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Reizdarm – Expertentalk mit Prof. Dr. Martin Storr

Von Milena Schwindt
Aktualisiert am 09. Sep. 2022

Wer unter dem sogenannten Reizdarmsyndrom leidet, hat häufig mit Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Durchfall zu kämpfen. Doch wie entsteht eigentlich ein Reizdarm und was können Betroffene dagegen tun? In unserem EAT SMARTER Talkbox Interview hat EAT SMARTER Ernährungsexpertin Maja Biel mit Prof. Dr. Martin Storr über das Thema Reizdarm gesprochen.

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Zu Gast in der EAT SMARTER Talkbox

Professor Dr. Martin Storr ist als Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie am Internistenzentrum Gauting tätig und lehrt an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Sein Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von funktionellen und entzündlichen Magen- und Darmerkrankungen. In diesem Zusammenhang behandelt er vor allem Patienten mit Reizdarmsyndrom, Reizmagen, Sodbrennen, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Zöliakie und anderen Verdauungskrankheiten. Darüber hinaus ist er Autor zahlreicher Ratgeber zu den Themen Reizdarm und Darmgesundheit.

Der Talk als Video

Das Transkript zum Interview

Mehr Informationen und Tipps zur Darm-Gesundheit finden Sie in unserem großen Darm-Special.

 
Hier können Sie das gesamte EAT SMARTER Talkbox Interview nachlesen.
Anmerkung: Im Sinne der besseren Lesbarkeit haben wir bei der Transkription einige redaktionelle Anpassungen vorgenommen.
Was sind denn Symptome des Reizdarmsyndroms?
Das Reizdarmsyndrom ist gekennzeichnet durch einen bunten Blumenstrauß an Symptomen. Besser geeignet wäre eigentlich der Begriff Reizdarmspektrum, weil es so viele Beschwerden sind. Zum einen haben wir streng darmbezogene Beschwerden und das sind Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Blähbauch und Stuhltexturveränderungen wie Durchfall oder Verstopfung als Mischbild oder in verschiedenen Variationen. Dann gibt es auch Überlappungen zum Reizmagen mit Magenschmerzen und Vollegefühl. Das sind die funktionellen Erkrankungen.
Reizdarm gilt mittlerweile als Volksleiden. Sind wirklich so viele Menschen davon betroffen?
Das Reizdarmsyndrom ist zurecht eine Volkskrankheit, weil epidemiologischen Studien folgend 12-14 % der Bevölkerung betroffen sind. Das betrifft Männer ebenso wie Frauen und alle Altersgruppen. Frauen nehmen dabei ein bisschen häufiger ärztlichen Rat in Anspruch, aber betroffen sind nahezu alle Menschen.
Welche Ärzt*innen und Expert*innen kann man bei dem Reizdarmsyndrom aufsuchen?
Bei Reizdarmbeschwerden ist der erste Ansprechpartner streng genommen der Hausarzt. Dieser kann sich einen Überblick verschaffen und wird Überweisungen und Untersuchungen anordnen. In der Reizdarmdiagnostik ist es oft hilfreich, einen Gastroenterologen, insbesondere bei endoskopischen Untersuchungen oder eine Frauenärztin bei Beschwerden im Unterbauch hinzuzuziehen.
Wenn man bei dem entsprechenden Facharzt oder der Fachärztin gelandet ist, welche Untersuchungen werden dann gemacht?
Die wichtigste Untersuchung ist streng genommen das Zuhören, also das Anamnese-Gespräch. Hier berichtet der Patient dem Arzt über seine Beschwerden und der Arzt kann die typischen Symptommuster erfassen. Die nächste Untersuchung ist die körperliche Untersuchung, bei der auch der Bauch abgetastet wird und mit dem Stethoskop auf dem Bauch gehorcht wird. Oftmals sind danach eine Blutuntersuchung und eine Stuhldiagnostik nötig. Gerade bei der Stuhldiagnostik geht es um krankmachende Keime Entzündungswerte. In der ersten Untersuchungsrunde ist meist auch ein Ultraschall vom Bauch erforderlich und häufig wird vom Hausarzt eine endoskopische Untersuchung, also eine Magen- oder eine Darmspiegelung, angeordnet. Das sind die Basisuntersuchungen, so wie es die deutsche Leitlinie vorschlägt. Je nach Symptombild können die Ärzte ergänzende Untersuchungen anordnen, aber die sind nicht bei jedem Patienten gleich.
Ok und wann kann die endgültige Diagnose Reizdarmsyndrom gestellt werden? Müssen dafür noch andere Diagnosen ausgeschlossen werden?
Das Reizdarmsyndrom ist primär erstmal eine Ausschlussdiagnostik und da braucht es Algorithmen, wie sie in der Leitlinie vorgegeben sind, mit denen jeder Arzt arbeiten und ein Reizdarmsyndrom sicher diagnostizieren kann. Es gibt für das Reizdarmsyndrom und die Diagnosestellung ganz klassische Kriterien. Das erste Kriterium ist, dass es sich um chronische Beschwerden handelt, die mindestens 3 Monate innerhalb eines Jahres bestehen. Diese Beschwerden sollen vom Arzt und vom Patienten auf den Bauch bezogen werden, es handelt sich ja um ein Darmkrankheitsbild. Außerdem sollen die Beschwerden die Lebensqualität relevant beeinträchtigen. Wir wollen nicht Verdauungsstörungen, die mal im Rahmen einer Sauerkrautmahlzeit entstehen, sofort mit einem Krankheitsnamen versehen. Damit man die übliche Verdauungsleistung, die auch mit Rumoren einhergeht, von einem echten Krankheitsbild unterscheiden kann, macht man diagnostische Tests, Laborwerte und apparative Diagnostik. Die richten sich nach einer ganz klaren Abfolge, die mehr oder weniger streng in der Leitlinie zum Reizdarmsyndrom vorgegeben ist. Wenn man sich daran hält, kann man das Reizdarmsyndrom eigentlich sehr gut und auch sehr einfach diagnostizieren.
Was können Ursachen für das Reizdarmsyndrom sein?
Sehr spannende Frage. Im Prinzip ist das Reizdarmsyndrom ein ausgesprochen vielschichtiges Krankheitsbild. Das heißt, wir haben ein ganz buntes Spektrum von verschiedensten Ursachen. Das Wichtigste ist, wir haben eine genetische Komponente, die im Erbgut vorgesehen ist. Und dann gibt es eine zweite Ebene: den Auslöser. Da haben wir innerliche Auslöser, die im Laufe des Lebens auftreten. Eine Durchfallerkrankung, irgendwelche Umweltgifte oder andere Schadstoffe, die dazu führen, dass Veränderungen an der Darmbarriere stattfinden. Ernährungsfaktoren oder Mikrobiomveränderungen können auch in dieser Ebene der Auslöser zusammengefasst werden. All diese Auslöser haben gemein, dass irgendetwas an der Darmbarriere passiert. Die Darmbarriere wird löchriger und bildet Mikroentzündungen aus. Hier finden immunologische, also entzündliche, Vorgänge statt, die im Körper die Reizdarmbeschwerden verursachen.
Und kann man sagen, dass ein Reizdarm heilbar ist?
Das ist ein oft geäußerter Wunsch, denn jeder möchte natürlich beschwerdefrei durchs Leben gehen und Beschwerdefreiheit heißt Heilung. Ein Krankheitsbild, von dem man die echten Ursachen aber eigentlich nicht streng benennen kann und in der Vielfalt auch nicht kennt, kann man aber nicht heilen. Das heißt, medizinisch geht man beim Reizdarmsyndrom anders vor. Nachdem es nicht die eine erklärende Ursache gibt, die man heilen kann, versucht man die symptomatische Besserung oder die symptomatische Beschwerdefreiheit zu erreichen und das entspricht eigentlich dem Patientenwunsch der Heilung.
Das hört sich ja so an, als wenn es Hoffnung gibt für die Reizdarmpatienten. Wie wird das Reizdarmsyndrom behandelt?
Wir haben es mit einem Krankheitsbild zu tun, das eine vielschichtige oder vielfältige Auswahl an Ursachen hat. Das heißt, wir brauchen nach der Diagnosestellung auch einen bunten Blumenstrauß an Maßnahmen. Die Leitlinie zum Reizdarmsyndrom sortiert das eigentlich sehr gut durch. Es gibt Basistherapien und da gehören die Lebensstilumstellung, die Ernährungsumstellung nach dem Low Fodmap, das Ernährungssymptomtagebuch und entspannende Maßnahmen dazu. Die können mehr oder weniger alle Patienten gut anwenden. Dann gibt es eine spezielle Therapie, die sich an den führenden Symptomen, den Leitsymptomen, orientiert. Sie beinhaltet medikamentöse oder psychotherapeutische Maßnahmen. Das Spezielle an dieser Therapie ist, dass sie wirklich auf die Leitsymptome eingeht und mit Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln symptomspezifisch gearbeitet wird. Hier können Phytotherapeutika wie Myrrhe gut helfen. Myrrhe ist hilfreich bei Durchfall, Blähungen und Krämpfen im Bauch. Das grenzt Phytotherapeutika oftmals von chemisch definierten Wirkstoffen ab. Chemisch definierte Wirkstoffe haben oftmals nur eine Wirkung und sind daher beim Reizdarmsyndrom eigentlich keine Therapie der ersten Wahl.

Darmgesundheit fördern

Wer seine Darmgesundheit unterstützen und die Darmbarriere stärken möchte, sollte grundsätzlich darauf achten, das wichtige Organ mit individuell verträglicher Kost sowie einer ballaststoffreichen Ernährung zu unterstützen und schädliche Einflüsse wie Alkohol, Antibiotika, Toxine oder unverträgliche Lebensmittel weitestgehend zu meiden. Daneben können auch pflanzliche Mittel wie beispielsweise Präparate mit Myrrhe wie MYRRHINIL-INTEST® helfen, wenn Durchfall, Krämpfe und Blähungen unseren Darm plagen. In einer aktuellen Studie wurde zudem gezeigt, dass Myrrhe die Darmbarriere stabilisieren kann und so zur Darmgesundheit beiträgt.

Mehr Informationen und Tipps zur Darm-Gesundheit finden Sie in unserem großen Darm-Special.


MYRRHINIL-INTEST® 
Anwendungsgebiete: Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung bei Magen-Darm-Störungen mit unspezifischem Durchfall, begleitet von leichten Krämpfen und Blähungen ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung. Enthält Glucose und Sucrose (Zucker). Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Stand 08/20

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