Reicht es, Saft zu trinken statt Obst zu essen?
Nein, ganz sicher nicht. Saft ist weniger wertvoll als die frische intakte Frucht. Bei der Herstellung gehen einige Vitamine verloren und, was noch wichtiger ist, die Ballaststoffe bleiben auf der Strecke. Außerdem gibt es zwischen den fertigen Saftgetränken beträchtliche Unterschiede. Selbst dem hochwertigen Fruchtsaft in seiner reinsten Form darf Süßes beigemengt werden.
Nur wenn der Vermerk "ohne Zusatz von Zucker" auf der Flasche oder der Packung steht, ist wirklich keiner darin. Alle anderen Fruchtsäfte, auch die aus Fruchtsaftkonzentrat, können ohne Kennzeichnung bis zu 15 Gramm Zucker pro Liter enthalten, saure Säfte wie Johannisbeersaft sogar bis zu 200 Gramm pro Liter!
Nektar ist nicht etwa besser, sondern weniger gut als Saft. Er darf nämlich nach dem Gesetz nicht nur Zucker enthalten, sondern auch noch mit Wasser aufgefüllt sein. Durch den vielen Zucker sind Nektare besonders kalorienreich.
Bei "Fruchtsaftgetränken" dient Obst nur als Geschmacksträger: Lediglich einen Anteil von 6 Prozent sieht das Gesetz als Minimum vor. Der Rest besteht aus Wasser, Zucker, Essenzen und Aromastoffen. Deshalb sollten Sie vor dem Kauf das Etikett der Saftflaschen studieren. Dort findet man manchmal den Kaloriengehalt, immer aber den Fruchtanteil und die Zutaten aufgedruckt.
Übrigens: Schlanke Kinder decken mit guten Fruchtsäften auf gesunde Art einen Teil ihres Kalorienbedarfs und bekommen so notwendige Vitamine und Mineralstoffe. Für übergewichtige Kinder sollten Sie lieber wenig Saft mit viel (Mineral-)Wasser verdünnen. Das schlägt weniger aufs Kalorienkonto und schmeckt manchem besser als Mineralwasser allein.