Krill-Öl: Das Gesundheitswunder?
Aus kleinen Krebsen, die in der Antarktis leben, wird sogenanntes Krill-Öl gewonnen. Es ist reich an Omega-3-Fettsäuren, weshalb das Öl gern auch als Gesundheits-Wunderwaffe beworben wird. Doch was steckt dahinter? Wir sagen es Ihnen!
Omega-3-Fettsäuren haben einen positiven Einfluss auf unsere Cholesterinwerte, den Blutdruck und die -gerinneng, auf Entzündungsprozesse und unser zentrales Nervensystem. Da sie vom Körper nicht selbst hergestellt werden können, müssen sie durch die Nahrung aufgenommen werden. Besonders Fische, wie Thunfisch, Lachs oder Makrele, sind reich an Omega-3-Fettsäuren. Um den Bedarf zu decken, nehmen auch viele Menschen Nahrungsergänzungsmittel in Form von Fischöl-Kapseln zu sich.
Doch jetzt sollen Fischölkapseln – zumindest wenn es nach den Herstellern geht – Konkurrenz bekommen. Denn Krill-Öl soll noch gesünder sein und bei Menstruationsbeschwerden, erhöhten Cholesterinwerten, Gelenkschmerzen und Allergien helfen. Aufgrund der enthaltenen Carotinoide, soll das Öl außerdem über eine Anti-Aging-Wirkung verfügen.
Woher kommt Krill-Öl?
In großen Schwärmen leben die antarktischen Krill, eine Kleinkrebsart, im Südpolarmeer. Das Öl wird aus den kleinen Krebsen gewonnen, die auch als Euphausia superba bezeichnet werden. Neben Omega-3-Fettsäuren und Carotinoiden enthält das Öl Omega-6-Fettsäuren und die Vitamine A und E. Die Omega-3-Fettsäuren sind größtenteils in Phospholipiden gebunden, sie werden vom Menschen daher besonders gut verwertet, da auch die menschlichen Zellwände aus Phospholipiden bestehen.
Wirksamkeit von Krill-Öl
Wie positiv sich Krill-Öl auf die Gesundheit auswirken kann, zeigen verschiedene Studien der Alternativmedizin. Die Ergebnisse werden jedoch von Medizinern kritisch bewertet, da hinreichende wissenschaftliche Belege fehlen und die Untersuchungen auch häufig von Herstellern in Auftrag gegeben wurden.
In einer Studie wurde beispielsweise die positive Wirkung von Krill-Öl bei Prämenstrualen Syndrom untersucht. Ein Gramm Fisch- oder Krill-Öl mussten 70 Frauen, aufgeteilt in zwei Gruppen, über drei Monate zu sich nehmen. Mithilfe von Fragebögen zu den typischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Depressionen konnte ermittelt werden, dass in beiden Gruppen eine Verbesserung eintrat. In der Gruppe, die täglich Krill-Öl zu sich nahm, konnte jedoch ein noch größerer Rückgang der Verwendung von Schmerzmitteln verzeichnet werden.
Im Rahmen einer weiteren Studie sollte die positive Wirkung von Krill-Öl auf die Blutfettwerte belegt werden. Hierfür wurden 120 Probanden in vier Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt täglich drei Gramm Fischöl, eine weitere ein Plazebo und die anderen beiden Gruppen Krill-Öl bis zu drei Gramm in unterschiedlichen Dosierungen. Das Ergebnis der dreimonatigen Studie: Fisch- und Krill-Öl verbesserten die Blutfettwerte und senkten das Cholesterin. Krill-Öl war dabei – bei gleicher Dosis – Fischöl in der Wirkung deutlich überlegen.
Für wen ist Krill-Öl nicht geeignet
Menschen, die allergisch auf Krustentiere reagieren, sollten Krill-Öl auf keinen Fall zu sich nehmen. Ein weiterer Faktor, ist der leicht blutverdünnende Effekt, den Krill-Öl-Kapseln, genau wie Fischöl-Kapseln haben können. Somit ist bei der zeitgleichen Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten Vorsicht geboten. Außerdem spricht der Preis möglicherweise gegen Krill-Öl, denn die Kapseln liegen preislich deutlich über Fischöl-Kapseln.
Da ist es doch vielleicht besser, regelmäßig ein Stückchen Fisch zu essen. Reich an Omega-3-Fettsäuren sind außerdem Walnüsse oder grünes Blattgemüse.
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