Milch macht Muskeln – stimmt das?
Milch macht Muskeln – das besagt eine Studie aus Kanada. Doch warum wirkt fettarme Kuhmilch beim Muskelaufbau besser als Popeyes berühmter Spinat? EAT SMARTER stellt die Ergebnisse der Studie vor.
Um stark zu werden wie Popeye, sollte man nach dem Training lieber zur Milch statt zum Spinat greifen. Eine Studie der McMaster University in Kanada (2007) ergab jedenfalls, dass Muskeln schneller wachsen, wenn man nach dem Training fettfreie Milch trinkt. Beim Genuss von Getränken auf der Basis von Soja oder Kohlenhydraten war der Muskelzuwachs geringer. Doch stimmt es – Milch macht Muskeln?
Ablauf der Studie – Milch macht Muskeln
56 gesunde junge Männer – alle Anfänger im Gewichtheben – trainierten zwölf Wochen lang, fünf Tage pro Woche in einem rotierenden Krafttrainingprogramm verschiedene Muskelgruppen. Um den Effekt drei verschiedener Getränke auf den Muskelzuwachs zu testen, wurden die Probanden in Gruppen eingeteilt. Sie tranken jeweils direkt nach dem Training und eine Stunde danach fettfreie Milch, einen Drink aus fettfreiem Sojaprotein oder Maltodextrin.
Ergebnisse im Überblick
Mit Hilfe von Doppelröntgen-Asorptiometrie wurden vor und nach dem Training die Größe der Muskelfasern, maximale Kraft und Körperaufbau gemessen. Nach zwölf Wochen konnte kein Unterschied zwischen den drei Gruppen hinsichtlich der Entwicklung der Kraft festgestellt werden. Bemerkbar machte sich der Getränkekonsum aber bei der Zunahme der Skelettmuskeln. Diese sind vor allem für die willkürlichen und aktiven Körperbewegungen zuständig. Sie werden in zwei Gruppen unterteilt: Die "rote“ Muskulatur ist eher für ausdauernde Bewegungen zuständig, die „weiße“ für kraftvolle. Sie bildet also bei Kraftsportlern den größeren Teil der Muskelmasse.
In der Gruppe, die das Getränk auf Basis von Kohlenhydraten getrunken hatte, wuchs die "rote“ Muskulatur in den zwölf Wochen gar nicht. Bei den Milchtrinkern war die Zunahme stärker als bei den Sojakonsumenten. Die "weißen“ Muskelfasern nahmen in allen Gruppen zu, aber auch hier war der Zuwachs in der Gruppe, die Milch getrunken hatte, am größten. Ähnliche Ergebnisse zeigte die Messung der fett- und knochenfreien Körpermasse. Außerdem zeigte sich, dass die Milchtrinker einen ausgewogeneren Proteinspiegel als die Vergleichsgruppen hatten.