TK Banner
Wissenschaftlich geprüft
Advertorial

Raynaud-Syndrom: Was kann die Ursache für kalte Hände sein?

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 07. Nov. 2022
© Pexels/ Tiana
© Pexels/ Tiana

Kalte Hände? Wenn die Finger immer wieder schlecht durchblutet sind, kann das verschiedene Gründe haben, darunter das Raynaud-Syndrom. Lesen Sie im Live Smarter-Blog mehr über die Erkrankung, welche anderen Ursachen infrage kommen und was hilft.

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist das Raynaud-Syndrom?
  2. Wie bekommt man das Raynaud-Syndrom?
  3. Kalte Hände abklären lassen
  4. Was tun gegen das Raynaud-Syndrom?
    1. Kalte Hände vermeiden
    2. Zigarettenkonsum einstellen
    3. Richtig entspannen
    4. Raynaud-Syndrom-Ernährung
  5. Wissen zum Mitnehmen

Bei Kälte verengen sich zuerst die Gefäße der Körperperipherie, also in Fingern, Zehen, Nasenspitze und Ohren. Überall dort fließt nun weniger wärmespendendes Blut und diese Bereiche kühlen aus. Wärmt sich der Körper wieder auf, weiten sich die Gefäße und das Blut fließt zurück – das prickelt und tut zuweilen weh. Wer etwa auch Sommer ständig kalte Hände, Füße und Nase hat, lässt die Ursache lieber ärztlich abklären. Wenn dann noch zusätzliche Fragen aufkommen, können auch Krankenkassen helfen. Medizinischen Rat erhalten zum Beispiel Versicherte der Techniker Krankenkassen jederzeit über das TK-ÄrzteZentrum.

Meist sind Schmuddelwetter oder frostige Temperaturen die einfachste Ursache für kalte Hände. Mitunter können sie aber auch andere Gründe haben oder ein Symptom für das Raynaud-Syndrom sein. Lesen Sie im Live Smarter-Blog mehr darüber.

Was ist das Raynaud-Syndrom?

Das Raynaud-Syndrom, auch Morbus Raynaud genannt, geht auf den französischen Arzt Maurice Raynaud zurück und ist eine anfallsartige Durchblutungsstörung, die durch Gefäßkrämpfe hervorgerufen wird: Durch Kälte oder Stress verengen sich die kleinen Arterien der Finger – seltener der Zehen oder Nasenspitze – stärker als normal. Infolgedessen werden die Finger kühl und blass, fühlen sich taub an oder schmerzen. Daher ist im Volksmund auch von Weißfingerkrankheit oder Leichenfinger die Rede.

Die Attacken dauern meist nicht länger als eine halbe Stunde und werden oft von dem sogenannten Trikolore-Phänomen begleitet: In der ersten Phase sind die Finger durch die eingeschränkte Durchblutung weiß. Durch den Sauerstoffmangel im Gewebe verfärben sie sich blau und wenn sich der Gefäßkrampf löst, reagiert der Körper mit einem vermehrten Bluteinstrom und die Glieder laufen rot an. Nicht selten wird diese Phase von Kribbeln, stechenden oder prickelnden Schmerzen begleitet.

Merke!
Das Raynaud-Syndrom, auch Weißfingerkrankheit oder Leichenfinger genannt, ist eine anfallsartige Durchblutungsstörung. Sie betrifft vorwiegend die Finger, die sich typischerweise dreistufig verfärben: weiß, blau, rot.

Wie bekommt man das Raynaud-Syndrom?

Hierzulande leiden 5–10 Prozent der Bevölkerung unter Morbus Raynaud und generell sind Frauen davon häufiger betroffen als Männer. Meist taucht es eigenständig auf (primäres Raynaud-Syndrom) und es ist unklar, weshalb die Blutgefäße bei Betroffenen empfindlicher auf Kälte oder Stress reagieren. Vermutlich kommt es zu einer Fehlregulation der Nervenfunktion in den Handgefäßen, wodurch sich die kleinen Arterien stärker als sonst zusammenziehen.

Im Gegensatz zur primären Form liegt dem sekundären Raynaud-Syndrom in der Regel eine Erkrankung zugrunde, etwa Arteriosklerose oder eine Autoimmunerkrankung wie Sklerodermie, Lupus erythematodes und rheumatoide Arthritis. Auch Überlastungen, Verletzungen oder Nervenschäden im Bereich der Hand (Karpaltunnelsyndrom) können dahinterstecken, ebenso verschiedene Medikamente. Darunter vor allem Betablocker.

Merke!
Das primäre Raynaud-Syndrom taucht eigenständig auf. Die Ursache ist unklar. Im Gegensatz dazu liegt der sekundären Form eine Grunderkrankung oder Verletzung zugrunde. Zudem kommen manche Medikamente als Ursache infrage.

Kalte Hände abklären lassen

Im Normalfall ist die Erkrankung harmlos und der Gefäßkrampf löst sich nach kurzer Zeit von selbst. Dennoch ist es ratsam, die Beschwerden medizinisch abklären zu lassen, denn bei der sekundären Form kommt es vor allem darauf an, die Ursache zu identifizieren und entsprechend zu behandeln. Zudem kann es hier zu irreparablen Schäden an den Fingern kommen. 

Auch wer über ständig kalte Hände, Füße und Nase klagt, sucht besser ärztlichen Rat auf. Zwar handelt es sich in diesem Fall wahrscheinlich nicht um das Raynaud-Syndrom, da das Anfallsartige der Erkrankung fehlt. Aber womöglich stecken andere Gründe dahinter, zum Beispiel Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, Herzschwäche oder ein niedriger Blutdruck. Auch Menschen, die an einer Essstörung leiden, frieren insgesamt leichter.

Kennen Sie das? Sie kommen gerade von einem Arztbesuch, haben aber noch Fragen. In solchen Situationen ist man verunsichert und möchte möglichst schnell eine Antwort haben – und die können Versicherte der Techniker Krankenkasse auch bekommen. Das geht am schnellsten mit dem ​​Service TK-ÄrzteZentrum online fragen. Zusätzlich können Sie sich beim TK-ÄrzteZentrum unter der Rufnummer 040-4606619100 zu allen gesundheitlichen Themen erkundigen – an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr.

Merke!
Wer den Verdacht hat, unter dem Raynaud-Syndrom zu leiden, holt am besten medizinischen Rat ein. Das gilt auch für diejenigen, die ständig grundlos frieren, denn kalte Hände, Füße und Nase können ein Anzeichen für andere Erkrankungen sein.

Was tun gegen das Raynaud-Syndrom?

In der Regel benötigt die Mehrheit der Menschen, die an der primären Form leiden, keine gezielte Therapie. Entscheidender ist, dass Sie allgemeine Maßnahmen in Ihrem Alltag umsetzen, um der Durchblutungsstörung zu begegnen. Dagegen richtet sich die Behandlung der sekundären Form nach der Grunderkrankung, denn diese beeinflusst zudem den Verlauf des Raynaud-Syndroms. 

Kalte Hände vermeiden

Ziehen Sie bereits bei Außentemperaturen um die 10 Grad Celsius Handschuhe an. Dabei eignen sich Fäustlinge besser als Fingerhandschuhe, da sich die Gliedmaßen gegenseitig wärmen können. Besonders gut sind Handschuhe aus Fleece, Wolle oder Lammfell, denn das flauschige Material nimmt die Körperwärme auf und speichert sie. Zusätzlich helfen Taschenwärmer als Kälteschutz.

Auch wenn die Hände nass sind, frieren sie schnell. Durch die Feuchtigkeit auf der Haut entsteht Verdunstungskälte und der Wärmeentzug kann eine Raynaud-Attacke auslösen. Tragen Sie daher bei der Hausarbeit Gummihandschuhe. Achten Sie außerdem beim Händewaschen auf eine angenehme Temperatur: Das Wasser sollte nicht zu kalt, aber auch nicht zu heiß sein. 

Zigarettenkonsum einstellen

Verzichten Sie komplett auf das Rauchen. Denn die Glimmstängel schaden nicht nur Ihrer Lunge, sondern auch Ihren Gefäßen. Das liegt an den negativen Wirkungen des Tabakrauchs: Er schädigt die Innenwände der Gefäße, macht das Blut zähflüssiger und verengt die Gefäße. All diese Prozesse verschlechtern die Durchblutung und steigern somit Häufigkeit und Schwere der Raynaud-Anfälle.

Richtig entspannen

Stress, Hektik oder innere Anspannung wirken sich negativ auf die Blutgefäße aus. Vermeiden Sie daher diese Faktoren, indem Sie lernen, zu entspannen. Das gelingt beispielsweise mit Autogenem Training, Biofeedback, Yoga oder Meditation. Eine unkomplizierte Variante ist der sogenannte Body Scan, der sich besonders für Anfängerinnen und Anfänger eignet.

Kennen Sie schon den Stress-Navi­gator der TK? Der kurze Auswahltest liefert Ihnen Angebote und Leistungen der Techniker Krankenkasse, die für Sie besonders passend und hilfreich sind, um zu mehr Gelassenheit im Alltag zu finden.

Raynaud-Syndrom-Ernährung

Ob sich die Beschwerden bei Morbus Raynaud durch eine spezielle Diät günstig beeinflussen lassen, ist wissenschaftlich nicht gut untersucht. Dennoch ist es sinnvoll, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, um die Gefäßgesundheit allgemein zu fördern und die Durchblutung zu verbessern.

Bevorzugen Sie dazu Vollkornprodukte gegenüber Weißmehlprodukten und halten Sie sich bei Süßigkeiten, Alkohol und rotem Fleisch zurück. Essen Sie täglich drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst. Sie sind eine wichtige Quelle für Vitamine C, E sowie sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Gefäße gesund halten.

Ebenso sind Omega-3-Fettsäuren ein sinnvoller Bestandteil der Raynaud-Syndrom-Ernährung, denn sie verbessern die Fließeigenschaften des Blutes und halten die Gefäße elastisch. Besonders viele davon stecken in Algenöl und fettreichen Seefischen wie Hering, Lachs und Makrele, aber auch in Hanfsamen, Leinsamen, Rapsöl sowie Walnüssen.

Zu guter Letzt: Nehmen Sie über den Tag verteilt mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich. Das verdünnt das Blut, sodass es besser im Körper zirkulieren kann. Gute Durstlöscher sind Mineralwasser, ungesüßte Früchte- und Kräutertees. Außerdem können Sie in Deutschland Leitungswasser bedenkenlos trinken.

Merke!
Während bei der primären Form Betroffene meist keine Therapie benötigen, hängt diese bei der sekundären Form von der Grunderkrankung ab. Eine spezielle Raynaud-Syndrom-Ernährung gibt es nicht, dennoch ist eine ausgewogene Ernährung sinnvoll.

Wissen zum Mitnehmen

Beim Raynaud-Syndrom, auch Weißfingerkrankheit oder Leichenfinger genannt, handelt es sich um eine Durchblutungsstörung. Sie betrifft zumeist die Finger, seltener Zehen oder Nasenspitze. Bei Kälte oder Stress verengen sich die kleinen Arterien stärker als normal. Infolgedessen fühlen sich taub an oder schmerzen, werden kühl und weiß, später verfärben sie sich blau und dann rot (Trikolore-Phänomen). In vielen Fällen ist die Ursache für das Raynaud-Syndrom unklar (primäre Form), mitunter liegt ihm aber auch eine Grunderkrankung oder Verletzung zugrunde (sekundäre Form).

Wer den Verdacht hat, unter dem Raynaud-Syndrom zu leiden, holt am besten medizinischen Rat ein. Das gilt auch für diejenigen, die ständig grundlos frieren, denn kalte Hände, Füße und Nase können ein Anzeichen für andere Erkrankungen sein. Versicherte der Techniker Krankenkassen können sich jederzeit an das TK-Ärztezentrum wenden – telefonisch oder per E-Mail.

Außerdem sollten Betroffene Kälte und Stress meiden: Fäustlinge, Taschenwärmer und Gummihandschuhe halten im Alltag die Finger warm, während Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Biofeedback, Yoga oder Meditation, Hektik und innere Anspannung lösen. Verzichten Sie auf das Rauchen, denn es verschlechtert zusätzlich die Durchblutung. Zwar gibt es keine spezielle Raynaud-Syndrom-Ernährung, dennoch hilft eine ausgewogene Kost, die Gefäße allgemein gesund zu halten und die Durchblutung zu verbessern.


Smarte Partner – TK und EAT SMARTER
Gemeinsam mit der TK haben wir großes Interesse daran, Sie über wichtige Themen rund um Gesundheit und Ernährung aufzuklären. Mehr über die Zusammenarbeit und die TK erfahren Sie hier.

Wissenschaftlich geprüft von unseren EAT SMARTER Experten
 
Ich bin jetzt 61 Jahre und leide seit meiner Kindheit an dem Reynaud Syndrom. Seit ca. 2 Jahren habe ich aber keine Beschwerden mehr. Nachdem ich mal darüber nachgedacht habe, vermute ich, dass diesen Wechsel einfache Butter bewirkt haben könnte. Früher habe ich Butter gemieden, stattdessen jahrelang Frischkäse aufs Brot geschmiert und noch viel früher nur Margarine gegessen. Mein Sohn ist 29 Jahre und hat dieses Syndrom auch. Neulich fragte ich ihn danach, weil ich ihm den Tipp mit der Butter geben wollte. Da fiel auch ihm auf, dass er seit Monaten keine Probleme mehr damit hatte. Zufälligerweise hatte auch er eine Umstellung in der Ernährung vor knapp zwei Jahren. Auch er hatte vorher kaum Butter gegessen. Es wäre schön, wenn dieser Ansatz von vielen Menschen ausprobiert werden könnte, um festzustellen, ob es reiner Zufall war oder ob es tatsächlich hilft. Die schulmedizinischen Alternativen reichen von Operationen bis zu Medikamenten wie Sildenafil. Es hat wohl noch keiner daran gedacht, einfach mal ein bisschen mehr Fett zuzuführen. Übrigens Olivenöl haben wir beide auch vorher schon gerne und viel verzehrt. Viele Grüße Petra Unger
Schreiben Sie einen Kommentar