So duftet Weihnachten: Leben mit CRSwNP
Tannennadeln, Zimt, frisch gebackene Plätzchen und natürlich das Festmahl an Heiligabend: Die Weihnachtszeit ist ein wahres Feuerwerk an Düften und Geschmäckern, die wir so sehr lieben. Doch Betroffene von CRSwNP, einer chronischen Entzündung der Schleimhaut von Nase und Nebenhöhlen, können gerade diesen so schönen Teil der Zeit oft nicht richtig erleben. So ging es auch Jannes. Mittlerweile kann er wieder riechen. Wie er nun die Weihnachtszeit wahrnimmt und welche Tipps er für Betroffene hat, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- CRSwNP: Was ist das?
- Ein Leben mit CRSwNP
- CRSwNP erfolgreich behandeln
CRSwNP: Was ist das?
Weihnachten ist das Fest der Sinne: Funkelnde Kerzen, traditionelle Lieder und natürlich vor allem die geliebten Düfte und Geschmäcker. Kaum eine Saison ist so sehr geprägt vom Schlemmen und Genießen. Seien es die Räuchermännchen, die die Wohnung in ein Schlaraffenland zum Schnuppern verwandeln oder die selbst gebackenen Plätzchen mit ihrem Aromenzauber aus Zimt, Vanille und Nelken. Umso belastender, wenn man nicht richtig riechen oder schmecken kann. So geht es vielen CRSwNP-Patient*innen.
Die Abkürzung steht für Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen. Dabei handelt es sich um eine dauerhafte Entzündung der Schleimhäute von Nase und Nebenhöhlen. Infolge dieser Entzündung können sich gutartige Wucherungen, sogenannte Nasenpolypen, bilden, die den Luftstrom behindern und den Geruchs- und Geschmackssinn beeinträchtigen. Typische Symptome sind eine ständig verstopfte Nase, anhaltender Schnupfen sowie ein eingeschränktes oder ganz verlorenes Riech- und Geschmacksempfinden.
Etwa elf Prozent der europäischen Bevölkerung sind von einer chronischen Rhinosinusitis betroffen und rund ein Fünftel dieser Menschen entwickelt zusätzlich Nasenpolypen. Die genauen Ursachen sind bislang nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass eine Überreaktion des Immunsystems, genetische Veranlagung und anatomische Besonderheiten eine Rolle spielen können. Häufig tritt CRSwNP außerdem gemeinsam mit Asthma, Allergien oder einer Aspirin-Intoleranz auf.
Im Gegensatz zu einer gewöhnlichen Erkältung oder Allergie halten die Symptome der CRSwNP über Monate oder sogar Jahre an und gehen nicht von selbst wieder weg. Eine ärztliche Diagnose und gezielte Behandlung sind daher besonders wichtig, um die Beschwerden zu lindern und den Geruchs- und Geschmackssinn bestmöglich wiederherzustellen.
Kommen Ihnen die beschriebenen Symptome bekannt vor? Unter aktiv-gegen-nasenpolypen.de können Sie einen Selbsttest machen.
Ein Leben mit CRSwNP

All die Symptome sind Jannes nur zu gut vertraut. Er litt circa zehn Jahre unter starken Symptomen seiner CRSwNP. Phasenweise waren sein Riechvermögen und sein Geschmackssinn sehr stark eingeschränkt. Vor allem in der Weihnachtszeit fehlten ihm die typischen Gerüche und Geschmäcker. Im Interview erzählt er, wie es ihm jetzt geht – und welche Tipps er für Betroffene hat.
Wenn du an die Adventszeit denkst: welche Düfte und Geschmäcker haben dir früher besonders gefehlt?
Ich war immer ein großer Fan vom Duft von Räucherkerzen. Während meiner Hochphase von CRSwNP habe ich nicht nur den Duft vermisst, sondern sogar gemieden, weil der Rauch natürlich nicht förderlich für meine Nebenhöhlen war. Auf der Geschmacksseite bleibe ich ganz oldschool bei frisch gebackenen Plätzchen.
Gab es ein Erlebnis, bei dem dir der Verlust oder die Einschränkungen beim Riechen und Schmecken besonders bewusst geworden ist?
Besonders die Festtagsessen mit der Familie haben mir zugesetzt. Der Gänsebraten, frischer Rotkohl, die Bratensauce, das Glas Rotwein. An diesen Tagen habe ich besonders gelitten, wenn man all die Liebe, die in den Gerichten steckt, nicht mit seiner Familie teilen kann.
Was bedeutet es heute für dich, wieder riechen und schmecken zu können – gerade in der Weihnachtszeit?
Gerade in der Weihnachtszeit ist für mich ein großes Stück Lebensqualität zurückgekehrt. Ich habe kurz vor Weihnachten auch noch Geburtstag, war sogar mal währenddessen im Krankenhaus, weil ich damals noch an den Nebenhöhlen operiert wurde. Die Zeit jetzt wieder mit der Familie genießen zu können und all die Aromen und Geschmäcker wieder wahrzunehmen, ist unbeschreiblich schön.
Hast du Tipps für andere Betroffene, die unter den Symptomen einer CRSwNP leiden?
Ein Tipp, den ich jeder betroffenen Person mit auf den Weg geben würde, ist, über die Leiden zu sprechen. Mit der Familie, im Freundeskreis und natürlich mit Ärztinnen und Ärzten. Erst wenn man seine Probleme verbalisiert, können Menschen Mitgefühl und Hilfe anbieten, für die ich während meiner Leidenszeit mehr als dankbar war. Ein weiterer wäre, immer eine Taschentuchpackung parat zu haben, zur Not hilft auch mal Klopapier, da kann man sich eigentlich überall mit ein paar Blättern bedienen.
CRSwNP erfolgreich behandeln
Die Behandlung der Erkrankung richtet sich nach ihrem Schweregrad. Dabei unterscheidet man zwischen der sogenannten Basistherapie und weiterführenden Therapien. Die Basistherapie umfasst salzhaltige Nasensprays, -tropfen oder -duschen sowie kortisonhaltige Nasensprays.
Zu den weiterführenden Therapien zählen:
- Kortisontabletten: Diese können Entzündungen reduzieren.
- Operation: Vor allem bei anhaltenden Beschwerden können die Nasenpolypen operativ entfernt werden.
- Biologika: Dabei handelt es sich um die modernste Wirkstoffstoffklasse für CRSwNP. Die Wirkstoffe hemmen ganz gezielt bestimmte Stoffe, die bei der Typ-2-Entzündung – der häufigen Ursache für CRSwNP – eine wichtige Rolle spielen.
Sind Sie oder Menschen in Ihrem Umfeld betroffen? Wenn Betroffene das Gefühl haben, dass die CRSwNP nicht gut kontrolliert ist, sollten sie das Gespräch mit ihrem HNO-Arzt oder ihrer HNO-Ärztin suchen und sich über die Behandlungsmethoden aufklären lassen. Mehr Informationen zum Thema CRSwNP finden Sie unter aktiv-gegen-nasenpolypen.de oder auf dem Instagram-Kanal @neustart_nase.
Freigabenummer: MAT-DE-2504903-1.0-12/2025

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