Hohe Eiweißkonzentrationen führen zu früher Pubertät
Die Ernährung beeinflusst entscheidend den Beginn der Pubertät.Das haben Forscher unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Remer herausgefunden. EAT SMARTER stellt die Zusammenhänge vor.
Stresshormone bei Kindern wirken wie schwache Geschlechtshormone
Kinder bilden Geschlechtshormone fast ausschließlich in der Nebennierenrinde, also dort, wo die Stresshormone Cortisol, Cortison und Adrenalin ausgeschüttet werden und die im kindlichen Organismus wie schwache männliche Geschlechtshormone (Andrenogene) wirken. Sie werden im Körper auch zu weiblichen Geschlechtshormonen, zu Östrogenen, umgewandelt. Der Beginn der Androgenproduktion in der Kindheit wird als Andrenarche bezeichnet. Diese Nebennierenandrogene wurden für das Pubertäts-Timing fälschlicherweise häufig unterschätzt. Den Forschern ist es nun aber im Rahmen der sog. DONALD-Studie (Dortmund Nutritional and Longitudinally Designed Study) gelungen zu zeigen, dass bei Kindern mit einer ausgeprägten Adrenarche die Genital- und Brustentwicklung bis zu 10 Monate eher einsetzte. Den Zusammenhang zwischen Ernährung und Beginn der Pubertät haben deutsche Forscher der Bonner Universität unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Remer vom Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund in Zusammenarbeit mit ihren Giessener und Heidelberger Kollegen herausgefunden.
Ausgewogene Ernährung besonders wichtig in der Pubertät
Zudem ließ sich beobachten, dass Kinder, die in den zwei Jahren vor Pubertätseintritt viel Eiweis zu sich nahmen, den entwicklungsspezifischen Wachstumsschub ein halbes Jahr früher bekamen. Die Studie ist auch deshalb von Interesse, da eine frühe Pubertät die Wahrscheinlichkeit erhöht, an Brust- oder Hodenkrebs zu erkranken. Eine eiweisarme Ernährung wird jedoch seitens der Forscher ausdrücklich nicht empfohlen, denn gerade in der Pubertät ist es wichtig, sich ausgewogen zu ernähren für den Aufbau von Knochen und Muskulatur. Die Kombination von eiweisreicher Ernährung mit frischem Gemüse und Obst ist ideal. Mehr: Universität Bonn
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