Esst die ganze Ernte

Culinary Misfits – leckere Sonderlinge

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Verhelfen Sonderlingen zu neuer Bestimmung: Culinary Misfits © CulinARy MiSfiTs
Verhelfen Sonderlingen zu neuer Bestimmung: Culinary Misfits © CulinARy MiSfiTs

Das Schönheitsideal macht in der heutigen Zeit auch vor Gemüse und Obst keinen Halt. Egal, ob krumme Gurken, mehrbeinige Karotten oder herzförmige Kartoffeln – der Einzelhandel verschmäht, was nicht der Norm entspricht. Aber wo, wenn nicht bei Lebensmitteln sollten vor allem die inneren Werte zählen? Genau das haben sich auch Lea Brumsack (31) und Tanja Krakowski (38) gedacht und sich den verstoßenen Früchtchen zugewandt.

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Culinary Misfits – die Idee dahinter

Die Culinary Misfits – Gründerinnen © Marga van den MeydenbergDie zwei Berlinerinnen haben bereits von Kindesbeinen an einen wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln gelernt. Im Frühjahr 2012 gründeten Lea und Tanja eine Initiative gegen die zunehmende Entsorgung wertvoller und völlig genießbarer Erzeugnisse. Die Culinary Misfits waren geboren! Gemeinsam treten die Beiden fortan für die Lebensmittel ein, die es aufgrund von unerwünschter Form oder Ästhetik nicht in die Supermarktregale geschafft haben – für die zwei Frauen eine unsagbare Verschwendung an Rohstoffen, Energie und Zeit. Begonnen haben die Culinary Misfits mit einem mobilen Essensstand auf zwei Rädern, mit dem sie ihre vegetarischen Kreationen, zubereitet aus den charmanten Sonderlingen, im Berliner Stadtteil Kreuzberg unter die Leute brachten. Hintergrund der Idee war kein politischer, sondern viel mehr „das Spiel mit der Kommunikation und Konzeption von schrägem Gemüse“.

Culinary Misfits – das Konzept

Deutschland importiert tonnenweise Waren von weit her, während knapp die Hälfte an genießbarem Gemüse und Obst auf heimischen Äckern verrottet. Das Business ist hart, wenn man eine Kartoffel oder eine Gurke ist. Doch zum Glück widmen sich die Culinary Misfits-Gründerinnen den betroffenen Bodenschätzen und verarbeiten sie liebevoll in Eigenproduktion. Auch in Vergessenheit geratene Gerichte wollen sie wieder aufleben zu lassen. Dafür werden nicht nur fehlerhafte Früchte verwertet, sondern auch beispielsweise Brot vom Vortag. Die beiden Gründerinnen fabrizieren meist in angemieteten Produktionsküchen, wobei sie Unterstützung von Köchen und Gemüseschnipplern bekommen. Fehlender Platz ist dabei das kleinste Problem, viel mehr fehlt es ihnen an Zeit, all Ihre Visionen und Ideen umzusetzen.

Culinary Misfits – was kommt?

20 Finger-Karotte © CulinARy MiSfiTsLängst reicht ein mobiler Essensstand nicht mehr aus, um die stetig wachsende Nachfrage zu decken. Und so nimmt der Traum vom eigenen Laden kontinuierlich Gestalt an und steht mit ganz oben auf der To-do-Liste für 2013. Catering für diverse Empfänge, Feiern oder Veranstaltungen richtet das junge Zweiergespann bereits seit über einem Jahr aus. Und auch in Sachen Aufklärungsarbeit bemühen sich die Zwei darum, mit Workshops für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln, Verständnis und Umdenken zu sorgen. Und da das Interesse an den Culinary Misfits mittlerweile Stadtgrenzen übergreifend wächst, gibt es auch Interessenten außerhalb Berlins, die das vielversprechende Konzept ausweiten wollen.

Jetzt kommen die „Schrägen Schätze“ 

Karotten auf Beinen © CulinARy MiSfiTs Neustes Projekt der beiden Berlinerinnen sind die sogenannten „Schrägen Schätze“. Es handelt sich dabei um vegetarisch/vegane Suppen und Eintöpfe, die an zehn Standorten der Bio Company in Berlin zweimal die Woche vertrieben werden. Wer sich selbst mit den saisonal wechselnden Süppchen etwas Gutes tut, unterstützt auch gleichzeitig die Initiative „fair&regional“, einen Zusammenschluss von Berliner und Brandenburger Unternehmen, die sich ebenfalls für die Verarbeitung und den Handel ökologisch produzierter Lebensmittel engagieren. Im Übrigen nicht die einzige Kooperationen der Culinary Misfits – momentan werden sie unter anderem von Bio-Bauern, wie dem Teltower Rübchen Hof oder SpeiseGut mit unperfekter Ware beliefert. Wer nun mehr über das dynamische Duo erfahren möchte, kann dies auf den folgenden Seiten:

www.culinarymisfits.de 

www.schrägeschätze.de

(sit)

 
Gibt es im Raum München schon culinary misfits?
 
Was der Verbraucher auch bedenken sollte, durch das aussortieren in die sogenannten Normen, sich die Produkte dadurch auch verteuern. Das Schönheitsideal hört auch nicht bei Obst und Gemüse auf.
 
Super toll die Idee, bei mir wachsen im Garten immer solche "Ungetüme", oder eigentlich nur, hängt mit der Erde zusammen, schmecken tun die aber mindestens genauso gut.
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