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Milcheiweißallergie: Sind Sie betroffen?

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 30. Mai. 2023
© Unsplash/ ROBIN WORRALL
© Unsplash/ ROBIN WORRALL

Übelkeit, Unwohlsein oder Hautausschlag: Wenn nach dem Genuss von Milch, Joghurt und Konsorten immer wieder dieselben Beschwerden auftauchen, könnte eine Milcheiweißallergie vorliegen. Erfahren Sie hier, was dahintersteckt und was hilft.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist eine Milcheiweißallergie?
    1. Verwechslungsgefahr Laktoseintoleranz
    2. Was ist Milcheiweiß?
    3. Entwickelt sich meist früh
  2. Wie macht sich eine Milcheiweißallergie bemerkbar?
  3. Wie wird die Diagnose gestellt?
  4. Was darf man bei einer Milcheiweißallergie nicht essen?
  5. Wie sieht eine Behandlung bei Babys aus?
  6. Welche Lebensmittel enthalten kein Milcheiweiß?
  7. Wissen zum Mitnehmen

Dank einer gesunden Ernährung fühlen wir uns fitter, vitaler und rundum wohler. Leicht gesagt? In diesem Fall auch getan: Das interaktive ErnährungsCoaching der Techniker Krankenkasse ist auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt und Sie lernen, Ihren Speiseplan ausgewogen und nährstoffreich zu gestalten.

Was bei einer vollwertigen Mischkost nicht fehlen darf, sind Milch und daraus hergestellte Produkte wie Käse, Joghurt und Quark. Sie sind reich an Eiweiß, Jod und Calcium (1), (2). Doch mitunter verursachen die Calciumspender Beschwerden wie Übelkeit, Unwohlsein oder Hautausschlag. Möglicherweise steckt eine Milcheiweißallergie dahinter. Erfahren Sie im Live Smarter-Blog mehr darüber!

Was ist eine Milcheiweißallergie?

Bei einer Milcheiweißallergie reagieren Betroffene allergisch auf ein oder mehrere Proteine aus Kuhmilch. Sie ist auch als Kuhmilchallergie (KMA) oder Milchallergie bekannt und wird häufig mit einer Laktoseintoleranz verwechselt. Beide Erkrankungen ähneln sich in vielen Symptomen, haben jedoch gänzlich verschiedene Ursachen.

Verwechslungsgefahr Laktoseintoleranz

Bei einer Laktoseintoleranz wird Milchzucker unvollständig verdaut, da der Körper das Enzym Laktase nicht mehr in ausreichenden Mengen bildet. Betroffene vertragen bestimmte Mengen an Milchzucker, ohne Probleme zu bekommen. Dagegen handelt es sich bei einer Milcheiweißallergie um eine Immunreaktion: Fälschlicherweise stuft das Immunsystem die Proteine als Gefahr ein und bereits Spuren davon genügen, um die überschießende Abwehrreaktion zu starten. Dies führt letztendlich zu Beschwerden.

Was ist Milcheiweiß?

Kuhmilch enthält zahlreiche Eiweiße, die Allergien auslösen können, wobei Casein und die Molkenproteine alpha-Laktalbumin und beta-Laktoglobulin die wichtigsten Allergene darstellen. Häufig reagieren Betroffene auf mehrere dieser Stoffe, in seltenen Fällen treten allergische Reaktionen nur bei einer Fraktion auf. 

Entwickelt sich meist früh

Schätzungen zufolge haben 2–3 Prozent aller Säuglinge eine Milcheiweißallergie – damit gehört sie zu den häufigsten Nahrungsmittelallergien, doch in 50–80 Prozent der Fälle verliert sie sich bis zum Schulalter. Eine Milchallergie im Erwachsenenalter taucht dagegen selten auf und bleibt oft ein Leben lang bestehen.

Merke!
Bei einer Milcheiweißallergie, auch Kuhmilchallergie (KMA) oder Milchallergie genannt, reagiert das Immunsystem auf Milcheiweiße, darunter Casein, alpha-Laktalbumin und beta-Laktoglobulin. Sie betrifft vorrangig Säuglinge und Kleinkinder.

Wie macht sich eine Milcheiweißallergie bemerkbar?

Wer eine Nahrungsmittelallergie hat, reagiert oft schon beim Verzehr kleiner Mengen eines Lebensmittels. Die Beschwerden zeigen sich innerhalb kurzer Zeit, teilweise aber auch erst nach 36–48 Stunden. Die häufigsten Milcheiweißallergie-Symptome sind: 

  • Hautausschläge mit Rötung, Quaddeln, Juckreiz
  • Schwellung von Lippen oder Augenlidern
  • Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall oder Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen
  • Atemwegsbeschwerden, laufende Nase, Husten
  • bei Säuglingen: Wachstumsverzögerungen, Unruhe, Weinen, 

Besonders gefährlich, aber zum Glück selten, ist der allergische Schock (Anaphylaxie). Dabei kommt es binnen weniger Minuten zu heftigen Reaktionen wie Hautausschlag, Engegefühl im Hals, Luftnot, Schwindel, Herzrasen, Blutdruckabfall bis hin zur Bewusstlosigkeit. Hier ist sofortige Hilfe durch den Rettungsdienst erforderlich – wählen Sie telefonisch die 112.

Merke!
Eine Kuhmilchallergie macht sich durch Hautausschläge, Schwellungen im Gesicht, Magen-Darm- oder Atemwegsbeschwerden bemerkbar. Bei Säuglingen sind Wachstumsverzögerungen, Unruhe und Weinen weitere Milcheiweißallergie-Symptome.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Bei Verdacht auf eine Milchallergie wird die Ärztin oder der Arzt ein ausführliches Gespräch führen. Dabei werden die aufgetretenen Beschwerden und deren zeitliches Auftreten genau besprochen. Hilfreich ist es, wenn Betroffene beziehungsweise die Eltern vorab ein Ernährungstagebuch führen. Das liefert der Ärztin oder dem Arzt erste Hinweise.

Der Verdacht auf eine Allergie kann mit einem Haut- und/oder Bluttest weiter abgesichert werden. Häufig schließt sich dem auch ein Provokationstest an: Dafür wird einige Zeit auf sämtliche Produkte, die Kuhmilch enthalten, verzichtet. Im Anschluss wird das Immunsystem unter ärztlicher Kontrolle gezielt mit dem Allergen konfrontiert.

Reagiert der Körper erneut, bestätigt sich die Diagnose und Betroffene sollten weiterhin den Übeltäter meiden. Da sich eine Milchallergie bei den meisten Kindern auswächst, wird der Provokationstest in bestimmten Abständen wiederholt. So lässt sich vermeiden, dass der Nachwuchs nicht unnötig lange auf Milch verzichten muss. 

Merke!
Die Diagnose einer Kuhmilchallergie erfolgt durch eine Ärztin oder einen Arzt. Hilfreich ist dabei ein Ernährungstagebuch, das Betroffene beziehungsweise die Eltern vorab führen.

Was darf man bei einer Milcheiweißallergie nicht essen?

Die wichtigste Behandlung einer KMA besteht darin, das Allergen konsequent zu meiden. Das bedeutet, dass nicht nur Kuhmilch, sondern auch alle daraus hergestellten Produkte tabu sind. Dazu gehören:

  • Alle Sorten Trinkmilch wie Rohmilch, Frischmilch, H-Milch, Kakao
  • Joghurt
  • Dickmilch
  • Kefir
  • Quark
  • Käse in jeglicher Form
  • Kondensmilch
  • Buttermilch
  • saure Sahne
  • Sahne
  • Butter
  • Erzeugnisse, in denen Kuhmilch oder daraus hergestellte Produkte verarbeitet wurden, wie süße Brotaufstriche, Backwaren wie Milchbrötchen, Rosinenbrötchen und Kuchen, Desserts, Dressing, Fleischsalat, Kartoffelpüree, Rahmgemüse, Pralinen, Schokolade, Speiseeis

Gut zu wissen: Milch gehört zu den 14 wichtigsten Allergenen in Lebensmitteln und Hersteller müssen sie im Zutatenverzeichnis auf verpackter Ware deutlich hervorheben, etwa durch Fettdruck oder Unterstreichung. Damit Betroffene in Bäckereien, Eisdielen, Restaurants und auf Wochenmärkten stressfrei essen können, gilt die Kennzeichnungspflicht auch für lose Ware.

Liegt eine Casein-Allergie vor, müssen Betroffene nicht nur auf Kuhmilch, sondern auf Milch von sämtlichen Tieren verzichten, da Casein nicht tierartspezifisch ist. Reagieren Personen nur auf alpha-Laktalbumin und beta-Laktoglobulin, besteht die Chance, auf Ziegen-, Schaf- oder Stutenmilch auszuweichen. Zudem sind die Molkeneiweiße hitzeempfindlich und möglicherweise werden Produkte mit gekochter oder gebackener Milch vertragen. Das sollte aber vorher mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Merke!
Für Personen mit einer Milcheiweißallergie sind Kuhmilch und daraus hergestellte Produkte tabu. Bei einer Casein-Allergie müssen Betroffene zusätzlich auf Milch von anderen Tieren verzichten.

Wie sieht eine Behandlung bei Babys aus?

Eher selten entwickeln Säuglinge, die ausschließlich gestillt werden, eine KMA: Dabei reagiert der Nachwuchs auf das Kuhmilcheiweiß aus der Nahrung der Mutter, das in die Muttermilch übergeht. In diesem Fall sollte die Mutter weiter stillen, aber selbst auf Milch, Joghurt, Käse und Co verzichten. Um Nährstoffmängel der Mutter zu vermeiden, ist eine Ernährungsberatung sinnvoll. Geeignete Anlaufstellen sind allergologisch geschulte Ernährungsfachkräfte

Werden Babys jedoch nicht gestillt, benötigen sie unbedingt eine Spezialnahrung, damit sie sich altersgerecht entwickeln können. Dazu kann man auf die extensiv hydrolysierte Formula (eHF) ausweichen, bei der das Milcheiweiß so stark aufgespalten ist, dass es nicht mehr allergen wirkt. Alternativ kommt die Aminosäureformula (AAF) infrage. Sie enthält keine Kuhmilch und nur einzelne Aminosäuren als Proteinquelle. Welche Spezialnahrung gewählt wird, sollte am besten ärztlich besprochen werden. 

Merke!
Manchmal entwickeln vollgestillte Säuglinge eine Kuhmilchallergie. In diesem Fall sollte die Mutter weiter stillen, aber selbst auf Molkereipodukte verzichten. Werden Babys nicht gestillt, benötigen sie eine Spezialnahrung.

Welche Lebensmittel enthalten kein Milcheiweiß?

Wer unter einer Milcheiweißallergie leidet, findet heutzutage viele Alternativen für Kuhmilch, darunter Pflanzendrinks aus Dinkel, Hafer, Kokos, Mandel oder Reis. Auch Joghurt, Quark, Sahne, Käse und andere Produkte gibt es auf Pflanzenbasis. Sojadrinks kommen ebenfalls ohne Milcheiweiß aus, doch einige Betroffene vertragen kein Soja und müssen auch darauf verzichten.

Prinzipiell sind alle naturbelassenen Lebensmittel frei von Milcheiweiß, darunter:

  • Getreide und Getreideprodukte wie Haferflocken, Weizengrieß, Vollkornbrot, Nudeln, Reis und Mehl
  • Obst und Gemüse (frisch oder tiefgekühlt)
  • Hülsenfrüchte (frisch, tiefgekühlt oder Konserve)
  • Fleisch (frisch oder tiefgekühlt)
  • Fisch (frisch oder tiefgekühlt)
  • Eier
  • Nüsse, Kerne sowie Samen
  • Kartoffeln
  • Pflanzenöle und vegane Streichfette
  • Kräuter, Gewürze

Da Milch und Milchprodukte als klassische Spender für Calcium wegfallen, sollten Betroffene an ihre Mineralstoffversorgung denken: Wenn möglich, bevorzugen Sie Pflanzendrinks mit Calciumzusatz und greifen bewusst zu calciumreichen Lebensmitteln. Dazu zählen grüne Gemüsesorten wie Brokkoli, Grünkohl, Mangold, Rucola und Spinat. Auch Hülsenfrüchte, Mineralwasser (mindestens 150 Milligramm Calcium pro Liter), Nüsse, Kerne sowie Samen, darunter Haselnüsse, Mandeln und Sesam, tragen zur täglichen Calciumaufnahme bei.

Wenn bei einer Kuhmilchallergie die Übeltäter vom Speiseplan gestrichen werden, ist eine ausgewogene Auswahl der Lebensmittel umso wichtiger, um eine optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten. Wie eine ausgewogene Ernährung aussehen kann, vermittelt Ihnen das interaktive TK-ErnährungsCoaching. Neuerdings können Sie das Angebot auch in der App TK-Coach nutzen.

Darüber hinaus ist eine individuelle Ernährungsberatung sinnvoll. Geeignete Anlaufstellen sind allergologisch geschulte Ernährungsfachkräfte. Hier erhalten Sie kompetente Unterstützung im Bereich Nahrungsmittelallergien.

Merke!
Pflanzendrinks mit Calciumzusatz stellen eine gute Alternative für Kuhmilch dar. Auch naturbelassene Lebensmittel, darunter Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Eier, Fisch, Fleisch und Pflanzenöle sind frei von Milcheiweiß.

Wissen zum Mitnehmen

Bei einer Milcheiweißallergie, auch Kuhmilchallergie (KMA) oder einfach nur Milchallergie genannt, reagiert das Immunsystem auf Milcheiweiße, darunter Casein, alpha-Laktalbumin und beta-Laktoglobulin. Sie betrifft vorrangig Säuglinge und Kleinkinder und gehört in dieser Altersgruppe zu den häufigsten Nahrungsmittelallergien. Oft verliert sie sich bis zum Schulalter. Eine Milcheiweißallergie im Erwachsenenalter ist dagegen selten und bleibt oft ein Leben lang bestehen.

Eine KMA macht sich durch Hautausschläge, Schwellungen im Gesicht, Magen-Darm- oder Atemwegsbeschwerden bemerkbar. Bei Säuglingen sind Wachstumsverzögerungen, Unruhe und Weinen weitere Milcheiweißallergie-Symptome. Die wichtigste Behandlung besteht darin, Kuhmilch und daraus hergestellte Produkte zu meiden. Sie lauern zudem in vielen stark verarbeiteten Lebensmitteln, darunter Kartoffelsalat, Rahmgemüse und Schokolade. Bei einer Casein-Allergie müssen Betroffene zusätzlich auf Milch von anderen Tieren verzichten.

Dagegen sind naturbelassene Lebensmittel, darunter Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Eier, Fisch, Fleisch und Pflanzenöle frei von Milcheiweiß. Eine gute Alternative für Kuhmilch stellen Pflanzendrinks dar. Am besten greifen Sie zu Varianten mit Calciumzusatz und bauen bewusst calciumreiche Lebensmittel in Ihren Speiseplan ein, um eine ausgewogene Ernährung zu sichern – dabei hilft Ihnen das TK-ErnährungsCoaching. Auch eine individuelle Ernährungsberatung ist bei einer Milcheiweißallergie sinnvoll.


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