10 Gründe, mehr Kaffee zu trinken
Dass Kaffee gesund ist, war bislang stets umstritten. Doch nun können Koffein-Fans aufatmen: Wissenschaftler fanden heraus, dass Kaffee sogar vor Krankheiten schützen kann. Insbesondere das Risiko für Diabetes sinkt durch einen regelmäßigen Kaffee-Konsum deutlich. Welche Vorteile die Tasse Kaffee noch mit sich bringt, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- Studie bestätigt: Kaffee ist gesund
- Verbessert die Aufmerksamkeit
- Kann das Risiko für Brustkrebs senken
- Kann vor Diabetes schützen
- Kann das Risiko für Prostatakrebs senken
- Enthält wichtige Nähr- und Ballaststoffe
- Kann beim Fett verbrennen helfen
- Kann bei Depressionen helfen
- Hilft gegen Kater
- Kann vor Alzheimer und Demenz schützen
- Kann die Leber schützen
- Kaffee und andere Wachmacher
-
FAQs – die häufigsten Fragen
- Wie viel Kalorien hat eine Tasse Kaffee mit Milch und Zucker?
- Wissen zum Mitnehmen
Ist Kaffee gesund? Bei dieser Frage waren sich die Experten bisher uneinig. Während die einen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen warnten, waren andere sicher: Mehrere Tassen Kaffee pro Tag sind nicht schädlich, können die Konzentration fördern und Herzkrankheiten sogar vorbeugen.
Studie bestätigt: Kaffee ist gesund
Nun bestätigt auch eine aktuelle Studie der Queen Mary University of London und der Budapester Semmelweis-Universität, deren Untersuchung im „European Journal of Preventative Cardiology“ veröffentlicht wurde, dass Kaffee gesund ist. Die Forscher:innen fanden heraus, dass Kaffee nicht, wie bislang immer wieder vermutet wurde, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Im Gegenteil: Ein regelmäßiger Kaffee-Konsum von bis zu drei Tassen Kaffee pro Tag schützt sogar das Herz.
Lesen Sie auch: Kaffee kochen: Die richtige Filterkaffee-Dosierung und Co.
Zudem fanden die Wissenschaftler:innen in der Forschung mit 500.000 Menschen aus einer britischen Gesundheitsdatenbank heraus, dass der Konsum dieser Kaffee-Menge nachweislich die Gesamtsterblichkeitsrate und das Schlaganfallrisiko senkt. Doch welche 10 Gründe gibt es noch, mehr Kaffee zu trinken?
1. Kaffee verbessert die Aufmerksamkeit
40 Personen nahmen an einer wissenschaftlichen Studie der Universität Barcelona teil, bei der die Wirkung von Kaffee auf das Gehirn erforscht wurde. Die Probanden tranken Mineralwasser, Kaffee oder Kaffee mit Zucker. Einige der Teilnehmenden nahmen nur Zucker zu sich.
Anschließend wurde per Magnet-Resonanz-Therapie die Gehirnfunktion geprüft. Das Ergebnis: Kaffee, aber insbesondere die Kombination aus Kaffee und Zucker kann zu einer vergrößerten Leistung des Gehirns führen und so auch eine bessere Konzentrationsfähigkeit und Funktion des Gedächtnis nach sich ziehen.
2. Kaffee kann das Risiko für Brustkrebs senken
Die Wissenschaftler des Karolinska Instituts in Stockholm haben 6.000 Schwedinnen befragt. Alle Frauen waren schon aus ihren Wechseljahren, knapp die Hälfte von ihnen litt an Brustkrebs. Auch typische Risikofaktoren wie Übergewicht oder Brustkrebsfälle bei nahen Verwandten wurden überprüft.
Bei dieser Studie stellte sich heraus, dass Frauen, die täglich mehr als fünf Tassen Kaffee tranken, zu 20 Prozent seltener an Brustkrebs erkrankten als die Probandinnen, die nur eine Tasse oder weniger pro Tag tranken. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Zeitschrift „Breast Cancer Research“ veröffentlicht.
Im Kaffee sind sekundäre Pflanzenstoffe, so genannte Polyphenole, enthalten. Sie wirken antioxidativ, indem sie freie Radikale binden. Freie Radikale im Körper verursachen oxidativen Stress, der wiederum das Entstehen von Krebs fördert. Die Wissenschaftler haben ihre Ergebnisse mit Hilfe des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg auch an deutschen Patientinnen überprüft. Hier bestätigte sich der Zusammenhang ebenfalls.
3. Kaffee kann vor Diabetes schützen
Ab jetzt schmeckt der morgendliche Kaffee noch besser: Neben dem Wachmacher-Effekt und einem ordentlichen Gute-Laune-Schub soll das Heißgetränk auch Diabetes vorbeugen können. Die Forscher um Atsushi Goto von der University of California führten dazu eine Studie mit mehr als 700 Frauen durch. Die Hälfte der Studienteilnehmerinnen litten an der Zuckerkrankheit, die anderen nicht.
Nach Beobachtung der Lebensgewohnheiten der Teilnehmenden fand das Forscherteam heraus: Die Frauen, die täglich mehr als vier Tassen Kaffee tranken, wiesen ein rund 50 Prozent geringeres Diabetesrisiko auf, als diejenigen, die gar keinen Kaffee tranken. Den genauen Grund dafür konnten die Forscher jedoch nicht ermitteln. Die Vermutung, dass es an dem Sexualhormon-bindenden Globulin (SHBG) liegen könnte, bestätigte sich nicht. Übrigens: Diese Erkenntnis gilt nur für herkömmlichen Kaffee und nicht für entkoffeinierten Kaffee oder Tee.
Für eine weitere Studie werteten Wissenschaftler die Daten von mehr als 40.000 Teilnehmern aus. Das Fazit: Wer mehr als vier Tassen Kaffee täglich trinkt, hatte ein um 23 Prozent geringeres Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken als die Probanden, die im Durchschnitt eine Tasse Kaffee pro Tag und weniger tranken.
Spannende Fakten über Kaffee:
4. Kaffee kann das Risiko für Prostatakrebs senken
Das beliebte Heißgetränk kann die Gefahr für eine Erkrankung an einem aggressiven Prostatakrebs senken. "Kaffee wirkt sich auf den Insulinspiegel aus und hat Effekte auf den Zuckerstoffwechsel und die Sexualhormone, die beim Prostatakrebs eine wichtige Rolle spielen", sagt Kathryn M. Wilson von der Harvard Medical School. Die Wissenschaftler bedienten sich einer Langzeitstudie, bei der 50.000 Männer im Vierjahres-Rythmus von 1986 bis 2006 befragt und untersucht wurden (1).
In dieser Zeit erkrankten knapp 5.000 Männer an Prostatakrebs. Es stellte sich heraus, dass die Kaffeetrinker unter den Männern ein um 60 Prozent niedrigeres Risiko hatten an Prostatakrebs zu erkranken.
Besonders interessant: Es war für den Effekt unerheblich, ob die Männer koffeinfreien oder konventionellen Kaffee tranken. Das Koffein ist also nicht Ursache für den positiven Effekt. Vermutlich sind es andere Stoffe im Kaffee, wie Antioxidatien und verschiedene Mineralien.
5. Kaffee enthält wichtige Nähr- und Ballaststoffe
Kaffee schmeckt nicht nur vielen Menschen richtig gut, die Nährstoffe im Kaffee sprechen ebenfalls dafür, dass das bei Deutschen beliebte Getränk gesund ist! In Kaffee stecken neben Vitamin B2 auch Vitamin B5, Kalium, Mangan, Magnesium und Niacin (2).
Spanische Forscher fanden zudem heraus, dass der Muntermacher hohe Mengen an unverdaulichen Kohlenhydraten – also Ballststoffe – enthält. Drei Tassen des Heißgetränkes können darum dazu beitragen, die empfohlene tägliche Ration von insgesamt 25 Gramm Ballaststoffen zu erreichen. Je nach Zubereitungsart können bis 1,5 Gramm Ballaststoffe in einer großen Tasse Kaffee (200 ml) stecken, belegen Elena Díaz-Rubio und Professor Fulgencio Saura Calixto vom Nationalen Forschungsrat CSIC in Madrid (3).
Am Instituto del Fro untersuchten die Wissenschaftler mit Hilfe eines künstlichen Darms, die drei in Europa beliebtesten Arten einen Kaffee zu brauen. Als besonders reich an Ballaststoffen entpuppte sich dabei Instantkaffee mit 0,75 Gramm pro 100 ml. Die gleiche Menge Espresso enthält 0,65 Gramm. Der gute deutsche Filterkaffee kam auf 0,47 Gramm pro 100 ml. Hauptbestandteil der unverdaulichen Kohlenhydrate war ein Mehrfachzucker, zeigte die Analyse.
Zur Überraschung vieler belegten die spanischen Froscher mit ihrer Studie, dass die löslichen Ballaststoffe zumindest mengenmäßig einen entscheidenden Anteil des Kaffees ausmachen und dass Kaffee damit deutlich den Ballaststoffgehalt anderer Getränke wie Wein oder Orangensaft übertrifft.
Weitere Analysen der Spanier ergaben übrigens, dass ein Drittel bis die Hälfte der gesundheitsfördernden Antioxidantien im Kaffee direkt an die löslichen Ballaststoffe gekoppelt sind. Diese Radikalfänger stehen in dem Ruf, Alterungsprozesse zu verlangsamen und Krebs zu verhindern. Nur ein Teil von ihnen geht bei der Verdauung direkt ins Blut. Um den Rest nutzen zu können, ist der Körper auf Bakterien der Darmflora angewiesen, die die Radikalfänger von den Kohlenhydraten abspalten. In welchem Maße das dem Körper gelingt oder misslingt muss noch weiter erforscht werden.
6. Kaffee kann beim Fett verbrennen helfen
Kaffee ist nicht nur gesund, sondern das im Kaffee enthaltene Koffein ist eine der wenigen natürlichen Substanzen, die nachweislich die Fettverbrennung unterstützen. Die Fettverbrennung sorgt zudem dafür, dass Nahrungs- sowie Körperfette in seine Einzelbestandteile gespalten werden.
Des Weiteren steigert das Koffein die Wärmeproduktion und den Blutdruck. Auch der Stoffwechsel wird angekurbelt, wie verschiedene Studien zeigen (4).
Natürlich ist die positive Eigenschaft von Kaffee besonders wirksam in Kombination mit einer gesunden Ernährung und ausreichend Bewegung. Es ist es allerdings auch möglich, dass diese Effekte bei denjenigen, die über lange Zeit Kaffee trinken, nachlassen.
Mehr dazu hier: Kaffee zum Abnehmen – funktioniert das wirklich?
7. Kaffee kann bei Depressionen helfen
Kaffee ist gesund und kann Sie glücklicher machen! Auch bei Depressionen kann das beliebte Heißgetränk helfen, wie eine 2011 veröffentlichte Harvard-Studie zeigt. Demnach hatten Frauen, die vier oder mehr Tassen Kaffee am Tag tranken, ein bis zu 20% geringeres Risiko, an einer Depression zu erkranken (5).
Koffein kann bekanntlich das Wohlgefühl und das Energielevel verbessern. Offenbar greift es aber auch direkt in die Hirnchemie ein, wo es die Rezeptoren für Adenosin blockiert.
Durch diese Blockade wird ein ähnlicher Effekt erzielt wie bei dem Anstieg einer Dopaminproduktion, woraufhin es zu einer erhöhten Aufmerksamkeit, mehr Spaß und Freude kommt.
8. Kaffee hilft gegen Kater
Wer bei Kopfschmerzen auf die üblichen Tabletten verzichten will, greift auf alte Hausmittel wie Rollmops oder Kaffee mit etwas Zitronensaft zurück. Alkohol raubt dem Körper Wasser und Mineralstoffe. Eine durchfeierte Nacht rächt sich oft am nächsten Tag mit Kopfschmerzen und Übelkeit. Bei leichten Kopfschmerzen kann ein starker Kaffee mit einigen Esslöffeln Zitronensaft wirklich gegen den Kater helfen.
Das klingt nicht besonders lecker, ist es auch nicht, hat sich als Hausmittel aber bewährt. Und: Erfunden haben es angeblich die Italiener, die bereits seit Generationen auf Espresso mit Zitrone als Mittel gegen Brummschädel schwören. Tatsächlich dämpft die Kombination das Schmerzempfinden, wie Wissenschaftler des Universitätsklinikum Freiburg in einer Studie nachwiesen.
Dabei blockieren Koffein und Zitronensäure die Bildung eines Enzyms, das die Freisetzung von Substanzen zur Weiterleitung von Schmerzen steuert. Ob man allerdings nach einer feuchtfröhlichen Nacht seinen angeschlagenen Magen auch noch mit Kaffee und Zitrone belästigen möchte, sollte jeder für sich entscheiden. Das sicherste Mittel gegen einen Kater ist ohnehin: weniger Alkohol trinken. Denn medizinisch gesehen ist der Katzenjammer nach dem Feiern schlicht eine Alkoholvergiftung.
9. Kaffee kann vor Alzheimer und Demenz schützen
Bei Alzheimer handelt es sich um die am häufigsten verbreitete neurodegenerative Erkrankung und ist mit etwa 60 Prozent auch gleichzeitig die häufigste Ursache für Demenz.
Noch gibt es keine Heilung für Alzheimerpatienten, allerdings können Sie der Krankheit versuchen vorzubeugen.
Neben einer gesunden Ernährung und regelmäßigem Sport, kann auch das Trinken von Kaffee hilfreich sein. Studien zeigten, dass bei Kaffeetrinken das Risiko an Alzheimer zu erkranken um bis zu 65 Prozent geringer ist (6).
10. Kaffeekonsum kann die Leber schützen
Die Leber hat viele wichtige Funktionen, doch betreffen viele Erkrankungen, wie Hepatitis oder Fettleber, das wichtige Organ. Einige dieser Erkrankungen können zu einer Leberzirrhose führen. Bei einer Zirrhose kommt es zu einer fast gänzlichen Ersetzung der Leber durch Narbengewebe.
Aber auch hier kann der gesunde Kaffee eine Schutzfunktion innehaben. In Studien wurde herausgefunden, dass Personen, die vier oder mehr Tassen Kaffee täglich tranken, ein bis zu 80 Prozent geringeres Risiko haben, eine Leberzirrhose zu entwickeln (7).
Die chemischen Bestandteile des Kaffees stehen zudem im Verdacht, Schäden durch besonders reaktionsfreudige Stoffwechselprodukte, sogenannte freie Radikale, bremsen zu können.
Kaffee und andere Wachmacher
Rund 150 Liter Kaffee trinkt jeder Bundesbürger durchschnittlich im Jahr. Der Fakt, dass Kaffee gesund ist, dürfte die große Fanschar des Wachmachers also besonders freuen. Doch auch wer keinen Kaffee mag, kann gesund und munter in den Tag starten: Grüner Tee gilt als einer der sanftesten Wachmacher überhaupt und auch ein frisch gemixter Fruchtsaft liefert wichtige Vitamine für einen rundum gelungenen Start in den Tag. Für alle Kaffeeliebhaber haben wir hier ein tolles Kochbuch mit abwechslungsreichen Kaffee-Drinks!
Stöbern Sie in den Kaffee Rezepten von EAT SMARTER!
FAQs – die häufigsten Fragen
Wie viel Kalorien hat eine Tasse Kaffee mit Milch und Zucker?
Eine Tasse mit 125 Milliliter Kaffee, einem Schluck Milch (3,5 Prozent Fett; 10 Milliliter) und einem Teelöffel Zucker (5 Gramm) liefert 29 Kilokalorien.
Wissen zum Mitnehmen
- Kaffee ist gesund! Das Kaffee verschiedene gesundheitliche Vorteile hat, bewiesen unterschiedliche Studien. Besonders der Verzehr von mehr als vier Tassen Kaffee pro Tag ist besonders förderlich für die Gesundheit.
- Freie Radikale im Körper können für oxidativen Stress sorgen. Die im Kaffee enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe können die freien Radikale binden und somit das Risiko für Brustkrebs um bis zu 20 Prozent senken.
- Durch den Verzehr von mehr als vier Tassen Kaffee täglich sinkt das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Ob koffeinfreier oder konventioneller Kaffee: Durch das Trinken von Kaffee kann außerdem das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken um bis zu 60 Prozent sinken.
- Kaffee ist auch deshalb gesund, da das beliebte Heißgetränk viele wichtige Ballststoffe und Nährstoffe enthält. Außerdem unterstützt das im Kaffee enthaltene Koffein die Fettverbrennung und beschleunigt den Stoffwechsel.
- Das Trinken von vier oder mehr Tassen Kaffee täglich kann die Wahrscheinlichkeit an einer Depression zu erkranken senken.
- Neben einer gesunden Ernährung und einer regelmäßigen sportlichen Betätigung, kann der Verzehr von Kaffee das Risiko für Alzheimer und in Folge dessen auch jenes für Demenz um bis zu 65 Prozent senken.
- Der gesunde Kaffee kann ebenfalls dazu beitragen, dass Risiko eine durch Krankheiten verursachte Leberzirrhose zu entwickeln zu senken.
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