Ernährung bei Reflux
Etwa jeder fünfte Erwachsene in Deutschland leidet an der Refluxerkrankung. Noch deutlich mehr kennen das Leitsymptom Sodbrennen. Die richtige Ernährung bei Reflux kann die Beschwerden lindern und eine weitere Schädigung der Speiseröhre verhindern. Alles, was Sie zum Thema Reflux-Ernährung wissen müssen, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- Was genau ist Reflux?
- Was kann man mit einer smarten Ernährung bei Reflux erreichen?
- Wie sieht eine Reflux-Ernährung aus?
- Leckere Kochideen bei Reflux
- Ernährungs-Tabellen für Reflux
- Die Zubereitung macht den Unterschied
- 3 besonders gute Lebensmittel bei Reflux
- 3 besonders schlechte Lebensmittel bei Reflux
- 6 Hausmittel gegen Reflux
Was genau ist Reflux?
Bei der Refluxkrankheit findet ein Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre statt. Die Ursache ist meist der erschlaffte Muskel zwischen Speiseröhre und Magen. Symptome wie Sodbrennen, Husten, Heiserkeit, Kopfschmerzen oder Probleme im HNO-Bereich (Hals-Nasen-Ohren) als Folge durch die aufsteigende Magenflüssigkeit treten oftmals unmittelbar nach dem Essen oder im Liegen auf. Meistens werden die Erkrankten von einem sauren Aufstoßen geplagt. Diese Symptome treten mindestens einmal pro Woche auf.
Reflux sollten Sie ernst nehmen, denn der aufsteigende Mageninhalt kann das Gewebe in der Speiseröhre schädigen: Es kommt dann zu einer Entzündung, die zu schwerwiegenden Folgen wie dem Barrett-Ösophagus (Veränderungen des Gewebes in der Speiseröhre) oder sogar Speiseröhrenkrebs führen kann.
Diese Komplikationen treten besonders häufig beim sogenannten stillen Reflux auf. Der aufsteigende Mageninhalt löst bei den Patienten kein Sodbrennen aus und die Erkrankung kann so lange unentdeckt oder falsch diagnostiziert bleiben. Die richtige Ernährung bei stillem Reflux unterscheidet sich nicht von der Reflux-Ernährung mit Symptomen, daher können auch hier unsere Tipps und unsere Ernährung-bei-Reflux-Tabellen genutzt werden.
Was kann man mit einer smarten Ernährung bei Reflux erreichen?
Durch eine besondere Reflux-Ernährung können die Beschwerden vermindert werden und so auch die Lebensqualität der Betroffenen steigen. Eine Ernährungsumstellung kann zudem das Risiko für Folgeerkrankungen herabsetzen. Bei bestehendem Übergewicht unterstützt eine smarte Ernährung die Gewichtsreduktion, wodurch der Magendruck verringert wird.
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Wie sieht eine Reflux-Ernährung aus?
Eine einfache Regel lautet: Esse nicht zu viel Süßes, nicht zu scharf, nicht zu fettig oder gar frittiert, nichts zu stark Angebratenes und nicht zu viel auf einmal. Zudem wird empfohlen, dass Essen gut zu kauen sowie fünf kleine Mahlzeiten anstatt nur zwei bis drei großer zu sich zu nehmen.
Eine mit Eiweiß und Ballaststoffen angereicherte Vollkost (ausgewogene Mischkost) erweist sich als empfehlenswert. Dazu gehören Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte (am besten püriert), Fisch und Milchprodukte. Fette Fleisch- und Wurstwaren, scharfe Gewürze, Zwiebeln und Knoblauch bereiten dem Geplagten oftmals Probleme und sollten vom Speiseplan gestrichen werden.
Eine eiweißreiche Ernährung stärkt den Muskel zwischen Speiseröhre und Magen und kann so einen Reflux verhindern. Daher sollte jede Mahlzeit eine Eiweißquelle enthalten. Proteine aus pflanzlichen Quellen sind hierbei zu bevorzugen.
Für eine richtige Ernährung bei Reflux sollte viel Flüssigkeit zugeführt werden, um die Magensäure zu verdünnen. Milde Tees aus Fenchel, Malve oder grüner Tee sind wohltuend. Säurehaltige Getränke wie Kaffee und Getränke mit Kohlensäure sind hingegen eher ungeeignet. Auch saures Obst kann Beschwerden begünstigen und sollte daher weitestgehend gemieden werden.
Auch die richtige Temperatur von Speise und Getränken ist bei einer Ernährung bei Reflux zu beachten. Ist die Nahrung zu heiß, kann dies auf Dauer die Speiseröhre schaden. Alles über 65 Grad Celsius begünstigt die Entstehung von Speiseröhrenkrebs – dies trifft übrigens nicht nur bei Reflux zu. Kalte Speise und Getränke können hingegen bestehendes Sodbrennen verstärken, da der Rücktransport des Speisebreis aus der Speiseröhre beeinträchtig wird.
Nicht jeder Magen reagiert gleich auf bestimmte Lebensmittel, daher gibt es nicht die eine unantastbare Reflux-Ernährung. Testen Sie aus, welche Lebensmittel Sie individuell vertragen.
Leckere Kochideen bei Reflux
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Ernährungs-Tabellen für Reflux
Was kann man bei Reflux essen und was nicht? Viele sind verunsichert, welche Lebensmittel bei Sodbrennen Linderung verschaffen und welche die Magensäureproduktion steigern. Zum Teil werden Lebensmittel auch unterschiedlich gut vertragen, daher können Sie unsere Ernährungs-Tabellen für Reflux als Orientierung nutzen. Hören Sie auf Ihren Körper und testen Sie, was Ihnen bekommt und was nicht.
Rezepte nach Belieben filtern
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Die Zubereitung macht den Unterschied
Nicht nur die Lebensmittelauswahl ist bei der Ernährung bei Reflux wichtig, sondern auch deren Zubereitungsart. Hier kommen einige Tipps, wie Sie Lebensmittel bei Reflux bekömmlich machen:
- Leichte Würze: Chili, Peperoni, Knoblauch und Co. sind normalerweise supergesund. Leider kann ihre Schärfe die Säureproduktion verstärken und ist daher ungünstig bei Reflux. Würzen Sie Ihre Speise daher lieber mit milden Kräutern. Hat sich Ihr Magen nach einiger Zeit etwas beruhigt, dann können Sie diese Gewürze wieder sparsam einsetzen.
- Schonende Zubereitung: Frittieren, grillen oder scharf anbraten ist zwar lecker, aber reizt den Magen. Fleisch und Fisch lassen sich zum Beispiel auch dünsten oder sanft anbraten. Gemüse und Obst sind verträglicher, wenn Sie dieses dämpfen, dünsten oder blanchieren. Rohkost kann hingegen zu Problemen führen.
- Fein geschrotet: Brot und Brötchen sind bei Reflux besser verträglich, wenn das Getreide sehr fein geschrotet ist. Auch Vollkorngetreide lässt sich fein schroten. Ähnlich ist es mit Nüssen, entweder verwenden Sie gemahlene Nüsse oder kauen diese sehr gut.
- Schälen: Unter der Schale liegen die meisten Vitamine, daher ist es gesünder, diese bei vielen Obst- und Gemüsesorten mitzuessen. Bei einem sowieso schon gereizten Magen kann zum Beispiel die Paprikaschale schwer verdaulich sein. Machen Ihnen Gurke, Paprika und Co. zu schaffen, dann probieren Sie das Gemüse mal ohne Schale.
3 besonders gute Lebensmittel bei Reflux
- Banane: Das Obst enthält viele Schleimstoffe, die sich nach dem Verzehr wie ein Schutzschild auf die Magenschleimhaut legen. Überschüssige Säuren werden so neutralisiert und lassen Sodbrennen erst gar nicht entstehen.
- Goldene Leinsamen: Am besten als Leinsamen-Aufguss verwenden. Die Leinsamen bilden einen schützenden Schleim, der die Speiseröhre und den Magen überzieht. Zudem wird der saure Magensaft abgepuffert.
- Kamille: Ein Tee aus Kamillenblüten beruhigt den Magen und kann die Säureproduktion regulieren. Zudem wirken die ätherischen Öle aus dem Tee antientzündlich, was einer gereizten Speiseröhre zu Gute kommen kann.
3 besonders schlechte Lebensmittel bei Reflux
- Alkohol: Das Getränk hat gleich mehrere negative Effekte bei Reflux. Da Alkohol den Muskel zwischen Speiseröhre und Magen entspannt, kann Mageninhalt viel leichter in die Speiseröhre gelangen und Sodbrennen verursachen. Zudem sind viele alkoholische Getränke kohlensäurehaltig. Dies fördert die Gasbildung im Magen und so auch den Magendruck. Auch der pH-Wert der meisten alkoholischen Getränke ist sauer, wodurch die Speiseröhre gereizt wird.
- Vollmilch-Schokolade: Enthaltener Zucker fördert die Magensäureproduktion. Der hohe Fettanteil in der Schokolade führt dazu, dass der Speisebrei länger im Magen gehalten wird, beide Faktoren begünstigen die Entstehung von Reflux.
- Minze: Pfefferminze ist für seinen wohltuenden Effekt bei Magen-Darm-Beschwerden bekannt. Trotzdem sollten Sie die Heilpflanze bei Sodbrennen lieber meiden, denn Minze führt auch zu einer Entspannung des Muskels, der den Magen zur Speiseröhre hin abdichtet. Die Folge: Der Mageninhalt kann bei entspanntem Muskel noch leichter in die Speiseröhre gelangen.
6 Hausmittel gegen Reflux
Neben der alleinigen Reflux-Ernährung gibt es noch einige Tricks, die Ihnen dabei helfen, das lästige Sodbrennen loszuwerden:
1. Richtig schlafen
Bei Sodbrennen ist es sinnvoll mindestens drei Stunden vor dem Schlafen nichts mehr zu essen. Hilfreich ist es auch, mit erhöhtem Oberkörper zu schlafen (z. B. auf mehreren Kissen oder das Kopfteil des Bettes höher stellen). Durch die Hochlage kann die Magensäure nicht so leicht in die Speiseröhre fließen.
2. Viel bewegen
Menschen, die öfter Sport machen, leiden sehr viel seltener an Sodbrennen. Sie müssen dafür keine Marathon-Strecken laufen, es reicht schon ein längerer Spaziergang mit schnellem Schritt, um das Auftreten von Sodbrennen zu verringern.
3. Bequeme Kleidung tragen
Ja, enge Jeans sehen gut aus, wenn Sie deswegen aber den ganzen Tag eingezwängt sind, ist das auch nicht gut für Sie. Gerade zu enge Hosen oder eng geschnürte Gürtel drücken auf die Bauchgegend und fördern so Sodbrennen. Also: Öfter mal die bequeme Hose wählen oder im Sitzen den Gürtel ein wenig weiter machen.
4. Mit dem Rauchen aufhören
Auch wenn dieser Trick nur für bisherige Raucher funktioniert, kann er diesen hilfreich sein, denn Rauchen fördert die Produktion von Magensäure und lässt den Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen erschlaffen. Schadstoff aus Rauch gehen zudem in den Speichel über und reizen dann die Schleimhäute der Speiseröhre. Gewöhnen Sie sich das Rauchen ab und eine Ursache für Sodbrennen ist beseitigt.
5. Stress abbauen und entspannen
Stress verursachte eine Ausschüttung von Stresshormonen, welche wiederum Reflux begünstigen. Daher sollten Sie neben der richtigen Ernährung bei Reflux bei einem stressigen Lebensstil auch Zeit für Entspannung einplanen.
6. Leinsamen-Aufguss trinken
Leinsamen sind echter Balsam für die Speiseröhre. Am besten wirken sie als Aufguss. Hierfür ein Esslöffel goldene Leinsamen in ein Teebeutel geben, mit etwa 250 Milliliter kochendem Wasser übergießen und 20 Minuten quellen lassen. Dann Leinsamen entfernen und den Aufguss über den Tag verteilt in kleinen Schlucken trinken.
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In unserem großen Special "Ernährung bei Krankheiten" haben wir für Sie die wichtigsten Ernährungs- und Expertentipps sowie Rezepte zu einzelnen Krankheiten und Unverträglichkeiten aufbereitet.
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