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Eingerissene Mundwinkel? Das hilft!

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 28. Okt. 2024
© Pexels/ MART PRODUCTION
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Sie schmerzen beim Essen, Gähnen und Lachen: Die Rede ist von eingerissenen Mundwinkeln. Unterschiedlichste Faktoren lösen die Hauterkrankung aus – aber im Winter schlägt sie besonders häufig zu. Doch wie lässt sich das Problem schnell behandeln? Lesen Sie hier mehr.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind Mundwinkelrhagaden?
  2. Wie entstehen eingerissene Mundwinkel?
  3. Ursachen abklären und behandeln lassen
  4. Was hilft schnell bei eingerissenen Mundwinkeln?
  5. Eingerissene Mundwinkel: Mangel beheben
  6. Wissen zum Mitnehmen

Unsere Haut ist an unserem ganzen Körper von einem Hydro-Lipid-Film umgeben, der sie vor dem Austrocknen bewahrt – außer an den Lippen. Sie besitzen keine Schweiß- und kaum Talgdrüsen, die sie mit Feuchtigkeit und Fett versorgen würden. Hinzu kommt, dass die Hornschicht an den Lippen um ein Vielfaches dünner ist als an anderen Körperstellen, was sie umso empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen macht. So können sie insbesondere in der kalten Jahreszeit spröde werden. Besonders schmerzhaft wird es, wenn die Mundwinkel eingerissen sind: Das nennt sich auch Mundwinkelrhagaden.

Was sind Mundwinkelrhagaden?

Bei Mundwinkelrhagaden reißt die Haut in den Mundwinkeln ein und entzündet sich. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird das auch als Faulecken bezeichnet, die typischerweise beidseitig auftauchen. Auch schuppen die Stellen und zum Teil bilden sich Krusten.

Die Verletzungen sind bei Kontakt mit scharfen Speisen und sauren Lebensmitteln wie Zitronen oder essighaltige Salatsaucen sehr schmerzhaft. Und da der Mund viel in Bewegung ist, heilen die Wunden schlecht ab und reißen beim Essen, Gähnen oder Lachen oft tiefer ein. 

Merke!
Bei Mundwinkelrhagaden, auch Faulecken genannt, reißt die Haut in den Mundwinkeln ein und entzündet sich. Das ist schmerzhaft und brennt beim Essen von scharfen und sauren Speisen.

Wie entstehen eingerissene Mundwinkel?

Im Winter strapaziert der Wechsel zwischen Kälte und warmer Heizungsluft die Lippen: Sie verlieren schnell Feuchtigkeit und werden spröde. Wer dann ständig bei Trockenheits- und Spannungsgefühl mit der Zunge über die Lippen fährt, verschlimmert das Problem nur weiter. Der Grund ist: Wenn der Speichel verdunstet, entzieht er der zarten Haut Feuchtigkeit und Mundwinkelrhagaden können entstehen.

Aber nicht nur Temperaturunterschiede und Lippenlecken kommen als Ursache infrage, sondern ganz unterschiedliche Faktoren, die gleichzeitig die Heilung negativ beeinflussen. Dazu zählen unter anderem:

  • Mit zunehmendem Alter bilden sich oft tiefe Falten zwischen Ober- und Unterlippe. Bei schlecht sitzendem Zahnersatz wird mehr Speichel gebildet, der sich infolge tiefer Falten in den Mundwinkeln ansammelt und dort die Haut aufweicht. Nicht zuletzt können kleine Verletzungen beim Einsetzen der Zahnprothese zu Faulecken führen.
  • Mikroben wie Bakterien, Pilze, aber auch Viren zählen zum normalen Keimspektrum der Mundhöhle. Sie fühlen sich im feuchten Milieu wohl und haben leichtes Spiel, wenn die Hautbarriere geschädigt ist: Bei einer Pilzinfektion entstehen verkrustete Risse mit weißlichem Belag, während eine bakterielle Infektion gelbbräunliche Krusten verursacht. Nicht selten nisten sich beide Arten ein.
  • Bei Neurodermitis und Psoriasis ist die Barrierefunktion der Haut ohnehin schon gestört – und Betroffene sind anfälliger für eingerissene Mundwinkel. Dasselbe gilt für Diabetiker:innen, denn bei ihnen heilen die Wunden allgemein schlechter. Auch Personen mit einem geschwächten Immunsystem sind anfälliger.
  • Ein Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen kann ebenso der Grund sein. Das betrifft vor allem Vitamin B2, B6, B12 und Eisen. In einigen Fällen deuten Faulecken auch auf eine Zöliakie hin: Wird die Glutenunverträglichkeit nicht behandelt, ist der Dünndarm chronisch entzündet und kann kaum Eisen aufnehmen. Betroffene sind blass, fühlen sich müde und leiden an Mundwinkelrhagaden.

Merke!
Auslöser sind Kälte und Nässe, aber auch schlecht sitzende Zahnprothesen, Infektionen mit Keimen oder Mikronährstoffmängel. Zudem sind Immungeschwächte oder Menschen mit Diabetes, Neurodermitis, Psoriasis oder Zöliakie für Faulecken anfälliger.

Ursachen abklären und behandeln lassen

Heilen Mundwinkelrhagaden nach ein paar Tagen nicht ab oder tauchen sie häufiger auf, sollten Betroffene medizinischen Rat einholen. Tragen Sie etwa eine schlecht sitzende Zahnprothese, können Zahnärzt:innen die Passform ausbessern. Ansonsten helfen Allgemein- oder Hautärzt:innen weiter. Die Fachkraft kann beispielsweise fragen, ob irgendwelche Grunderkrankungen vorliegen und ob Sie noch weitere Beschwerden haben. Je nachdem, welcher Auslöser infrage kommt, werden weitere Untersuchungen durchgeführt, dazu gehört etwa ein Abstrich von der betroffenen Stelle oder eine Blutabnahme. 

Gegen einen Pilzbefall oder eine bakterielle Infektion hilft dann eine spezielle Salbe. Bestätigt die Blutuntersuchung einen leichten Vitamin- oder Mineralstoffmangel, genügt meist eine Ernährungsumstellung, während sich schwere Defizite mit einer gezielten Substitution beheben lassen. Es ist aber keinesfalls sinnvoll, wenn Sie Nahrungsergänzungsmittel auf gut Glück einnehmen, denn sie können mitunter schaden: Wenn man beispielsweise zu viel Vitamin B6 zuführt, können Nervenschäden drohen. Auch schwächen Eisenpräparate die Wirkung mancher Arzneimittel ab. 

Merke!
Bei hartnäckigen oder wiederkehrenden Mundwinkelrhagaden sollten Betroffene ärztlichen Rat einholen, um der Ursache auf die Spur zu kommen und diese gezielt zu behandeln.

Was hilft schnell bei eingerissenen Mundwinkeln?

Neben der ärztlichen Behandlung können Sie selbst die Heilung unterstützen. Am wichtigsten ist es, die Mundwinkel trocken zu halten: Wischen Sie den Bereich regelmäßig und vorsichtig mit einem weichen Kosmetiktuch ab. Um Risse zu desinfizieren und Entzündungen zu lindern, können Sie wunde Stellen mit Salbeitee behandeln. Tränken Sie ein Wattepad mit dem Aufguss und tupfen Sie damit mehrmals täglich die betroffenen Partien ab. Geeignet sind auch Zinkpasten, denn sie nehmen Feuchtigkeit auf, halten die Haut trocken und fördern die Wundheilung.

Wenn Sie dazu neigen, die Lippen häufig mit der Zunge zu befeuchten, sollten Sie dies unbedingt vermeiden. Verwenden Sie stattdessen rückfettende Lippenpflegeprodukte. Formulierungen mit Jojobaöl, Nachtkerzenöl oder Sheabutter können die Feuchtigkeit in der dünnen Hornhaut einschließen und halten die Lippen langfristig geschmeidig. Auf diese Weise bleibt die Haut in den Mundwinkeln elastisch und reißt nicht so schnell ein.

Nicht nur Pflegeprodukte versorgen die Lippen optimal mit Feuchtigkeit, auch Trinken ist wichtig. Damit unser Körper in ausreichendem Maße mit Flüssigkeit versorgt ist, sollten es pro Tag mindestens 1,5 Liter sein. Der beste Durstlöscher ist Wasser, aber auch Infused Water, ungesüßte Früchte- und Kräutertees sind eine gute Wahl.

Merke!
Damit die Einrisse schnell abheilen, gilt es die Mundwinkel trocken zu halten und die Lippen regelmäßig einzufetten. Zudem versprechen Zinkpaste und Salbeitee Linderung. Trinken Sie täglich mindestens 1,5 Liter, um den ganzen Körper gut zu hydrieren.

Eingerissene Mundwinkel: Mangel beheben

Um die wunden Stellen nicht unnötig zu reizen, sollten Sie auf scharfe und saure Speisen lieber verzichten. Lassen Sie sich stattdessen zinkreiche Lebensmittel schmecken, denn das Spurenelement pusht die Wundheilung von innen. Prima Quellen sind Rindfleisch, Hartkäse, Nüsse und Samen, gefolgt von Dinkel, Haferflocken und Hülsenfrüchten. Bedenken Sie aber, dass Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide gleichzeitig viel Phytinsäure mitbringen, das im Verdauungstrakt Zink bindet und somit seine Aufnahme im Darm behindert. Wenn Sie jedoch Vollkorn- und Hülsenfrüchte einweichen, fermentieren oder keimen lassen, wird der Nährstoffdieb abgebaut.

Lesen Sie mehr: Zink

Ist ein Eisenmangel schuld an den Beschwerden, gilt es an der Ernährung zu schrauben. Eine ordentliche Ladung Eisen bringen etwa Amaranth, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Kürbiskerne, Rindfleisch und Spinat mit. Allerdings kann unser Körper das Spurenelement aus pflanzlichen Quellen schlechter aufnehmen. Das Problem lässt sich jedoch beheben, wenn Sie zum Essen ein Glas frisch gepressten Orangensaft trinken oder ein Stück Paprika knabbern: Das enthaltene Vitamin C steigert die Aufnahme des Minerals um das Drei- bis Vierfache. 

Auch ein Vitamin-B-Mangel lässt sich meist durch eine ausgewogene Ernährung beheben: So verbirgt sich B2 in Fleisch, Fisch, Milch, Käse, Pilze sowie Vollkornprodukten. Ebenso kommt Vitamin B6 vielfach in Fleisch, Fisch und Vollkornprodukten vor, steckt aber auch in Hülsenfrüchten und Kohlgemüse. In ausreichenden Mengen befindet sich Vitamin B12 nur in tierischen Lebensmitteln, darunter Fleisch, Fisch, Eier und Käse. Aus diesem Grund kommen Veganer:innen nicht um ein Vitamin-B12-Präparat herum, um Defizite zu vermeiden.

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Merke!
Scharfes und Saures reizt die Wunden, während Zinkreiches wie Fleisch, Käse und Vollkorn das Abheilen fördert. Ein Eisen- oder Vitamin-B-Mangel lässt sich durch eine kluge Ernährung beheben; Veganer:innen müssen jedoch Vitamin B12 supplementieren.

Wissen zum Mitnehmen

Wenn die Haut in den Mundwinkeln einreißt und sich entzündet, sprechen Fachleute von Mundwinkelrhagaden, im allgemeinen Sprachgebrauch als Faulecken bezeichnet. Dafür sind Personen anfälliger, die bereits unter einem schwachen Immunsystem, Diabetes, Neurodermitis, Psoriasis oder einer unbehandelten Zöliakie leiden. Mitunter ist auch Vitamin B- oder Eisenmangel der Auslöser.

Auch permanente Feuchtigkeit kann eingerissene Mundwinkel begünstigen, etwa wenn der Zahnersatz schlecht sitzt, Speichel in die Mundwinkel fließ und dort die Haut aufweicht. Ist die Hautbarriere gestört, haben Bakterien, Pilze und Viren leichtes Spiel. Heilen Mundwinkelrhagaden nach ein paar Tagen nicht ab oder tauchen sie häufiger auf, sollten Betroffene medizinischen Rat einholen. Nur so lässt sich die konkrete Ursache identifizieren und entsprechend behandeln. 

Damit die Wunden schnell abheilen, ist die wichtigste Maßnahme das Trockenlegen der Bereiche. Ebenso lindern Zinkpaste und Salbeitee die Beschwerden, während rückfettende Lippenpflegeprodukte die Haut wieder elastisch machen. Außerdem unterstützen zinkreiche Lebensmittel wie Fleisch, Käse und Vollkorn das Abheilen. Ein Eisen- oder Vitamin-B-Mangel lässt sich durch eine kluge Auswahl an Nahrungsmitteln beheben. Problematisch wird es jedoch, wenn Betroffene sich vegan ernähren: Nennenswerte Mengen an Vitamin B12 stecken nur in tierischen Lebensmitteln. Daher ist eine gezielte Supplementation ratsam.


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