Alzheimer-Demenz: Die wichtigsten Fakten und Infos
Mit steigendem Alter wächst bei vielen Menschen auch die Angst vor Alzheimer. Die Krankheit gilt als nicht heilbar und ist die häufigste Ursache für eine Demenz. Doch um mit der Krankheit offen umzugehen, ist Aufklärung besonders wichtig.
Inhaltsverzeichnis
- Alzheimer: Symptome
- Die Ursache von Alzheimer
-
Wer kann an Alzheimer erkranken?
- Schutzfaktoren
- Besteht ein genetisches Risiko?
- Wie häufig ist Alzheimer-Demenz?
- Wie wird eine Diagnose gestellt?
Der Name Alzheimer geht auf den Psychiater Alois Alzheimer zurück, der die Erkrankung Anfang des 20. Jahrhunderts als erster beschrieb. Leiden Menschen an einer Demenz, so lassen ihre Konzentrationsfähigkeit und ihr Gedächtnis mit der Zeit nach. Es fällt ihnen immer schwerer, sich zeitlich und räumlich zu orientieren. Auch das Vergessen von alltäglichen Dingen oder Erinnerungen aus der Vergangenheit ist typisch für eine Demenz. Dies kann sogar soweit führen, dass Alzheimer-Patienten z.B. vergessen, den Herd auszumachen, den Nachhauseweg nicht mehr finden oder Angehörige und Freunde nicht mehr erkennen.
Obwohl Alzheimer als nicht heilbar gilt, lässt sich der Verlauf der Krankheit durch medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungsmethoden positiv beeinflussen. Besonders wichtig für Betroffene sind ein stabiles Umfeld und eine liebevolle und tolerante Betreuung. Neben Alzheimer kann eine Demenz auch noch andere Ursachen haben. So können auch Durchblutungsstörungen im Gehirn (vaskuläre Demenz) ein Grund sein. Viele alte Menschen haben häufig eine Mischform aus Alzheimer und vaskulärer Demenz. Auch Krankheiten wie Parkinson, Hirnverletzungen oder Hirntumore können für eine Demenz verantwortlich sein. Starker Alkoholkonsum kann ebenfalls auf Dauer zu Demenz führen.
Alzheimer: Symptome
Vergesslichkeit fällt wohl jedem als eines der ersten Symptome von Alzheimer ein. Doch die Krankheit ist vielschichtig und die Symptome daher auch. Im Alter lassen bei den meisten Menschen die Gedächtnisleistung und geistige Fähigkeiten nach. Es ist normal, dass ältere Menschen nicht mehr so schnell auf neue Situationen reagieren können. Dennoch bleiben sie orientierungs- und urteilsfähig. Dies ist bei Menschen mit Alzheimer anders. Ihr Gedächtnis lässt mehr und mehr nach. Zunächst ist das Kurzzeitgedächtnis betroffen. Das bedeutet, dass sie kürzlich zurückliegende Ereignisse vergessen, sich aber an Dinge aus der länger zurückliegenden Vergangenheit erinnern. Allerdings nimmt auch das Langzeitgedächtnis mit der Zeit ab und die Erinnerungen werden weniger.
Irgendwann ist es Erkrankten nicht mehr möglich, Informationen in einen Zusammenhang zu setzen und zu bewerten, z.B. kann es sein, dass ein Alzheimer-Patient sieht, dass es draußen regnet, dies auch formulieren kann, aber trotzdem im Unterhemd, statt in der Regenjacke nach draußen geht. Besonders Handlungen, die sich aus mehreren Einzelschritten, wie Kochen oder Einkaufen, zusammensetzen, werden immer schwerer.
Auch auf die Sprache hat Alzheimer Einfluss. Betroffene suchen häufig nach den richtigen Worten. Häufig verwenden sie unpassende Füllwörter oder Phrasen. Für andere werden Sätze daher schwer verständlich. Auch die Betroffenen selbst verstehen Worte und deren Bedeutung anderer nur noch schwer und können so Unterhaltungen und Gesprächen schwer folgen. Sich sprachlich zu verständigen wird daher immer schwerer.
Die Erkrankung hat häufig auch maßgeblichen Einfluss auf die Psyche und das Wesen der Erkrankten. Sie können ängstlich, misstrauisch, passiv und auch aggressiv werden.
Auch Scham spielt eine große Rolle. Denn mit zunehmender Vergesslichkeit und dem Verlust der Selbstständigkeit steigt die Frustration. Häufig haben Betroffene auch Angst davor, nur noch als erkrankte und hilfsbedürftige Personen wahrgenommen zu werden.
Die Ursache von Alzheimer
Das Vergessen bei der Alzheimer-Krankheit ist auf das Nach-und-Nach-Absterben der Gehirnzellen zurückzuführen. Allerdings gibt es bisher nur Vermutungen, warum es dazu kommt. Man weiß nur, dass bei Menschen mit Alzheimer-Demenz der Botenstoff des Gehirns, das Acetylcholin, in zu geringen Mengen vorkommt. Zudem weiß man, dass sich im Gehirn von Betroffenen kleine Eiweißpartikel ablagern. Diese sind möglicherweise für das Absterben der Nervenzellen verantwortlich.
Wer kann an Alzheimer erkranken?
Etwa ab dem 65. Lebensjahr erhöht sich das Risiko, an Alzheimer-Demenz zu erkranken. Bisher gibt es Studien, die einen Zusammenhang zwischen bestimmten Lebensumständen, Erkrankungen oder Verhaltensweisen zu Alzheimer-Demenz herstellen. Klare Antworten liefern die Untersuchungen keine, doch es gibt Hinweise darauf, dass folgende Faktoren Einfluss haben können:
- Wenig soziale Kontakte
- Diabetes mellitus
- Depressionen
- Erhöhter Cholesterinspiegel
- Rauchen
Als sogenannte Schutzfaktoren gelten:
- gute Ausbildung
- rege geistige und körperliche Aktivität
- gute soziale Einbindung
eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Obst, Hülsenfrüchten und Nüssen, Olivenöl, Getreide, mehr Fisch als Fleisch und einem mäßigem Alkoholkonsum
Besteht ein genetisches Risiko?
Erkranken mehrere Familienmitglieder schon im mittleren Alter an Alzheimer-Demenz, kann es sich um präsenile Alzheimer-Demenz handeln. Genuntersuchungen können darüber Aufschluss geben, denn das Risiko für Geschwister und Kinder ist dann sehr hoch ebenfalls zu erkranken. Solche Tests sollten nur an humangenetischen Instituten in Kombination mit einer sorgfältigen Aufklärung und Beratung stattfinden. Denn solche Testergebnisse können leicht zu Missverständnissen und vor allem Angst führen.
Wie häufig ist Alzheimer-Demenz?
1,4 Millionen Menschen leiden an Demenz. Frauen erkranken häufiger als Männer, das liegt jedoch vor allem daran, dass Frauen älter werden als Männer. Demenzerkrankungen treten meist im hohen Alter auf. In der Altersgruppe der 65- bis 69-Jährigen erkranken etwa 2 Prozent, von den 80- bis 84-Jährigen bereits 10 Prozent. Etwa 70 Prozent der Menschen mit Demenz leiden an der Alzheimer-Krankheit.
Wie wird eine Diagnose gestellt?
Eine Alzheimer-Demenz kann auch mit Tests und Untersuchungen nicht völlig sicher erkannt werden. Die Diagnose wird allerdings dann gestellt, wenn die genannten typischen Symptome erkennbar sind und sich eben keine andere Ursache dafür finden lässt. Zuvor müssen andere Erkrankungen durch gründliche Untersuchungen ausgeschlossen werden. Die Diagnose Alzheimer wird erst dann gestellt, wenn die Symptome über ein halbes Jahr anhalten.
Erste Anlaufstelle für Betroffene und deren Angehörige ist der Hausarzt. Beim Verdacht auf Alzheimer-Demenz wird häufig mit Neurologen, Psychologen und Radiologen zusammengearbeitet. Es erfolgen Psychometrische Tests, die Anhaltspunkte für eine Alzheimer-Demenz liefern können.
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