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TOFI: Warum dünn nicht immer gleich gesund bedeutet

Von Maja Biel
Aktualisiert am 03. Jun. 2020
© Unsplash/ Yarden
© Unsplash/ Yarden

Während Übergewicht für einen ungesunden Lebensstil steht, gelten Schlanke als gesund. Doch auch sie können zwischen den Organen gefährliches Fett einlagern. So erkennen Sie, ob Sie zu den TOFIs gehören: thin outside, fat inside.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was bedeutet TOFI?
    1. Fett zwischen Organen versteckt
    2. Studie: Viele Normalgewichtige mit zu viel Fett
  2. Haben TOFIs ein erhöhtes Krankheitsrisiko?
    1. Bauchfett fördert Krankheiten
    2. Studie zeigt: Diabetes-Risiko erhöht
  3. Wie erkennen Sie, ob Sie ein TOFI sind?
  4. Wie werden TOFIs ihr Fett los?
    1. Bewegung: Mix aus Ausdauer- und Krafttraining
    2. Stressmanagement angehen
    3. Kohlenhydrate reduzieren
  5. Wissen zum Mitnehmen

Eine schlanke Figur galt lange als Symbol für Gesundheit. Heute ist bekannt, dass es viel mehr auf die Körperzusammensetzung ankommt – genau genommen auf das Verhältnis von Muskelmasse zu Fett. Denn auch wer äußerlich schlank ist, kann innerlich verfettet sein.

Was bedeutet TOFI?

TOFI ist eine englische Abkürzung für „thin outside, fat inside“ – also außen dünn, innen fett. Ein TOFI oder „dünner Dicker“ (englisch: skinny fat) ist laut BMI (= Body Mass Index) normalgewichtig, verfügt aber über zu viel Körperfett.

Fett zwischen Organen versteckt

TOFIs speichern ihr Fett nicht von außen sichtbar im Unterhautgewebe, sondern gut getarnt zwischen den Organen. Anstatt kräftiger Beine, dicker Arme und Hüftspeck, haben sie Fett im Bauchraum eingelagert. Dafür muss nicht einmal der klassische Bierbauch sichtbar sein. Das Fett kann sich zwischen und sogar in den Organen befinden, zum Beispiel in der Leber. Auf Dauer führt das zur sogenannten Fettleber, die zahlreiche gesundheitliche Risiken birgt. 

Studie: Viele Normalgewichtige mit zu viel Fett

Finnische Forscher wollten in einer Studie herausfinden, welche Rolle Ernährung und Lebensstil bei den dünnen Dicken spielen. In der Fachliteratur sprechen die Experten hier auch von „normal weight obesity“, das heißt Fettleibigkeit bei Normalgewicht. Sie untersuchten insgesamt 4786 Teilnehmer zwischen 25 und 74 Jahren.

Im ersten Schritt ermittelten sie ihren Body-Mass-Index. Das Ergebnis: 28 Prozent der Männer und 42 Prozent der Frauen wurden als normalgewichtig eingestuft. Bei der Untersuchung der Körperzusammensetzung jedoch stellten sie überrascht fest, dass 34 Prozent der laut BMI normalgewichtigen Männer und 45 Prozent der Frauen zu viel Fett und zu wenig Muskeln hatten. Im Klartext: Mehr als ein Drittel der Männer und fast die Hälfte der Frauen zählten zu den TOFIs (1).

Merke!
TOFI bedeutet thin outside, fat inside. Die TOFIs oder „dünnen Dicken“ sind äußerlich schlank, doch innerlich verfettet.

Haben TOFIs ein erhöhtes Krankheitsrisiko?

Ja, TOFIs haben ganz klar ein erhöhtes Risiko für eine Reihe von Krankheiten. Das zeigt deutlich: Normalgewicht und eine schlanke Figur sind kein Garant für Gesundheit. Denn bei der Entstehung zahlreicher Erkrankungen spielt das Fett im Bauchraum eine entscheidende Rolle – und dieses ist von außen oft nicht sichtbar.

Bauchfett fördert Krankheiten

Genau wie bei den Menschen, die sichtbar zu viel Bauchfett mich sich herumtragen, gerät auch bei den TOFIs der Stoffwechsel durcheinander. Das eingelagerte Fett ist nämliches kein passives Gewebe, sondern ein stoffwechselaktives Drüsenorgan, das bestimmte Erkrankungen begünstigt.

Insgesamt setzt das sogenannte viszerale Fett über 200 Botenstoffe frei, die je nach Art und Menge zu zahlreichen gesundheitlichen Störungen wie erhöhtem Blutdruck, Fettleber, Insulinresistenz und schließlich zu Diabetes Typ 2 führen können.

Studie zeigt: Diabetes-Risiko erhöht

Fast jeder fünfte Schlanke hat ein erhöhtes Risiko für Diabetes. Das zeigte eine Untersuchung des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) in Tübingen. Der Grund dafür: zu viel Fett im Bauchraum. Dieses verschlechtert die Wirkung des Insulins, woraus sich eine Insulinresistenz und schließlich Diabetes Typ 2 entwickeln kann (2).

Mögliche Folgeerkrankungen durch zu viel Bauchfett:

  • Fettstoffwechselstörungen
  • Fettleber
  • Insulinresistenz und Diabetes Typ 2
  • Arteriosklerose
  • Schlaganfall
  • Herzinfarkt

Merke!
Das erhöhte Bauchfett ist ein Faktor, der Stoffwechselstörungen und Erkrankungen begünstigt.

Wie erkennen Sie, ob Sie ein TOFI sind?

Auch wenn sich Ihr Bauchfett gut versteckt, gibt es einige äußerliche Merkmale, an denen TOFIs zu erkennen sind. Wie viel Körperfett Sie tatsächlich haben, ermittelt die bioelektrische Impedanzanalyse (BIA). 

Die BIA misst Widerstände im Körper, die Aufschluss über Ihre Körperzusammensetzung geben. Das heißt, mithilfe der Analyse ist zu sehen, wie viel Muskelmasse und wie viel Körperfett Sie haben. Zudem ermittelt das Messgerät, wie es um Ihre Flüssigkeitsversorgung bestellt ist. Anhand der äußeren Form und dem Bauchumfang ist zu erkennen, wo das Fett eingelagert ist.

TOFI-Merkmale:

  • Bauchumfang bei Frauen > 88 cm
  • Bauchumfang bei Männern > 94 cm
  • wenig Muskelmasse
  • dünne Arme und Beine
  • fehlendes Bein- und Hüftfett („fliehender“ Po)

Merke!
Neben einigen typischen äußeren Merkmalen kann eine sogenannte BIA-Messung ermitteln, ob Sie zu viel Körperfett bei zu wenig Muskelmasse haben.

Wie werden TOFIs ihr Fett los?

Das Fatale bei den TOFIs: Durch ihre schlanke Figur machen sie den Eindruck, gesund zu sein. Viele TOFIs haben damit das Gefühl, keinen Sport treiben und nicht sonderlich auf ihre Ernährung achtgeben zu müssen. Wenn Sie dazu neigen, Fett im Bauchraum zu speichern, sollten Sie jedoch noch etwas mehr auf sich achten. Die gute Nachricht: Mit ein paar Lebensstil-Veränderungen können Sie Ihr Fett loswerden.

Bewegung: Mix aus Ausdauer- und Krafttraining

Im Klartext heißt das viel Bewegung, Stressmanagement und die richtige Ernährung. Das Praktische am Bauchfett: Es ist nicht so hartnäckig wie Speck an Hüften, Beinen und Po und lässt sich gut mobilisieren. Idealerweise entscheiden Sie sich für eine Kombination aus Ausdauer- und Kraftsport.

Ausdauertraining verbrennt Fett und Krafttraining baut Muskeln auf, die wiederum im Alltag dafür sorgen, dass Sie mehr Fett verbrennen. Wenn Sie gerade erst mit dem Sport anfangen, setzen Sie sich nicht unter Druck. Das Wichtigste ist, etwas zu finden, dass Ihnen Freude bereitet – jede Art von Bewegung ist gut.

Stressmanagement angehen

Vor allem bei Dauerstress sorgt das ausgeschüttete Hormon Cortisol dafür, dass Sie überschüssige Energie um die Körpermitte herum speichern. Auch wenn Sie nicht zu viel essen, ist Stress eine wahre Abnehmbremse. Daher gilt: Finden Sie Wege, aus dem Dauerstress heraus zu kommen.

Viele Menschen haben heutzutage einen stressigen Job und sind auch im Privatleben gefordert. Hier ist Ausgleich gefragt. Während manche beim Mediation abschalten, entspannen sich andere bei der Gartenarbeit oder einem guten Buch. Ein weiterer Vorteil von Bewegung ist, dass Stresshormone abgebaut werden.

Kohlenhydrate reduzieren

Wenn Sie zu viel Bauchfett haben, ist es wahrscheinlicher, dass Sie eine Insulinresistenz entwickeln. Reagieren Sie bereits weniger sensibel auf das Hormon, fördert das wiederum die Einlagerung von Fett. Daher hilft es, wenn Sie die Kohlenhydrate reduzieren. Vor allem Zucker und Weißmehlprodukte sollten Sie meiden.

Setzen Sie auf eine gemmüsebasierte und eiweißbetonte Ernährung mit Milchprodukten, Fleisch (in Maßen), Fisch, Hülsenfrüchten und Nüssen. Diese macht nicht nur satt, sondern hilft auch, dass Bauchfett zu mobilisieren.

Merke!
Die wichtigsten Säulen, um das Bauchfett loszuwerden, sind Bewegung, Entspannung und eine kohlenhydratreduzierte, eiweißbetonte Ernährung.  

Wissen zum Mitnehmen

Manche Menschen mit einer schlanken Figur haben dieselben Gesundheitsrisiken wie Übergewichtige. Sie werden auch als „dünne Dicke“ oder TOFIs bezeichnet, die englische Abkürzung für „thin outside, fat inside“ – also außen dünn, innen fett.

Wenn Sie zu den TOFIs gehören, lagern Sie vermehrt Fett zwischen den Organen ein, anstatt es äußerlich sichtbar an Hüften, Beinen und Po zu speichern. Diese innerliche Verfettung birgt ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen, wie etwa Bluthochdruck, Diabetes Typ 2 und Herzinfarkt.

Mittels bestimmter Körpermerkmale wie dem Bauchumfang und der Statur sowie einer Messung der Körperzusammensetzung können Sie herausfinden, ob Sie zu den TOFIs gehören. Was hilft, um das Bauchfett loszuwerden, sind Sport und Entspannung sowie eine kohlenhydratreduzierte und eiweißbetonte Ernährung.


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