Warum verändert sich die Figur in den Wechseljahren?
Zum Leidwesen vieler macht sich das Abflauen der Sexualhormone auch im Körpergewicht bemerkbar. Oft bilden sich neue Rundungen an Schenkeln, Po, Busen und Oberarmen. Gut verteilt tragen sie zur Attraktivität bei, weil eine feine Fettschicht Haut und Gewebe "unterfüttert".
Noch wichtiger fürs Wohlbefinden als die reine Optik sind jedoch die Östrogene, die in geringen Mengen weiterhin im Unterhautfettgewebe gebildet werden. So puffert der Körper mit zwei, drei Kilo mehr den rapiden Rückgang der Hormone ab. Eine kleine Zunahme an Gewicht wirkt also in den Wechseljahren eher positiv, ist wahrscheinlich sogar eine Art Selbstschutz des Körpers. Einigen Frauen spielt die Natur allerdings einen Streich. Bei ihnen siedeln sich zusätzliche Pfunde ausschließlich am Bauch an. Wahrscheinlich steckt eine Art von Hormonmangel dahinter, der erst langsam ins Bewusstsein der Ärzte rückt: Es fehlt den Betroffenen am Hormon Testosteron. Nicht nur das "weibliche" Östrogen, sondern auch das als männlich betrachtete Testosteron wirkt belebend auf Frauen. Sinkt die Testosteronproduktion im Verlauf der Wechseljahre jedoch gegen Null, verändert sich die Figur, die Muskeln schwächeln und verbrennen weniger Kalorien als vorher. Den Überschuss lagert der Körper im Bauchfett ab. Wer wissen möchte, ob wirklich der Hormonmangel schuld ist, schaut am besten in den Spiegel. Sind Arme, Beine und vor allem der Po eher dünner als früher? Wer sich außerdem kraftlos fühlt und seltener Lust auf Sex hat als in früheren Zeiten, geht am besten in eine Frauenarztpraxis oder eine Klinikambulanz mit endokrinologischem Schwerpunkt. Dort prüfen Ärzte den Hormonspiegel. Sollte er krankhaft niedrig sein, kann man ihn mit Medikamenten ausgleichen. Andernfalls wirkt engagiertes Muskeltraining.