Ernährung bei Hashimoto
Sie kommt schleichend und macht sich oft erst spät bemerkbar: Die Autoimmunerkrankung Hashimoto ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse und nicht heilbar. Wir erklären, wie Sie mit der richtigen Ernährung trotzdem etwas Gutes tun können.
Inhaltsverzeichnis
- Was genau ist Hashimoto?
- Was kann ich mit einer smarten Ernährung erreichen?
- Wie sollte ich mich bei Hashimoto ernähren?
- Ernährungs-Tabellen bei Hashimoto
- Die 3 besonders guten Lebensmittel bei Hashimoto
- Die 3 besonders schlechten Lebensmittel bei Hashimoto
- Ernährung umstellen bei Hashimoto
Was genau ist Hashimoto?
Hashimoto-Thyreoiditis (kurz: Hashimoto) ist eine Autoimmunerkrankung und führt zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse. Der Körper bildet dabei Antikörper (Abwehrstoffe), die sich gegen die eigene Schilddrüse richten und die Entzündung auslösen. Hashimoto ist die häufigste Form der Schilddrüsenentzündung. Frauen leiden weitaus öfter an der Erkrankung als Männer: Sie erkranken etwa neunmal häufiger (1).
Die Folge der chronisch entzündeten Schilddrüse durch Hashimoto ist langfristig eine Zerstörung des Organs und damit einhergehend eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Die wichtigen Hormone können dadurch nicht mehr in der ausreichenden Menge produziert werden.
Bei den meisten Betroffenen ist der Krankheitsverlauf schleichend – Beschwerden wie Schmerzen am Hals bleiben aus oder sind so leicht, dass der Zusammenhang nicht erkannt wird. Auch weitere Symptome wie Erschöpfung, Müdigkeit oder Schlafstörungen sind eher unspezifisch und dem Hashimoto nicht immer leicht zuzuordnen. Mögliche Symptome sind außerdem Verdauungsbeschwerden, Muskel- und Gelenkbeschwerden sowie Gewichtszunahme. In manche Fällen können akute Entzündungsphasen dazu führen, dass die Zellzerstörung eine passive Hormonfreisetzung auslöst und temporär eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) mit sich bringt (2).
Was kann ich bei Hashimoto mit einer smarten Ernährung erreichen?
Hashimoto ist nicht heilbar, weshalb Betroffene sich auch nicht mit einer abgestimmten Ernährung von der Krankheit befreien können. Dennoch ist eine smarte Ernährung bei Hashimoto durchaus sinnvoll: Damit können Sie einige Symptome wie eine mögliche Gewichtszunahme in den Griff bekommen. Selen und Omega-3-Fettsäuren können Entzündungsprozesse im Körper abmildern. Auch Lebensmittel für ein starkes Immunsystem sind sinnvoll: Probiotische Lebensmittel unterstützen eine gesunde Darmflora, die wiederum für ein intaktes Immunsystem unverzichtbar ist.
Da Hashimoto oftmals mit einer Glutenunverträglichkeit einhergeht, ist es sinnvoll, hier genauer hinzuschauen und sich vorab testen zu lassen. Den Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel sollten Sie bei einem positiven Test ernst nehmen, um Beschwerden abzumildern.
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Wie sollte ich mich bei Hashimoto ernähren?
Zu viel Jod kann einen schlechten Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben. Meiden Sie daher sehr jodreiche Lebensmittel, z. B. Schellfisch, Seelachs, Meeresalgen und Algenprodukte oder Krabben. Sie müssen aber nicht komplett verzichten: Eier, Milchprodukte und viele Fischarten sind auch jodhaltig und können in Maßen Ihren Speiseplan bereichern. Geeignete Fischarten, z. B. Lachs, Barsch oder Karpfen können ein- bis zweimal wöchentlich auf dem Speiseplan stehen.
Achten Sie auch auf Ihren Salzkonsum: Speisesalz wird oft mit Jod angereichert. Bereiten Sie Ihre Speisen stets selbst zu, können Sie diese nach wie vor in Maßen mit Jodsalz zubereiten. Essen Sie viel auswärts oder fertige Produkte, dann haben Sie weniger Kontrolle über den (Jod-)Salzgehalt und sollten beim Kochen auf Speisesalz ohne Jod zurückgreifen.
Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften und sollten auf Ihrem Speiseplan nicht fehlen. Sie stecken unter anderem in fettreichem Seefisch (Hering, Lachs) und in bestimmten Pflanzenölen (Leinöl, Walnussöl, Rapsöl). Auch das Spurenelement Selen wirkt entzündungshemmend und antioxidativ und kommt in Paranüssen, Eiern, Kohl oder Zwiebeln vor (3).
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Leckere Rezeptideen bei Hashimoto
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Ernährungs-Tabellen bei Hashimoto
Wenn Sie ganz genau wissen möchten, zu welchen Lebensmitteln Sie bei einer Hashimoto-Ernährung greifen können, welche Sie lieber meiden und welche Sie in Maßen genießen sollten, dann helfen Ihnen folgende Tabellen, die von unseren EAT SMARTER-Ernährungsexperten zusammengestellt wurden.
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3 besonders gute Lebensmittel bei Hashimoto
- Leinöl: Die im Leinöl enthaltene Alpha-Linolensäure wirkt entzündungshemmend und kann den Körper dabei unterstützen, die chronische Entzündung der Schilddrüse einzudämmen. Nutzen Sie kaltgepresstes Leinöl und achten Sie darauf, dieses dunkel sowie kühl zu lagern und es rasch zu verbrauchen.
- Paranüsse: Aufgrund des hohen Gehalts an Selen sind Paranüsse eine super Ergänzung Ihres Speiseplans – das Spurenelement kann Entzündungen hemmen und wirkt antioxidativ. Die Verzehrsmenge sollte nicht allzu groß sein: zwei Paranüsse täglich reichen, um den Bedarf an Selen zu decken. Zudem sind Paranüsse natürlicherweise radioaktiv und sollten nicht in zu großen Mengen verzehrt werden.
- Sauerkraut: Rohes Sauerkraut ist besonders gutes Futter für die Darmflora; das liegt einerseits an den reichlich enthaltenen Ballaststoffen, andererseits stecken Milchsäurebakterien im Kraut. Sie fördern die Gesundheit der Darmflora und unterstützen dadurch das Immunsystem.
3 besonders schlechte Lebensmittel bei Hashimoto
- Schellfisch: Der Meerwasserfisch enthält besonders viel Jod und ist bei Hashimoto daher nur mit großer Vorsicht zu genießen. Besser meiden Sie diesen Fisch, da eine hohe Jodzufuhr vermutlich den Krankheitsverlauf negativ beeinflusst. Bereiten Sie alternativ ab und zu mal Lachs zu: Dieser enthält weniger Jod und kann zusätzlich mit entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren überzeugen.
- Schweinefleisch: Lassen Sie Schweinefleisch und Schweinefleischprodukte besser außen vor: Das Fleisch enthält recht viel Arachidonsäure. Diese ungesättigte Fettsäure fördert Entzündungen im Körper und ist bei Hashimoto daher kontraproduktiv. Greifen Sie bei Fleisch lieber auf Hähnchenbrustfilet oder auf magere Aufschnitte wie Corned Beef zurück.
- Softdrinks (Limonade): Zuckerreiche Getränke sollten Sie besser ganz aus Ihrer Ernährung streichen. Mit einer zu hohen Zuckeraufnahme riskieren Sie eine Gewichtszunahme und damit einhergehend eine Erhöhung des viszeralen Fettes, welches die inneren Organe umschließt. Zu viel viszerales Fett fördert Entzündungen im Körper und sollte durch eine Gewichtsreduktion abgebaut werden.
Ernährung umstellen bei Hashimoto
Neben der Jodzufuhr und den entzündungshemmenden Lebensmitteln kann es hilfreich sein, weitere Punkte im Rahmen der Ernährung bei Hashimoto zu beachten:
- Die smarte Ernährung bei Hashimoto lässt sich durch Intervallfasten und eine moderate Low-Carb-Ernährung unterstützen; das kann auch bei einer Gewichtsreduktion helfen.
- Gemüse sollte die Basis Ihrer Ernährung darstellen; wählen Sie saisonale Gemüsesorten und achten Sie auf Vielfalt.
- Genießen Sie 1–2 Portionen Obst am Tag. Legen Sie dabei den Fokus auf zuckerarme Obstsorten, beispielsweise Beeren. Zuckerreiches Obst (Banane, Ananas, Mango, Weintrauben) sollten Sie hingegen in Maßen zu sich nehmen.
- Hashimoto geht häufig mit einer Glutenunverträglichkeit einher. Wurden Sie positiv auf eine Glutenunverträglichkeit getestet, sollten Sie zusätzlich auf glutenhaltige Lebensmittel (Roggen, Weizen, Gerste, Dinkel, Grünkern, Urgetreide und teilweise Hafer) verzichten (4). Haben Sie keine Glutenunverträglichkeit, können Sie weiterhin glutenhaltige Produkte zu sich nehmen. Lesen Sie hier mehr zum Thema: Glutenfreie Ernährung bei Hashimoto Thyreoiditis.
- Probiotische Lebensmittel tragen zu einer gesunden Darmflora bei und können einem schwachen Immunsystem helfen. Dazu gehören zum Beispiel Sauerkraut, Kefir, Kimchi, Miso oder Joghurt.
- Ausreichend Eiweiß, sowohl aus tierischen als auch aus pflanzlichen Quellen gehört zu jeder Mahlzeit dazu. Eiweiß sättigt gut und kann beim Abnehmen unterstützen.
- Bitterstoffe können als Appetitzügler die Lust auf Süßes ausbremsen und dabei helfen, Essenspausen durchzuhalten. Natürliche Bitterstoff-Lieferanten sind zum Beispiel Chicorée, Grapefruit, Aubergine und Radicchio.
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