Vorsorgeuntersuchungen für 40- bis 60-Jährige
Wer gesund bleiben und alt werden möchte, sollte auf seinen Lebenswandel achten und regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. In Teil 2 unserer Vorsorge-Serie erklären Experten, welche Tests sinnvoll sind und worauf 40- bis 60-Jährige achten sollten.
In Deutschland werden zahlreiche Vorsorgeuntersuchungen angeboten. Welche sind hilfreich, welche nicht? Diese Frage habt EAT SMARTER renommierten Medizinexperten gestellt. Sie erklären, welche Untersuchungen in welchen Lebensabschnitten angeboten werden und ob man diese wirklich wahrnehmen sollte.
Vorsorge bei 40- bis 50-Jährigen
Untersuchungen bei Frauen | Untersuchungen bei Männern |
Check-up | Check-up |
Hautkrebs-Screening | Hautkrebs-Screening |
Genitaluntersuchung | Prostatauntersuchung |
Brustuntersuchung | Genitaluntersuchung |
Auffrischimpfungen | Auffrischimpfungen |
Med. Zahnvorsorge | Med. Zahnvorsorge |
Das sagt der Experte
Dr. Thomas Wollner, Kardiologe und Oberarzt an der Asklepios Klinik Harburg: „Im Alter zwischen 40 und 50 Jahren spürt man die Folgen eines ungesunden Lebenswandels häufig noch nicht. Doch gerade in diesem Altersabschnitt können Krankheiten entstehen, die zunächst keine offensichtlichen Beschwerden erzeugen. Bestes Beispiel ist der Bluthochdruck, der meist zufällig entdeckt wird. Die genetischen Anlagen für diese Erkrankung sind bei Männern und Frauen ähnlich. Es gibt jedoch Faktoren des Lebensstils, die Bluthochdruck begünstigen bzw. die Gefahr für Herz- und Gefäßerkrankungen erhöhen. Dazu gehört das Rauchen. Wer zum Glimmstängel greift, hat ein mehrfach erhöhtes Risiko, an einem Herzinfarkt bzw. Schlaganfall zu sterben. Auch Bewegungsmangel und Übergewicht können Bluthochdruck begünstigen und steigern das Risiko für Gefäßerkrankungen. Aufgrund fehlender Beschwerden ist die Bereitschaft vieler Betroffener, etwas an ihrem Lebensstil zu verändern oder gar Blutdruck regulierende Tabletten einzunehmen, oft nicht vorhanden. Mein Appell lautet deshalb: Ernähren Sie sich gesund („mediterrane Kost“), treiben Sie Sport (180 Minuten Ausdauersport pro Woche) und lassen Sie Risikofaktoren (erhöhte Cholesterinwerte etc.) beim Arzt abklären.“
Vorsorge bei 50- bis 60-Jährigen
Untersuchungen für Frauen | Untersuchungen für Männer |
Check-up | Check-up |
Hautkrebs-Screening | Hautkrebs-Screening |
Genitaluntersuchung | Prostatauntersuchung |
Brustuntersuchung | Genitaluntersuchung |
Mammographie-Screening | Dickdarm-und Rektumuntersuchung |
Dickdarm-und Rektumuntersuchung | Darmspiegelung |
Darmspiegelung | Auffrischimpfungen |
Auffrischimpfungen | Med. Zahnvorsorge |
Med. Zahnvorsorge |
Das sagt der Experte
Dr. Tomas Stein, Ärztlicher Direktor Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg: „Beginnen wir mit einer guten Nachricht: Laut Studien geben viele Menschen im Alter zwischen 50 und 60 Jahren das Rauchen auf und sind sportlich aktiv. Es ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass Übergewicht und Diabetes-Typ-2 die größten Gesundheitsrisiken in diesem Lebensabschnitt darstellen. Vermehrt zu beobachten sind auch seelische Belastungen, die sich in depressiven Verstimmungen oder einem beginnenden Burnout äußern können. Zwischen 50 und 60 ist es deshalb ratsam, verstärkt auf sein psychisches und physisches Wohlergehen zu achten. Nehmen Sie in jedem Fall die gesetzlichen Vorsorgeleistungen wahr. Darüber hinaus empfehle ich, eine Darmspiegelung schon ab dem 50. Lebensjahr durchführen zu lassen – fünf Jahre bevor die gesetzlichen Krankenkassen die Untersuchung finanzieren. Veränderungen im Verdauungstrakt können so frühzeitig erkannt und behandelt werden. Achten Sie zudem auf eine ausgewogene Ernährung, mäßigen Alkoholkonsum und viel Bewegung – mindestens 8000 bis 10 000 Schritte am Tag. Kaufen Sie sich am besten einen Schrittzähler, um Ihr Pensum zu kontrollieren. Und vergessen Sie nicht, soziale Kontakte zu pflegen – die sind Gold wert!“
Janina Darm
Im nächsten Teil der Serie werden die Vorsorgeuntersuchungen für 60- bis 80-Jährige thematisiert.
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