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Diese 6 Angewohnheiten schaden Ihrem Darm

Von Maja Biel
Aktualisiert am 26. Nov. 2024
© Unsplash/ Lisa Fotios
© Unsplash/ Lisa Fotios

Während viel Gemüse, fermentierte Lebensmittel und Essenspausen die Darmgesundheit stärken, gibt es auch Faktoren, die den Darm krank machen. Welche Angewohnheiten der Darmflora schaden, erfahren Sie hier.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Hastig essen, wenig kauen
  2. Häufiges Snacken
  3. Zucker
  4. Toast, Pasta und Co.
  5. Alkohol
  6. Fettiges Fast Food
  7. Passende Produktempfehlungen
  8. Wissen zum Mitnehmen

Mit Expertenrat von
Anett Ullrich
Anett Ullrich ist Reformhaus® Fachberaterin und Naturarzneimittelberaterin. Mit ihrem Fachwissen hilft sie Kunden im Reformhaus® Engelhardt in Hamburg dabei, die für sie passenden Produkte zu finden, um auf natürlichem Wege gesund zu bleiben.

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1. Hastig essen, wenig kauen

Für einen gesunden Darm ist nicht nur entscheidend, was wir essen, sondern auch wie. Wenn morgens die Zeit drängt oder die Mittagspause kurz ausfällt, leidet häufig der Darm darunter. 

Verdauungstrakt weniger durchblutet

Für viele ist es zur Angewohnheit geworden, schnell zu essen. Auf hastiges Schlingen und schlecht gekautes Essen reagiert der Darm jedoch sensibel. „Wenn wir gehetzt sind, ist der Darm nicht bereit, Nahrung zu verdauen“, weiß Reformhaus® Fachberaterin Anett Ullrich. Bei Stress setze der Körper andere Prioritäten. Anstatt in die Verdauung steckt er seine Energie in die Durchblutung der Muskeln und des Gehirns – so sind wir aufmerksam und können schnell reagieren. Da die Nahrungsverwertung in stressigen Situationen zweitrangig ist, wird der Verdauungstrakt weniger durchblutet.

Kauen hält den Darm gesund  

Kurz gekautes Essen wird schlechter verwertet als gut gekauter Speisebrei. Der Spruch „Gut gekaut, ist halb verdaut“ ist wirklich wahr. „Die Verdauung beginnt bereits im Mund“, erklärt Anett Ullrich. „Kommt dieser Schritt zu kurz, hat der Magen-Darm-Trakt erheblich mehr Arbeit.“ Viele Verdauungsbeschwerden sind auf schnelles Essen zurückzuführen. Hier gelangt viel Luft in den Magen. Die Folge: unangenehmes Aufstoßen und Blähungen. Wer also gut kaut, beugt Beschwerden vor und unterstützt seinen Darm, gesund zu bleiben.

Merke!
Schnelles Essen führt zu Verdauungsbeschwerden und belastet den Darm. Essen Sie in Ruhe und kauen gründlich, kann der Darm die Nahrung besser verwerten.

Hier finden Sie darmfreundliche Rezepte von EAT SMARTER.

2. Häufiges Snacken

Intervallfasten liegt zurzeit voll im Trend. Und das mit guten Grund: Wer ständig isst, überhäuft seinen Darm laufend mit Arbeit und gönnt ihm keine Ruhe. Fastenzeiten helfen ihm, zu regenerieren.

Fastenzeiten: natürliche Ernährung  

Regelmäßige Pausen zwischen den Mahlzeiten liegen in der Natur des Menschen. Doch während unsere Vorfahren oftmals lange warten mussten, bevor sie etwas Essbares fanden, ist es heute normal, mehrmals am Tag zu essen. Das ständige Snacken gehört jedoch nicht zum natürlichen Essverhalten des Menschen. „Unser Organismus ist darauf ausgelegt, Energie zu speichern und diese dann zu nutzen“, erklärt Anett Ullrich. „Wer viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt isst, kommt nicht dazu, seine Reserven abzubauen.“  

Darmgesundheit: Ständiges Essen überfordert 

Nicht nur die Bauchspeicheldrüse, die bei jeder Mahlzeit Insulin ausschütten muss, wird so überlastet, auch der Darm leidet darunter. „Verdauung kostet jede Menge Energie“, informiert Naturarzneimittelberaterin Ullrich. „Der Darm braucht Pausen, um sich zu regenerieren.“ Sie empfiehlt, zwischen den Mahlzeiten Fastenzeiten von drei bis vier Stunden einzulegen. Auch längeres Fasten über Nacht hält sie für sinnvoll. „Gelegentliche Pausen von 12 bis 16 Stunden geben dem Darm die Chance, gründlich aufzuräumen und seine Zellen zu erneuern“, erklärt die Reformhaus® Fachberaterin. An der Reformhaus-Fachakademie hat sie, wie viele ihre KollegInnen, in einer speziellen Ausbildung fundiertes Wissen über den Darm erlangt – vor allem darüber, wie man ihn auf natürliche Weise gesund hält. Aus ihren Beratungen in der Hamburger Filiale weiß Anett Ullrich, dass viele Menschen unter Verdauungsbeschwerden leiden.  

Merke!
Während ständiges Essen den Darm überfordert, helfen ihm klare Essenspausen zwischen den einzelnen Hauptmahlzeiten, sich zu regenerieren.

Wenn Sie Interesse am Thema Reizdarm haben, kommen Sie hier zum großen Reizdarm-Special

3. Zucker

Zucker fördert Karies und Übergewicht – das wissen die meisten. Doch ein hoher Konsum kann sich ebenso negativ auf den Darm auswirken.

Zuckerkonsum: viel zu hoch

Raffinierter Zucker ist in der westlichen Ernährung zur Gewohnheit geworden. Was früher als kostbares Gewürz galt, ist heute überall zu finden. Ob in Fertigpizza, Saucen oder Chips – Zucker steckt sogar in Produkten, die nicht einmal süß schmecken. Studien ergaben, dass der deutsche Durchschnittsbürger umgerechnet bis zu 29 Stück Würfelzucker, also um die 90 Gramm Zucker, täglich zu sich nimmt. Das ist fast das Doppelte von dem, was die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als tägliche Höchstmenge (50 Gramm) empfiehlt. In den Richtlinien aus dem Jahr 2015 lag die Empfehlung sogar noch bei 25 Gramm (1).

Fördert ungünstige Darmbakterien

Viel Zucker macht sich auch im Darm bemerkbar. Forscher der University of Alberta fanden heraus: Auch, wenn Sie nur über einen kurzen Zeitraum Ihren Zuckerkonsum anheben, hat das eine ungünstige Wirkung auf den Darm. Die Wissenschaftler hatten Mäusen lediglich an zwei Tagen hintereinander zuckerreiche Nahrung serviert und festgestellt, dass diese sehr viel anfälliger für Darmentzündungen wurden (2). „Zucker ist dafür bekannt, Entzündungen zu fördern“, sagt auch Anett Ullrich. „Besonders Menschen mit entzündlichen Darmerkrankungen sollten ihn daher meiden.“

Merke!
Zucker fördert Entzündungen im Darm und hat somit einen negativen Einfluss auf die Darmflora.

Sie möchten Ihrem Darm etwas Gutes tun? Dann backen Sie doch einmal diese leckeren Muffins nach:

4. Toast, Pasta und Co.

Genau wie Zucker regen auch einfache Kohlenhydrate ohne Ballaststoffe aus Weißbrot, Nudeln und Backwaren das Wachstum ungünstiger Mikroorganismen an. „Ob Viren, Bakterien oder Pilze“, so Ullrich. „Sie alle lieben Weißmehlprodukte.“ Viel davon zu essen, fördert damit auch das Wachstum ungünstiger Darmbakterien. Fehlen gleichzeitig Gemüse und andere ballaststoffhaltige Lebensmittel, wie Nüsse und Hülsenfrüchte, kann es zu einem Ungleichgewicht im Darm kommen, einer sogenannten Dysbiose. Darum sollten Sie auch hier den Verzehr begrenzen. Wer sich ausgewogenen ernährt, kann sich natürlich mal ein Baguette oder eine leckere Pasta gönnen. Jedoch sollten Weißmehlprodukte nicht zu den täglichen Hauptnahrungsmitteln gehören. Wie bei allem gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift.

Merke!
Weißmehlprodukte fördern das Wachstum von Pilzen, Viren und Bakterien im Darm und bringen auf diese Weise die Darmflora aus dem Gleichgewicht.

5. Alkohol

Er erheitert zwar unsere Stimmung, doch dem Darm macht Alkohol keinen Spaß. Alkohol bringt nicht nur kurzfristig die Verdauung aus dem Takt, sondern schädigt den Darm auch nachhaltig.

Verdauungschaos durch Alkohol

Für viele gehört das Gläschen Wein zu einem guten Essen einfach dazu. Auch der Begriff „Feierabendbier“ kommt nicht von ungefähr. Das Bierchen am Abend symbolisiert für viele den Abschluss eines Arbeitstages. Doch der Alkohol bringt während seiner Reise vom Mund in den Darm einiges durcheinander – von den Enzymen im Magen bis hin zur Geschwindigkeit der Verdauung. Damit kann er, abhängig von Art und Menge, von Aufstoßen bis Durchfall sämtliche Verdauungsprobleme verursachen. Zudem wirkt er, wie auch Zucker, entzündungsfördernd.

Studie: Alkohol fördert Krebs

Eine Vielzahl von Faktoren können die Entstehung von Krebs fördern. Dabei ist Alkohol ein klarer Auslöser. Das Fachblatt „Nature“ veröffentlichte im Jahr 2018 eine Studie, in der Wissenschaftler dokumentierten, wie die karzinogene (=krebserregende) Wirkung von Alkohol zustande kommt: Bei der Verdauung von Alkohol fällt als Zwischenprodukt Acetaldehyd an – der Stoff, der auch an dem Brummschädel am nächsten Tag schuld ist. Er macht aber nicht nur Kopfschmerzen, sondern schädigt auch die DNA. So erhöht sich die Gefahr von Kopierfehlern, die Stammzellen mutieren lassen. Diese Mutationen sind direkte Ursachen von Krebserkrankungen (3).

Weniger Krebs durch reduzierten Konsum

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt daher, Männern nicht mehr als 20 Gramm Alkohol und Frauen nicht mehr als 10 Gramm Alkohol pro Tag aufzunehmen. Für Frauen sind das etwa ein Drink, zum Beispiel ein Glas Bier, Wein oder Schnaps, für Männer zwei. In einer Pressemitteilung schrieb die DGE jedoch auch, dass mit jedem Glas Alkohol das Krebsrisiko steige und viele Krebsfälle durch einen reduzierten Konsum vermeidbar seien (4).

Merke!
Alkohol kann nicht nur direkte Verdauungsbeschwerden verursachen, sondern gilt auch als einer der Auslöser von Krebs.

6. Fettiges Fast Food

Die meisten kennen es selbst: Nach einem fetten Burger oder einer vor Käse triefenden Pizza geht es der Verdauung gar nicht gut. „Fettes Essen ist besonders schwer verdaulich“, erklärt Anett Ullrich. „Bei manchen Menschen funktioniert die Fettverdauung schlechter als bei anderen, das hängt oft mit der Zusammensetzung der Darmflora zusammen.“ 

Münchner Wissenschaftler fanden nun heraus: Eine sehr fettreiche Ernährung bringt die Darmflora aus dem Gleichgewicht. Das Forscherteam beobachtete im Labor, dass die Veränderungen in der Darmflora eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Darmkrebs spielen. In dem sie das Ökosystem im Darm wieder in sein Gleichgewicht brachten, wurde das Risiko für Darmkrebs wieder geringer. Jetzt gilt es, herauszufinden, ob sich die Laborergebnisse auch direkt auf den Menschen übertragen lassen (5).

Merke!
Besonders fettreiches Essen liegt nicht nur schwer im Magen, es kann laut Studien auch das Krebsrisiko erhöhen.

Weitere wichtige Informationen rund um den Darm, wertvolle Tipps sowie Rezeptideen können Sie im Reformhaus® Wissen kompakt Ratgeber und dem Sonderheft Darmgesundheit von Reformhaus® gesund & schön nachlesen.


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Wissen zum Mitnehmen

Unser gesamtes Essverhalten ist geprägt von Gewohnheiten. Während manche davon die Darmgesundheit schützen, bringen andere das Ökosystem im Darm durcheinander und fördern Krankheiten.

Diese sechs Angewohnheiten sollten Sie für eine gute Darmgesundheit vermeiden:

  1. Hastig essen, wenig kauen: Unzureichend gekautes Essen belastet den Darm und wird schlechter verwertet.
  2. Häufiges Snacken: Der Darm muss durch häufige Mahlzeiten ständig arbeiten und kann sich nicht ausreichend regenerieren.
  3. Viel Zucker: Zucker fördert Entzündungen und regt ungünstige Pilze, Viren und Bakterien dazu an, sich zu vermehren.
  4. Toast, Pasta und Co: Weißmehlprodukte wirken, genau wie Zucker, ungünstig auf eine ausgeglichene Darmflora.
  5. Alkohol: Auch wenn es nur ein Bier am Abend ist, Alkohol stört die Verdauung und fördert zudem die Entstehung von Krebs. 
  6. Fettiges Fast Food: Eine fettreiche Ernährung setzt dem Darm zu und bringt die Darmflora aus dem Gleichgewicht.
Wissenschaftlich geprüft von unseren EAT SMARTER Experten
Bild des Benutzers Jessi_backt
Liebes EAT SMARTER Team, danke für den tollen Artikel. Ich fürchte, ich nehme zu viel Zucker zu mir, da ich so gerne backe. Habt ihr sonst vielleicht Backrezepte, die mit keinem oder wenig Zucker auskommen? Viele Grüße, Jessi
Bild des Benutzers EAT SMARTER
Liebe Jessi, vielen Dank für deine Nachricht. Wir haben tatsächlich ein tolles Kochbuch zum Thema "Kuchen ohne Zucker" – schau einmal hier: https://eatsmarter.de/rezepte/rezeptsammlungen/kuchen-ohne-zucker#/0. Aber auch in "Backen ohne Zucker" solltest du fündig werden: https://eatsmarter.de/rezepte/kochbuch/backen-ohne-zucker#/0. Viel Spaß!
 
Sehr informativ! Seit einiger Zeit mache ich auch Intervallfasten, sodass ich in einem Zeitfenster von 8 Stunden esse und 16 Stunden lang faste. Ist es dann okay, wenn ich morgens, noch im Fasten-Zeitfenster, einen Milchkaffee trinke? Lg
Bild des Benutzers EAT SMARTER
Lieber Claus Friedrich, danke für Ihre Nachricht. Nein, ein Milchkaffee unterbricht die Fastenperiode. Ein schwarzer Kaffee ohne Zucker ist dagegen ok. Alternativ gehen auch ungesüßte Tees. Liebe Grüße von EAT SMARTER
Bild des Benutzers Tichy
Mein Opa hat immer gesagt pro Bissen mindestens 20 Mal kauen. Er war zwar immer der langsamste am Tisch, aber das hat ihn überhaupt nicht gestört :D
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