Ernährung bei Gastritis
Aufstoßen, Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Völlegefühl – was mit ihrem Bauch los ist, wissen Menschen mit einer Gastritis anfangs oft selbst nicht so genau. Ist die Magenschleimhaut dauerhaft entzündet, kann ein Magengeschwür drohen. Allerdings schafft die richtige Ernährung bei Gastritis Linderung. Erfahren Sie mehr!
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Gastritis?
- Was kann man mit einer smarten Ernährung erreichen?
- Was essen bei Gastritis?
- Ernährungs-Tabellen für Gastritis
- Die richtige Zubereitung macht’s
- Die 3 besonders guten Lebensmittel bei Gastritis
- Die 3 besonders schlechten Lebensmittel bei Gastritis
-
Ursachen einer chronischen Magenschleimhautentzündung
- Typ A (Autoimmungastritis)
- Typ B (bakterielle Gastritis)
- Typ C (chemische Gastritis)
- Runter mit dem Stress
- Fasten lindert akute Beschwerden
Was ist Gastritis?
Eine Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut. Sie entsteht, wenn zu viel Magensäure vorhanden ist oder der Schutzmantel im Inneren beschädigt ist: Normalerweise bilden die sogenannten Nebenzellen einen zähflüssigen Schleim, der unseren Magen durch Selbstverdauung schützt. Fehlt dieser, dann kommt der Verdauungssaft in direkten Kontakt mit der Magenschleimhaut und schädigt die Schleimhautzellen (1).
Eine akute Gastritis kann sehr plötzlich auftreten (akute Gastritis) und macht sich durch plötzliche Oberbauchschmerzen, Völlegefühl, Übelkeit und saures Aufstoßen bemerkbar. Auslöser sind häufig Stress, exzessiver Alkoholgenuss, Lebensmittelvergiftungen oder Schmerzmittel. Hingegen bleibt eine chronische Gastritis lange unbemerkt oder verursacht nur leichte Beschwerden wie Aufstoßen oder Völlegefühl (2).
Hier können Sie mehr über die Ursachen einer chronischen Gastritis erfahren.
Was kann man mit einer smarten Ernährung bei Gastritis erreichen?
Neben der Behandlung der Ursache gilt es, die Entzündung der Magenschleimhaut abklingen zu lassen. Das gelingt mit einer Ernährungsumstellung. So gehören Aufstoßen, Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Völlegefühl bald der Vergangenheit an. Bleibt eine chronische Gastritis über lange Zeit unbehandelt, steigt das Risiko für ein blutendes Magengeschwür (Ulcus ventriculi) oder Magenkrebs. Das heißt es ebenfalls zu reduzieren (2).
Was essen bei Gastritis?
Ob akut oder chronisch: Die Gastritis-Ernährung soll den Magen schonen. Verzichten Sie auf alles, das schwer im Bauch liegt. So sollten Sie bei Gastritis fettiges Essen auf jeden Fall umgehen; ebenso bedeuten panierte und geräucherte Lebensmittel Schwerstarbeit für das Organ. Gleichermaßen sind Blähendes, Saures, Scharfes und stark Angebratenes ungeeignet. Aber hören Sie auch auf Ihren Körper, denn die Verträglichkeit der Ernährung bei Gastritis ist individuell (3),(4).
Vermeiden Sie ebenso alles, was Entzündungen anheizt, und rücken Sie die Lebensmittel in den Vordergrund, die diese eher bremsen. Somit sind Weißmehlprodukte (Brot, Brötchen, Gebäck, Teigwaren), Schweinefleisch und Zucker ungeeignet. Dagegen lindern Omega-3-Fettsäuren aus hochwertigen Pflanzenölen die Entzündungen – genau wie sekundäre Pflanzenstoffe aus Gemüse, Gewürzen und Obst. Greifen Sie bei Früchten zu den säurearmen und vollreifen Varianten. Dann können Sie auch einen Apfel essen bei Gastritis (3),(4).
Zudem sind kleinere Mahlzeiten in der Regel bekömmlicher. Daher lieber drei bis fünf Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen – in Ruhe und dann aufhören, wenn sich das erste Sättigungsgefühl einstellt. Ebenso sind Alkohol, Kaffee, Nikotin und Süßigkeiten während einer Gastritis tabu, da sie die Säurebildung besonders anregen.
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Ernährungs-Tabellen für Gastritis
Was kann man bei Gastritis essen und was darf man bei Gastritis nicht essen? Kann ich Banane essen bei Gastritis? Viele sind verunsichert, wie das Essen bei Gastritis aussieht. Folgende Gastritis-Essen-Tabellen helfen Ihnen dabei, geeignete Lebensmittel zu identifizieren. Allerdings ist die Verträglichkeit von Mensch zu Mensch individuell. Achten Sie also auf Ihr Bauchgefühl und lassen Sie im Zweifelsfall scheinbar geeignete Lebensmittel lieber weg (5),(6),(3),(4).
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Die richtige Zubereitung macht’s
Es ist nicht nur wichtig, was Sie bei Gastritis essen, sondern auch wie Sie die Lebensmittel zubereiten. Mit folgenden Tipps sind Sie auf dem richtigen Weg:
- Schonend Garen: Oft macht Rohkost dem Bauch zu schaffen – Dämpfen, Dünsten oder Blanchieren erhält die Inhaltsstoffe und verbessert gleichzeitig die Verdaulichkeit der Mahlzeit. In akuten Phasen ist rohes Gemüse zu meiden; zudem ist Obst in Form von selbst gemachtem Mus oder Püree verträglicher.
- Würzen ja, aber richtig: Wer es spicy mag, sollte sich bei einer Gastritis zurückhalten. Zwar lindert das Capsaicin aus Chilischoten Entzündungen, gleichzeitig regen die Scharfstoffe die Säurebildung an. Auch Zwiebel- und Knoblauch können Beschwerden bereiten. Peppen Sie Ihre Gerichten stattdessen mit Kräutern auf; antientzündlich wird es mit Ingwer (in Maßen), Kardamom, Kurkuma und Zimt. Insbesondere Anis, Fenchel, Dill, Kümmel, Minze und Petersilie sind wahre Bauchschmeichler und steigern die Bekömmlichkeit von ballaststoffreichen Gemüsesorten.
- Tschüss Bräune: Bereiten Sie Fisch und Fleisch mit wenig Fett zu und verzichten Sie auf eine tiefbraune Kruste. Durch starkes Anbraten, Grillen, Rösten oder Frittieren entstehen Röststoffe, die von vielen nicht vertragen werden.
- Schälen bitte: Auch wenn sich unter der Schale die meisten Vitamine tummeln, liegt ausgerechnet diese schwer im Magen. Womöglich vertragen Sie Gurke, Paprikaschoten und Co. besser, wenn das Gemüse im Vorfeld geschält wird.
- Kerniges klein machen: Aufgrund der harten Konsistenz bereiten Nüsse, Samen und Kerne manchmal Probleme – allerdings sind insbesondere Leinsamen und Walnüsse vollgepackt mit Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen in Schach halten. In vermahlener Form oder als Nussmus sind die Nährstoffpakete besser bekömmlich.
3 besonders gute Lebensmittel bei Gastritis
- Leinsamen: Das Besondere an Leinsamen sind ihre Quellstoffe. Sie bilden einen Schleim, der sich wie ein Schutzfilm auf die gereizte Magenwand legt. Dazu zwei bis drei Esslöffel geschrotete Leinsamen über Nacht in 500 Milliliter Wasser quellen lassen. Am Morgen kurz aufkochen und durch ein Tuch oder feinmaschiges Sieb abseihen. Das Leinsamengel in eine Thermosflasche füllen und lauwarm über den Tag verteilt trinken (6).
- Süßkartoffel: In den Knollen stecken mehr Ballaststoffe als in gewöhnlichen Kartoffeln. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel nur langsam an, und Heißhungerattacken können abgewendet werden. Aufgrund seines antioxidativen Potenzials kann das enthaltene Betacarotin Entzündungen ausbremsen (6).
- Milde Gewürze: Gewürze wie Kurkuma, Kardamom, Ingwer und Zimt wirken antientzündlich. Damit das Essen bei Gastritis nicht fade schmeckt, können Speisen zudem mit Anis, Fenchel, Dill, Kümmel, Minze und Petersilie abgeschmeckt werden und machen die Speisen gleichzeitig bekömmlicher.
3 besonders schlechte Lebensmittel bei Gastritis
- Frittiertes: Es ist heiß, fettig und absolut ungeeignet bei der Gastritis-Ernährung. Zum einen ist die Panade das Problem. Sie besteht oft aus Semmelbröseln, Grieß oder Stärke. Alles potenzielle Weizenquellen. Durch die Zubereitung im heißen Fett saugt sich die Umhüllung mit Fett voll und es bilden sich die Aroma gebenden Röststoffe. Zum anderen wird nicht nur Geflügel und Fisch paniert, sondern gerne Schweinefleisch. In der Summe bedeutet diese Speise für den Magen Schwerstarbeit.
- Alkohol: Nicht nur Medikamente, auch (übermäßiger) Alkoholgenuss selbst kann eine Gastritis auslösen. So provoziert Alkohol einerseits die Magensäurebildung, andererseits kann die Magenschleimhaut direkt Schaden nehmen. Mitunter enthalten alkoholische Getränke Kohlensäure – oder werden mit Sahne als Cocktails gereicht. Gleichfalls macht das der angegriffenen Schleimhaut zu schaffen (7).
- Fertigprodukte: In ihnen verstecken sich oft Zusatzstoffe, minderwertige Pflanzenöle, Transfette und Zucker. Zudem sind diese Produkt stark gewürzt oder sogar überwürzt. Deshalb sind diese Produkte wenig bekömmlich und leisten Entzündungen weiter Vorschub.
Ursachen einer chronischen Magenschleimhautentzündung
Eine akute Gastritis bessert sich in der Regel von selbst, kann aber auch chronisch werden. Eine chronische Gastritis verläuft schleichend. Die Ursachen für die Erkrankung sind verschiedener Natur und werden dementsprechend in drei Typen eingeteilt (2):
Typ A (Autoimmungastritis)
Der Typ-A-Gastritis liegt ein Autoimmunprozess zugrunde und ist mit fünf Prozent die seltenste Form. Hier greift das Immunsystem die Belegzellen an, dadurch wird weniger Magensäure gebildet. Da die Belegzellen außerdem den sogenannten Intrinsic Factor produzieren, der die Aufnahme von Vitamin B12 ermöglicht, wird zudem eine Blutarmut ausgelöst.
Typ B (bakterielle Gastritis)
An der Mehrheit der chronischen Magenschleimhautentzündungen ist eine Infektion mit Helicobacter pylori schuld. Dieses Bakterium lässt sich bei vielen Menschen nachweisen und erhöht das Risiko für ein Magengeschwür und Magenkrebs.
Typ C (chemische Gastritis)
Bei der Typ-C-Gastritis reizt hoher Alkoholkonsum, aber auch die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente, Schmerzmittel oder – sehr selten – der Kontakt mit Gallensäuren die Magenschleimhaut.
Runter mit dem Stress
Nicht nur die richtige Ernährung bei Gastritis ist von Bedeutung. Zusätzlich ist besonders auf Stress und den Umgang mit ihm zu achten. So sollte die Dauerbelastung in keinem Fall mit Frustessen oder stärkerem Rauchen kompensiert werden. Denn Trostschokolade und Kummernikotin bergen zusätzliche Risiken für das angegriffene Organ.
Zudem regen Leidensdruck und Ärger die Säurebildung besonders an – und setzen der gereizten Schleimhaut weiter zu. Das Sprichwort »sauer sein« kommt also nicht von ungefähr. Ebenso können Daueranspannung und Depression die Entleerung des Magens verzögern und damit die Gefahr eines Gallerefluxes (Rücklauf von Gallensaft in den Magen) erhöhen. Ferner soll Stress auch die schädliche Wirkung von Helicobacter pylori verstärken.
Damit Stress nicht mehr auf den Magen schlägt, ist Entspannung wichtig. Das können gezielte Übungen wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Bewegung sein. So bauen Joggen, Fahrradfahren oder Yoga den Druck effektiv ab. Ebenso schaffen Lesen, gemütlich faulenzen oder ein achtsamer Spaziergang (Waldbaden) einen Ausgleich (2).
Fasten lindert akute Beschwerden
Im akuten Stadium raten Experten oft zu einer Fastenzeit. Bereits nach ein oder zwei Tagen kann sich im Krankheitsverlauf eine deutliche Verbesserung abzeichnen. Betroffene sollten bei großem Hunger höchstens Zweiback oder zarte Haferflocken zu sich nehmen. Wichtig ist währenddessen, dass sie ausreichend Flüssigkeit trinken. Stilles Mineralwasser oder ungesüßter Kräutertee spenden hilfreiche Mineralien.
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