Krankes Kind

Die besten Hausmittel aus der Speisekammer

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 26. Feb. 2019
Hausmittel können helfen
Hausmittel können helfen

Gerade im Winter kann es unsere Kinder öfter mal erwischen: nasskaltes Wetter, falsche Kleidung oder einfach die Ansteckungsgefahr in Kindergarten oder Schule sorgen jetzt dafür, dass Kinder sich schnell erkälten. Zu viel Adventsnaschen oder auch die allzu "fiebrige" Vorfreude auf Nikolaus und Weihnachten können kleine Bäuche durcheinanderbringen. Zum Glück sind die meisten Beschwerden und Krankheiten bei Kindern aber harmlos und gehen schnell vorbei. Was Sie mit ganz einfachen Hausmitteln aus Speisekammer und Gewürzregal tun können, um dabei mitzuhelfen, verraten wir hier.

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Hausmittel bei Erkältung:

  • Lauwarmer Kamilllentee als Hausmittel gegen Halsweh wirkt besonders lindernd. Bleiben Sie während des Gurgelns bei einem kleineren Kind unbedingt dabei, damit es sich nicht verschluckt!
  • Weiche Speisen wie Kartoffelbrei mit Rührei und Spinat, Suppen, Pudding oder Quarkspeisen kann Ihr Kind bei Halsschmerzen leichter schlucken.
  • Viel lauwarmer Kräuter- oder Früchtetee als Hausmittel mit Honig hilft, bei Husten den Schleim zu lockern und erleichtert auch das Abhusten. Versuchen Sie, Ihr Kind von Salbeitee zu überzeugen – er schmeckt vielen zu herb, wirkt aber besonders gut!

Hausmittel bei Bauchbeschwerden:

  • Fenchel-, Anis- und Kümmeltee beruhigen Magen und Darm und sind daher ein ideales Hausmittel. Statt Getränken mit Kohlensäure besser stilles Wasser mit Saft gemixt zu trinken geben.
  • Kochen Sie nur Leichtes (mageres Fleisch, Geflügel, Fisch, Reis, Nudeln, Kartoffeln, zartes Gemüse) und lassen Sie Schwerverdauliches wie Kohl oder Hülsenfrüchte lieber links liegen.
  • Zwingen Sie Ihr Kind nicht zu großen Portionen, sondern teilen Sie die Mahlzeiten lieber in viele, kleine Häppchen auf.
  • Geben Sie Ihrem Kind bei Verstopfung eingeweichtes Trockenobst, Leinsamen, Weizenkleie, Naturjoghurt, Vollkornbrot, Obst und Gemüse zu essen, das sind super Hausmittel bei Bauchschmerzen. Und achten Sie darauf, dass es dazu reichlich trinkt.

Hausmittel bei Übelkeit und Erbrechen:

  • Geben Sie Ihrem Kind in kurzen Abständen kleine Schlückchen von mit Honig leicht gesüßten Fenchel-, Pfefferminz- oder Kamillentee zu trinken.
  • Behält Ihr Kind den Tee bei sich und hat es Durst, können Sie nach etwa 4 Stunden langsam die Menge auf 20-30 ml erhöhen.
  • Zwingen Sie Ihr Kind nicht, zu essen - feste Nahrung soll es erst dann bekommen, wenn es Hunger und Appetit darauf hat! Fangen Sie mit ganz leichten Lebensmitteln wie zum Beispiel zerdrückter Banane, Grießbrei aus fettarmer Milch und zerdrückten Kartoffeln an.

Hausmittel bei Durchfall:

  • Geben Sie Ihrem Kind ca. 6 Stunden lang statt fester Nahrung nur reichlich zu trinken. Gut sind Kamillen-, Fenchel- oder stark verdünnter schwarzer Tee mit 1-2 Teelöffeln Zucker und 1 Prise Salz pro Tasse. Das Salz ist wichtig, um Nährstoffverluste auszugleichen – übrigens sind deshalb auch Gemüse- oder Hühnerbrühe günstig und tolle Hausmittel bei Durchfall!
  • Besonders gut hilft ein Tee aus getrockneten Blaubeeren. Die darin enthaltenen Gerb- und Farbstoffe wirken nämlich im Darm antibakteriell. Bereiten Sie den Tee so zu: 4 Esslöffel getrocknete Beeren mit 400 ml Wasser etwa 5 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen. Durch ein Sieb gießen und über den Tag verteilt zu trinken geben.
  • Ein fein zerdrücktes Püree oder eine Suppe aus Möhren tut jetzt besonders gut: das Gemüse belastet den Bauch nicht, deckt Flüssigkeits- und Energiebedarf, ersetzt Mineralstoffe und stoppt den Durchfall als Hausmittel auf sanfte, natürliche Art. Wichtig: Bereiten Sie Püree oder Suppe erstmal ohne oder nur mit ganz wenig Fett zu – 1 kleiner Spritzer Rapsöl genügt.
  • Mag Ihr Kind schon wieder essen, können Sie ihm auch ein leicht mit Honig gesüßtes Kompott aus tiefgefrorenen oder frischen Blaubeeren anbieten: 200 g Beeren mit 1 Teelöffel Honig und 2 Teelöffeln Wasser in einem Topf bei kleiner Hitze langsam aufkochen lassen. So lange garen, bis die Beeren weich sind (ca. 10 Minuten), etwas abkühlen lassen und servieren. Lecker und lindernd sind auch Breis aus zerdrückter Banane, geriebenem Apfel und evtl. in etwas Wasser oder Apfelsaft eingeweichtem Zwieback.

Wann zum Arzt?

Hausmittel sind gut, aber manchmal genügen sie eben doch nicht. Ganz generell gilt: Immer, wenn sich der Zustand Ihres Kindes nicht bessert oder sogar verschlechtert, ist ein Arzttermin notwendig. Ganz besondere Vorsicht ist natürlich bei Babys und Kleinkindern angebracht: Durchfälle, Erbrechen und Fieber sind immer ein Alarmzeichen, die Ursachen sollten so schnell wie möglich vom Fachmann geklärt werden – zögern Sie in solchen Fällen auch nicht, nachts oder am Wochenende den Notdienst zu nutzen! Kinder müssen in folgenden Fällen zum Doc:

Bei Durchfall, wenn:
  • er bei Säuglingen länger als 6 Stunden, bei Kleinkindern länger als 12 Stunden und bei Schulkindern länger als 18 Stunden dauert
  • Ihr Kind sich zusätzlich erbrechen muss, Fieber oder starke Bauchschmerzen bekommt oder eine stark angespannte Bauchdecke hat
Bei Erbrechen, wenn:
  • es bei Babys nicht spätestens nach 4 Stunden aufhörtIhr Kind gleichzeitig Fieber und/oder Durchfall oder starke Bauchschmerzen hat
  • Ihr Kind nicht trinken mag, ungewöhnlich still und teilnahmslos wirkt oder sich nach einem Sturz oder Unfall übergibt
Bei Bauchschmerzen, wenn:
  • sie sich trotz Hausmitteln nicht nach 1-2 Stunden bessern
  • Ihr Kind sich nicht beruhigt und anhaltend schreit oder weint
  • die Schmerzen sehr heftig werden
  • der Bauch hart und angespannt wirkt
  • Ihr Kind sehr schlapp wirkt
  • Sie weitere Symptome wie Durchfall, blutigen Stuhl, Fieber, Erbrechen oder Schüttelfrost bemerken
  • Ihr Kind häufig oder seit längerer Zeit Bauchschmerzen hat
Bei Erkältung, wenn:
  • Ihr Baby jünger als 3 Monate ist und Husten oder Fieber hat
  • Ihr Kind seit mehr als 3 Tagen Fieber hat
  • sich Husten oder Schnupfen länger als 1 Woche nicht bessern oder sich sogar verschlimmern
  • Heiserkeit, Atembeschwerden, Brust-, Kopf- oder Ohrenschmerzen dazukommen
  • Ihr Kind plötzlich hohes Fieber oder zusätzlich Durchfall oder Erbrechen bekommt
  • sich Schnupfen oder abgehustete Schleim gelb-grün oder rötlich verfärben
  • Ihr Kind gelbe Eiterpünktchen auf den Mandeln bekommt
  • Sie Hautausschlag bei Ihrem Kind bemerken

(Koe)
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