Sport-Biorhythmus: Morgens oder abends trainieren?
Lieber morgens oder abends trainieren? Diese Frage stellen sich viele Hobbysportler, die nach dem optimalen Zeitpunkt für ihr Workout suchen. EAT SMARTER nennt die wichtigsten Fakten zum Thema Sport und Biorhythmus.
Morgens oder abends trainieren? Diese Frage beschäftigt viele Sportler, die ihre Leistungsfähigkeit verbessern bzw. optimieren wollen. Doch wann ist der Körper in Höchstform? Und: Lässt sich dieser Zeitpunkt beeinflussen? EAT SMARTER hat sich einmal genauer mit diesen Fragen beschäftigt.
Morgens oder abends trainieren? Der suprachiasmatische Nucleus entscheidet
Er ist gerade einmal so groß wie ein Reiskorn, bestimmt aber wann wir wach oder müde werden, wann unsere Körpertemperatur steigt, die Durchblutung zunimmt und auch, wann wir besonders leistungsfähig sind: Der sogenannte suprachiasmatische Nucleus ist entscheidend für unseren Biorhythmus und wird im Volksmund auch gerne als „innere Uhr“ bezeichnet. Diese „innere Uhr“ kann bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sein. Generell gilt jedoch, dass sie nachts den Blutdruck sinken und den Atem flacher werden lässt und uns tagsüber aktiviert und leistungsfähig macht.
Morgens oder abends trainieren? Abnehmwillige starten vor dem Frühstück
Wer beispielsweise abnehmen möchte, sollte laut Biorhythmus am besten morgens nach dem Aufstehen ein lockeres Training absolvieren. Wichtig dabei: Das Training muss vor dem Frühstück erfolgen, da die Kohlenhydratspeicher noch leer sind und der Körper als Energiereserven vor allem die Fettspeicher angreift. Übertreiben sollte man es mit dem Frühsport allerdings nicht, denn sind die Energietanks erst einmal erschöpft, fördert dies Unkonzentriertheiten und erhöht die Gefahr für Verletzungen. Wer sich also ein hartes Training für den Morgen vorgenommen hat, sollte durchaus etwas essen.
Morgens oder abends trainieren? Der Mittag ist jedenfalls tabu
Abstand halten sollte man dagegen von sportlichen Aktivitäten nach dem Mittagessen. Hier ist der Körper primär mit der Verdauung beschäftigt, sodass nicht genug Sauerstoff über die Blutbahnen transportiert wird, um die Muskeln ausreichend zu versorgen und körperliche Höchstleistungen zu vollbringen. Erst ab etwa 16 Uhr steigt die Formkurve wieder an, sodass wir nun bereit sind für ein effektives und anstrengendes Training. Bis 19 Uhr laufen die Körperfunktionen auf Hochtouren: Blutdruck, Puls, Körpertemperatur, Muskelkraft und Atemfrequenz sind nun ideal, um auch technisch und koordinativ anspruchsvolle Sportarten wie Tanzen, Handball oder Tennis zu bewältigen oder ein intensives Krafttraining zu absolvieren. Wer seine Leistungsfähigkeit steigern möchte, kann in diesem Zeitraum die größten Effekte erzielen.
Morgens oder abends trainieren? Bis 21 Uhr bleiben Sie fit
All jene, die bis 19 Uhr arbeiten müssen und sich und ihre Körper am frühen Abend nicht stählen können, sollten jetzt allerdings nicht in Panik verfallen und ihren Job kündigen, nur um künftig optimale Trainingsbedingungen vorzufinden. Tatsache ist: Noch bis 21 Uhr sind alle Voraussetzungen für ein effektives Training gegeben. Erst danach wechselt der Körper allmählich in den Erholungsmodus. Fortan wird das Schlafhormon Melatonin vermehrt ausgeschüttet und man wird müde. Achtung: Wer nach 21 Uhr ein hartes Training anstrebt, aktiviert seinen Körper, und es kann zu Schlafstörungen kommen.
Morgens oder abends trainieren? Das ist auch eine Typ-Frage
Abgesehen von diesen allgemeingültigen Regeln zum Biorhythmus ist es immer auch eine Typ-Frage, ob man morgens oder abends leistungsfähiger ist. Manche Menschen sind echte Frühaufsteher und andere eher Nachtschwärmer, die am Abend wesentlich effektiver arbeiten können. Wissenschaftler haben mithilfe von Studien entsprechende Morgen- und Abendtypen identifiziert. Wer dennoch Einfluss auf seinen Biorhythmus nehmen möchte, kann dies zumindest bis zu einem gewissen Grad auch tun. So legen beispielsweise Leichtathleten, die ein Wettkampffinale in den Abendstunden anstreben, ihre Trainingseinheiten bewusst in diese Abendzeit, damit sich ihr Biorhythmus den Gegebenheiten anpassen und der Körper Höchstleistungen abrufen kann. Handelt man allerdings dauerhaft gegen die Vorgaben seiner „inneren Uhr“, riskiert man laut Medizinern unter Umständen Krankheiten und psychische Probleme.
(jad)
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