zum Einsatz. Ein Beispiel: 1 Tasse frische Erdbeeren pürieren und mit 2 El Milch, 2 El Weizenkleie und 2 Tl Honig verrühren. Tragen Sie die Mischung auf Gesicht und Hals auf und massieren Sie sie leicht ein. Danach mit lauwarmem Wasser abspülen. Das sorgt für einen sommerfrischen Teint.

Filmstar Erdbeere

Die Erdbeere machte auch als Erotikstar auf der Leinwand Karriere: Mickey Rourke und Kim Basinger trieben mit den roten Früchtchen in „Neuneinhalb Wochen“ ihre Spielchen. Richard Gere schickte Julia Roberts in „Pretty Woman“ als Vorspiel Champagner und Erdbeeren aufs Zimmer. Zu höherem cineastischem Ruhm verhalfen der Frucht zwei Meisterwerke der Filmgeschichte: „Wilde Erdbeeren“ (1957) von Ingmar Bergmann und „Blutige Erdbeeren“ (1970 ), das in Cannes die „Goldene Palme“ gewann. Auch die kubanische Komödie „Erdbeer und Schokolade“ (1994) wurde international mit Preisen überhäuft. (thi)

Schreiben Sie einen Kommentar