Grippe, Erkältung oder Corona?
Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und Gliederschmerzen: Dabei kann es sich um eine Grippe oder Erkältung handeln. Auch COVID-19 kann diese Beschwerden hervorrufen. Aber wie unterscheiden sich diese Atemwegsinfektionen? Wir klären auf.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Erkältung?
- Was macht eine Grippe aus?
- Grippe, Erkältung oder Corona?
- Was tun bei Symptomen?
- Was ist mit Männergrippe gemeint?
- Wissen zum Mitnehmen
Vor allem in der kalten Jahreszeit ist Schnupfen vorprogrammiert. Mit den ersten Symptomen wächst die Verunsicherung: Ist es eine Erkältung oder Corona? Oder habe ich eine Grippe? Eine Antwort darauf zu geben, ist gar nicht so einfach. Denn der Unterschied zwischen einem harmlosen Schnupfen und COVID-19 ist von Mensch zu Mensch verschieden. Und was hat es eigentlich mit der Männergrippe auf sich? Wir bringen Licht ins Dunkle.
Was ist eine Erkältung?
Mediziner sprechen bei einer Erkältung von einem grippalen Infekt – das hat mit der echten Grippe jedoch nichts zu tun. Mehr als 30 verschiedene Übeltäter können eine Erkältung auslösen, in vielen Fällen sind es Rhinoviren. Das Besondere an diesem Virustyp? Er ist sehr kälteresistent, sodass er in der kalten Jahreszeit optimale Voraussetzungen zur Verbreitung hat. In den warmen Monaten fühlen sich dagegen eher die Coxsackie- und ECHO-Viren wohl und lösen die sogenannte Sommergrippe aus. Die Ansteckungsgefahr lauert also ganzjährig.
Typischerweise kündigt sich der grippale Infekt langsam an, zum Beispiel mit einem leichten Kratzen im Hals oder Niesen. Oft gesellen sich dann Halsschmerzen hinzu, die Nase ist dicht oder läuft; seltener treten erhöhte Temperatur oder Fieber auf. Nach etwa sieben Tagen ist die Erkältung meist ausgestanden. Nicht grundlos heißt es im Volksmund: Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage. Viele Erwachsene werden zwei- bis dreimal im Jahr davon geplagt; bis zum Schulalter sind Kinder sogar etwa sechs- bis zehnmal jährlich erkältet. Das ist zwar nervig, aber in der Regel sind keine Komplikationen zu erwarten.
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Was macht eine Grippe aus?
Im Gegensatz zur Erkältung geht eine Grippe auf das Konto von Influenzaviren. Fachleute bezeichnen die Erkrankung daher als Influenza. Sie tritt klassischerweise im Winterhalbjahr auf und macht im Gegensatz zur Erkältung von Anfang an ordentlich Dampf – mit hohem Fieber, starken Glieder- und Kopfschmerzen. Häufig kommt etwas später Husten dazu. Einige Betroffene fühlen sich müde und abgeschlagen oder die Nase läuft.
Vor allem bei älteren Menschen, chronisch Kranken und Schwangeren kann die Influenza zu Komplikationen führen. Besonders gefürchtet ist die Lungenentzündung, die mitunter tödlich verlaufen kann. Aber: Risikogruppen können gegen Influenzaviren jährlich geimpft werden, vorzugsweise in den Monaten Oktober und November.
Grippe, Erkältung oder Corona?
Ansteckender als Grippeerreger ist das Coronavirus SARS-CoV-2, das die Lungenkrankheit COVID-19 auslöst. Die fängt in der Regel eher langsam an: Nach der Ansteckung verstreichen meistens fünf bis sechs Tage, bis die ersten Krankheitszeichen erscheinen (Inkubationszeit). Besonders häufig sind Husten, Fieber, Schnupfen sowie Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns. Ebenfalls können Halsschmerzen, Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Halsschmerzen, Durchfall, Erbrechen sowie Hautausschlag hinzukommen.
Aber nicht alle, die sich infiziert haben, werden krank. Bleiben die Beschwerden aus, ist die Rede von einer asymptomatischen Infektion – ansteckend sind sie trotzdem. Welche Rolle sie in der Pandemie spielen, da sind sich die Forscher noch uneinig. Schätzungsweise verlaufen vier von fünf Erkrankungen mild, schwere Krankheitsverläufe mit Lungenversagen und Tod sind aber ebenso möglich. Bisherige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es bei COVID-19 mehr schwere Infektionsverläufe gibt als bei einer Grippe.
Selbst nach Genesung von der akuten Erkrankung leiden manche Menschen noch über Wochen oder Monate an Atemnot, Fatigue, Gelenkschmerzen, Herzrasen oder Konzentrationsschwierigkeiten. Dieses Phänomen nennen Forscher Long Covid und gibt ihnen bisher noch viele Rätsel auf. Aber auch andere Viruserkrankungen können Langzeitfolgen verursachen, darunter die Influenza oder das Pfeiffersche Drüsenfieber.
Was tun bei Symptomen?
Da sich eine Grippe ähnlich äußert wie eine Erkältung oder Corona, lassen sich die Erkrankungen nicht allein anhand der Symptome unterscheiden. Das Robert Koch Institut (RKI) rät allen Personen mit Erkältungsanzeichen freiwillig zu Hause zu bleiben und direkte Kontakte zu anderen zu meiden. Als nächsten Schritt wenden sich Betroffene telefonisch an ihren Hausarzt, an die lokale Corona-Hotline oder wählen den ärztlichen Bereitschaftsdienst (116117).
Weitere Informationen bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus finden Sie unter www.infektionsschutz.de.
Was ist mit Männergrippe gemeint?
An dem Mythos Männergrippe ist tatsächlich was Wahres dran. Der Grund dafür: Das männliche Immunsystem reagiert anders auf Krankheitserreger als das weibliche. So aktiviert das Östrogen der Frau die Abwehrzellen. Dadurch kann die Kampftruppe gegen Krankheitserreger schneller und aggressiver vorgehen. Das Testosteron hat diese schützende Wirkung nicht und macht das vermeintlich starke Geschlecht anfälliger für Infekte.
Forscher verdächtigen zudem den oft ungesünderen Lebensstil von Männern. Sie gehen seltener und später zum Arzt, trinken mehr Alkohol, rauchen häufiger und achten weniger auf die Ernährung als die Damen. Ebenfalls besteht bei den Herren Nachholbedarf im Händewaschen. Bei einer Beobachtungsstudie griffen nur 51 Prozent der Männer nach dem Toilettengang zu Wasser und Seife, bei den Frauen waren es 82 Prozent. Dabei lässt sich das Infektionsrisiko bereits durch eine korrekt ausgeführte Handhygiene um bis zu 99,9 Prozent verringern (1).
Gut zu wissen: Ständig erkältet? Das können Sie tun
Wissen zum Mitnehmen
Hinter einer Erkältung (grippaler Infekt) können mehr als 30 verschiedene Viren stecken. Bestimmend sind Halsschmerzen, Husten, die Nase ist dicht oder läuft; erhöhte Temperatur oder Fieber sind dagegen selten. Eine echte Grippe geht auf Influenzaviren zurück, die vornehmlich im Winterhalbjahr aktiv sind. Im Gegensatz zur Erkältung ist die Inkubationszeit sehr kurz. Kennzeichnend sind hohes Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen; auch lebensgefährliche Komplikationen wie zum Beispiel eine Lungenentzündung sind möglich.
COVID-19 wird durch das Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst. Ähnlich wie bei einer Erkältung verstreicht mehr Zeit, bis die ersten Symptome erscheinen. Dann leiden Betroffene vor allem an Husten, Fieber, Schnupfen und der Geruchs- oder Geschmackssinn kann gestört sein. Ob die ersten Anzeichen nur für eine Erkältung oder Corona sprechen, kann nur ein entsprechender Test beurteilen.
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