Für was ist Milchzucker gut?
Viele von uns verbinden Laktose mit Verdauungsproblemen wie Blähungen und Durchfällen – dabei ist Milchzucker gesund: Sie liefert dem Körper wichtige Energie und unterstützt die Darmfunktion. Lesen Sie mehr darüber, wie Milchzucker bei Verstopfung hilft.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Milchzucker?
- Für was ist Milchzucker gut?
- Wie viel Milchzucker bei Verstopfung?
- Wissen zum Mitnehmen
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Wie der Name bereits vermuten lässt, kommt Milchzucker naturgemäß in der Milch vor – hieraus wurde er erstmals um 1615 von dem italienischen Mediziner Fabrizio Bartoletti isoliert. Heutzutage nutzt die Lebens- und Arzneimittelindustrie den Stoff für die unterschiedlichsten Zwecke; er hat sich aber auch als Hausmittel bei Verdauungsproblemen bewährt. Doch für was ist Milchzucker gut?
Was ist Milchzucker?
Neben Proteinen, Fetten, Mineralstoffen und Vitaminen bietet Milch auch Kohlenhydrate. Fast den gesamten Anteil macht davon Laktose aus, besser bekannt als Milchzucker. Er zählt zu den Zweifachzuckern, den sogenannten Disacchariden, da er aus einem Baustein Glukose (Traubenzucker) und einem Baustein Galaktose (Schleimzucker) besteht. Auch ist das Kohlenhydrat für den Nachwuchs der wichtigste Energielieferant: Sein Brennwert ist mit 380 Kilokalorien pro 100 Gramm ähnlich hoch wie der von normalem Zucker.
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In Muttermilch beträgt der Anteil an Laktose 7,1 Prozent; in Kuhmilch sind es 4,6 Prozent, in Schafsmilch 4,8 Prozent und in Ziegenmilch 4,3 Prozent. Ebenfalls enthalten daraus hergestellte Produkte das Disaccharid, etwa Buttermilch, Joghurt und Käse, aber der Gehalt sinkt durch Fermentation oder Reifung. Bei den meisten Käsesorten, vor allem Hart- und Schnittkäse wie Bergkäse, Emmentaler, Gouda oder Parmesan, liegt der Gehalt an Milchzucker sogar unter 0,1 Prozent.
In Reinform gewinnt die Lebensmittelindustrie den Stoff aus Süß- oder Sauermolke, die bei der Käseherstellung anfällt. Aus diesem Grund ist Milchzucker nicht vegan und für eine pflanzliche Ernährung ungeeignet.
Für was ist Milchzucker gut?
Reiner Milchzucker eignet sich zum Süßen weniger, denn er schmeckt etwa nur ein Drittel so süß wie normaler Haushaltszucker. Dennoch setzt die Lebensmittelindustrie das weiße Pulver vielfach ein, etwa als Füllstoff oder Farbstabilisator in Backwaren, Fleisch- sowie Wurstwaren oder um in Instantsuppen und -sauen ein Verklumpen zu verhindern. In Schokolade reduziert seine Verwendung die Süße und betont so den Geschmack. Pharmazeutische Produkte wie Dragees und Tabletten enthalten ihn in ihrem Überzug oder als Trägersubstanz; er wird aber auch als Energielieferant in Säuglingsanfangs- und Folgenahrungen eingesetzt.
Damit der Körper das Disaccharid zur Energiegewinnung nutzen kann, muss er zunächst in seine beiden Bausteine zerlegt werden. Dafür ist Laktase zuständig, die im Dünndarm gebildet wird. Innerhalb der ersten Monate nach der Geburt nimmt die Aktivität des Enzyms jedoch ab; zudem bildet die Darmschleimhaut im Lauf des Lebens weniger davon. Dadurch gelangt Laktose teilweise unverdaut in den Dickdarm, der von zahlreichen Bakterien besiedelt ist. Sie spalten den Zweifachzucker – dabei entstehen vor allem Milchsäure, aber auch Essig- und Kohlensäure.
Dieses saure Milieu fördert das Wachstum erwünschter Bakterienstämme und hemmt zugleich die Ausbreitung krankmachender Keime sowie Pilze. Auf diesem Wege kann Laktose zu einem gesunden Mikrobiom beitragen. Es gibt aber noch einen weiteren Effekt: Milchsäure ist osmotisch wirksam, das heißt, sie bindet Wasser. Dadurch steigt das Stuhlvolumen, was die Darmmuskeln zur vermehrten Kontraktion (Peristaltik) anregt und wir können leichter auf die Toilette. Aus diesem Grund kann Milchzucker Verstopfung lindern.
Wie viel Milchzucker bei Verstopfung?
Schätzungsweise leiden 10 bis 15 Prozent der Erwachsenen unter chronischer Verstopfung. Die Ursachen dafür sind vielfältig: So können unter anderem eine ballaststoffarme Ernährung, mangelnde Bewegung, geringe Trinkmenge, Schwangerschaft, Stress, bestimmte Medikamente oder Krankheiten die Verdauung negativ beeinflussen. Da viele Auslöser infrage kommen, ist es wichtig, das Verdauungsproblem zunächst medizinisch abklären zu lassen, um die individuelle Ursache anzugehen.
Zudem können Sie Milchzucker gegen Verstopfung nehmen. Das milde Abführmittel führt im Gegensatz zu anderen Laxanzien nicht zur Gewöhnung und eignet sich auch für Kinder sowie Schwangere. Bei Erwachsenen und Jugendlichen haben sich tägliche Gaben von 10 bis 40 Gramm bewährt. Dies entspricht etwa 1–4 gestrichenen Esslöffeln; für Klein- und Schulkinder genügen 1–2 gestrichene Esslöffel. Das Pulver können Sie in Getränke, Joghurt, Müsli, Obstspeisen, Quark sowie in pikante Gerichte einrühren.
Allerdings gibt es ein paar Dinge zu beachten: Nehmen Sie Milchzucker über den Tag verteilt ein und starten Sie mit kleineren Mengen, zum Beispiel täglich 10 Gramm, damit sich Ihr Darmmikrobiom auf das neue Nahrungsangebot einstellen kann. Die Dosis können Sie dann allmählich steigern. Auch ist das Hausmittel nicht für jede Person geeignet. Das betrifft Menschen, die an einer Laktoseintoleranz, Galaktosämie oder Milcheiweißallergie leiden. Bei Letzterer können Spuren von Milcheiweiß, die durch die Herstellung mitunter in das Pulver gelangen, allergische Reaktionen auslösen.
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Wissen zum Mitnehmen
Milchzucker, auch als Laktose bezeichnet, zählt zu den Zweifachzuckern: Er besteht aus einem Baustein Glukose (Traubenzucker) sowie einem Baustein Galaktose. Natürlicherweise steckt der Stoff in Milch und daraus hergestellten Produkten; in Reinform wird er aus Süß- oder Sauermolke gewonnen und kommt in zahlreichen Produkten als Füllstoff, Farbstabilisator, Geschmacksverbesserer, Überzug oder Trägersubstanz zum Einsatz. Zudem enthält Säuglingsanfangs- sowie Folgenahrungen Milchzucker, denn er stellt für Neugeborene in den ersten Lebensmonaten eine wichtige Energiequelle dar.
Außerdem fördert Laktose eine gesunde Darmflora und wirkt leicht abführend: Schwangere, Erwachsene sowie Jugendliche können täglich 10 bis 40 Gramm Milchzucker bei Verstopfung einnehmen; für Klein- und Schulkinder genügen 10 bis 20 Gramm. Dosieren Sie das milde Abführmittel langsam ein, damit sich Ihre Darmflora daran gewöhnen kann. Allerdings eignet sich das Hausmittel nicht für jede Person. Das betrifft Menschen, die an einer Laktoseintoleranz, Galaktosämie oder Milcheiweißallergie leiden.
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