Haben wir mehr Hunger durch Sport?

Einige Personen verspüren regelrechten Heißhunger nach dem Sport, andere haben gar keinen Hunger nach Sport- oder Fitnesseinheiten oder gar das Gefühl, in nächster Zeit gar nichts mehr essen zu können. So unterschiedliche Menschen auch sind, sollte dabei auf bestimmte Aspekte geachtet werden:

Heißhunger durch Sport?

Der Grund für das starke Hungergefühl nach einem intensiven Training ist recht einfach: Durch körperliche Aktivität wird der Stoffwechsel angekurbelt und die Verdauung beschleunigt. Je intensiver das Training, desto größer ist das Verlangen nach Essen. Das erklärt auch, warum wir vor allem nach Ausdauertraining oft großen Heißhunger verspüren. Hinzu kommt, dass durch die körperliche Anstrengung der Vitamin-, Mineralstoff- und Elektrolythaushalt in unserem Körper aufgebraucht wird. Sobald unsere Energiereserven aufgebraucht sind, signalisiert das Gehirn, diese wieder aufzufüllen. Deshalb haben wir nach dem Sport oft ein starkes Verlangen nach Zucker.

Während manche Menschen nach der Bewegung einfach einen gesteigerten Appetit verspüren und merken, dass sie bald wieder etwas essen sollten, kann der Hunger bei anderen sogar starke Beschwerden wie Übelkeit oder Bauchkrämpfe auslösen. So kommt es speziell bei Hunger nach dem Sport darauf an, bewusst zu essen und nicht zum erstbesten Snack zu greifen.

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Führt Sport zu mehr oder weniger Appetit?

Im Rahmen einer Studie untersuchten Forschende 24 übergewichtige Frauen und Männer, die sich zuvor generell sehr wenig bewegten (1). Die Forscher:innen stellten bei der Messung der Hormone der Teilnehmer:innen fest, dass Kraftübungen sowohl das appetitanregende Hormon Ghrelin senkten als auch die Darmhormone GLP-1 und PYY, die die Energieaufnahme steuern. Kraftsportler:innen zeigen nach einem intensiven Training genauso einen gesteigerten Appetit wie Personen, die in einem mäßigeren Ausmaß trainierten, wie etwa zügig zu gehen.  

Insgesamt zeigten Kraftsportler und Kraftsportlerinnen in der Studie das gleiche Essverhalten wie die Geher und Geherinnen sowie die Inaktiven. Dies deutet darauf hin, dass Sport den Appetit weder hemmt noch verstärkt. Die aktiven Frauen und Männer aßen am Büfett dementsprechend nicht mehr als jene Personen, die sich nicht sportlich betätigt hatten. Was sich jedoch änderte, war, dass Sport die genannten Hormone Ghrelin, GLP-1 und PYY senkte, was einen Anstieg des Appetits wie auch einen ständigen Hunger verhinderte.

Der richtige Umgang mit Hunger nach dem Sport

Wenn Sport den Hunger anregt, ist es unerlässlich, einer Gewichtszunahme durch gesteigerten Appetit vorzubeugen. Statt das Erstbeste zu essen, sollten Sie nach dem Sport auf eine ausgewogene Ernährung achten. Eine Mischung aus Proteinen, gesunden Kohlenhydraten und Fetten liefert dem Körper die benötigten Nährstoffe und unterstützt die Regeneration der Muskeln. Oft wird Durst mit Hunger verwechselt, daher ist es ratsam, während und nach dem Training ausreichend Wasser zu trinken, um Ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Manchmal kann allein das Trinken von Wasser das Hungergefühl reduzieren.

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Wissen zum Mitnehmen

Starken Hunger nach dem Sport zu verspüren ist in jedem Fall kein schlechtes Zeichen. Wichtig ist es hierbei vor allem, darauf zu achten, auch nach dem Sport bewusst zu essen. Denn lautet die Devise zu viel Sport, zu wenig essen, ist dies ebenso ungesund wie nach einem harten Training zu Fast-Food zu greifen. Denn um Gewicht zu verlieren oder sein Gewicht zu halten, ist neben ausreichender körperlicher Aktivität auch eine ausgewogene Ernährung von entscheidender Bedeutung.

Sport kann zudem helfen, das unerwünschte ständige Hungergefühl zu reduzieren und somit insgesamt weniger zu essen.