Enthält Bio mehr Nährstoffe?
Ob in Bio zusätzlich zu den Vorteilen für die Natur auch noch mehr Nährstoffe stecken, darüber streiten Fachleute seit Jahren. EAT SMARTER verrät Ihnen, worauf es bei der Frage wirklich ankommt.
Wie viele Pflanzenstoffe der Mensch überhaupt aufnehmen kann weiß niemand genau
Zwar finden Wissenschaftler in manchen Bio-Obst und -Gemüsesorten bis zu 50 Prozent mehr bioaktive Pflanzenstoffe, doch weiß niemand so genau, wie viel davon der Körper aufnehmen kann und ob die absolute Menge für die Gesundheit wichtig ist. Einige Studien deuten darauf hin, dass Tomaten oder Erdbeeren vom Biostrauch mehr Vitamin C besitzen. Auch scheinen die Mineralstoff- und Spurenelementgehalte bei manchen Sorten höher zu sein als im konventionellen Anbau. Andere Forscher suchen vergeblich nach solchen Vorzügen. Kein Wunder, denn Pflanzensorte, Wetter, Boden, Wachstumsdauer, Erntezeitpunkt und Untersuchungsmethoden nehmen großen Einfluss auf die Ergebnisse.
Tiere aus Biozucht wachsen langsamer
Bei Milch und Fleisch ist die Sache etwas übersichtlicher als bei pflanzlichen Lebensmitteln. Immerhin hat eine europaweite Studie, die im Jahr 2009 abgeschlossen wurde, ergeben, dass Milch von Ökorindern, die viel Raufutter, Gräser und Kräuter fressen, mehr der wertvollen Omega-3-Fettsäuren enthält als Milch von Rindern aus konventioneller Haltung, deren Futter zu einem Großteil aus Getreide und Mais besteht. Auch das Fleisch enthält mehr Omega-3-Fettsäuren, außerdem wird es beim Braten in der Pfanne nicht so schnell hart und schrumpft nicht so stark. Weil Tiere in der Biomast langsamer wachsen, lagern sie weniger Wasser ein.