Tinnitus behandeln: Das können Sie selbst tun
Es klingelt, piepst oder rauscht: Fast alle Menschen kennen gelegentliche Ohrgeräusche, etwa nach einem lauten Konzert oder einem Knall. Doch was tun, wenn sich die Töne hartnäckig festsetzen? Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren Tinnitus behandeln können.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Tinnitus?
- Wie entsteht Tinnitus?
-
Wie behandelt man einen Tinnitus?
- Ursache von Tinnitus behandeln
- Kognitive Verhaltenstherapie
- Entspannungstechniken
- Tinnitracks Neuro-Therapie
- Selbsthilfegruppen
- Vorsicht bei Hausmitteln
- Wissen zum Mitnehmen
Tinnitus taucht häufig nach Lärm auf, der die Sinneszellen der Hörschnecke im Innenohr geschädigt hat. Es kommen aber auch andere Auslöser infrage. Meistens verschwindet er wieder von selbst, doch bei manchen Menschen halten die Ohrgeräusche über längere Zeit an. Sie sind zwar lästig, aber es ist möglich, sich mit ihnen zu arrangieren. Ein besonderes Angebot der TK ist die Tinnitracks Neuro-Therapie: Die innovative App filtert die Tinnitus-Frequenz aus Ihrer Lieblingsmusik – und kann so das lästige Piepen lindern.
Erfahren Sie im Live Smarter-Blog mehr zu den Tinnitus-Ursachen, welche Therapien sinnvoll sind und wie Sie selbst Ihren Tinnitus behandeln können.
Was ist Tinnitus?
Bei einem Tinnitus hören Betroffene Geräusche, die keiner äußeren Schallquelle entspringen. Es handelt sich also um eine Wahrnehmungsstörung. Sein Name leitet sich von dem lateinischen Begriff tinnire ab, was so viel wie klingeln bedeutet. Auch andere Tinnitus-Symptome wie Summen, Pfeifen, Rauschen, Brummen, Klopfen oder Klicken sind möglich. Sie können auf einem oder beiden Ohren auftauchen und zeitweise oder durchgängig da sein. Und sie sind besonders dann lästig, wenn alles andere ruhig ist.
In vielen Fällen verschwindet ein Tinnitus nach kurzer Zeit wieder von selbst. Aber bei 5 bis 15 Prozent aller Erwachsenen halten die Ohrgeräusche über längere Zeit an. Verschwinden sie nach drei Monaten nicht wieder, sprechen Ärztinnen und Ärzte von einem chronischen Tinnitus. Rund 10 bis 20 Prozent der Betroffenen fühlen sich dadurch so sehr beeinträchtigt, dass eine Tinnitus-Behandlung erforderlich ist.
Wie entsteht Tinnitus?
Ein gängiger Ausdruck für Tinnitus lautet Ohrensausen. Dieses Wort suggeriert, dass das Problem hauptsächlich mit dem Ohr zusammenhängt. Zwar wird Tinnitus in einigen Fällen durch eine Hörschädigung ausgelöst. Doch er entsteht nicht im Ohr selbst, sondern durch die abnorme Aktivität der Nervenzellen im Gehirn.
Werden die Sinneszellen (Haarzellen) im Innenohr geschädigt, zum Beispiel durch anhaltenden Lärm oder ein Knalltrauma, können sie keine Signale mehr an das Gehirn weiterleiten. Die Nervenzellen im Hörzentrum des Gehirns versuchen das zu kompensieren und es entstehen Phantomgeräusche – ähnlich wie Phantomschmerzen nach einer Amputation.
Aber nicht nur Lärm, sondern auch eine Mittelohrentzündung, Morbus Menière (Innenohrerkrankung mit Drehschwindel), Otosklerose (krankhafte Verknöcherung im Ohr), Trommelfellriss und Verschluss des Gehörgangs, zum Beispiel durch Ohrenschmalz, können einen Tinnitus auslösen. Dasselbe gilt für bestimmte Grundkrankheiten und Probleme im Zahn-Kiefer-Bereich. Gelegentlich treten Ohrgeräusche auch als Nebenwirkung von Medikamenten auf. Meist lässt sich jedoch kein eindeutiger Auslöser finden.
Wie behandelt man einen Tinnitus?
Betroffene sollten die störenden Ohrgeräusche nicht auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn die Möglichkeit besteht, dass sie wieder von selbst verschwinden. Anlaufstelle ist die eigene Hausärztin, der eigenen Hausarzt oder eine Praxis für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO).
Ursache von Tinnitus behandeln
Wie die Tinnitus-Therapie aussieht, hängt vom Auslöser ab. Liegt eine bestimmte Erkrankung zugrunde, wird diese behandelt – zum Beispiel eine Mittelohrentzündung, Bluthochdruck oder Diabetes. Kann der Auslöser erfolgreich behandelt werden, verschwinden meist auch die Ohrgeräusche. Aber in vielen Fällen ist unklar, was das Rauschen im Kopf überhaupt auslöst. Dies erschwert eine gezielte Tinnitus-Behandlung. Das bedeutet aber nicht, dass man einem Tinnitus hilflos ausgeliefert ist.
Kognitive Verhaltenstherapie
Gut untersucht ist die kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Mit ihr verschwindet das nervtötende Klingeln zwar nicht, aber Betroffene lernen, besser damit zurechtzukommen. Denn wie sehr es belastet, hängt auch von Aufmerksamkeit und Emotionen ab: Wer seinem Tinnitus viel Bedeutung beimisst und ihn mit negativen Gefühlen verbindet, kann ihn kaum ausblenden. Stress, Unruhe oder Ängste können den Tinnitus noch verstärken.
Entspannungstechniken
In der Medizin wird diskutiert, ob Tinnitus durch Stress ausgelöst werden kann. Der Zusammenhang ist jedoch unklar. Dennoch berichtet ein Teil der Menschen mit chronischem Tinnitus, dass sie viel Stress hatten oder haben. Eine Möglichkeit, damit besser umzugehen, sind Atemübungen, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditation. Hiervon gibt es viele Formen – eine unkomplizierte Übung ist der sogenannte Body Scan, der sich insbesondere für Anfängerinnen und Anfänger eignet.
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Tinnitracks Neuro-Therapie
Beim Tinnitus sind Nervenzellen im Hörzentrum des Gehirns übermäßig aktiv. Genau hier setzt die Tinnitracks Neuro-Therapie an: Mit der Tinnitracks-App hören Sie Ihre Lieblingsmusik – egal ob Klassik, Pop oder Rock. Dabei werden die Titel so gefiltert, dass sie im Bereich der individuellen Tinnitus-Frequenz keine Signalanteile mehr enthalten. Das bringt die Nervenzellen wieder ins Gleichgewicht und kann den Tinnitus lindern.
Die Tinnitracks Neuro-Therapie wird von Ihrer HNO-Ärztin oder Ihrem Arzt verordnet und ist ein besonderes Angebot der TK bei chronischem Tinnitus. Damit Sie von dieser Behandlung profitieren können, brauchen Sie nur ein Smartphone und Kopfhörer. Weitere Informationen für Versicherte finden Sie hier: Besondere Versorgung bei chronischem Tinnitus
Selbsthilfegruppen
Auch wenn Selbsthilfegruppen keine medizinische Tinnitus-Behandlung ersetzen, bieten sie dennoch zahlreiche Vorteile: Sie können sich hier mit anderen Betroffenen austauschen, Rat einholen, sich gegenseitig unterstützen und neue Kontakte knüpfen. Zudem organisieren viele Selbsthilfegruppen gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Wanderungen oder Ausflüge. All dies steigert das Wohlbefinden und die Selbstwirksamkeit.
Vorsicht bei Hausmitteln
Im Internet kursieren verschiedene Hausmittel, mit denen Sie Ihren Tinnitus loswerden sollen, darunter Zwiebelsaft. Zwar kann das Gemüse traditionell bei einer Mittelohrentzündung eingesetzt werden – aber Zwiebeln, zum Beispiel als Umschlag, reichen in der Regel nicht aus, um die Infektion zu behandeln. Zudem ist in vielen Fällen unklar, was das Rauschen im Kopf überhaupt auslöst, und Medizinerinnen und Mediziner raten davon ab, ohne ärztliche Verordnung etwas in den Gehörgang zu träufeln.
Darüber hinaus werden zahlreiche Mittel gegen Ohrgeräusche angeboten, darunter pflanzliche Präparate und Nahrungsergänzungsmittel. Doch für keine dieser Behandlungen ist nachgewiesen, dass sie Tinnitus heilen können. Für Akupunktur gibt es auch keinen Nachweis und wird Betroffenen nicht empfohlen (1).
Wissen zum Mitnehmen
Tinnitus ist eine Wahrnehmungsstörung, bei dem man Ohrgeräusche wahrnimmt, die keiner äußeren Schallquelle entspringen. Sein Name leitet sich von dem lateinischen Begriff tinnire ab, was so viel wie klingeln bedeutet. Auch andere Tinnitus-Symptome wie Summen, Pfeifen, Rauschen, Brummen, Klopfen oder Klicken sind möglich.
Lärm, Mittelohrentzündung, Trommelfellriss oder Verschluss des Gehörgangs können einen Tinnitus auslösen. Auch bestimmte Medikamente, Grundkrankheiten und Probleme im Zahn-Kiefer-Bereich kommen als Auslöser infrage. Die eigentliche Tinnitus-Ursache ist jedoch eine gestörte Hörverarbeitung im Gehirn.
Oft ist der genaue Auslöser unklar, was die Tinnitus-Behandlung erschwert. Dennoch können viele Maßnahmen den Tinnitus lindern, darunter die kognitive Verhaltenstherapie, Entspannungstechniken und die Tinnitracks Neuro-Therapie. Letztere ist ein besonderes Angebot, das die TK ihren Versicherten bei chronischem Tinnitus anbietet. Zudem können Selbsthilfegruppen Betroffenen helfen. Dagegen ist von Hausmitteln, pflanzlichen Präparaten, Nahrungsergänzungsmitteln und Akupunktur abzuraten. Ihnen fehlt der Nachweis, dass sie Tinnitus heilen können.
Smarte Partner – TK und EAT SMARTER
Gemeinsam mit der TK haben wir großes Interesse daran, Sie über wichtige Themen rund um Gesundheit und Ernährung aufzuklären. Mehr über die Zusammenarbeit und die TK erfahren Sie hier.
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