Die 14 wichtigsten Allergene in Lebensmitteln
Allergene in Lebensmitteln zu kennzeichnen, ist Pflicht. Wer zu Allergien neigt, sollte die wichtigsten Allergene kennen und wissen, wo er entsprechende Hinweise findet – ob auf Verpackungen, im Restaurant oder beim Bäcker.
Inhaltsverzeichnis
- Gut informiert als Allergiker
- Kennzeichnungen sind gesetzlich geregelt
- Die 14 wichtigsten Allergene im Überblick
- „Allergiekarriere“ aufhalten
- Wissen zum Mitnehmen
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Gut informiert als Allergiker
Keine Frage: Die Gesundheit ist unser größtes Gut. Vor allem Allergiker müssen gut informiert sein, um ihre Gesundheit bestmöglich schützen zu können. „Oftmals können schon kleinste Mengen von Allergenen gefährliche Reaktionen auslösen“, weiß Reformhaus® Fachberaterin Kathja Wehland.
Wenn Ihr Immunsystem beispielsweise auf Eier reagiert, genügt es nicht, auf Frühstücksei, Pfannkuchen und Omelette zu verzichten. Ei versteckt sich, oft in Form von Eipulver, in sämtlichen Backwaren, Fertiggerichten und Desserts. Damit es keine bösen Überraschungen gibt, ist die Kennzeichnung von Allergenen seit ein paar Jahren gesetzlich geregelt.
Kennzeichnungen sind gesetzlich geregelt
Auch die EU hat erkannt: Über Allergene zu informieren, ist ein wichtiger Bestandteil des Gesundheitsschutzes. Für Allergiker können Informationen lebenswichtig sein. Daher ist die Kennzeichnung der 14 Hauptallergene seit Dezember 2014 in der EU verpflichtend. Wie Produkthersteller die allergieauslösenden Bestandteile auf dem Etikett angegeben, hat die europäische Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) für alle EU-Länder einheitlich festgelegt.
Hinweise auf Allergene finden Sie bei verpackter Ware hier:
- Zutatenliste (hervorgehoben, etwa durch Fettdruck oder Unterstreichung)
- Spezieller Hinweis, z. B. „enthält Schwefel“
- Bezeichnung des Lebensmittels, z. B. „Erdnussflips“
Damit Allergiker auch in Restaurants, Bäckereien, Eisdielen und auf dem Wochenmarkt stressfrei essen können, gilt die Kennzeichnungspflicht auch für lose Ware. Anbieter können dabei selbst entscheiden, ob sie mithilfe von Schildern, Aushängen oder dem Vermerk auf Speisekarten auf Allergene hinweisen.
Unter bestimmten Bedingungen, etwa, wenn der Hinweis auch in schriftlicher Form für Verbraucher leicht zugänglich ist, sind auch mündliche Erklärung erlaubt. Daher gilt: Fragen Sie nach, denn Sie haben ein Recht darauf, ausführlich informiert zu werden.
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Die 14 wichtigsten Allergene im Überblick
1. Glutenhaltiges Getreide
Zu den glutenhaltigen Getreidesorten zählen vor allem Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer oder Hybridstämme davon. Alle daraus hergestellten Erzeugnisse wie Brot, Nudeln, Backwaren und Paniermehl enthalten Gluten. Das Klebereiweiß wird auch vielen verarbeiteten Produkten zugesetzt. Lesen Sie daher aufmerksam die Etiketten von Soßen, Dressings, Wurstwaren, Desserts und Fertiggerichten. In der Lebensmittelindustrie ist Gluten dank seiner nützlichen technologischen Eigenschaften eine beliebte Zutat.
2. Krebstiere
Zu den Krebstieren zählen unter anderem Krebse, Hummer, Garnelen und Krabben. Menschen, die hier allergisch reagieren, sollten bei Feinkostsalaten, Fischsaucen und Suppen die Zutatenliste studieren und auch im Restaurant und an Fischständen genau nachfragen. Oftmals enthalten etwa Sashimi und Surimi neben Fisch auch Krebstiere.
3. Ei
Hühnerei ist eines der meistversteckten Allergene. Seine Eigenschaften machen es für die Lebensmittelindustrie vielseitig einsetzbar. Als Bindemittel, zur Gelbfärbung und als Emulgator ist Ei in vielen Produkten zu finden. Hier heißt es, Augen auf und nachgefragt:
- Margarine
- Mayonnaise
- Saucen
- Suppen
- Gebäck
- Kuchen
- Süßspeisen
- Speiseeis
4. Fisch
In der EU-Verordnung sind zu kennzeichnen: Fische und daraus gewonnene Erzeugnisse, außer:
- Fischgelatine, die als Trägerstoff für Vitamin- oder Karotinoidzubereitungen verwendet wird
- Fischgelatine oder Hausenblase, die als Klärhilfsmittel in Bier und Wein verwendet wird
Fischallergiker müssen besonders gut achtgeben. Das Allergen kommt auch in Speisen und Produkten vor, die keinen fischigen Geschmack oder Geruch haben. Dazu zählen Würzpasten, Brotaufstriche, Saucen, Suppen und Fertiggerichte.
5. Erdnüsse und daraus gewonnene Erzeugnisse
Die Erdnussallergie ist nicht nur eine der bekanntesten, sondern auch eine der gefährlichsten Allergien. Wer davon betroffen ist, kann bei dem geringsten Kontakt mit der Hülsenfrucht einen Kreislaufkollaps, Atemnot und im schlimmsten Fall einen anaphylaktischen Schock erleiden. Für eine erdnussfreie Ernährung prüfen Sie jegliche Produkte, unter anderem:
- Desserts, Puddings
- Nusscremes (auch aus anderen Nüssen)
- Chips und Flips
- Öle
- Milch- und Kakaogetränke
- Fertiggerichte
- Müsli
- Speiseeis
- Feinkostsalate
- Schokolade
- Marzipan
- Nougat
6. Sojabohnen
Sojabohnen und daraus gewonnene Erzeugnisse sind zu kennzeichnen, außer:
- vollständig raffiniertes Sojabohnenöl und -fett
- natürliche gemischte Tocopherole (E306), natürliches D-alpha-Tocopherol, natürliches D-alpha-Tocopherolacetat, natürliches D-alpha-Tocopherolsukzinat aus Sojabohnenquellen
- aus pflanzlichen Ölen gewonnene Phytosterine und Phytosterinester aus Sojabohnenquellen
- aus Pflanzenölsterinen gewonnene Phytostanolester aus Sojabohnenquellen. So lautet die EU-Verordnung
Selbst wenn Sie es vermeiden, Tofu, Tempeh, Sojasauce, Sojamilch, Edamame oder Sojasprossen zu essen, könnten Sie versehentlich Bestandteile der Bohne aus verarbeiteten Lebensmitteln aufnehmen. Kontrollieren Sie daher alle industriell verarbeiteten Produkte wie Müsli, Backwaren, Soßen, Käseimitate, Brotaufstriche und Schokolade auf entsprechende Hinweise.
7. Milch
Alle Milchprodukte und daraus gewonnene Erzeugnisse (einschließlich Laktose) müssen gekennzeichnet werden, außer:
- Molke zur Herstellung von alkoholischen Destillaten einschließlich Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs
- Lactit
Auch hier definiert die Verordnung Ausnahmen, die den Allergikern keine Probleme machen. Wenn es um Milch und Milchprodukte geht, ist zwischen einer Laktoseintoleranz und Milcheiweißallergie zu unterscheiden.
Wer feststellt, dass er auf Milch mit Beschwerden wie Durchfall, einem Blähbauch oder Bauchschmerzen reagiert, sollte einen Gastroenterologen oder Allergologen aufsuchen. Dieser kann feststellen, auf welche Bestandteile der Milch Sie reagieren. Während eine Laktoseintoleranz in der Regel nur mit unangenehmen Magen-Darm-Beschwerden einhergeht, kann eine Allergie zusätzlich zu Hautreaktionen, Kopfschmerzen und weiteren typischen Allergiesymptomen führen.
8. Schalenfrüchte
Hierzu zählen: Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Cashewnüsse, Pecannüsse, Paranüsse, Pistazien, Macadamianüsse sowie daraus gewonnene Erzeugnisse. Nussallergiker gibt es vergleichsweise viele. Oft sind sie schon gut darauf eingestellt bei Lebensmitteln wie Brot, Gebäck, Müsliriegeln und Pesto die Zutatenlisten zu studieren und nachzufragen beim Bäcker, Café und im Restaurant nachzufragen. Auch hier gilt: Übung macht den Meister.
9. Sellerie
Auf Sellerie an sich zu verzichten, ist für viele kein großes Übel. Doch auch dieses Allergen wird oft als Würzmittel zugesetzt, das sich zum Beispiel in Chips, Currys, Brühen, Brot und Fertiggerichten wiederfinden kann.
10. Senf
Eine Senfallergie kommt selten vor, ist aber ebenso ernst zu nehmen. Senf wird häufig als Gewürz verwendet und kann bei Allergikern schon in kleinen Mengen gefährlich sein. Häufig reagieren sie auch auf verwandte Kreuzblütengewächse wie Chinakohl oder Raps.
11. Sesamsamen
Sie befinden sich in Brot, in Würzmischungen, Gebäck, Müsliriegeln, Marinaden und Desserts. Auch hier gibt es Menschen, die stark auf Sesam und daraus gewonnene Erzeugnisse reagieren oder Allergiker mit leichten Symptomen.
12. Schwefeldioxid und Sulfite
Achtung: Diese Allergene sind häufig in Wein, Trockenfrüchten, Sauerkraut und auch Fruchtsäften zu finden.
13. Lupinen
Die Industrie nutzt Lupine und daraus gewonnene Erzeugnisse zum Beispiel zur Herstellung von glutenfreien Produkten. Dank der verpflichtenden Kennzeichnung und mit einem wachsamen Blick auf die Verpackung können aber auch Lupinenallergiker stressfrei essen und genießen.
14. Weichtiere
Hierzulande gibt es ohnehin viele Menschen, die freiwillig auf Schnecken, Tintenfisch und Muscheln verzichten. Allergiker allerdings müssen zwangsweise auch auf daraus gewonnene Erzeugnisse achten. Checken Sie Etiketten von Saucen, Suppen und Fertiggerichten und fragen Sie vor allem beim Auswärtsessen nach.
„Allergiekarriere“ aufhalten
Allergien haben wir inzwischen auch von Geburt an, sie entwickeln sich aber meist im Laufe des Lebens und können sich dann ausweiten. „Bei Pollenallergikern oder Neurodermitispatienten können mit der Zeit auch Allergien auf Lebensmittel entstehen“, erklärt Kathja Wehland.
„Um die Allergiekarriere so gut es geht im Zaum zu halten, sollten Allergiker keine Risiken eingehen und ihr Immunsystem so gut es geht schützen.“ Das heißt: Vermeiden Sie den Kontakt zu bekannten Allergenen. Um Betroffene dabei bestmöglich zu unterstützen, bietet die Reformhaus-Fachakademie die Ausbildung zum „Allergieberater/in Lebensmittel“ an. Kathja Wehland empfiehlt Allergikern, sich in ihrem Reformhaus® vor Ort beraten zu lassen. „Allergische Erkrankungen sind oft komplex und eine gezielte Stärkung des Immunsystems ist hier besonders wichtig.“
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Wissen zum Mitnehmen
Es gibt 14 Allergene in Lebensmitteln, die in Europa am häufigsten allergische Reaktionen auslösen. Die EU hat eine Verordnung erlassen, die zu einer Kennzeichnung dieser Allergene verpflichtet. Das gilt sowohl für verpackte Produkte als auch für Lebensmittel in Restaurants, vom Bäcker oder dem Metzger.
Bei Einkäufen können Allergiker mit einem Blick auf die Verpackung erkennen, ob Produkte für sie geeignet sind. Hinweise auf Allergene finden sich im Produktnamen, in der Zutatenliste oder als gesonderter Hinweis.
Für die Information bei loser Ware gibt es verschiedene Möglichkeiten. Fragen Sie daher in Restaurants, Cafés und auf dem Wochenmarkt nach, wenn die Allergene nicht sofort ersichtlich sind.
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