Rhabarber
Wir kennen Rhabarber eigentlich nur als Obst in süßen Haupt- und Nebenrollen. Dabei ist das Knöterichgewächs in Wahrheit ein Gemüse! Auch sonst hat Rhabarber durchaus Überraschendes zu bieten, wie die EAT SMARTER-Warenkunde verrät.
Inhaltsverzeichnis
- Infografik zu Rhabarber
-
Das sollten Sie über Rhabarber wissen
- Herkunft
- Saison
- Geschmack
- Unsere liebsten Rhabarber-Rezepte
- Wie gesund ist eigentlich Rhabarber?
- Gesundheitsvorteile von Rhabarber
-
Einkaufs- und Küchentipps für Rhabarber
- Einkauf
- Lagerung
- Vorbereitung
- Zubereitungstipps für Rhabarber
Infografik zu Rhabarber
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Rhabarber...
- ...wirkt gegen Bakterien:Die hohe Konzentration von Apfel- und Oxalsäure im Rhabarber macht ihn nicht nur so sauer - sie ist auch in der Lage, krank machenden Bakterien in Magen und Darm das Handwerk zu legen.
- ...tut der Verdauung gut:Vor allem das enthaltene Pektin wie auch die Apfel- und Oxalsäure sorgen dafür, dass mit Rhabarber die Verdauung auf Trab kommt. In der Naturheilkunde nutzt man Rhabarber daher auch seit langer Zeit als natürliches, sanftes Abführmittel.
- ...hilft beim Detoxing:Dank einem Mix aus Gerbstoffen wie vor allem Tanninen, sanft entwässerndem Kalium und Calcium kann Rhabarber dem Körper dabei helfen, Giftstoffe schneller auszuscheiden.
- ...hat eine gute CO2-Bilanz:Mit einem Emissionswert von unter 130 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Rhabarber gut. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.
- ...eignet sich toll zum Einmachen:Dass es öfter Konfitüren und Gelees mit der Kombi aus Beeren und Rhabarber gibt, hat nicht nur kulinarische Gründe: In Rhabarber steckt der lösliche Ballaststoff Pektin, der auf natürliche Weise Flüssigkeiten zum Gelieren bringt.
- ...ist fast völlig fettfrei:Der Saisonstar enthält kaum Fett oder Zucker. Mit nur 13 Kalorien pro 100 Gramm gehört der säuerlich, grünliche Rhabarber außerdem zu den kalorienärmsten Gemüsesorten überhaupt.
- ...ist nicht für jeden bekömmlich:Wer Probleme mit Nieren- oder Gallensteinen hat oder an Rheuma oder Gicht leidet, sollte wegen des hohen Gehalts an Oxalsäure auf Rhabarber verzichten. Auch für Diabetiker essen ihn besser nur, wenn der Arzt grünes Licht dafür gibt.
- ...kann Calcium binden:Ausgesprochene Fans essen Rhabarber während der Saison am liebsten täglich. Das ist aber nur unbedenklich, wenn man ihn immer mit calciumreichen Milchprodukten wie Joghurt, Sahne oder Eis genießt. Durch die Umwandlung von Oxalsäure im Körper kann es sonst zu einem Calciummangel kommen.
Das sollten Sie über Rhabarber wissen
Wer Rhabarber gerne isst, wird nicht unbedingt gerne lesen, woher sein Name stammt: Er leitet sich vom lateinischen "Rheum rhabarbarum" ab – was übersetzt nichts anderes heißt als "Wurzel der Barbaren". So nannten die alten Römer die Pflanze, die von den bei ihnen als Barbaren angesehenen Tataren an den Ufern der Wolga (damals „Rha“ genannt) angebaut wurde. Deren heutige Nachfahren denken über Rhabarber längst ähnlich wie die Römer: "In Russland gilt Rhabarber eigentlich als nicht essbar. Weil er nicht schmeckt. Das ist doch absurd!“ macht sich zum Beispiel Wladimir Kaminer lustig über die Begeisterung für das saure Frühlingsgemüse, die hierzulande jedes Frühjahr herrscht.
Auch wenn wir Rhabarber fast ausschließlich süß zubereitet kennen und essen, gehört er botanisch nicht zum Obst, sondern zum Gemüse. Sein Anbau erfordert relativ viel Aufwand. Schon im Januar spannen die Bauern Folie über die Felder, sodass eine Art natürliches Treibhaus entsteht, in dem der Rhabarber besonders schnell wächst. Etwa Anfang März entfernt man dann die Folie und lässt den Rhabarber ohne Frostschutz wachsen. Lässt man ihn länger auf dem Feld, werden die Stangen dicker, faseriger und saurer. Meist erntet man Rhabarber aber schon, wenn er noch jung und zart ist.
Herkunft
Die ursprüngliche Heimat von Rhabarber liegt in Tibet und in der Mongolei.
Saison
Den ersten jungen Rhabarber bekommt man schon Ende März oder – je nach Wetter – Anfang April. Von da an dauert seine Saison rund drei Monate. Spätestens Ende Juni ist Schluss. Dann brauchen die Pflanzen eine Ruhephase, um sich für die Ernte im nächsten Jahr zu erholen.
Geschmack
Einzelne Sorten spielen bei Rhabarber übrigens kaum eine Rolle. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen grünem und rotem Rhabarber. Wobei als Faustregel gilt: Je intensiver die rote Farbe der Stangen, desto weniger sauer schmecken sie.
Unsere liebsten Rhabarber-Rezepte
Hier gelangen Sie zu allen Rhabarber-Rezepten.
Wie gesund ist eigentlich Rhabarber?
Für die Figur hat Rhabarber absolut Pluspunkte, denn er ist fast völlig fettfrei und enthält kaum Zucker. Mit nur 13 Kalorien pro 100 Gramm gehört der säuerlich, grünliche Rhabarber zu den kalorienärmsten Gemüsesorten überhaupt. Rhabarberstangen enthalten etwas Beta-Carotin (Provitamin A) und eine mittlere Menge Vitamin C, viel Kalium und etwas Calcium.
In Rhabarber stecken vor allem Apfel- und Zitronensäure, viel Vitamin C und etliche Mineralstoffe. Besonders reichlich enthalten ist außerdem Oxalsäure. Das gilt aber speziell für seine Blätter, die als giftig gelten und nicht essbar sind. Aber auch in den Stangen selbst sitzt beim Rhabarber die Oxalsäure. Für gesunde Erwachsene oder Jugendliche ist sie völlig unbedenklich. Mit calciumreichen Zutaten wie Milch beziehungsweise Milch-Eis, Milchreis oder Pudding lässt sich der Säuregehalt außerdem etwas entschärfen. Trotzdem sollten Menschen mit Nierenleiden, Rheuma oder Gicht Rhabarber ebenso mit Vorsicht genießen wie Kinder.
In der asiatischen Naturheilkunde setzt man Rhabarber schon vor rund 3.000 Jahren ein, um das Blut zu reinigen und Gifte aus dem Körper auszuleiten. Die Chinesen stellten aus den Wurzeln ein Verdauungsmittel her.
Nährwerte von Rhabarber pro 100 Gramm | |
---|---|
Kalorien | 13 |
Eiweiß | 0,6 g |
Fett | 0,1 g |
Kohlenhydrate | 1,4 g |
Ballaststoffe | 3,2 g |
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Einkaufs- und Küchentipps für Rhabarber
Einkauf
Frischen Rhabarber erkennen Sie daran, dass seine Stangen fest sind und leicht glänzen. Die Enden sollten saftig und keinesfalls trocken aussehen.
Lagerung
Am besten bewahren Sie Rhabarber ähnlich wie Spargel auf. Einfach in ein feuchtes Tuch wickeln und ins Gemüsefach des Kühlschranks legen. Dort bleibt er mehrere Tage frisch und knackig.
Rhabarber kann man außerdem gut einfrieren: Entweder küchenfertig vorbereitet und roh oder aber schon zubereitet (zum Beispiel als Kompott) einfrieren.
Vorbereitung
Rhabarber ist ziemlich pflegeleicht. Bei jungem und sehr zartem Rhabarber reicht es, wenn Sie nach dem Waschen Blattansatz und Stielende abschneiden und die Stangen in Stücke schneiden. Sehr dicke und faserige Stiele sollten Sie allerdings zusätzlich schälen.
Zubereitungstipps für Rhabarber
Ob in Kompott, als Konfitüre oder im Kuchen: Die feine Säure von Rhabarber schafft speziell zu Süßem einen reizvollen Kontrast und gibt vielen süßen Gerichten eine raffiniert fein-säuerliche Note.
Rhabarber als Gemüse zu verwenden, ist aber auf jeden Fall auch einen Versuch wert. Rhabarber mit Ingwer, Zimt oder anderen exotischen Gewürzen kombiniert, ergibt eine raffinierte Begleitung zu Fleisch, Fisch und Geflügel. Auch in Salaten kann Rhabarber für ungeahnte Aha-Erlebnisse sorgen. Allerdings gilt generell: Bitte immer kurz andünsten! Roher Rhabarber ist nämlich extrem sauer und zudem schwer verdaulich.
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