Wissenschaftlich geprüft

Ernährung bei Herzinsuffizienz

Von Maren Baumgarten mit Expertenrat von Dr. med. Matthias Riedl
Aktualisiert am 28. Sep. 2022
Exklusive Tipps vom Ernährungs-Experte Dr. Matthias Riedl.
Exklusive Tipps vom Ernährungs-Experte Dr. Matthias Riedl.

Um auch bei einer Herzinsuffizienz aktiv am Leben teilnehmen zu können, kann eine angepasste Ernährung helfen. Durch eine leicht veränderte mediterrane Ernährung, werden Wassereinlagerungen reduziert und das Herz bestmöglich unterstützt. Was Sie für die richtige Ernährung bei Herzinsuffizienz beachten müssen finden Sie hier bei EAT SMARTER.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was genau ist eine Herzinsuffizienz?
  2. Was kann man mit einer smarten Ernährung erreichen?
  3. Wie sieht eine Herzinsuffizienz-Ernährung aus?
  4. Ernährungs-Tabellen für Herzinsuffizienz
  5. Rezepte nach Belieben filtern
  6. Wissenschaftliche Studien zu Herzinsuffizienz
  7. Die 3 besonders guten Lebensmittel bei Herzinsuffizienz
  8. Die 3 besonders schlechten Lebensmittel bei Herzinsuffizienz

Exklusiv bei EAT SMARTER
mit Dr. med. Matthias Riedl
Dr. med. Matthias Riedl ist Facharzt für Innere Medizin, Diabetologe sowie in der Ernährungsmedizin tätig. Als ärztlicher Direktor leitet er das medizinische Versorgungszentrum Medicum Hamburg. Er ist Autor mehrerer Fachbücher und als TV-Arzt in der NDR-Sendung "Die Ernährungs-Docs" bekannt. Außerdem hat er mit der myFoodDoctor-App die erste App für eine medizinische Ernährungstherapie entwickelt.

Was genau ist eine Herzinsuffizienz?

Bei einer chronischen Herzinsuffizienz, die vereinfach auch nur Herzinsuffizienz oder Herzschwäche genannt wird, ist die Pumpleistung des Herzens verringert. Die Folge ist eine nicht ausreichende Versorgung des Körpers mit Sauerstoff sowie daraus resultierende Wassereinlagerungen.

Herzinsuffizienz ist keine eigenständige Erkrankung, sondern die Folge verschiedener Krankheiten, wie zum Beispiel Bluthochdruck, koronare Herzerkrankungen, Diabetes und Übergewicht. Auch Umwelteinflüsse wie Rauchen, starker Alkoholkonsum und wenig körperliche Aktivität können Auslöser sein. Das Herz selbst ist betroffen, aber auch das endokrine System (Hormonsystem), Immunsystem und der Stoffwechsel des Körpers.

Wie gesund ist ... bei Herzinsuffizienz?

Filtern Sie einzelne Lebensmittel, um herauszufinden, ob diese für Sie empfehlenswert, in Maßen geeignet oder nicht empfehlenswert sind.

Was kann man bei einer Herzinsuffizienz mit einer smarten Ernährung erreichen?

Ziel der Umstellung auf eine angepasste Ernährung bei Herzschwäche ist es, Wassereinlagerungen im Körper zu reduzieren, die Überlebensrate zu steigern und die Lebensqualität zu verbessern. Hierfür wird eine gesunde Ernährung mit moderater Salz- und Zuckerreduktion empfohlen. Basis bildet eine mediterrane Ernährung mit einigen Besonderheiten.

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Dr. Riedl klärt über die 10 wichtigsten Fragen zu Herzinsuffizienz auf:

Wie sieht eine Herzinsuffizienz-Ernährung aus?

Eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse, Vollkornprodukten und ungesättigten Fetten legt den Grundstein für die Ernährung bei Herzinsuffizienz. Da sich häufig Wassereinlagerungen bilden, sollen Salz und Zucker, die Wasser im Körper halten, vermieden werden. Zudem wird die zugeführte Flüssigkeitsmenge individuell auf ca. 1–1,5 Liter pro Tag gesenkt. Da auch die Flüssigkeit aus der Nahrung hier eingerechnet wird, werden Lebensmittel mit hohem Wassergehalt eher weniger empfohlen.

Ein Kalium- oder Magnesiummangel kann Herzrhythmusstörungen auslösen. Dies hat gerade bei einer Herzschwäche ungünstige Auswirkungen, daher sollte auf eine ausreichende Zufuhr von kalium- und magnesiumreichen Lebensmitteln geachtet werden und die Werte regelmäßig beim Arzt überprüft werden.

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Ernährungs-Tabellen für Herzinsuffizienz

Wenn Sie ganz genau wissen möchten, zu welchen Lebensmittel Sie bei einer Herzinsuffizienz-Ernährung greifen können, welche Sie lieber meiden und welche Sie in Maßen genießen können, helfen Ihnen dabei diese Tabellen, die von EAT SMARTER-Ernährungsexperten zusammengestellt wurden. 

 
Diese Lebensmittel sind bei Herzinsuffizienz empfehlenswert
Mehl, Brot, Getreide & Beilagen
Amaranth, Buchweizen, Kartoffeln, Naturreis, Quinoa, Vollkornmehl (z.B. Dinkel-, Roggen- und Weizen-Vollkornmehl), Vollkornnudeln
Gemüse (mindesten 3 Portion/Tag)
Kaliumreiches Gemüse (frisch oder TK, z.B. Fenchel, Kohl, Kohlrabi, Kürbis, Löwenzahn, Möhre, Schwarzwurzel), Hülsenfrüchte (z.B. Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Kidneybohnen, Linsen, Sojabohnen, Weiße Bohnen), Pilze (z.B. Austernpilze, Champignons, Pfifferlinge, Shiitake, Steinpilze)
Obst (1–2 Portion/Tag)
Aprikose, Banane, Beeren (z.B. Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren), Honigmelone
Nüsse, Kerne & Samen
Alles in ungesalzener Form: Cashewkerne, Chiasamen, Flohsamen(schalen), Hanfsamen, Haselnuss, Kürbiskernen, Leinsamen, Mandel, Mohn, Pinienkernen, Pistazien, Sonnenblumenkerne, Walnusse
Eier, Milch & Milchprodukte
Buttermilch, Eier (ca. 5 pro Woche), salzarmen Käse (z.B. Frischkäse, Mozzarella, Ricotta), Kochsahne, Milch, Naturjoghurt, Omelette, pflanzliche Milchalternativen (z.B. Haferdrink, Hanfdrink, Mandeldrink, Sojadrink), Quark (bis 20 %), saure Sahne
Fleisch & Wurst
Geflügel, Kalb, Rind, Wild
Fisch & Meeresfrüchte
Meeresfrüchte (z.B. Garnelen, Hummer, Krabben), naturbelassener Fisch (frisch oder TK, z.B. Aal, Barbe, Barsch, Forelle, Hecht, Heilbutt, Hering, Kabeljau/ Dorsch, Lachs, Makrele, Pangasius, Plattfisch, Saibling, Sardine, Scholle, Seelachs, Steinbeißer, Thunfisch, Waller/ Wels, Zander)
Fette & Öle
pflanzliche Öle mit hohem Omega 3 Gehalt (z.B. Hanföl, Kürbiskernöl, Leinöl, Olivenöl, Rapsöl, Traubenkernöl, Walnussöl, Weizenkeimöl)
Getränke
ungesüßter Tee (entwässernde Sorten wie Brennessel), Wasser (natriumarm)
Aufstriche
Guacamole, Hummus, Nussmus (ohne Zucker, ohne zusätzliche Fette, z.B. Erdnussmus, Mandelmus)
Kräuter, Gewürze & Würzmittel
Curry, Essig, Ingwer, Kräuter (z.B. Basilikum, Salbei, Schnittlauch, Petersilie), Kreuzkümmel, Kurkuma, Nelken, Pfeffer, salzfreie Sojasauce, Vanille, Zimt
Süße & salzige Snacks
Nüsse ohne Salz

 
Diese Lebensmittel sind bei Herzinsuffizienz nicht empfehlenswert
Mehl, Brot, Getreide & Beilagen
Brot, Brötchen (z.B. Dinkelbrötchen, Mehrkornbrötchen, Roggenbrötchen), Burgerbrötchen, Cornflakes, Gebäck (z.B. Keks, Kuchen, Milchbrötchen), geschälter Reis, Laugengebäck (Brezel, Laugenbrötchen), Mischbrot, Nudeln (z.B. gefüllte Nudel wie Maultaschen, Pasta), Panini, Pommes, Toast, Tortilla, Weißmehl, Wraps, Zwieback
Gemüse
Gemüsekonserven (z.B. Erbsen, Kidneybohnen), Kimchi, Oliven, Sauerkraut, Saure Gurken
Obst
gezuckerte Konserven, kandierte Früchte, Obstmus, Smoothies (Fertigprodukt)
Nüsse, Kerne & Samen
gesalzene Nüsse, Nüsse im Teigmantel (z.B. Wasabinüsse), Nüsse mit Schokoladenglasur
Eier, Milch & Milchprodukte
Feta, Frischkäsezubereitungen, Fruchtbuttermilch, Gorgonzola, Joghurtprodukte (z.B. Fruchtjoghurt, Joghurtdrink), Kakao mit Zucker, Schafskäse, Pudding
Fleisch & Wurst
Bockwurst, Bratwurst, Fleischkonserven, geräuchertes und gepökeltes Fleisch (z.B. Salami, Schinken), paniertes Fleisch (z.B. Schnitzel), Schweinefleisch
Fisch & Meeresfrüchte
Fisch in Sahne oder Mayonnaise, Fischkonserve (z.B. Hering in Tomatensauce), gepökelter und geräucherter Fisch, panierter Fisch (z.B. Fischstäbchen, panierte Tintenfischringe), Salzhering
Fette & Öle
Distelöl, Gänseschmalz, gehärtete Back- und Bratfette, Schweineschmalz, Sonnenblumenöl
Getränke
alkoholische Getränke (z.B. Bier, Schnaps, Sekt, Wein; wenn dies der Auslöser ist), Energy-Drinks, Fruchtnektar, Fruchtsäfte, Fruchtsaftgetränke, gezuckerte Getränke, Heilwasser, Light-Getränke, Limonaden, Softdrinks
Aufstriche
Erdnussbutter, Marmelade, Nuss-Nougat-Creme, Sandwich-Creme, Schmalz
Kräuter, Gewürze & Würzmittel
Balsamicocreme, gekörnte Brühe, Gewürzmischungen, Grillsaucen, Ketchup, Sojasauce
Fertigprodukte
Alle Fertigprodukte, da hohen Salzgehalt
Süße & salzige Snacks
Chips, Flips, Nachos, Salzgebäck, Süßigkeiten (z.B. Gummitiere, Schokolade), Wassereis
Süßungsmittel
Ahornsirup, Kandis, Obstdicksaft (z.B. Apfeldicksaft), Puderzucker, Reissirup, Rübensirup, Vanillezucker, Zucker

 
Diese Lebensmittel sind bei Herzinsuffizienz in Maßen geeignet
Gemüse
Wasserreiches Gemüse (Eisberg, Mais, Salatgurke, Spinat, Süßkartoffel, Zucchini)
Obst
Wasserreiches Obst (Orange, Pfirsich, Wassermelone), Trockenobst
Nüsse, Kerne & Samen
Erdnüsse, Kokosnuss, Macadamianuss, Maronen, Paranuss, Pekannuss
Eier, Milch & Milchprodukte
Käse (z.B. Brie, Butterkäse, Camembert, Cheddar, Gouda)
Fleisch & Wurst
Salzarme Wurst (z.B. Mortadella), Schweinefilet
Fette & Öle
Butter, Butterschmalz, Kokosöl, Sesamöl, Sojaöl
Getränke
Alkohol (Männer max. 20 g/Tag Frauen max. 10g/Tag; 10 g sind etwa 1 Gals Bier, Wein oder Schnaps), Fruchtsaftschorle (Mischung 1 zu 3), Gemüsesaft, Kaffee
Aufstriche
Fruchtaufstrich, pflanzliche Brotaufstriche ohne Zuckerzusatz und wenig Salz (z.B. Tomatenaufstrich)
Kräuter, Gewürze & Würzmittel
Gewürzmischungen (ohne Zuckerzusatz), Salz (6 g pro Tag), Senf
Süße & salzige Snacks
Trockenobst
Süßungsmittel
Birkenzucker, Erythrit, Honig, Rohrohrzucker, Sorbitpulver, Stevia, Streusüße, Süßstoff, Vollrohrzucker, Xylith


Rezepte nach Belieben filtern

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Wissenschaftliche Studien zu Herzinsuffizienz

Die Forschung zum Thema Herzschwäche geht immer weiter. EAT SMARTER hat für Sie die interessantesten Studien zusammengefasst und bewertet. 

3 besonders gute Lebensmittel bei Herzinsuffizienz

  1. Kräuter: Alle Kräuter enthalten ätherische Öle, die auf verschiedenste Art unser Körper stärken. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz sind sie nicht nur wegen ihrer gesundheitlichen Vorteile besonders günstig, sondern auch aus kulinarischer Sicht. Denn selbst die gesündeste Ernährung taugt nichts, wenn sie nicht schmeckt. Dass Gerichte bei salzarmer Ernährung bei Herzinsuffizienz nicht fade schmecken kommen Kräuter ins Spiel.
  2. Leinöl: Die entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren sind wahrer Balsam für unsere Herzgesundheit und Gefäße. Bereiten Sie Salat, Joghurt oder Quark auch mal mit dem hochwertigen Öl zu, wegen zu vielen Kalorien brauchen Sie sich keine Sorgen machen, denn das Öl verwendet man immer nur in geringen Mengen. Hochwertige pflanzliche Öle sollten daher fester Bestandteil einer Ernährung bei Herzinsuffizienz sein.
  3. Fenchel: Enthaltenes Vitamin E schützt unsere Gefäße, zudem zählt das Gemüse zu den kaliumreichen Lebensmittel, besonders gut bei Herzinsuffizienz, denn das Elektrolyt ist maßgeblich an dem Wasserhaushalt im Körper beteiligt, sprich Fenchel ist ein entwässerndes Lebensmittel. Kaliumreiche Lebensmittel sind bei Herzschwäche besonders wichtig, denn ein Mangel kann zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen.

3 besonders schlechte Lebensmittel bei Herzinsuffizienz

  1. Salz: Maximal 5 Gramm Salz sind für eine Ernährung bei Herzschwäche erlaubt, übrigens auch bei Gesunden, denn Salz bindet Wasser und führt bei einer geringen Pumpleistung und daher schlecht durchbluteten Nieren zu einer verringerten Wasserausscheidung. Zu viel Salz fördert also die Entstehung von Ödemen und alle damit verbunden Probleme.
  2. Zucker: Süß, lecker und allgegenwärtig, jedoch auch verantwortlich für Karies, Übergewicht und Diabetes. Krankheiten, die Sie bei einer bestehenden Herzschwäche vermeiden sollten. Zudem hält auch Zucker genauso wie Salz Wasser im Körper und kann so die Entstehung von Wassereinlagerungen fördern.
  3. Käse/ Wurst Brot: Der Frühstücksklassiker ist gleich aus mehrerlei Hinsicht schlecht für die richtige Ernährung bei Herzinsuffizienz, denn sowohl im Brot als auch im typischen Belag wie Käse und Wurst, steckt jede Menge Salz. Wird ein Weißmehlbrot verwendet, sättigt dies nur für kurze Zeit und fördert die Entstehung von Heißhunger und letztendlich auch Übergewicht, welches bei einer bestehenden Herzschwäche zu vermeiden ist.

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