Fördert Kaugummi kauen die Konzentration?
Jeder Bundesbürger konsumiert im Schnitt 144 Stück Kaugummi pro Jahr. Das sieht weder schön aus, noch wirkt schmatzendes Kaugummi kauen besonders schlau. Dennoch glauben laut einer Emnid-Umfrage knapp 40 Prozent der Deutschen zwischen 14 und 49 Jahren, dass Kaugummi kauen die Konzentration steigert.
Mit dem Wahrheitsgehalt dieser Frage beschäftigen sich schon diverse wissenschaftliche Studien. Japanische Forscher konnten beweisen, dass Kaugummi kauen die Blutzufuhr zum Gehirn um bis zu 25 Prozent erhöht. Die Ursache vermuten manche Wissenschaftler in den ausgeprägten Kaubewegungen.
Forscher der englischen Northumbria University in Newcastle wollten das genauer wissen und teilten 75 Probanden in drei Gruppen ein. Die erste kaute wirklich Pfefferminz-Gummis, die zweite simulierte die Kieferbewegungen lediglich und die dritte tat gar nichts. Währenddessen unterzogen die Mediziner ihre Teilnehmer 25 Minuten lang verschiedenen Gedächtnis- und Aufmerksamkeitstests. Ergebnis: Die Kaugummi-Kauer sicherten sich den Sieg. Sie erzielten ein bis zu 35 Prozent besseres Ergebnis. Auf dem letzten Platz landeten die Nicht-Kauer.
Allerdings fanden die Forscher keine stichhaltigen Beweise, dass durch das Dauerkauen die Konzentrationsfähigkeit wirklich immer verbessert wird. Auch gibt es noch keine überzeugenden Antworten, warum das Kauen die Hirnleistung steigert. Ob es an der erhöhten Pulsfrequenz und damit besseren Durchblutung liegt? Oder an der höheren Insulin-Produktion, die eine positiven Wirkung auf den Hippocampus, einen Teil des Gehirns, haben könnte, ist weiterhin umstritten. In jedem Fall sollte man es mit dem Dauerkauen nicht übertreiben. Denn der Zucker-Ersatzstoff Sorbit, der in den meisten Süßigkeiten enthalten ist, wirkt bei größeren Mengen wie ein Abführmittel.