Studienschau der Woche 34/17
In unserer aktuellen Studienschau stellen wir Ihnen interessante Fakten zu den Themen Ernährung, Gesundheit, Abnehmen und Fitness vor. Heute informieren wir Sie unter anderem darüber, dass Männer von Zucker depressiv werden können, Kokosöl die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen kann und die Wirkung körperlicher Aktivität von der persönlichen Einstellung abhängt.
Studien zur Ernährung
Laut britischen Forschern des University College London mache Zucker depressiv. In ihrer Studie werteten die Wissenschaftler Daten von 10.000 Probanden aus.
Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Männer, die täglich mehr als 67 Gramm Zucker verzehren, ein 23 Prozent höheres Risiko für psychische Erkrankungen aufweisen als Männer, die weniger als 40 Gramm am Tag zu sich nehmen. Diesen Effekt stellten die Forscher allerdings nur bei männlichen Probanden fest und dies losgelöst von ihrer Fitness, ihren sonstigen Essgewohnheiten, ihrem sozialen Status sowie ihrem Trink- und Rauchverhalten.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass durch den Zuckerkonsum der Wachstumsfaktor BDNF beeinflusst wird und Entzündungsreaktionen ausgelöst werden können, was zur Entstehung von Depressionen beitragen kann. Zudem könne ein durch den Zucker hervorgerufener Suchteffekt, negative Auswirkungen auf die Neurotransmitter in unserem Gehirn haben.
Studien zur Gesundheit
Kokosöl gibt es mittlerweile in jedem Supermarkt zu kaufen. Es findet nicht nur in der Küche Anwendung, sondern wird häufig auch für die Körperpflege eingesetzt. Auch beim Abnehmen soll das Trend-Öl helfen.
Nun rät die American Heart Association (AHA) in ihrer im Juni veröffentlichten „Studie zu Speisefetten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ von Kokosöl ab. Aufgrund seines hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren führe das Öl zu erhöhten LDL-Cholesterin-Werten im Blut, welche die Entstehung von Fettstoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen können.
Eine gesündere Alternative zu Kokosöl stellen beispielsweise Raps- und Olivenöl dar, die viele ungesättigte Fettsäuren enthalten und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Solange aber Kokosöl in geringen Mengen zum Einsatz kommt, gibt es gegen den Verzehr nichts einzuwenden.
Studien zum Abnehmen
Die Psychologinnen Alia Crum und Ellen Langer von der Havard University fanden in ihrer Studie heraus, dass unsere Selbstwahrnehmung und Gedanken einen Einfluss auf den Zusammenhang von körperlicher Betätigung und Gesundheit haben und den Effekt mitbestimmen.
In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftlerinnen 84 Zimmermädchen, um herauszufinden, inwiefern die Wirkung körperlicher Aktivität von der persönlichen Einstellung abhängt. 44 der Zimmermädchen erhielten von den Forscherinnen die Information, dass ihr Beruf eine gesundheitsfördernde Wirkung zur Folge hat und ihre Tätigkeit die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden für eine gesunde Lebenshaltung erfüllt. Die anderen 44 Zimmermädchen erhielten diese Informationen nicht.
Nach vier Wochen Beobachtungszeit stellten die Forscherinnen einen Unterschied zwischen den beiden Vergleichsgruppen fest. Die Zimmermädchen, die über die gesundheitsfördernde Wirkung ihres Berufes informiert wurden, nahmen durchschnittlich ein Kilo ab. Zudem verbesserten sich ihre Körperfettwerte und ihr Body-Mass-Index. Bei der Vergleichsgruppe, die keine Informationen erhielt, kam es zu keinen Veränderungen.
Studien zur Fitness
Forscher der Burnel University London und der University of Burningham fanden in ihrer Studie heraus, dass Fitness-Tracker wie Fitbit auf Jugendliche eher demotivierend wirken und nicht dabei helfen, aktiver und gesünder zu leben.
An der Studie nahmen insgesamt 44 Mädchen und 40 Jungen im Alter zwischen 13 und 14 Jahren teil, die über acht Wochen einen Fitbit-Tracker und die dazugehörige App testeten. Die Jugendlichen wurden vor und nach dem Untersuchungszeitraum zu ihrem Fitness-Verhalten interviewt und sollten den Fitness-Tracker bewerten.
Die Forscher stellten fest, dass bei allen Probanden die Lust auf Fitness rapide nachließ und einige Funktionen des Fitbit für negative Erlebnisse sorgten. So bemängelten die Jugendlichen das nicht-personalisierte 10.000-Schritte-pro-Tag-Ziel des Fitness-Trackers, das zu negativem Druck führe. Auch die Wirkung des direkten Konkurrenzvergleichs über die in die Fitbit-App integrierte Gruppenstatistik wurde als besonders negativ gewertet.