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Weizenkleie

Von Kira Tessel
Aktualisiert am 07. Mär. 2024

Sie ist besonders nahrhaft und eine wahre Ballaststoffbombe: Weizenkleie. Lange Zeit lebte sie ein Schattendasein als Tierfutter und unterschätztes Nebenprodukt der Getreideverarbeitung. Doch auch für die menschliche Ernährung kann Weizenkleie einen wertvollen Beitrag leisten.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Das sollten Sie über Weizenkleie wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  2. Wie gesund ist eigentlich Weizenkleie?
  3. Einkaufs- und Küchentipps für Weizenkleie
    1. Einkauf
    2. Lagerung
  4. Zubereitungstipps für Weizenkleie
  5. FAQs – die häufigsten Fragen
    1. Was kann man statt Weizenkleie verwenden?
    2. Wofür nimmt man Weizenkleie?
    3. Wieviel Weizenkleie sollte man verwenden?

Infografik zu Weizenkleie

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik.

Weizenkleie Warenkunde

Copyright: AmyLv/Shutterstock.com

  • ... hilft der Verdauung:
    Diejenigen, die regelmäßig unter Verdauungsproblemen, wie Verstopfungen leiden, können ihren Darm auf unterschiedliche Weise unterstützen. Stress, wenig körperliche Bewegung, eine zu geringe Flüssigkeits- oder Ballaststoffzufuhr können zu einem etwas “trägen” Darm führen. Einige Ballaststoffe haben eine besonders gute Quellfähigkeit, wodurch sie das Stuhlvolumen erhöhen und die Darmtätigkeit anregen, wenn gleichzeitig genug getrunken wird. Verstopfungen können so in vielen Fällen vorgebeugt werden.
  • ... trägt zur Gesundheit bei:
    Die DGE empfiehlt, mindestens 30 Gramm Ballaststoffe täglich über die Ernährung aufzunehmen. 100 Gramm Weizenkleie liefern bereits etwa 45 Gramm Ballaststoffe, Haferflocken hingegen circa 10 Gramm. Eine ausreichende Zufuhr an verschiedenen Ballaststoffen wie aus Weizen- und Haferkleie halten uns nicht nur satt, sondern fördern die Verdauung und senken das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck und koronare Herzkrankheiten. Wer eine sehr empfindliche Verdauung oder Vorerkrankungen hat, sollte die Einnahme von Ballaststoffpräparaten oder Lebensmitteln wie Weizenkleie mit einem Arzt besprechen.
  • ... verträgt nicht jeder:
    Es gibt lösliche und unlösliche Ballaststoffe. Weizenkleie enthält überwiegend unlösliche Ballaststoffe, die bei manchen Menschen zu Gasbildung und Blähungen führen können. Haferflocken oder -kleie sowie Flohsamenschalen könnten daher die bessere Wahl sein. Hier sollte die Verträglichkeit individuell beobachtet und angepasst werden. Generell ist es hilfreich, zunächst die Ballaststoffzufuhr über ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte sicherzustellen und erst dann isolierte Ballaststoffe wie Weizenkleie hinzuzufügen.
  • ... macht satt:
    Die in Weizenkleie enthaltenen unlöslichen Ballaststoffe können das Volumen unserer Nahrung erhöhen und zu einer deutlich schnelleren sowie längeren Sättigung beitragen. Weizenkleie kann uns so in Müsli, Porridge, Brot, Brötchen und Smoothies noch länger satt halten und den Appetit verringern. Mit rund 18 Gramm Kohlenhydraten pro 100 Gramm kann Weizenkleie für Low-Carb-Fans ebenfalls ein idealer Begleiter sein. S
  • ... sollte wohl dosiert werden:
    Eine ballaststoffreiche Ernährung kann zu einer gesunden Verdauung beitragen, jedoch sollten Lebensmittel wie Weizenkleie angemessen dosiert werden, da es sonst zu gegenteiligen Effekten kommen kann. Wer vorher eher wenig Ballaststoffe in seiner Ernährung hatte, sollte die Zufuhr langsam steigern, um die Verdauung daran zu gewöhnen und die Verträglichkeit zu verbessern. Insbesondere wenn zu wenig getrunken wird, kann es durch den hohen Ballaststoffgehalt der Weizenkleie zu Verstopfungen und im Extremfall zum Darmverschluss kommen. Bei erhöhter Ballaststoffzufuhr sollten es mindestens 2 Liter Flüssigkeit täglich sein.
  • ... ist nicht glutenfrei:
    Genau wie Weizen enthält auch die Weizenkleie Gluten und ist daher nicht für Betroffene mit Zöliakie oder einer Glutenunverträglichkeit geeignet. Wer sich glutenfrei ernähren muss, kann auch auf Haferkleie setzen. Da normaler Hafer jedoch häufig produktionsbedingt nicht völlig frei von Gluten ist, sollte darauf geachtet werden, dass die Haferkleie explizit als “glutenfrei” deklariert ist.

Das sollten Sie über Weizenkleie wissen

Weizenkleie ist bei Abnehmwilligen sowie im Rahmen einer vollwertigen Ernährung besonders beliebt und kann bei bestimmten Verdauungsproblemen Abhilfe schaffen. Kleie ist ein Getreideerzeugnis, das beim Mahlen von Getreide anfällt. Als wichtiger Ballaststofflieferant ist Kleie mittlerweile zunehmend in die Ernährung des Menschen gerückt. Dabei besteht sie im Wesentlichen aus den Randschichten beziehungsweise den Schalen des Getreidekorns und ist damit reich an Ballaststoffen, Mineralstoffen und Vitaminen (1).

Herkunft

Kleie diente lange Zeit nur als Futtermittel für Tiere, da es ein Nebenprodukt der Getreideverarbeitung und Mehlherstellung ist. Die Weizenkleie fällt hierbei während der Verarbeitung von Weizen an. 

Saison

Weizenkleie ist ganzjährig erhältlich. 

Geschmack

Weizenkleie schmeckt neutral, leicht nussig bis bitter und typisch "getreidig". 

Wie gesund ist eigentlich Weizenkleie?

Weizenkleie enthält noch einen Großteil der wertvollen Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine aus der Randschicht des Getreidekorns. Insbesondere Magnesium, Eisen, Zink, Mangan, Phosphor und einige B-Vitamine sind in Kleie enthalten. Ballaststoffe sind vor allem für ihre vielfältigen und positiven Effekte auf die Gesundheit bekannt, da eine ballaststoffreiche Ernährung das Risiko für bestimmte Krankheiten reduzieren kann (2)

Dennoch ist zu beachten, dass in Weizenkleie ein Gehalt an Phytinsäure nachgewiesen werden kann, die die Aufnahme von Mineralstoffen negativ beeinflussen könnte. Dieser Effekt ist jedoch eher minimal, wenn Kleie in einem zeitlichen Abstand von circa zwei Stunden zu einer anderen mineralstoffreichen Mahlzeit eingenommen wird (3)

Hier finden Sie die Nährwerte von 100 Gramm Weizenkleie (4)

Nährwerte von Weizenkleie pro 100 Gramm
Kalorien 264
Kohlenhydrate 17,7 g
Ballaststoffe 45,1
Eiweiß 16 g
Fett 4,7 g

Einkaufs- und Küchentipps für Weizenkleie

Einkauf

Weizenkleie gibt es mittlerweile in vielzähligen Supermärkten, in der Drogerie, im Reformhaus oder online zu kaufen.

Lagerung

Weizenkleie sollte kühl, trocken und lichtgeschützt aufbewahrt werden. Bei richtiger Lagerung hält es sich mehrere Monate. Wenn sie mit der Zeit eher ranzig schmeckt, sollten sie nicht mehr verzehrt werden. 

Zubereitungstipps für Weizenkleie

Weizenkleie kann der ideale Begleiter für Porridge, Müsli, Brot, Brötchen, Suppen oder Smoothies sein. Auch als Zutat für Knäckebrot ist Weizenkleie häufig zu finden. Es ist außerdem möglich, die Kleie in etwas Flüssigkeit quellen zu lassen oder sie als Komponente für Overnight Oats zu nutzen. Für den Anfang sollte jedoch nicht zu viel verwendet werden, insbesondere wenn die Ernährung vorher eher ballaststoffarm war. 

FAQs – die häufigsten Fragen

Was kann man statt Weizenkleie verwenden bzw. wie ersetzt man Weizenkleie?

Wer seine Ballaststoffzufuhr zunächst langsam steigern möchte, kann mit Haferflocken oder sogar Haferkleie starten. Diese liefern ebenfalls reichlich Ballaststoffe und Schleimstoffe, die der Verdauung zu gute kommen. Weizenkleie lässt sich außerdem 1:1 durch Dinkelkleie ersetzen. 

Wofür nimmt man Weizenkleie?

Weizenkleie ist ähnlich wie Haferflocken vielfältig verwendbar. Je nach Geschmack kann sie als Zutat in das Müsli, Porridge oder einen Shake gegeben werden. Auch beim Backen von Brot, Brötchen oder Pancakes kann Weizenkleie den Ballaststoffgehalt erhöhen und zu einer sättigenden Mahlzeit beitragen. 

Wieviel Weizenkleie sollte man verwenden?

Die Verträglichkeit von Weizenkleie sollte aufgrund des hohen Ballaststoffanteils vorerst langsam getestet werden, um keine Verstopfungen oder Verdauungsprobleme wie Blähungen zu provozieren. Ein Esslöffel kann für den Anfang schon genügen, um seine Verdauung zu unterstützen und langsam an eine erhöhte Zufuhr von Ballaststoffen zu gewöhnen. 

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