Keime in der Küche
Keine Panik vor EHEC: die wichtigsten Hygiene-Tipps
Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 26. Feb. 2019
Experten sind sich einig: Die Welle von schweren Erkrankungen durch den EHEC-Erreger ist besorgniserregend. Zumal noch immer nicht klar ist, was sie ausgelöst hat. Zur Panik besteht aber trotz allem kein Grund, meinen Ärzte und Wissenschaftler. Das Robert Koch Institut (RKI) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin empfehlen stattdessen, beim Vor- und Zubereiten von Lebensmitteln ganz besonders sorgfältig auf Hygiene zu achten - sie bietet den besten Schutz vor Ansteckung.
Fast minütlich gibt es neue Meldungen zum EHEC-Erreger. In einem sind sich Experten aber einig: gerade jetzt ist Hygiene in der Küche oberstes Gebot. Hier die wichtigsten Tipps:
- Alles, was roh gegessen wird – wie Obst, Gemüse oder Salat – gründlich waschen und zur Sicherheit danach auch schälen.
- Ob beim Grillen oder auf dem Herd: Lebensmittel unbedingt ganz durchgaren – das gilt auch für Steaks!
- Fleisch, Fisch und Geflügel getrennt von anderen Lebensmitteln lagern und vorbereiten. Beim Auftauen unbedingt darauf achten, dass keine Tauflüssigkeit auf Gemüse, Obst usw. tropft, und die Flüssigkeit wegschütten.
- Benutzen Sie zum Schnippeln und Schneiden bevorzugt Glas- und Plastikbretter. In der Regel sind sie hygienischer, weil sich Holzschneidebretter nicht bis in die Holzfasern reinigen lassen. Küchenbretter mit tiefen Rillen und Kerben ersetzen Sie besser, weil sie sich nicht mehr gründlich genug reinigen lassen und sich darauf Keime rasant vermehren könnten.
- Reservieren Sie für Fleisch, Fisch und Obst bzw. Gemüse jeweils separate Schneidebretter und Messer. Hygienisch sauber werden sie per Hand mit sehr heißem Wasser und reichlich Spülmittel – oder in der Geschirrspülmaschine bei mindestens 60 Grad. Übrigens kann man auch Holzbretter in der Maschine reinigen, allerdings werden sie dadurch mit der Zeit schneller rissig als sonst.
- Waschen Sie sich zwischen einzelnen Arbeitsschritten und nach der Verarbeitung von Lebensmitteln sehr oft und gründlich die Hände. Benutzen Sie zum Abtrocknen ein spezielles Handtuch. Lange Haare binden Sie am besten zusammen, damit kein Haar im Essen landet. Ringe abnehmen!
- Alle verwendeten Geräte, Messer und Arbeitsflächen häufig mit heißem Wasser und Spülmittel abspülen und anschließend gut trocknen lassen. Spül- und Abtropfbecken säubern nicht vergessen!
- Geschirrhandtücher, Schwämme, Spüllappen und -bürsten sollten Sie möglichst oft wechseln bzw. ersetzen; sie sind speziell ein besonders guter Nährboden für Bakterien. Am besten waschen Sie Küchenhandtücher nach jedem Kochen mit frischen Zutaten bei mindestens 60 Grad.
- Fleischsaft oder Fischblut wischen Sie besser mit Küchenpapier weg - wer dafür den Spüllappen nimmt, riskiert eine Bakterienschwemme. Im Zweifelsfall den Lappen also wegwerfen oder – wenn möglich – bei 90 Grad waschen!
- Lassen Sie Geschirr und Besteck nicht unnötig lange nach dem Essen herumstehen, sondern waschen Sie es möglichst zügig per Hand ab. Wer eine Geschirrspülmaschine nutzt, spült Geschirr und Bestecke kurz vor und stellt die Maschine ebenfalls möglichst bald nach dem Beladen an. Kontrollieren Sie regelmäßig das Sieb und entfernen Sie evtl. hängengebliebene Essensreste. Übrigens: Den Mülleimer sollte man besonders bei Wärme häufiger als sonst leeren und zwischendurch auch mal gründlich saubermachen.
(Koe)
Bisherige Kommentare
Ulla
vom 01.06.2011.
Dass Kunststoffbretter hygienischer seien, als Holzbretter ist längst wiederlegt: Keime halten sich auf Kunststoff länger als auf Holz.
Mit heißem Wasser desinfizieren heißt, dass die Gegenstände für mindestens zwei Minuten in 82°C heißes Wasser eingelegt werden müssen!
Die Spülmaschine mit 60°C beitet keinen Schutz vor Keimen.
Und: Haare in der Suppe sind zwar nicht grade hygienisch, aber krank wird man nicht davon... - Antworten
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Tony M..
vom 03.06.2011.
..es ist doch besser Früzeitig zu warnen,und dies nicht immer als Panik-Macheri abzutun,,denn jeder Todesfall ist einer zu viel..,und die XX 100 erkrankten und deren Sorge nicht vergessen.. - Antworten
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Thorsten
vom 27.05.2011.
Die Gurken also - NICHT die bösen Tomaten! :) Kann ich mit leben, bin eh nicht der größte Gurkenfan... - Antworten
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Sven
vom 27.05.2011.
Die übliche Panikmache. Warten wir ab, wie viel davon in einer Woche nur über ist ;) - Antworten
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Ulli
vom 27.05.2011.
Glasbretter sind der Tod jedes Messers (und in die Spülmaschine sollte auch kein gutes/scharfes Messer). - Antworten
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