Wissenschaftlich geprüft

Ernährung bei Gastritis

Von Wenke Gürtler mit Expertenrat von Dr. med. Matthias Riedl
Aktualisiert am 23. Aug. 2024
Exklusive Tipps vom Ernährungs-Experte Dr. Matthias Riedl.
Exklusive Tipps vom Ernährungs-Experte Dr. Matthias Riedl.

Aufstoßen, Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Völlegefühl – was mit ihrem Bauch los ist, wissen Menschen mit einer Gastritis anfangs oft selbst nicht so genau. Ist die Magenschleimhaut dauerhaft entzündet, kann ein Magengeschwür drohen. Allerdings schafft die richtige Ernährung bei Gastritis Linderung. Erfahren Sie mehr!

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Gastritis?
  2. Was kann man mit einer smarten Ernährung erreichen?
  3. Was essen bei Gastritis?
  4. Ernährungs-Tabellen für Gastritis
  5. Die richtige Zubereitung macht’s
  6. Die 3 besonders guten Lebensmittel bei Gastritis
  7. Die 3 besonders schlechten Lebensmittel bei Gastritis
  8. Ursachen einer chronischen Magenschleimhautentzündung 
    1. Typ A (Autoimmungastritis)
    2. Typ B (bakterielle Gastritis)
    3. Typ C (chemische Gastritis)
  9. Runter mit dem Stress
  10. Fasten lindert akute Beschwerden

Exklusiv bei EAT SMARTER
mit Dr. med. Matthias Riedl
Dr. med. Matthias Riedl ist Facharzt für Innere Medizin, Diabetologe sowie in der Ernährungsmedizin tätig. Als ärztlicher Direktor leitet er das medizinische Versorgungszentrum Medicum Hamburg. Er ist Autor mehrerer Fachbücher und als TV-Arzt in der NDR-Sendung "Die Ernährungs-Docs" bekannt. Außerdem hat er mit der myFoodDoctor-App die erste App für eine medizinische Ernährungstherapie entwickelt.

Was ist Gastritis?

Eine Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut. Sie entsteht, wenn zu viel Magensäure vorhanden ist oder der Schutzmantel im Inneren beschädigt ist: Normalerweise bilden die sogenannten Nebenzellen einen zähflüssigen Schleim, der unseren Magen durch Selbstverdauung schützt. Fehlt dieser, dann kommt der Verdauungssaft in direkten Kontakt mit der Magenschleimhaut und schädigt die Schleimhautzellen (1).

Eine akute Gastritis kann sehr plötzlich auftreten (akute Gastritis) und macht sich durch plötzliche Oberbauchschmerzen, Völlegefühl, Übelkeit und saures Aufstoßen bemerkbar. Auslöser sind häufig Stress, exzessiver Alkoholgenuss, Lebensmittelvergiftungen oder Schmerzmittel. Hingegen bleibt eine chronische Gastritis lange unbemerkt oder verursacht nur leichte Beschwerden wie Aufstoßen oder Völlegefühl (2).

Hier können Sie mehr über die Ursachen einer chronischen Gastritis erfahren.

Wie gesund ist ... bei Gastritis?

Filtern Sie einzelne Lebensmittel, um herauszufinden, ob diese für Sie empfehlenswert, in Maßen geeignet oder nicht empfehlenswert sind.

Was kann man mit einer smarten Ernährung bei Gastritis erreichen?

Neben der Behandlung der Ursache gilt es, die Entzündung der Magenschleimhaut abklingen zu lassen. Das gelingt mit einer Ernährungsumstellung. So gehören Aufstoßen, Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Völlegefühl bald der Vergangenheit an. Bleibt eine chronische Gastritis über lange Zeit unbehandelt, steigt das Risiko für ein blutendes Magengeschwür (Ulcus ventriculi) oder Magenkrebs. Das heißt es ebenfalls zu reduzieren (2)

Was essen bei Gastritis?

Ob akut oder chronisch: Die Gastritis-Ernährung soll den Magen schonen. Verzichten Sie auf alles, das schwer im Bauch liegt. So sollten Sie bei Gastritis fettiges Essen auf jeden Fall umgehen; ebenso bedeuten panierte und geräucherte Lebensmittel Schwerstarbeit für das Organ. Gleichermaßen sind Blähendes, Saures, Scharfes und stark Angebratenes ungeeignet. Aber hören Sie auch auf Ihren Körper, denn die Verträglichkeit der Ernährung bei Gastritis ist individuell (3),(4).

Vermeiden Sie ebenso alles, was Entzündungen anheizt, und rücken Sie die Lebensmittel in den Vordergrund, die diese eher bremsen. Somit sind Weißmehlprodukte (Brot, Brötchen, Gebäck, Teigwaren), Schweinefleisch und Zucker ungeeignet. Dagegen lindern Omega-3-Fettsäuren aus hochwertigen Pflanzenölen die Entzündungen – genau wie sekundäre Pflanzenstoffe aus Gemüse, Gewürzen und Obst. Greifen Sie bei Früchten zu den säurearmen und vollreifen Varianten. Dann können Sie auch einen Apfel essen bei Gastritis (3),(4). 

Zudem sind kleinere Mahlzeiten in der Regel bekömmlicher. Daher lieber drei bis fünf Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen – in Ruhe und dann aufhören, wenn sich das erste Sättigungsgefühl einstellt. Ebenso sind Alkohol, Kaffee, Nikotin und Süßigkeiten während einer Gastritis tabu, da sie die Säurebildung besonders anregen.

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Ernährungs-Tabellen für Gastritis

Was kann man bei Gastritis essen und was darf man bei Gastritis nicht essen? Kann ich Banane essen bei Gastritis? Viele sind verunsichert, wie das Essen bei Gastritis aussieht. Folgende Gastritis-Essen-Tabellen helfen Ihnen dabei, geeignete Lebensmittel zu identifizieren. Allerdings ist die Verträglichkeit von Mensch zu Mensch individuell. Achten Sie also auf Ihr Bauchgefühl und lassen Sie im Zweifelsfall scheinbar geeignete Lebensmittel lieber weg (5),(6),(3),(4).

 
Diese Lebensmittel sind bei Gastritis empfehlenswert
Mehl, Brot, Getreide & Beilagen
Amaranth, Buchweizen, Dinkel-Vollkornnudeln, Dinkelgrieß, Dinkelzwieback ohne Zuckerzusatz, Hirse, Kartoffeln (frisch gestampfter Kartoffelbrei, Pell- oder Salzkartoffeln), Kokosmehl, Mandelmehl, Müsli ohne Zuckerzusatz, Porridge, Quinoa, Vollkornbrot (fein geschrotet, vom Vortag), Vollkornbrötchen (fein geschrotet, vom Vortag), Vollkornreis (Naturreis) und Parboiled Reis, zarte Haferflocken
Gemüse
Artischocken, Aubergine, Blattsalat (alle Sorten), Blumenkohl- und Brokkoliröschen, Fenchel, geschälte Salatgurke, Kohlrabi, Kürbis, Mangold, Möhre, Rote Bete, Schwarzwurzel, Sellerie (Knollen- und Bleichsellerie), Spargel, Spinat, Steckrübe, Süßkartoffel, Tomate, Zucchini
Obst (säurearme und reife Sorten wählen)
Apfel (Jonagold, Cox, Gala, Gloster, Golden Delicious), Banane, Erdbeeren, Melone (Honig- und Wassermelone), Papaya, Weintrauben ohne Kerne
Nüsse, Kerne & Samen
nach individueller Verträglichkeit: geschrotete Leinsamen
Eier, Milch & Milchprodukte
Buttermilch (bis 300 ml), Eier (weichgekocht oder fettarm zubereitet), Harzer Käse, Käse (bis 40% Fett i. Tr. wie Feta, Hartkäse, Mozzarella, Schnittkäse, Weichkäse), körniger Frischkäse, Magerquark, Naturjoghurt (1,5 %), Pflanzendrinks wie Mandeldrink, Haferdrink
Fleisch & Wurstwaren (Zubereitung beachten)
Corned Beef, Hühnerfleisch ohne Haut, mageres Wildfleisch (Hirsch, Reh, Wildkaninchen, Wildgeflügel), Putenbrustauschnitt, Putenfleisch ohne Haut
Fisch & Meeresfrüchte (Zubereitung beachten)
Forelle, Hecht, Kabeljau (Dorsch), Karpfen, Meeresfrüchte (Auster, Garnele, Hummer, Jacobsmuschel, Krabben, Oktopus, Shrimps), Scholle, Seelachs (Köhler), Seeteufel, Seezunge, Steinbutt, Tilapia, Weißer Heilbutt, Zander
Fette & Öle
Butter, Hanföl, Leinöl, Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl
Getränke (Trinktemperatur beachten)
Grüner Tee, stilles Wasser, ungezuckerter Früchtetee (säurearm), ungezuckerter Kräutertee (aus Fenchel, Kamille, Löwenzahn, Salbei oder Schafgarbe)
Aufstriche (Brot dünn bestreichen)
Hummus, Nussmus, vegetarische Aufstriche
Kräuter, Gewürze & Würzmittel
alle getrockneten oder tiefgefrorenen Kräuter; Anis, Fenchelsamen, Kardamom, Kümmel, Kurkuma, Zimt
Fertigprodukte
Tiefgekühltes Gemüse ohne Zusätze, fermentierte Sojaprodukte (Tofu, Miso, Natto oder Tempeh)

 
Diese Lebensmittel sind bei Gastritis nicht empfehlenswert
Mehl, Brot, Getreide & Beilagen
Croissant, geschälter Reis, gesüßte Cerealien (Schokopops, Cornflakes, Knuspermüsli usw.), grobe und frische Backwaren (Brot, Brötchen, auch Vollkornbackwaren), Hartweizennudeln (helle Teigwaren), Kartoffelfertigprodukte (Bratkartoffeln, Kartoffelsalat, Kartoffelbrei, Kroketten, Pommes, Puffer), Knäckebrot, Laugengebäck, Müsli mit Zuckerzusatz, Toastbrot, Weißbrot und -brötchen, Weißmehl (Mehl Type 405), Weißmehlprodukte
Gemüse
Gemüsemischungen mit Butter oder Sahne, Konserven (Champignons, Cornichons, Gewürzgurken, Paprikaschoten, etc.)
Obst
säurereiches Obst: Ananas, Clementine, Grapefruit, Kiwi, Mandarine, Orange, Pampelmuse, Sauerkirsche, Zitrone; Obstprodukte: kandiertes Trockenobst, Kompott, Obst-Smoothie, Obstkonserve mit Zuckerzusatz, Trockenobst
Nüsse, Kerne & Samen
gebrannte Mandeln, gesalzene Nüsse, Nüsse im Teigmantel (Wasabinüsse, Nic Nacs), Nüsse mit Schokoladenglasur
Eier, Milch & Milchprodukte
Crème fraîche, Frischkäsezubereitungen, Fruchtbuttermilch, Fruchtjoghurt, Fruchtquark, hartgekochte Eier oder Spiegeleier, Kakaozubereitungen, Käse über 40% Fett i. Tr., Mascarpone, Milchmischgetränke, Milchreis, Pudding, Sahnequark (40 % Fett), Schlagsahne (Rahm), Schmelzkäse, Sprühsahne, Vollmilch
Fleisch & Wurstwaren
Fleischkonserven, Geflügel mit Haut, paniertes und frittiertes Fleisch, Räucher- oder Pökelwaren, scharf angebratenes oder gegrilltes Fleisch, Schweinefleisch und daraus hergestellte Wurstwaren (Bierwurst, Bockwurst, Bratwurst, Eisbein, Lyoner, Leberkäse, Mortadella, Salami, Speck, Schinken usw.)
Fisch & Meeresfrüchte
Aal, Fisch in Mayonnaise, Fisch in Sahne, Fischkonserven, Kaviar, panierter, frittierter oder gebackener Fisch und Meeresfrüchte (Fischstäbchen, Backfisch), Räucherfisch, Surimi (Krebsfleischimitat)
Fette & Öle
Diestelöl, Gänseschmalz, Kokosfett, Margarine, Palmfett, Schweineschmalz, Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl
Getränke
Alkohol (alle Variationen), Bier (auch Alkoholfrei), Energydrink, Fruchtsaft und -nektar, Getränkesirup, Kaffee (auch entkoffeiniert), Kohlensäurehaltiges Mineralwasser, schwarzer Tee, sehr kalte oder sehr heiße Getränke, Softdrink
Aufstriche
Konfitüre, Marmelade, Nuss-Nougat-Aufstrich
Kräuter, Gewürze, Saucen & Würzmittel
Barbecuesauce, Fertigdressing, Grillsauce, Ketchup, Mayonnaise;
Fertigprodukte
Gemüseprodukte mit Zusätzen (Gewürze, Fett, usw.), Paniertes und Frittiertes, stark verarbeitete Fertigprodukte (Pizza, Fertigsuppe)
Süßes & salzige Snacks
Chips, Eiscreme, fette und süße Backwaren, Gummitiere, Kekse, Kräcker, Milchschokolade, Müsliriegel, Pralinen, Salzgebäck, süße Milchprodukte
Süßungsmittel
Agavendicksaft, Fruktose (Fruchtzucker, Fruktosesirup, Fruchtsüße, Glukose-Fruktosesirup, Maissirup, Fruchtsüße), Zucker (Haushaltszucker, Kandis, Raffinade, Puderzucker u. Ä.)

 
Diese Lebensmittel sind bei Gastritis in Maßen geeignet
Mehl, Brot, Getreide & Beilagen
Nudeln aus Hülsenfrüchten (Kichererbsen, Linsen, etc.)
Gemüse
nach individueller Verträglichkeit: Frühlingszwiebel, Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen), junge grüne Bohnen, Knoblauch, Kohlgemüse (Grünkohl, Rotkohl, Rosenkohl, Weißkohl, Wirsing), Mais, Paprikaschote, pürierte Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen), Pilze (alle Sorten), Rhabarber, Zuckerschoten, Zwiebel
Obst
Obstmus und -mark ohne Zuckerzusatz; nach individueller Verträglichkeit: Avocado, Beeren, Kaki (Sharon), Mango, Steinobst (Aprikose, Marillen, Nektarine, Pfirsich, Pflaume)
Nüsse, Kerne & Samen
nach individueller Verträglichkeit: Cashewkerne, Chia-Samen, Erdnusskerne, Haselnüsse, Kokosnuss (Kokoschips, Kokosraspel), Kürbiskerne, Macadamianüsse, Mandeln, Pinienkerne, Pistazien, Sesam, Sonnenblumenkerne, Walnüsse
Eier, Milch & Milchprodukte
selten: Frischkäse, Milch (bis 1,5 %; bis 300 ml), Naturjoghurt (3,5 %), Saure Sahne, Schmand, Speisequark (bis 20 % Fett)
Fleisch & Wurstwaren (Zubereitung beachten)
mageres Kalbfleisch, mageres Lammfleisch, mageres Rindfleisch, Wildschwein
Fisch & Meeresfrüchte (Zubereitung beachten)
nach individueller Verträglichkeit in kleinen Mengen: Hering, Lachs (Salm), Makrele, Thunfisch, Schwarzer Heilbutt, Sardine
Fette & Öle
Butterschmalz, natives Kokosöl
Getränke
selten: Fruchtsaftschorle aus säurearmen Fruchtsaft (Mischung 1:3; mit stillem Wasser)
Aufstriche
Erdnussmus, Fruchtaufstrich, Honig, Zuckerrübensirup
Kräuter, Gewürze & Würzmittel
Balsamessig, Ingwer; sehr sparsam dosieren: Chili, Curry, Essig, Knoblauch-/Zwiebelpulver, Paprika rosenscharf, Pfeffer (alle Sorten), Schnittlauch, Senf
Süßes & salzige Snacks
Zartbitterschokolade (70% Kakao)
Süßungsmittel
Ahornsirup, Birkenzucker (Xylit), Erythrit, Honig, Reissirup, Rohrohrzucker, Stevia, Vollrohrzucker, Zuckerrübensirup


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Die richtige Zubereitung macht’s

Es ist nicht nur wichtig, was Sie bei Gastritis essen, sondern auch wie Sie die Lebensmittel zubereiten. Mit folgenden Tipps sind Sie auf dem richtigen Weg:

  1. Schonend Garen: Oft macht Rohkost dem Bauch zu schaffen – Dämpfen, Dünsten oder Blanchieren erhält die Inhaltsstoffe und verbessert gleichzeitig die Verdaulichkeit der Mahlzeit. In akuten Phasen ist rohes Gemüse zu meiden; zudem ist Obst in Form von selbst gemachtem Mus oder Püree verträglicher.
  2. Würzen ja, aber richtig: Wer es spicy mag, sollte sich bei einer Gastritis zurückhalten. Zwar lindert das Capsaicin aus Chilischoten Entzündungen, gleichzeitig regen die Scharfstoffe die Säurebildung an. Auch Zwiebel- und Knoblauch können Beschwerden bereiten. Peppen Sie Ihre Gerichten stattdessen mit Kräutern auf; antientzündlich wird es mit Ingwer (in Maßen), Kardamom, Kurkuma und Zimt. Insbesondere Anis, Fenchel, Dill, Kümmel, Minze und Petersilie sind wahre Bauchschmeichler und steigern die Bekömmlichkeit von ballaststoffreichen Gemüsesorten.
  3. Tschüss Bräune: Bereiten Sie Fisch und Fleisch mit wenig Fett zu und verzichten Sie auf eine tiefbraune Kruste. Durch starkes Anbraten, Grillen, Rösten oder Frittieren entstehen Röststoffe, die von vielen nicht vertragen werden.
  4. Schälen bitte: Auch wenn sich unter der Schale die meisten Vitamine tummeln, liegt ausgerechnet diese schwer im Magen. Womöglich vertragen Sie Gurke, Paprikaschoten und Co. besser, wenn das Gemüse im Vorfeld geschält wird.
  5. Kerniges klein machen: Aufgrund der harten Konsistenz bereiten Nüsse, Samen und Kerne manchmal Probleme – allerdings sind insbesondere Leinsamen und Walnüsse vollgepackt mit Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen in Schach halten. In vermahlener Form oder als Nussmus sind die Nährstoffpakete besser bekömmlich. 

3 besonders gute Lebensmittel bei Gastritis

  1. Leinsamen: Das Besondere an Leinsamen sind ihre Quellstoffe. Sie bilden einen Schleim, der sich wie ein Schutzfilm auf die gereizte Magenwand legt. Dazu zwei bis drei Esslöffel geschrotete Leinsamen über Nacht in 500 Milliliter Wasser quellen lassen. Am Morgen kurz aufkochen und durch ein Tuch oder feinmaschiges Sieb abseihen. Das Leinsamengel in eine Thermosflasche füllen und lauwarm über den Tag verteilt trinken (6).
  2. Süßkartoffel: In den Knollen stecken mehr Ballaststoffe als in gewöhnlichen Kartoffeln. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel nur langsam an, und Heißhungerattacken können abgewendet werden. Aufgrund seines antioxidativen Potenzials kann das enthaltene Betacarotin Entzündungen ausbremsen (6).
  3. Milde Gewürze: Gewürze wie Kurkuma, Kardamom, Ingwer und Zimt wirken antientzündlich. Damit das Essen bei Gastritis nicht fade schmeckt, können Speisen zudem mit Anis, Fenchel, Dill, Kümmel, Minze und Petersilie abgeschmeckt werden und machen die Speisen gleichzeitig bekömmlicher.

3 besonders schlechte Lebensmittel bei Gastritis

  1. Frittiertes: Es ist heiß, fettig und absolut ungeeignet bei der Gastritis-Ernährung. Zum einen ist die Panade das Problem. Sie besteht oft aus Semmelbröseln, Grieß oder Stärke. Alles potenzielle Weizenquellen. Durch die Zubereitung im heißen Fett saugt sich die Umhüllung mit Fett voll und es bilden sich die Aroma gebenden Röststoffe. Zum anderen wird nicht nur Geflügel und Fisch paniert, sondern gerne Schweinefleisch. In der Summe bedeutet diese Speise für den Magen Schwerstarbeit.
  2. Alkohol: Nicht nur Medikamente, auch (übermäßiger) Alkoholgenuss selbst kann eine Gastritis auslösen. So provoziert Alkohol einerseits die Magensäurebildung, andererseits kann die Magenschleimhaut direkt Schaden nehmen. Mitunter enthalten alkoholische Getränke Kohlensäure – oder werden mit Sahne als Cocktails gereicht. Gleichfalls macht das der angegriffenen Schleimhaut zu schaffen (7).
  3. Fertigprodukte: In ihnen verstecken sich oft Zusatzstoffe, minderwertige Pflanzenöle, Transfette und Zucker. Zudem sind diese Produkt stark gewürzt oder sogar überwürzt. Deshalb sind diese Produkte wenig bekömmlich und leisten Entzündungen weiter Vorschub. 

Ursachen einer chronischen Magenschleimhautentzündung 

Eine akute Gastritis bessert sich in der Regel von selbst, kann aber auch chronisch werden. Eine chronische Gastritis verläuft schleichend. Die Ursachen für die Erkrankung sind verschiedener Natur und werden dementsprechend in drei Typen eingeteilt (2)

Typ A (Autoimmungastritis)

Der Typ-A-Gastritis liegt ein Autoimmunprozess zugrunde und ist mit fünf Prozent die seltenste Form. Hier greift das Immunsystem die Belegzellen an, dadurch wird weniger Magensäure gebildet. Da die Belegzellen außerdem den sogenannten Intrinsic Factor produzieren, der die Aufnahme von Vitamin B12 ermöglicht, wird zudem eine Blutarmut ausgelöst.

Typ B (bakterielle Gastritis)

An der Mehrheit der chronischen Magenschleimhautentzündungen ist eine Infektion mit Helicobacter pylori schuld. Dieses Bakterium lässt sich bei vielen Menschen nachweisen und erhöht das Risiko für ein Magengeschwür und Magenkrebs.

Typ C (chemische Gastritis)

Bei der Typ-C-Gastritis reizt hoher Alkoholkonsum, aber auch die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente, Schmerzmittel oder – sehr selten – der Kontakt mit Gallensäuren die Magenschleimhaut.

Runter mit dem Stress

Nicht nur die richtige Ernährung bei Gastritis ist von Bedeutung. Zusätzlich ist besonders auf Stress und den Umgang mit ihm zu achten. So sollte die Dauerbelastung in keinem Fall mit Frustessen oder stärkerem Rauchen kompensiert werden. Denn Trostschokolade und Kummernikotin bergen zusätzliche Risiken für das angegriffene Organ.

Zudem regen Leidensdruck und Ärger die Säurebildung besonders an – und setzen der gereizten Schleimhaut weiter zu. Das Sprichwort »sauer sein« kommt also nicht von ungefähr. Ebenso können Daueranspannung und Depression die Entleerung des Magens verzögern und damit die Gefahr eines Gallerefluxes (Rücklauf von Gallensaft in den Magen) erhöhen. Ferner soll Stress auch die schädliche Wirkung von Helicobacter pylori verstärken.

Damit Stress nicht mehr auf den Magen schlägt, ist Entspannung wichtig. Das können gezielte Übungen wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Bewegung sein. So bauen Joggen, Fahrradfahren oder Yoga den Druck effektiv ab. Ebenso schaffen Lesen, gemütlich faulenzen oder ein achtsamer Spaziergang (Waldbaden) einen Ausgleich (2).

Fasten lindert akute Beschwerden

Im akuten Stadium raten Experten oft zu einer Fastenzeit. Bereits nach ein oder zwei Tagen kann sich im Krankheitsverlauf eine deutliche Verbesserung abzeichnen. Betroffene sollten bei großem Hunger höchstens Zweiback oder zarte Haferflocken zu sich nehmen. Wichtig ist währenddessen, dass sie ausreichend Flüssigkeit trinken. Stilles Mineralwasser oder ungesüßter Kräutertee spenden hilfreiche Mineralien.


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Wissenschaftlich geprüft von unseren EAT SMARTER Experten
 
Liebes Team, Kann man die Tabellen irgendwo als PDF oder anderes Dokument downloaden?
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Lieber Jano Rentzsch, meinen Sie die Tabellen mit den verschiedenen Lebensmitteln? Leider ist dies bisher nicht möglich, aber wir nehmen dies einmal mit auf. Viele Grüße von EAT SMARTER
 
Hallo liebes EatSmarter-Team, Könnt ihr zum Thema Gastritis Rezepte empfehlen? Sie vielleicht sogar hier verlinken? Danke und viele Grüße, Christina
Bild des Benutzers EAT SMARTER
Liebe Christina, wir sind gerade noch dabei, die Einbindung passender Rezepte auf dieser Seite technisch umzusetzen – das soll aber in den nächsten Wochen kommen. Liebe Grüße von EAT SMARTER
 
Man hat Gastritis - angesagt ist Schonkost. Ja, seit 2 Jahren halte ich mich daran und es hat schier sein Wohl getan. Aufpassen muß ich allem Anschein nach trotzdem und mir die Sensiblität meines Magens behalten. Bei "kleiner" Arthrose soll man basisch kochen, essen - das ist doch für die Magenproblematik eher ein Problem? Oder? Bei erhöhtem Cholesterin soll man auch möglichst eine gesunde Ernährung beibehalten, ungesättigte Fettsäuren, Omega 3 und 6, Vollkorngebäck, Roggenbrot sind sozusagen empfehlenswert, aber für den Magen nicht! Außerdem, Magerine ist fast nur chemisch, sozusagen Plastik und mit Lügenwerbungsaufschriften versehen, Nickel, Aluminium beinhaltet. Butter ist zwar trotzdem noch gesünder, erhöhen aber den Cholesterinspiegel. Also, was darf man nun essen, wenn aber das eine mit dem anderen, dort schadet und hier guttut? Bleibt hier etwas noch übrig für die Ernährung???
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