Experte Benjamin Foks
Wissenschaftlich geprüft

Die 12 häufigsten Diätfehler

Von Leonie Busse mit Expertenrat von Benjamin Foks
Aktualisiert am 06. Mär. 2023

Abnehmen erfordert viel Disziplin, Durchhaltevermögen und einen starken Willen. Doch manchmal kann es auch nachteilig sein, wenn man zu verbissen an die Sache herangeht. EAT SMARTER klärt auf, welche 12 typischen Fehler beim Abnehmen hinderlich sind und wie man diese vermeiden kann.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Richtig abnehmen
  2. Wer richtig abnehmen will, muss ..
  3. Typische Fehler beim Abnehmen
  4. Fehler 1: Nur die Waage zählt
  5. Fehler 2: Ich will sofort abnehmen!
  6. Fehler 3: Verpackungen nicht lesen
  7. Fehler 4: Zu viel oder gar keinen Sport machen
  8. Fehler 5: Nur mit Ausdauersport nimmt man ab
  9. Fehler 6: Zu wenig oder zu viele Kilokalorien aufnehmen
  10. Fehler 7: Zu wenig Ballaststoffe essen
  11. Fehler 8: Zu wenig Proteine essen
  12. Fehler 9: Zu viel Fett während einer Low-Carb-Diät
  13. Fehler 10: Zu häufig essen
  14. Fehler 11: Zucker trinken
  15. Fehler 12: Keine vollwertige Ernährung
  16. Die Top 3 Fehler beim Abnehmen in diesem Video
  17. Wissen zum Mitnehmen

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Richtig abnehmen

Eine Statistik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigte, dass mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Europa zu dick ist. Ganze 59 Prozent der Erwachsenen lebten demnach mit Übergewicht oder Fettleibigkeit – dabei ist der Anteil der übergewichtigen Männer (63 Prozent) höher als der bei Frauen (54 Prozent). Deutschlang lag bei den Erwachsenen leicht unter dem Durchschnitt der Region, wobei hier die Unterschiede zwischen deutschen Männern und Frauen deutlich auseinander gehen: Der Wert der Frauen lag unter 50 Prozent, der der Männer bei 65 Prozent (1)

Gleichzeitig boomt die Abnehmindustrie – Millionen Menschen wollen abnehmen. Dabei gab es im Jahr 2021 rund 4,01 Millionen Personen in der deutschsprackigen Bevölkerung ab 14 Jahre, die ein besonderes Interesse an Diäten und Diätprodukten hatten (2).

Die Empfehlung für einen gesunden BMI (Body Mass Index) der World Health Organisation (WHO) liegt bei Erwachsenen zwischen 18,5 bis 24,9. Ab einem BMI-Wert über 25 gilt man der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge als übergewichtig, ab einem Wert von 30 als adipös.

Dieser Rechner hilft dabei, Ihren persönlichen BMI zu bestimmen:

BMI-Rechner

Der Body Mass Index (BMI) ist das Gewicht einer Person geteilt durch das Quadrat der Körpergröße. Er ist eine Schätzung, ob Ihr Gewicht gesund ist. Ein hoher BMI kann auf einen hohen Körperfettanteil hinweisen, kann aber bei aktiven und fitten Personen ungenau sein.

Das Ergebnis ordnet Ihr Gewicht in Unter-, Normal-, Übergewicht oder Adipositas ein. Der BMI gilt zwischen dem 19. und 65. Lebensjahr.

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Doch bewerten Sie das BMI-Ergebnis nicht über. Da es für die Berechnung nur Ihre Größe und Ihr Gewicht benötigt, ist das Ergebnis nicht sonderlich aussagekräftig. Um den Gesundheitszustand besser beurteilen zu können, müssen Faktoren wie Ernährung und Lebensstil, Knochendichte und Körperzusammensetzung sowie das Alter und Geschlecht mit einbezogen werden. Um Ihre Gesundheit gut einschätzen zu können, konsultieren Sie am Besten eine Ärztin oder einen Arzt oder alternativ eine:n Ernährungsberater:in.

Wer richtig abnehmen will, muss ... 

Viele scheitern an dem Vorsatz "Ich will abnehmen" und fragen sich verzweifelt, woran es liegt. Schließlich essen sie weniger, trainieren häufig, greifen zu Light-Produkten und verzichten auf vieles und trotzdem sehen sie keine Erfolge. Das liegt zum Teil daran, dass noch immer veraltete Vorgaben zum Abnehmen kursieren. 

Denn wer Gewicht verlieren möchte und sich darüber informiert, trifft zunächst vor allem auf sehr viele Regeln. Tu dies, nicht das; iss dies, nicht das! Offenbar kann man verschiedene Fehler beim Abnehmen machen. Doch was ist dran an diesen Vorschriften?

Wenig essen? Viel essen?

Fest steht: Wer abnehmen will, muss ein Kaloriendefizit erreichen. Das heißt, man muss weniger Kilokalorien aufnehmen, als man verbrennt. Aber zu wenig Kilokalorien können das Abnehmen wiederum verlangsamen, denn dann wird nicht Fett, sondern Muskelmasse abgebaut. 

Frühstücken 

Immer wieder wird betont, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist. Doch tatsächlich ist dies von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Während einige morgens nur schwer etwas essen können, kommen andere ohne ein gutes Frühstück nicht in die Gänge (3).

Muskeln aufbauen

Viele Abnehmwütige fürchten sich davor, Muskeln aufzubauen. Das liegt vor allem daran, dass die Waage dann häufig keine niedrigere Zahl anzeigt. So denken sie schnell, dass sie nicht abnehmen, obwohl die Zahl auf der Waage lediglich durch den Muskelzuwachs unverändert oder kaum verändert bleibt. 

Mehr Muskelmasse führt aber zu einem höheren Kalorienverbrauch. Demnach werden mit mehr Muskeln auch mehr Kilokalorien verbrannt und so können mehr Kilokalorien aufgenommen werden, ohne zuzunehmen.

Merke!
Es gibt zahlreiche Vorgaben, wie man richtig abnehmen soll. Hier gilt es, vorsichtig zu sein und zu hinterfragen. Jeder Körper ist anders, daher sollten Sie diese Tipps nur nach individuellen Bedürfnissen befolgen.

Typische Fehler beim Abnehmen

Bei so vielen Abnehmtipps ist es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Dies sind 12 der häufigsten Fehler, die während einer Diät oder eines Abnehmprozesses gemacht werden. Wie Sie diese Fehler vermeiden können, lesen Sie hier. 

Fehler 1: Nur die Waage zählt

Wer sich täglich wiegt, kann schnell enttäuscht werden. Die Zahl verändert sich nicht schnell genug, obwohl alle Diät-Regeln eingehalten werden. Was viele aber vergessen: Gewicht wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, unter anderem auch dem Flüssigkeitshaushalt oder wie viel Nahrung sich noch im Verdauungstrakt befindet. 

Das Gewicht kann am Tag um etwa 1,4 Kilogramm schwanken. Bei Frauen spielen weitere Faktoren wie ein veränderter Hormonspiegel, der zu erhöhter Wassereinlagerung führen kann und sich somit als Mehr auf der Waage spiegelt, eine Rolle (4).

Die Zahl auf der Waage hängt – wie bereits erwähnt – auch davon ab, ob Muskeln aufgebaut werden. Denn während eines Muskelwachstums wird zwar Fett verbrannt, jedoch ist dies auf der Waage nicht unbedingt zu sehen. Das kann trotz Abnehmerfolg frustrieren.

Richtig abnehmen: Halten Sie Ihren Abnehmprozess nicht nur mithilfe einer Waage fest. Nehmen Sie hin und wieder Ihre Maße, besonders der Hüftumfang ist hier wichtig. Auch Vorher-Nachher-Fotos können helfen, die Abnehmerfolge klarer zu sehen.

Merke!
Das Gewicht wird unter anderem von dem Flüssigkeitshaushalt, Hormonschwankungen oder Muskelzuwachs beeinflusst. Messen Sie Ihre Abnehmerfolge neben dem Wiegen auch anhand von Fotos oder eines Maßbands.

Fehler 2: Ich will sofort abnehmen!

Ein weiteres Problem beim Abnehmen sind unrealistische Erwartungen. Dies bezieht sich sowohl auf das angestrebte Ziel als auch auf die Zeit, in der es erreicht werden soll. 

Jeder Körper ist anders. Das heißt, dass nicht jeder eine bestimmte Körperform erreichen kann. Gerade im Internet geistern Schönheitsideale herum, die vollkommen unrealistisch sind und mit keiner Diät und keinem Sportprogramm zu erreichen sind.

Abnehmen braucht Zeit: Zu erwarten, dass man innerhalb kürzester Zeit das Wunschgewicht und den Traumkörper erreicht, ist unrealistisch. Laut einer Studie brechen diejenigen mit den höchsten Erwartungen am häufigsten eine Diät oder ein Abnehmprogramm ab (5)

Richtig abnehmen: Ein festes Ziel zu haben ist wichtig für den Abnehmerfolg und kann motivieren. Setzen Sie sich realistische Ziele und stürzen Sie sich nicht in ungesunde Crash-Diäten. So bleibt die Motivation langfristig erhalten.

Merke!
Viele Menschen beginnen eine Diät mit unrealistischen Erwartungen – dies führt häufig zu Demotivation und Abbruch der Diät. Setzen Sie sich langfristige Ziele, die Ihrem Körper entsprechen, um durchzuhalten.

Fehler 3: Verpackungen nicht lesen

Wer abnehmen will, sollte wissen, was er isst. Daher ist es wichtig, sich die Verpackungen von Lebensmitteln genau anzusehen und die Zutatenliste sowie die Nährwertangaben zu lesen. Andernfalls kann es schnell passieren, dass man ungewollte Kilokalorien oder ungesunde Zutaten zu sich nimmt.

Hier finden Sie eine Übersicht aller E-Nummern und Zusatzstoffe.

Zum Artikel ►

Besonders verhängnisvoll kann dies bei Produkten sein, die vermeintlich gesund sind oder dies auf der Verpackung behaupten. So wird dem Käufer eine falsche Sicherheit vorgegaukelt. Vorsicht gilt auch bei Diät- und Light-Produkten, da sich beispielweise in vielen fettarmen Joghurts oft Süßungsmittel und viele Zusatzstoffe verstecken.

Merke!
Beim Abnehmen ist es wichtig, genau zu wissen, was man isst. Lesen Sie daher aufmerksam die Zutatenliste und Nährwertangaben auf Verpackungen, um versteckte und ungewollte Inhaltsstoffe zu entdecken.

Fehler 4: Zu viel oder gar keinen Sport machen

Wer abnimmt, verliert sowohl Fettmasse als auch Muskelmasse – wie viel, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Wer beispielsweise keinen Sport macht, wird mehr Muskelmasse abbauen und einen niedrigeren Grundumsatz haben.

Wer hingegen Sport treibt, wird weniger Muskelmasse abbauen. Als Faustregel gilt: Je mehr magere Muskelmasse man hat, desto leichter kann man abnehmen und das Gewicht langfristig halten (6).

Dennoch sollte man es nicht übertreiben: Zu viel Sport ist für den Körper belastend. Denn eine übermäßige Belastung durch Sport kann die Nebennieren erschöpfen und es werden weniger Nebennierenhormone produziert, die den Stresspegel regulieren (7).

Viele Menschen machen zudem den Fehler beim Abnehmen, den Kilokalorienverbrauch während einer Sporteinheit zu überschätzen. Zwar wird der Grundumsatz durch Sport erhöht, aber nicht so stark, wie man vielleicht denkt. Beim Joggen verbraucht man zum Beispiel in einer halben Stunde etwa 350 Kilokalorien.

Eine Studie der University of Ottawa zeigte, dass Menschen, die etwa 200 bis 300 Kilokalorien während einer Sporteinheit verbrannten, ihren Verbrauch auf über 800 Kilokalorien schätzten. Demnach aßen sie mehr und nahmen mehr Kilokalorien auf – das eigentlich erwünschte Kaloriendefizit erreichten sie dadurch also nicht (8)

Richtig abnehmen: Machen Sie Sport, aber übertreiben Sie es nicht. Die DGE emfpiehlt etwa 30 bis 60 Minuten Bewegung pro Tag. Mehrmals die Woche Ausdauer- und Krafttraining ist eine gesunde und realistische Weise, den Stoffwechsel während einer Diät anzukurbeln und langfristig Gewicht zu verlieren.

Merke!
Um langfristig abnehmen zu können, sollte man Sport treiben. Zu viel Sport ist jedoch ungesund. Achten Sie auf eine Mischung aus Ausdauer- und Krafttraining und hören Sie auf Ihren Körper.

Fehler 5: Nur mit Ausdauersport nimmt man ab

Oft wird nur Ausdauersport mit Abnehmen assoziiert – wer sich auf dem Laufband abmüht, verbrennt auch viel Fett. Tatsächlich ist aber auch Krafttraining eine der wichtigsten Methoden, um abzunehmen. Denn die magere Muskelmasse ist ausschlaggebend für einen Abnehmerfolg. 

Studien zeigten sogar, dass Krafttraining eines der effektivsten Trainingsarten ist, um Muskeln aufzubauen und den Stoffwechsel zu optimieren. Zudem ist es für die gesamte Körperzusammensetzung förderlich und hilft, Bauchfett zu verbrennen. Die besten Erfolge werden erzielt, wenn Ausdauer- und Krafttraining kombiniert werden (9).

Warum nimmt man mit Muskeln mehr ab? 

"Beim Abnehmen geht es darum, ein Kaloriendefizit zu schaffen. Der Grundumsatz sollte dabei immer gedeckt sein. Um jedoch den Arbeitsumsatz (Kalorienverbrauch pro Tag) zu steigern, hilft Bewegung, also Training. Mit zunehmender Muskulatur erhöhen sich der Grundverbrauch und der Energieverbrauch im Training. Ein Mensch mit hohem Muskelanteil verbraucht somit in Ruhe und in Bewegung mehr Kilokalorien als eine Person mit weniger Muskulatur. Dies führt theoretisch dazu, dass man effektiver abnimmt. Wobei auch hier wieder zu beachten ist, dass Abnehmen nicht immer Gewichtsverlust bedeutet, da eine höhere Muskeldichte mehr wiegt als das gleiche Volumen Fett. Allerdings kommt der Körper erst durch die Muskulatur in Form," so Ernährungsberater und Personal Trainer Benjamin Foks.

Richtig abnehmen: Beschränken Sie sich nicht auf eine Sportart, sondern integrieren Sie für optimale Abnehmerfolge sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining in Ihr Sportprogramm.

Merke!
Die größten Erfolge beim Abnehmen werden durch eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining verzeichnet. Krafttraining zählt sogar zu den effektivsten Methoden beim Abnehmen.

Fehler 6: Zu wenig oder zu viele Kilokalorien aufnehmen

Wie bereits erwähnt ist ein Kaloriendefizit notwendig, um abzunehmen. Bislang galt, dass ein Defizit von 3500 Kilokalorien pro Woche einen Gewichtsverlust von etwa einem halben Kilo pro Woche nach sich ziehen kann. Eine aktuelle Studie der Montclair State University ergab nun, dass diese Aussage nicht zu verallgemeinern, sondern von Person zu Person unterschiedlich ist (10)

Viele unterschätzen ihre tägliche Kalorienaufnahme. In einer Studie berichteten zehn adipöse Menschen, während der Testphase täglich 1000 Kilokalorien aufgenommen zu haben. Anschließende Untersuchungen ergaben jedoch, dass sie tatsächlich die doppelte Menge an Kilokalorien aufnahmen (11).

Ein weiterer typischer Fehler beim Abnehmen ist es, gesunde Lebensmittel per se als "gut" anzusehen. Denn auch gesunde Lebensmittel, die sehr kalorienhaltig sind, wie etwa Nüsse oder Käse, können dick machen. 

Wichtig ist auch, die Kalorienzufuhr nicht zu stark zu reduzieren, da der Stoffwechse dann drastisch herunterfährt und weitaus mehr Muskelmasse abgebaut wird (12)

Richtig abnehmen: Die Portionsgröße ist entscheidend. Finden Sie heraus, wie hoch Ihr persönlicher Tagesumsatz, ist und richten Sie sich danach. Ein Ernährungstagebuch kann hilfreich sein, den Überblick zu behalten.

Merke!
Nur mit einem Kaloriendefizit kann Gewicht verloren werden, dieses sollte jedoch nicht zu groß sein, da dies ungesund ist. Ein Ernährungstagebuch kann helfen, die tägliche Kalorienaufnahme festzuhalten.

Fehler 7: Zu wenig Ballaststoffe essen

Wer während einer Diät nicht ausreichend Ballaststoffe isst, tut sich damit nicht unbedingt einen Gefallen. Weil man sie gut kauen muss und sie im Magen aufquellen, sättigen lösliche Ballaststoffe aus Getreide, Hülsenfrüchten und Gemüse gut und besonders nachhaltig.

Lebensmittel mit hohem Ballaststoffanteil lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen – das verhindert Heißhungerattacken. Wasserlösliche Ballaststoffe, wie beispielsweise Pektine, bilden mit Wasser ein Gel. Sie wirken sich günstig auf den Blutzuckerspiegel aus. Die Gel bildenden Ballaststoffe verzögern die Magenentleerung und halten so lange satt (13).

Zudem unterstützen Ballaststoffe den Körper dabei, weniger Fett aufzunehmen und zu speichern, weil sie bestimmte fettspaltende Enzyme bei der Arbeit ausbremsen. 

Eine Studie zeigte, dass bei einer ballaststoffreichen Mahlzeit einige der Kilokalorien der Lebensmittel (bei gemischten Gerichten) nicht aufgenommen werden. Forscher stellten die These auf, dass, wenn man die Ballaststoffzufuhr verdoppelt, etwa 130 Kilokalorien täglich eingespart werden können (14)

Richtig abnehmen: Integrieren Sie ballaststoffreiche Lebensmittel wie Getreide, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst in Ihre Ernährung.

Merke!
Ballaststoffe können ein langes Sättigungsgefühl bewirken und können den Körper dabei unterstützen, weniger Fett aufzunehmen und zu speichern.

Fehler 8: Zu wenig Proteine essen

Während einer Diät sollte man viele Proteine essen. Diese können den Gewichtsverlust unterstützen, da sie für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl sorgen und so den Appetit zügeln, die Kalorienaufnahme verringern und den Stoffwechsel anregen. Zudem wird weitaus weniger Muskelmasse abgebaut, wenn der Körper genug Proteine durch die Nahrung erhält (15).

In einer Studie wurden 40 Frauen und 40 Männer untersucht, deren Ernährung entweder zu fünf, 15 oder 30 Prozent aus Proteinen bestand. Das Ergebnis: Wurden 30 Prozent Proteine aufgenommen, nahmen die Probanden durchschnittlich täglich 575 Kilokalorien weniger zu sich, als wenn sie nur 15 Prozent ihres Tagesbedarfs über Proteine deckten (16).

Richtig abnehmen: Während einer Abnehmphase sollte jede Mahlzeit mindestens ein proteinreiches Lebensmittel enhalten.

Merke!
Eine proteinreiche Ernährung ist während des Abnehmens sehr wichtig. So wird weniger Muskelmasse abgebaut und Proteine wirken appetitzügelnd, sättigend und regen den Stoffwechsel an.

Fehler 9: Zu viel Fett während einer Low-Carb-Diät

Bei der beliebten Low-Carb-Diät wird stark auf Kohlenhydrate verzichtet, um schnell abzunehmen. Dies kann durchaus eine effektive Methode sein, um kurzfristig ein paar Kilos loszuwerden. Eine kohlenhydratarme Ernährung kann zu einem geringeren Appetitempfinden führen, wodurch weniger Kilokalorien aufgenommen werden (17).

Der nächste Gedanke ist: Ich habe ja weniger Appetit, also werde ich automatisch weniger essen. Doch einige Menschen empfinden dieses Signal nicht so stark und essen dennoch zu viel – so kommt es nicht zu dem gewünschten Kaloriendefizit. Hierbei wird dann oft zu viel Fett gegessen.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) soll ein Erwachsener täglich etwa 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht aufnehmen. Das sind durchschnittlich etwa 57 Gramm bei Männern und 48 Gramm bei Frauen. Ein Gramm Protein hat einen Energiegehalt von vier Kilokalorien.

Richtig abnehmen: Übertreiben Sie es nicht mit dem Fettgehalt Ihrer Speisen während einer Low-Carb-Diät. Auch hier kommt es wie immer auf die Balance an.

Merke!
Während einer Low-Carb-Diät sollte darauf geachtet werden, nicht zu viel Fett aufzunehmen, da die eigentlich gesparten Kilokalorien dadurch wieder auf dem Kalorienkonto landen.

Fehler 10: Zu häufig essen

Auch zu dem Thema, wie viele Mahlzeiten am Tag gegessen werden sollen, gibt es diverse Ansichten. Ob viele kleine oder drei große Hauptmahlzeiten – das richtige Essverhalten soll ein starkes Hungergefühl verhindern. Wer sich jedoch zu strikt an diese Regeln hält, nimmt vielleicht mehr Kilokalorien auf, als man eigentlich braucht, da man nicht mehr auf das eigene Gefühl vertraut. 

Eine Studie untersuchte eine Gruppe an Männern, die entweder drei Mahlzeiten oder 14 Mahlzeiten innerhalb von 36 Stunden bekamen. Hierbei wies die Gruppe, die drei Mahlzeiten aßen, ein stärkeres Sättigungsgefühl, niedrigere Blutzuckerwerte und ein geringeres Hungergefühl auf. (18).

Prinzipiell empfiehlt es sich, intuitiv zu essen. Beim Essen also auf das Bauchgefühl zu hören und das natürliche Sättigungsgefühl "wiederzuentdecken". Sie sollten sich also weder verpflichtet fühlen, zu frühstücken, noch eine bestimmte Menge an Mahlzeiten einzuhalten. 

Richtig abnehmen: Achten Sie auf Ihr Hungergefühl und zwingen Sie sich nicht zum Essen. Vermeiden Sie es aber auch, zu hungrig zu werden, da man dann dazu neigt, mehr und das Falsche zu essen.

Merke!
Ein häufiger Fehler beim Abnehmen ist, sich zu sehr an solche Vorschriften zur Häufigkeit der Mahlzeiten zu halten. Hören Sie lieber auf Ihren Körper und finden Sie Ihr natürliches Sättigungsgefühl.

Fehler 11: Zucker trinken

Zwar verzichten viele Menschen, die abnehmen wollen, bereits auf Softdrinks und gesüßte Getränke und sparen somit viele Kilokalorien. Was viele jedoch nicht wissen: Selbst Fruchtsaft enthält eine Menge natürlichen Zucker – auch Direktsaft mit 100 Prozent Fruchtanteil. So kann dieser die gleichen Auswirkungen auf das Gewicht haben wie zuckerhaltige Getränke (19)

Zum Vergleich: Cola vs. Orangensaft.

Nährwerte von Cola pro 100 ML
 
 
Kilokalorien 42
Eiweiß 0 g
Fett 0 g
Kohlenhydrate 11 g
Nährwerte von Orangensaft pro 100 ML
 
 
Kilokalorien 42
Eiweiß 1 g
Fett 0 g
Kohlenhydrate 9 g

Darüberhinaus sättigen Getränke nicht so sehr wie feste Nahrung. Man nimmt zwar Kilokalorien auf, empfindet aber nicht das gleiche Sättigungsgefühl wie nach einem festen Snack. Daher werden so oft mehr Kilokalorien aufgenommen, weil das Zuckergetränk nicht durch Verzicht auf andere Lebensmittel kompensiert wird.

Richtig abnehmen: Trinken ist allgemein sehr wichtig, greifen Sie während einer Abnehmphase aber lieber zu Wasser, Infused Water, Tee oder hin und wieder einer selbst gemischten Saftschorle.

Merke!
Zuckerhaltige Getränke und Softdrinks sollten generell während einer Diät gemieden werden. Vorsicht gilt aber auch bei Fruchtsäften, die ebenfalls eine Menge Zucker und Kilokalorien enthalten.

Fehler 12: Keine vollwertige Ernährung 

Ein weiterer Fehler beim Abnehmen ist, viele industriell verarbeitete Lebensmittel zu essen.

Dabei haben bereits verschiedene Studien bewiesen, dass diese Lebensmittel oft zu Übergewicht oder Fettleibigkeit und diversen anderen gesundheitlichen Problemen wie etwa Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder Diabetes führen können. Daher ist es empfehlenswert eher zu natürlichen Lebensmitteln zu greifen, die ohne Zusätze produziert werden (20).

Merke!
Industriell verarbeitete Lebensmittel führen häufig zu Übergewicht und gesundheitlichen Problemen, weil sie viele Zusatzstoffe enthalten. Stattdessen sollte frische, vollwertige Nahrung bevorzugt werden.

Die Top 3 Fehler beim Abnehmen sehen Sie auch in diesem Video:

Wissen zum Mitnehmen

Die Weltbevölkerung wird immer dicker, obwohl die Abnehmindustrie boomt. Warum dennoch so viele die Diät abbrechen, liegt oft an alten Vorgaben oder falscher Herangehensweise.  Wer richtig abnehmen und häufige Fehler beim Abnehmen vermeiden möchte, sollte vor allem lernen, auf das eigene Bauchgefühl zu hören.

Auf industriell verarbeitete Lebensmittel, spezielle Light-Produkte, Softdrinks und Fruchtsäfte sollte größtenteils verzichtet werden. Eine natürliche, protein- und ballaststoffreiche Ernährung führt hingegen langfristig zu einem Abnehmerfolg.

Die Kombination aus Kraft- und Ausdauersport erzielt die besten Ergebnisse beim Abnehmen. Lesen Sie die Nährwerte von Lebensmitteln, um ungewollte Zutaten und Kilokalorien vermeiden zu können. Setzen Sie sich realistische Ziele, um motiviert zu bleiben

Top 5 der häufigsten Fehler beim Abnehmen: 

  1. Nur auf das Gewicht achten: Das Gewicht auf der Waage ist unter anderem von dem Flüssigkeitshaushalt, Hormonschwankungen oder Muskelzuwachs beeinflusst. Messen Sie Ihre Abnehmerfolge neben dem Wiegen auch anhand von Fotos oder eines Maßbands.
  2. Nur Ausdauersport machen: Die größten Erfolge beim Abnehmen werden durch eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining verzeichnet. Krafttraining zählt sogar zu den effektivsten Methoden beim Abnehmen.
  3. Light- oder Halbfett-Produkte essen: Viele Light- und Halbfett-Produkte haben zugefügten Zucker oder Süßstoff. Eine nährstoffreiche, vollwertige Ernährung hält hingegen lange satt und man nimmt langfristig weniger Kalorien auf. 
  4. Zu wenig Ballaststoffe essen: Ballaststoffe können ein langes Sättigungsgefühl auslösen. In einer ballaststoffreichen Ernährung wird langfristig also weniger gegessen und somit werden weniger Kalorien aufgenommen. 
  5. Zucker trinken: Zuckerhaltige Getränke und Softdrinks sollten generell während einer Diät gemieden werden. Vorsicht gilt aber auch bei Fruchtsäften, die ebenfalls eine Menge Zucker und Kalorien enthalten. Trinken Sie stattdessen lieber Wasser, Tee oder Infused Water. 

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Moin, dass die BMI-Vorgaben überholt sind, sollte inzwischen bekannt sein. Es wird pauschalisiert und nicht auf den Menschen selbst eingegangen. Muskulöse Menschen mit höherem BMI-Wert werden als Adipös eingestuft, ebenso kann der angebliche Normalwert auch schädlich für eine Person sein, da dieser zu niedrig ist. Am besten sich einen spezialisierten Arzt/Ärztin des Vertrauens suchen.
 
Der von Ihnen zitierte angeblich besonders gesunde BMI Normalwert von 18,5 bis 24,9 ist erheblich zu niedrig angesetzt. Die höchste Lebenserwartung haben Menschen mit einem BMI von etwa 26 bis 29. Der von Ihnen geforderte niedrige BMI ist nicht nur mit einer statistisch niedrigeren Lebenserwartung verknüpft. Er stürzt vielmehr all jene Menschen in Verzweiflung, die vergeblich alles möglich daran setzen, diesen unsinnigen Vorgaben gerecht zu werden. Glücklich werden damit allenfalls jene, welche die durchweg wirkungslosen Mittel zur Gewichtsabnahme herstellen und vertreiben.
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Lieber Dr. Hans-Peter Heid, vielen Dank für Ihr Feedback. Unsere Angaben zum BMI Normalwert beziehen sich auf die Angaben der WHO, der World Health Organisation, dem leitenden Organ für Gesundheitsrichtwerte. Herzliche Grüße, Ihr EAT SMARTER-Team.
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