Ernährung bei Lupus
Was verbirgt sich hinter der Erkrankung Lupus? Erfahren Sie hier mehr über die Erkrankung und wie Sie sich oder andere Betroffene mit der richtigen Ernährung bei Lupus im Krankheitsverlauf unterstützen können.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Lupus?
- Entstehung eines Lupus erythematodes
- Lupus erythematodes: Symptome und Auswirkungen
- Ernährung bei Lupus
- Was können Sie neben der Ernährung tun?
- Wissen zum Mitnehmen
Was ist Lupus?
Unter Lupus erythematodes (LE) versteht man eine entzündliche Autoimmunkrankheit, eine Art Fehler des Immunsystems. Die Krankheit verläuft meistens chronisch mit akuten Schüben und ist nicht heilbar.
Es gibt LE-Formen, die auf Haut und Unterhautfettgewebe begrenzt sind. Sie heißen kutaner Lupus erythematodes (CLE). Beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) hingegen sind neben der Haut zahlreiche innere Organe in Mitleidenschaft gezogen.
Entstehung eines Lupus erythematodes
Die Entstehung liegt einer genetischen Veranlagung zugrunde. Dazu kommen verschiedene Einflussfaktoren, welche jedoch noch nicht vollständig erforscht sind. Sie führen dazu, dass sich das körpereigene Immunsystem gegen Strukturen des eigenen Körpers richtet. Es greift dann Bestandteile der Haut sowie Strukturen der inneren Organe an.
Normalerweise bleiben Substanzen, die sich im Inneren der Zellen befinden, vor dem körpereigenen Abwehrsystem verborgen. Wenn aber Zellen in größerer Zahl absterben, kommt das Immunsystem mit solchen Stoffen in Kontakt. Dann kann es bestimmte Eiweißmoleküle (Antikörper) bilden, die gegen körpereigene Strukturen gerichtet sind. Diese Antikörper heißen Autoantikörper. Lagern sich Antikörper zusammen mit Teilen ihrer Zielstrukturen an der Wand kleiner Blutgefäße ab, wandern Entzündungszellen aus dem Blut in die Gefäßwände ein. Es kommt zur Gefäßentzündung.
Lupus erythematodes: Symptome und Auswirkungen
Die auftretenden Lupus-Symptome hängen davon ab, welche Organe und/oder Organstrukturen von der Erkrankung betroffen sind. Zu den allgemeinen Symptomen für einen Lupus erythematodes gehören Abgeschlagenheit, Leistungsschwäche sowie Fieber. Außerdem kommt es meist noch zu unspezifischen Gelenk-, Muskel- und Sehnenschmerzen sowie zu Schwellungen dieser Strukturen. Die schmetterlingsförmige Rötung der Haut auf Nasen und Wangen ist ebenfalls ein wichtiges Erkennungsmerkmal der Erkrankung. Während sich bei einem CLE die Krankheitszeichen auf die Haut beschränken, können bei einem SLE noch andere Organe betroffen sein. Dazu gehören unter anderem das Nervensystem, die Lunge, die Nieren, das Magen-Darm-System, das Herz, die Gefäße sowie das Blut.
Durch die vielfältigen Symptome der Lupus-Erkrankung entstehen Auswirkungen auf den gesamten Körper. Eine Unterscheidung zwischen Grunderkrankung und daraus resultierender Begleiterkrankung ist dadurch nicht immer eindeutig möglich.
Ernährung bei Lupus
Die Ernährung bei Lupus kann zwar auf die Lupus-Erkrankung an sich keinen Einfluss nehmen, jedoch kann sie einen Einfluss auf Beschwerden und Begleiterkrankungen haben. Deshalb ist sie zusätzlich zu einer medikamentösen Behandlung ein wichtiger Baustein in der Therapie.
- Greifen Sie auf eine ausgewogene Ernährung zurück: Eine pflanzenbasierte Vollwerternährung mit wenig fettarmen tierischen Produkten soll die Symptome lindern. Ein hoher Verzehr von Milch- und Milchprodukte, Ei, rotem Fleisch und verarbeiteten Wurstwaren kann die Symptome verstärken. Bevorzugen Sie daher reichlich Gemüse, Früchte und Vollkornprodukte.
- Reduzieren Sie gesättigte Fettsäuren und Arachidonsäure und erhöhen Sie Omega-3-Fettsäuren: Die Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure (z. B. in Schweinefleisch und Wurstwaren enthalten) fördert Entzündungsprozesse und kann so Symptome verstärken. Dagegen wirken Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Leinöl, Walnüssen, Lachs und Makrele enthalten) antientzündlich und können so Entzündungsprozesse bekämpfen.
- Bevorzugen Sie pflanzliche Lebensmittel: Pflanzliche Lebensmittel enthalten keine Arachidonsäure, dafür aber reichlich Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Essen Sie fünf Mal am Tag Obst und Gemüse, sodass Sie ausreichend mit Antioxidantien wie Vitamin C und Beta-Carotin versorgt sind. Antioxidantien schützen Fettsäuren vor einer Oxidation und hemmen damit die Bildung von entzündungsauslösenden Substanzen aus der Arachidonsäure.
- Führen Sie ausreichend Vitamine, gegebenenfalls auch durch Supplementierung zu: Nach Absprache mit Ihrem Arzt können 1000 IE Vitamin D pro Tag zusätzlich eingenommen werden. Falls Calcium nicht genügend über die Ernährung z. B. durch einen hohen Verzehr von grünem Gemüse, Mandeln und calciumreichem Mineralwasser zugeführt wird, kann auch hier auf Substitution zurückgegriffen werden, um Osteoporose vorzubeugen. Auch dies sollte zuvor mit Ihrem Arzt besprochen werden.
- Eine eiweißarme Kost kann helfen: Häufig lindert eine eiweißreduzierte Kost die Symptome und eine stärkereiche Kost mit viel Obst und Gemüse wirkt unterstützend.
- Meiden Sie Luzerne: Luzernekeime – und Samen können den Ausbruch der Krankheit zur Folge haben.
Was können Sie neben der Ernährung tun?
- Sorgen Sie für ausreichend Entspannung: Die Vermeidung von Stress im Berufs- und Privatleben wirkt sich günstig auf z. B. den Blutdruck aus. Hier sind insbesondere Entspannungstechniken, wie z. B. Yoga, Meditation oder Autogenes Training sowie ausreichend Schlaf zu empfehlen. Auch durch ausreichend körperliche Bewegung kann der Körper mehr Ruhe und Ausgleich finden und sich auf die Grunderkrankung konzentrieren.
- Überfordern Sie Ihren Körper nicht: Strenge Diäten oder Crashkuren sind nicht empfohlen, da der Körper sich nicht auf die Grunderkrankung konzentrieren kann und an mehreren „Baustellen“ arbeiten muss. Außerdem sollten Sie Ihren Körper auch vor direkter Sonneneinstrahlung schützen.
- Stellen Sie das Rauchen ein: Dieses Genussmittel kann den Verlauf Ihrer Krankheit verschlechtern.
Wissen zum Mitnehmen
Auch wenn Lupus nicht heilbar ist, kann die Entstehung von Begleiterkrankungen und Beschwerden wie Abgeschlagenheit oder Gelenkentzündungen mit der Ernährung beeinflusst werden.
Während sich eine hohe Aufnahme von Arachidonsäure negativ auswirkt, haben Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien einen positiven Einfluss.
Yoga, Meditation oder Autogenes Training können dem Körper helfen sich zu entspannen, damit die verfügbaren Ressourcen für die Besserung der Beschwerden genutzt werden können. Auf Zigarettenkonsum sollte verzichtet werden.
Exklusiv bei EAT SMARTER
Dr. Riedl ist unser Experte für den Bereich "Ernährung bei Krankheiten". Er gibt Tipps, wie Sie mit der richtigen Ernährung Beschwerden lindern können.
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