Do it Yourself

Laugenbrezeln selber machen

Von Katharina Borgerding
Aktualisiert am 03. Mär. 2023
Laugenbrezeln

In Bayern gehören Laugenbrezeln zu jeder Brotzeit dazu. Doch auch im restlichen Deutschland – und sogar vielen Ländern außerhalb Europas – hat das verschlungene Gebäck viele Fans. Meist kaufen wir es beim Bäcker oder backen Tiefkühlprodukte auf. Dabei ist es gar nicht schwer, Laugenbrezeln selber zu machen.

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Brezeln gibt es schon seit vielen Jahrhunderten. Ursprünglich soll es eine christliche Fastenspeise gewesen sein. Doch die Bayern pflegen eine andere Entstehungslegende: Ein Bäckerlehrling soll von seinem „Landesherrn“ zum Tode verurteilt worden sein. Seine einzige Chance der Strafe zu gehen: einen Kuchen backen, durch den die Sonne dreimal hindurch scheint. Der Lehrling erfand die Brezel und soll tatsächlich freigesprochen worden sein.

Ob der Mythos stimmt? Das weiß keiner, doch egal, wann und wo die Geburtsstunde der Brezel stattfand, heute ist das Gebäck eines der beliebtesten überhaupt und weltweit bekannt. Aber Selbermachen können die Spezialität nur wenige. Aus diesem Grund gehen sie zu Discounterb wie Lidl und Aldi oder Bäckereien wie Ditsch, Backhus oder Allwörden, um sich eine Laugenbrezel zu kaufen. Dabei ist es gar nicht so schwer – wie wir Ihnen hier beweisen.

Übrigens: Laugenbrezeln werden vor dem Backen für wenige Sekunden in eine Natronlauge (Natriumhydroxid oder Säurereglulator) getaucht. Beim Backen reagiert das Natron dann mit dem Brezelteig und es findet eine sogenannte Maillard-Reaktion statt: Das Gebäck erhält seine typische braune Farbe und seinen speziellen Geschmack. 

Laugenbrezeln selber machen – das Rezept

Zutaten:

Für den Teig:

  • 1 Würfel frische Hefe
  • 500 g Mehl
  • 1 TL Zucker
  • 375 ml Milch
  • 50 g Butter
  • 1 TL Salz

Für die Lauge:

  • 1 l Wasser
  • 2 Beutel Natron

Außerdem:

  • 2 EL grobes Salz zum Bestreuen

Zubereitung:

1. Stellen Sie zunächst einen Vorteig her. Für den Vorteig die Hefe zerbröseln und dann mit 2 Esslöffel Mehl (z.B. Weizenmalzmehl), 1 Teelöffel Zucker und 3 Esslöffel lauwarmer Milch verrühren. Mit einem Tuch abdecken und 20 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.

2. Die Butter schmelzen und abkühlen lassen.

3. Geben Sie das restliche Mehl in eine Schüssel. In die Mitte eine Vertiefung formen. In die Mulde den Vorteig geben und mit dem Mehl vermischen. Nach und nach die Milch, die zerlassene Butter und das Salz dazugeben und zu einem geschmeidigen Hefeteig kneten.

4. Den Teig der Brezeln mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen. Der Teig sollte sich verdoppeln.

5. Auf einer bemehlten Fläche den Teig nochmals kräftig durchkneten und eine Rolle formen. Diese in 16 gleich große Teile schneiden. Aus diesen Teilen jeweils 30 cm lange Rollen formen, die in der Mitte etwas dicker sind. Daraus dann Brezeln formen. Diese Teiglinge 10 Minuten gehen lassen.

6. Den Backofen auf 220 °C vorheizen. Für die Lauge das Wasser in einen großen Emailletopf geben. Das Haushaltsnatron unter Rühren mit einem Metallgegenstand auflösen und dann zum Kochen bringen.

7. Tauchen Sie mit einer Schaumkelle jede Laugenbrezel einzeln 30 Sekunden in die Lauge. Danach rausholen, abtropfen lassen, auf das Backblech legen und mit groben Salz bestreuen.

8. Im vorgeheizten Backofen auf der mittleren unteren Schiene 15 Minuten backen.

Tipp: Natronlauge ist ätzend. Achten Sie darauf, dass nichts in die Augen oder auf die Haut kommt.

 
Hallo, spät aber immerhin... Zu diesem Rezept habe ich drei Kommentare: Fast 10% der Mehlmenge als Hefezugabe - geht's noch ? Schon die Hälfte wäre zu viel. Noch besser: 2 g Hefe und die fertig geschlungenen, noch nicht gelaugten Brezen über Nacht im Kühlschrank reifen lassen. Dazu das Blech in einen Müllsack stecken und den Sack umschlagen. Am Morgen die Brezen vor der Verarbeitung etwa eine Stunde akklimatisieren lassen. 30 cm lange Teigrollen, das kann doch keine ordentlichen Brezen geben. 60 cm sollten es schon sein. 4%ige Natronlauge kann man auch unmittelbar vor dem Einschießen mit einem Pinsel satt auftragen. Dann sofort einschneiden und ab in den Ofen. Beste Grüße Stefan
 
Was für ein Verhältniss von Natron (Kaiser-Natron) zur Wasser benötigt man um eine Lauge Herzustellen. Und wie stell ich die Lauge her!!! Kann man die fertige Lauge auch im Kalten zustand verwenden, oder muss man sie jedesmal Erwärmen um das Laugengebäck in der Lauge zu laugen???
Bild des Benutzers EAT SMARTER
Hallo Herr Zaworski, einige Ihrer Fragen werden bereits im Rezept beantwortet: Für die Lauge benötigen Sie: 1 l Wasser und 2 Beutel Natron. Und so stellen Sie die Lauge her: Das Wasser in einen großen Emailletopf geben. Das Natron unter Rühren mit einem Metallgegenstand auflösen und dann zum Kochen bringen. Bei einer echten Natronlauge können die Bretzeln auch in kalte Lauge getaucht werden. Viele Grüße von EAT SMARTER
 
Kann man auch hefepulver verwenden?
Bild des Benutzers EAT SMARTER
Ja, statt der frischen Hefe können Sie auch 1 Beutel Trockenhefe nehmen.
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