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Laktoseintoleranz – wenn Milch Beschwerden macht

Von Maja Biel
Aktualisiert am 25. Apr. 2019
Laktoseintoleranz

Wer nach einem Eis mit Sahne oder einem Latte Macchiato unter Bauchschmerzen und einem Blähbauch leidet, hat vermutlich eine Laktoseintoleranz. Hier erfahren Sie, wie Sie herausfinden, ob Sie eine Laktoseintoleranz haben und wie Sie dennoch Milchprodukte genießen können.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind die Symptome einer Laktoseintoleranz?
  2. Was sind die Ursachen für eine Laktoseintoleranz?
    1. Laktose: individuelle Toleranzschwelle
    2. Laktasemangel bei Darmerkrankungen
  3. Wie wird eine Laktoseintoleranz diagnostiziert?
  4. Was ist der Unterschied zu einer Milcheiweiß-Allergie?
  5. Was tun bei einer Laktoseintoleranz?
  6. Wissen zum Mitnehmen

Was sind die Symptome einer Laktoseintoleranz?

Betroffene einer Laktoseintoleranz vertragen keinen Milchzucker (Laktose). Nach dem Genuss von Milch- oder Milchprodukten, etwa Sahneeis, Milchkaffee, Schokolade oder milchigen Desserts, treten Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall und andere Verdauungsprobleme auf – meist direkt nach dem Verzehr.

Je nachdem, wie stark die Unverträglichkeit ausgeprägt ist, äußern sich auch die Beschwerden. Manch einer bekommt von einem Kaffee mit Milch nur einen aufgeblähten Bauch, andere verbringen die Zeit danach mit Durchfall und Bauchkrämpfen auf der Toilette. 

Typische Symptome bei einer Laktoseintoleranz:

  • Völlegefühl
  • aufgeblähter Bauch
  • Blähungen
  • Unterbauchschmerzen
  • Durchfall
  • Übelkeit, Erbrechen

Merke!
Menschen, die unter Laktoseintoleranz leiden, vertragen keine Milch- oder Milchprodukte. Die Symptome können ganz unterschiedlich stark ausfallen.

Was sind die Ursachen für eine Laktoseintoleranz?

Der Körper eines Säuglings ist darauf eingestellt, nur von Muttermilch zu leben. Um diese gut verdauen zu können, produziert er Laktase. Das Enzym, das in der Darmschleimhaut angesiedelt ist, spaltet den Milchzucker in seine einzelnen Bausteine – die Galaktose und die Glukose. Diese Zuckerarten kann der Organismus weiterverwenden und als Energie nutzen.

Wenn Babys größer werden, werden sie langsam an anderes Essen gewöhnt. Daran passt sich auch ihre Verdauung an und produziert weniger Laktase, dafür aber mehr andere Verdauungsenzyme. 

Laktose: individuelle Toleranzschwelle

Wenn ein Erwachsener mehr Laktose aufnimmt, als Laktase zur Spaltung im Dünndarm vorhanden ist, wandert unverdaute Laktose in den Dickdarm. Dort versuchen die Dickdarmbakterien, diese zu spalten. Da dies aber nicht ihr Job ist, entstehen vermehrt Gase und andere Abbauprodukte, die zu Beschwerden führen.

Wie viel Laktase die Dünndarmschleimhaut bildet, kann je nach Person und Alter ganz unterschiedlich sein. Jeder Mensch hat seine eigene Toleranzschwelle. Nimmt er mehr Laktose auf, können Beschwerden entstehen. Wer zu einem Kuchen mit einer ordentlichen Portion Sahne noch einen großen Milchkaffee trinkt, hat seine Schwelle schnell mal überschritten. Bei der Laktose gilt: Die Menge macht’s.

Fakt ist: Mit dem Alter nimmt die Laktaseproduktion ab und ältere Menschen vertragen oft kaum noch Laktose. Auch in Gebieten, in denen weniger Milch- und Milchprodukte konsumiert werden, vertragen auch die meisten jungen Menschen keine Laktose. Das ist in Asien und Afrika der Fall. Grundsätzlich nehmen viele heutzutage oft mehr Laktose zu sich, als sie eigentlich verdauen können.

Laktasemangel bei Darmerkrankungen

Ist der Darm grundsätzlich geschwächt, etwa bei einem Magen-Darm-Virus oder einer Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder einer Glutenunverträglichkeit, bei der die Dünndarmschleimhaut Schaden nimmt, ist häufig auch die Laktaseproduktion beeinträchtigt.

Wird die Grunderkrankung behandelt und bessert sich, bildet der Darm auch wieder mehr Laktase. Hier hilft es, eine Zeit lang auf Laktose zu verzichten und sie langsam in kleinen Mengen wieder zu reaktivieren.

Merke!
Wenn mehr Laktose aufgenommen wird als Laktase zur Spaltung vorhanden ist, kommt es zu Beschwerden. Wer dem Darm jedoch eine Pause von der Laktose gönnt, kann danach häufig kleine Mengen wieder besser vertragen.

Wie wird eine Laktoseintoleranz diagnostiziert?

Bei wem nach Eis, Sahnetorte und Milchshake Verdauungsbeschwerden auftreten, der leidet vermutlich unter einer Laktoseintoleranz. Da die Beschwerden meist prompt nach dem Verzehr auftreten, können Betroffene Eins und Eins zusammenzählen. Mit einem Selbstversuch, bei dem Sie zwei Wochen komplett auf Milch und Milchprodukte verzichten, können Sie testen, ob sich Ihre Beschwerden bessern.  

Um sicher zu gehen, dass der Bösewicht in der Ernährung wirklich die Laktose ist, empfiehlt sich ein Atemtest bei einem Facharzt, dem Gastroenterologen. Dabei trinken Sie eine Lösung, in der sich Laktose befindet, und pusten danach in regelmäßigen Abständen in ein Gerät, das den Wasserstoff in Ihrer Atemluft misst. Kann die Laktose im Dünndarm nicht gespalten werden, gelangt sie in den Dickdarm. Dort entsteht bei dem Versuch, sie zu verarbeiten, viel Wasserstoff, der unter anderem über den Atem abgegeben wird.

Merke!
Bei einem Gastroenterologen können Sie sich mit einem sogenannten H2-Atemtest auf Laktoseintoleranz testen lassen. Planen Sie dafür ausreichend Zeit ein. Der Test kann bis zu drei Stunden dauern.

Was ist der Unterschied zu einer Milcheiweiß-Allergie?

Da die Symptome recht ähnlich sind, werden die Laktoseintoleranz und die Milcheiweiß-Allergie oft verwechselt. Während erstere auch im Erwachsenenalter verbreitet ist, tritt eine Milcheiweiß-Allergie vor allem bei kleinen Kindern, meist Babys, auf. Sie bekommen nach dem Abstillen als erste Nahrung nach der Muttermilch Kuhmilch. Oft entwickelt sich die Allergie bis zum Schulalter wieder zurück. Hier rebelliert nicht, wie bei der Laktoseintoleranz, die Verdauung, sondern das Immunsystem

Neben Verdauungsbeschwerden kann es daher zu Kribbeln im Mund, Juckreiz und Schwellungen an den Schleimhäuten und im schlimmsten Fall zu Atemnot kommen. Der Körper reagiert hier auf das in der Milch enthaltene tierische Eiweiß. Daher dürfen Betroffene keine Milchprodukte zu sich nehmen – auch keine mit einem niedrigen Laktosegehalt.

Merke!
Eine Milcheiweiß-Allergie ist vor allem bei Babys verbreitet und wirkt sich auf das Immunsystem aus. Kribbeln im Mund, Juckreiz und Atemnot können die Folge sein.

Was tun bei einer Laktoseintoleranz?

Zunächst empfiehlt sich eine sogenannte Karenzphase, in der Sie zwei bis drei Wochen komplett auf Laktose verzichten. So geben Sie Ihrem Darm die Möglichkeit, sich zu erholen. Danach können Sie anfangen, Laktose in kleinen Mengen wieder zu sich zu nehmen. Denn auch, wer eine Laktoseintoleranz hat, kann Laktose in kleinen Mengen verdauen. Und: Wenn Sie komplett auf Laktose verzichten, wird die Laktaseproduktion weiter eingestellt und Sie vertragen auf Dauer immer weniger Laktose.

Kefir, Dickmilch und Joghurt verursachen meist weniger Probleme als Milch und Sahne. Die mitgelieferten Milchsäurebakterien fördern nicht nur eine gesunde Darmflora, sondern bauen gleichzeitig Laktose ab. Hartkäse enthält übrigens kaum Laktose. Hier finden Sie eine Liste zum Laktosegehalt von Milchprodukten.

Der Handel bietet mittlerweile eine große Auswahl an alternativen Produkten. Neben laktosefreien Produkten können Sie Soja- und Hafer-, Mandel-, Kokos- sowie andere Nussmilch und Nussmilchprodukte nutzen. Hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass ein Restgehalt an Laktose zulässig ist, auch wenn „laktosefrei“ auf der Verpackung steht.

Derzeit lautet die Empfehlung für Produkte, die als laktosefrei deklariert sind, dass sie nicht mehr als die gemeinhin verträglichen zehn Milligramm (10 mg) Laktose pro 100 Gramm (100 g) Lebensmittel enthalten sollen. Daher sollten Sie ausprobieren, wie viel dieser Produkte gut für Sie ist. Hier finden Sie leckere, smarte laktosefreie Rezepte.

Merke!
Wer laktoseintolerant ist, sollte auf laktosefreie Produkte und Nussmilch-Alternativen zurückgreifen. Diese enthalten das für den Knochenbau wichtige Calcium. Trinken Sie auch calciumreiches Mineralwasser mit einem Gehalt ab 150 Milligramm pro Liter.

Probieren Sie doch einmal den laktosefreien Quinoasalat mit Veggie-Sticks und Rote-Bete-Hummus von der healthy Food-Bloggerin Nathalie Gleitman:

Rezept
Quinoasalat mit Veggie-Sticks und Rote-Bete-Hummus
Fertig in 40 Min. • 757 kcal

In diesem Video leitet Nathalie Sie gelingsicher durch jeden Rezeptschritt:

Wissen zum Mitnehmen

Wer für den Genuss von Sahneeis und Latte Macchiato mit Bauschmerzen und Durchfall büßt, verträgt vermutlich keine, beziehungsweise nur sehr wenig Laktose. Eine Laktoseintoleranz entsteht häufig im Laufe des Lebens. Grundsätzlich wird die Toleranzschwelle für Laktose mit dem Alter geringer und manche Menschen vertragen den Milchzucker nicht mal mehr in kleinen Mengen. Ein einfacher Test beim Arzt bringt Ihnen Klarheit.

Insbesondere, wenn die Intoleranz nach einem Magen-Darm-Virus oder häufiger Antibiotikagabe entstanden ist, kann sie sich auch wieder bessern. Der Darm braucht dann ein paar Wochen Ruhe und kann die Laktose danach in kleinen Mengen wieder besser abbauen. Alter Käse hat übrigens kaum Laktose und auch Joghurt und andere Sauermilchprodukte werden in der Regel gut vertragen.

Mittlerweile gibt es jedoch auch so viele Alternativen für Milch- und Milchprodukte, dass sich Betroffene schnell umgewöhnen. Sie können auf laktosefreie Milchprodukte, Soja- und jegliche Nussprodukte zurückgreifen, die es in Form von Milch, Mus, Desserts und Schokolade gibt.

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