6 Gründe, warum Alkohol schädlicher ist als gedacht
Bier, Wein, Sekt oder Schnaps gehören für viele Menschen zum Leben dazu. Gleichzeitig ist allgemein bekannt, dass Alkohol schädlich ist. Doch was macht er eigentlich mit unserem Körper? Und wie viel Alkohol ist zu viel? Wir haben die Antworten.
Inhaltsverzeichnis
- Geht auf die Hüften
- Erhöht das Krebsrisiko
- Stört den Schlaf
- Beeinträchtigt Medikamente
- Schädigt das Gehirn
- Schützt nicht das Herz
- Bis zu welcher Menge ist Alkohol gesund?
- Wissen zum Mitnehmen
Am Geburtstag stoßen wir mit Sekt an, zum Essen schlürfen wir ein Glas Rotwein oder trinken in gemütlicher Runde ein Bier. Viele von uns schätzen dabei die Geselligkeit, zudem hebt das Genussmittel die Stimmung, entspannt und berauscht. Auf der anderen Seite steigert es bei vielen Menschen das Aggressionspotenzial und feierliche Anlässe verlieren schnell ihren Spaßfaktor. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum Alkohol schädlich ist.
1. Geht auf die Hüften
Bekanntermaßen sind Fast Food und Süßkram echte Figurkiller. Das trifft aber auch auf alkoholische Getränke zu. Beispielsweise hat ein halber Liter Hefeweizen ähnlich viele Kilokalorien wie ein kleiner Schokoriegel (220 Kilokalorien). Ein Caipirinha ist so mächtig wie ein Cheeseburger (320 Kilokalorien) und ein 0,2 Liter-Glas Weißwein schlägt genauso auf die Hüften, wie sechs Stückchen Milchschokolade (120 Kilokalorien).
Zudem senkt er den Blutzuckerspiegel. Dadurch kann es zu Heißhungerattacken kommen, was erklärt, warum wir ausgerechnet im Rausch oft Appetit auf Salziges oder Fettiges haben. Hinzu kommt, dass Alkohol den Fettstoffwechsel behindert. Denn solange die Leber mit der Entgiftung beschäftigt ist, baut sie weniger Fett ab – und speichert dafür mehr davon in den Fettzellen.
Wer regelmäßig tief ins Glas schaut, kann sich außerdem einen Bierbauch antrinken: Das vermehrte Fettgewebe liegt dabei verteilt in der Bauchhöhle und sammelt sich um die inneren Organe an. Dieses Viszeralfett ist besonders problematisch, da es Botenstoffe ausschüttet, die den Stoffwechsel stören und Entzündungen auslösen. Dadurch steigt beispielsweise das Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Probleme an.
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2. Erhöht das Krebsrisiko
Den meisten von uns dürfte bekannt sein, dass Rauchen Krebs auslösen kann. Auch wissen wir, dass zu viel Alkohol ungesund ist und die Leber angreift, aber an Krebs denken wohl die wenigsten von uns. Doch weltweit lassen sich 5,5 Prozent aller Krebserkrankungen auf das Genussmittel zurückzuführen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie zu Bier, Wein oder Schnaps greifen – alle Arten begünstigen bösartige Tumore, je mehr und je häufiger Sie trinken.
In erster Linie sind Mund, Rachen, Kehlkopf sowie Speiseröhre gefährdet, da sie mit ihm direkt in Kontakt kommen. Das Genussmittel ist ebenso ein Risikofaktor für Leber- und Darmkrebs und möglicherweise auch für Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Aber nicht nur den Verdauungstrakt trifft es: Bereits das tägliche Bierchen (0,3 Liter) erhöht bei Frauen die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken.
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3. Stört den Schlaf
Alkohol lässt den Stress des Tages vergessen und macht müde. Da ist es für manche Menschen naheliegend, dass er bei Schlafproblemen hilft. Doch das Gegenteil ist der Fall: Wenn Sie sich abends ein Gläschen gönnen, schlafen Sie zwar meist schneller ein, nehmen aber Ihrem Körper die wohlverdiente Nachtruhe, da er damit beschäftigt ist, den Stoff abzubauen. In der Folge verkürzen sich die Tiefschlafphasen, Ihr Schlaf wird unruhig und Sie wachen häufiger auf. Am nächsten Morgen fühlen Sie sich nicht erholt, sondern müde und wie gerädert.
Zudem leiden die Mitmenschen, denn Alkohol begünstigt das Schnarchen, da er zusätzlich entspannt: Im Schlaf erschlafft die Muskulatur, auch das Gewebe in Rachen und Mund verliert seine Spannung. Beim Atmen beginnt dann das Gewebe zu flattern oder zu vibrieren und das typische Sägen ist zu hören. Das ist zwar meistens harmlos, wird für die Bettgenossin oder den Bettgenossen aber zur Belastung.
Guter Schlaf ist wichtig für Wohlbefinden und Gesundheit, aber längst nicht selbstverständlich. Das Online-Schlaftraining der Techniker Krankenkasse bietet Hilfe bei leichten Schlafstörungen.
4. Beeinträchtigt Medikamente
Grundsätzlich ist das Gläschen in Ehren in Kombination mit Medikamenten eine schlechte Idee – und das gleich aus mehreren Gründen. Einerseits kann Alkohol die Wirkung der Tabletten abschwächen oder vielfach verstärken. Letzteres kann besonders bei dämpfenden Arzneien wie Antidepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmittel gefährlich werden. Zusammen mit alkoholischen Getränken machen sie benommen, unkonzentriert oder schläfrig und führen schlimmstenfalls zur Bewusstlosigkeit.
Andererseits belasten bestimmte Schmerz- oder Rheumamedikamente mit Alkohol die Leber stärker und können sie sogar schädigen. Zudem reizt Alkohol selbst die Magenschleimhaut; zusammen mit einfachen Schmerzmitteln wie Aspirin oder Ibuprofen greift er das Organ stark an und begünstigt Magengeschwüre. Was viele nicht wissen: Auch Menschen mit Diabetes müssen aufpassen, da ein Vollrausch zu schwersten Unterzuckerungen führen kann, die im Extremfall tödlich enden. Das gilt besonders dann, wenn sie Insulin spritzen.
5. Schädigt das Gehirn
Alkohol ist ein Zellgift, das über das Blut prinzipiell den ganzen Körper schädigen kann. Dabei sind manche Organe empfindlicher als andere – beispielsweise das Gehirn. Dort beeinflusst er verschiedene Botenstoffe und verändert damit die Kommunikation zwischen den Nervenzellen. Die Folgen der fehlerhaften Signalübertragung sind uns vermutlich bekannt: wir denken und reagieren langsamer, sehen schlechter, fühlen uns benommen, schwindelig oder enthemmt. Langfristig lässt regelmäßiger Alkoholkonsum die Denkzentrale schrumpfen und Gedächtnisleistung, Konzentrationsvermögen und Intelligenz nehmen ab.
Hinzu kommt: Niemand, der Bier, Wein oder Schnaps regelmäßig trinkt, ist vor einer Abhängigkeit sicher. Sie entwickelt sich in der Regel schleichend und Betroffene denken zunächst, dass sie ihren Konsum noch im Griff haben. Aber alleine können sie die Sucht nicht bewältigen, sondern benötigen professionelle Hilfe. Unterstützung und Adressen finden Betroffene, aber auch Angehörigen in der Alkoholberatung.
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6. Schützt nicht das Herz
Lange Zeit herrschte die Auffassung, dass ein Glas Rotwein am Tag gut fürs Herz sei. Diesen Effekt schrieb die Wissenschaft dem enthaltenen Resveratrol zu, das die Gefäße vor Verkalkung schützen soll. Zwar kann der sekundäre Pflanzenstoff im Reagenzglas (In-Vitro) und in Tierversuchen Arteriosklerose verhindern, aber beim Menschen fehlen aussagekräftige klinische Studien, die eine präventive Wirkung belegen (1),(2).
Auch fällt der Gehalt an Resveratrol in einem Glas Rotwein viel zu gering aus, als dass es sich lohnen würde, dafür gesundheitliche Folgen in Kauf zu nehmen. Wenn Sie etwas für Ihre Pumpe tun wollen, dann ernähren Sie sich ausgewogen und bewegen Sie sich regelmäßig – und betrachten Sie den edlen Tropfen nicht als Heil- sondern als Genussmittel.
Bis zu welcher Menge ist Alkohol gesund?
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht Alkohol mit mehr als 200 Krankheiten, Verletzungen und anderen Gesundheitsproblemen in Verbindung (3). Und je mehr und regelmäßiger Sie trinken, desto höher ist das Risiko, diese zu entwickeln – und dabei auch abhängig zu werden. Einen risikofreien Alkoholkonsum gibt es also nicht.
Doch wenn Sie nicht ganz auf Alkohol verzichten möchten, wie viel können Sie dann noch bedenkenlos trinken? Dazu gibt es die Empfehlung für den sogenannten risikoarmen Alkoholkonsum. Damit wird eine Menge bezeichnet, die keine oder zumindest nur sehr geringe Gesundheitsrisiken hat. Als Grenzwert gilt (4):
- Für Frauen: maximal 10 Gramm reiner Alkohol pro Tag
- Für Männer: maximal 20 Gramm reiner Alkohol pro Tag
Die Menge von 10 Gramm reinen Alkohol entspricht einem Glas Bier (250 Milliliter), einem Glas Wein (125 Milliliter) oder einem Longdrink (200 Milliliter mit 3 Zentiliter Wodka). Wichtig ist auch, dass Sie an mindestens zwei Tagen in der Woche keinen Tropfen anrühren. Zudem richtet sich die Faustformel an gesunde Erwachsene.
Wenn Sie aber eine Erkrankung haben, Medikamente einnehmen oder über 65 Jahre alt sind, sollten Sie besonders vorsichtig sein. Um mögliche Risiken oder Wechselwirkungen auszuschließen, holen Sie lieber ärztlichen Rat ein. Schwangere verzichten am besten komplett, um die Gesundheit des Ungeborenen nicht zu gefährden.
Wissen zum Mitnehmen
Alkohol birgt die Gefahr, abhängig zu machen und ist ein Zellgift, das prinzipiell den ganzen Körper schädigen kann – insbesondere Gehirn und Leber sind empfindlicher als andere Organe. Auch erhöht er das Risiko für Krebs in Mund, Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Darm, Leber, Brust und wahrscheinlich auch in Magen sowie Bauchspeicheldrüse.
Wer unter Schlafproblemen leidet oder Medikamente einnimmt, bleibt am besten nüchtern. Denn alkoholische Getränke behindert das Durchschlafen beziehungsweise gehen mit Antidepressiva, Schmerzmittel und anderen Arzneien gefährliche Wechselwirkungen ein. Auch für die Figur ist Alkohol schädlich, denn er stört die Fettverbrennung, begünstigt gefährliches Bauchfett und löst Heißhungerattacken aus.
Aus diesen Gründen gibt es keinen risikofreien, sondern nur einen risikoarmen Konsum. Die tägliche Höchstmenge liegt für Frauen bei 10 Gramm und für Männern bei 20 Gramm reinen Alkohol. Außerdem sollten Sie an mindestens zwei Tagen in der Woche keinen Tropfen anrühren.
Smarte Partner – TK und EAT SMARTER
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