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Warum gemeinsam essen so wichtig ist

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 31. Mär. 2021
© Unsplash/Jimmy Dean
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Fast Food, To-go-Mahlzeiten, Snacken: In den letzten Jahren hat sich unsere Esskultur zunehmend verändert und wir kommen immer seltener am Esstisch zusammen. Doch es gibt gute Gründe, um wieder häufiger gemeinsam zu essen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Gesellschaft als Soulfood
  2. Snackification ade
  3. Mehr Qualität auf dem Tisch
  4. Nörgler für Gemüse begeistern
  5. Gesundes Essverhalten vermitteln
  6. Wissen zum Mitnehmen

Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus haben unseren Alltag drastisch verändert: Homeoffice sowie -schooling stehen bei vielen Menschen auf der Tagesordnung, gleichzeitig sind Kantinen geschlossen und Restaurantbesuche sind derzeit nicht möglich. Die gute Nachricht: Laut einer Umfrage unter 1000 Bundesbürgern kochen 30 Prozent der Befragten häufiger als vor der Krise; 28 Prozent geben an, öfter als zuvor gemeinsam zu essen. Dieser Trend stärkt nicht nur das soziale Miteinander, sondern bietet noch weitere Chancen und Vorteile (1)

1. Gesellschaft als Soulfood

Social Distancing ist das Gebot der Stunde. Doch der Mensch ist ein soziales Wesen – gemeinsame Mahlzeiten im Kreis der Familie, Partnerschaft oder WG bringen mehr als nur Nährstoffe auf den Tisch: Freude, Geborgenheit, Sicherheit, Wohlwollen, Zuwendung und Zusammenhalt. All das kann zu einem guten Miteinander beitragen und hilft, die derzeitigen Herausforderungen leichter zu überstehen.

Zudem schafft das gemeinsame Essen Raum für Kommunikation. Im Verlauf des Tages geht jeder seinen Aktivitäten nach, am Tisch kommen alle zusammen. Dann ist Zeit und Gelegenheit, miteinander zu reden, das zuvor Erlebte zu erzählen, Wünsche auszutauschen, Probleme anzusprechen und nach Lösungen zu suchen.

Auch interessant: Emotionales Essen: Was Sie dagegen tun können

Merke!
Das gemeinsame Essen ist ein sozialer Klebstoff, der gerade in der Pandemie so wichtig ist.

2. Snackification ade

Heutzutage nehmen viele Menschen ihr Frühstück, Mittag und Abendbrot nicht mehr regelmäßig ein, sondern essen immer dann, wenn es gerade passt. Diese Entwicklung zeichnet sich schon seit Jahren ab, aber die Pandemie hat sie bei einigen Menschen weiter vorangetrieben: Durch das Arbeiten oder Studieren im Homeoffice fehlt häufig die gewohnte Struktur und nicht selten ist die Mittagspause nur noch ein Relikt. Zudem ist der Kühlschrank um die Ecke und die Süßigkeiten liegen vielleicht in der Schublade nebenan.

Aber das Snacken belastet unsere Bauchspeicheldrüse, denn sie muss ständig Insulin ausschütten, damit der Zucker aus den Speisen in die Zellen gelangen kann. Besonders problematisch sind leicht verdauliche Kohlenhydrate aus hellen Backwaren, Limonaden, Müsliriegeln, Reiswaffeln, Süßigkeiten und Trockenobst. Die zuckerreichen Mini-Mahlzeiten lassen den Blutzuckerspiegel Achterbahn fahren und wir verspüren erneut Appetit. Das macht auf Dauer dick und krank.

Aber was hilft? Etablieren Sie wieder feste Zeiten für Frühstück, Mittag sowie Abendbrot und geben Sie in den mehrstündigen Pausen nicht nach. Es fällt zudem leichter, die neue Routine einzuhalten, wenn Sie sich mit Familie, Partner oder Mitbewohnerin zu einem gemeinsamen Essen verabreden. Nutzen Sie den Rahmen für den bewussten Genuss – ohne Fernsehen oder Smartphone. Durch die Ablenkungen würden nur unbewusst mehr Kalorien aufgenommen werden, denn das Gefühl für Sättigung schwindet. 

Merke!
Snackification stellt die Bauchspeicheldrüse auf Dauerbetrieb. Langfristig kann das dick und krank machen. Nehmen Sie stattdessen drei feste Mahlzeiten bewusst ein. Das strukturiert gleichzeitig den Tag.

3. Mehr Qualität auf dem Tisch

Nachdem Kantinen, Imbisse und Restaurants schließen mussten, waren viele Menschen gezwungen, selbst zu kochen. Das Gute daran ist: Wer frisch kocht, hat es auch selbst in der Hand, was auf den Tisch kommt. Viele Fertigprodukte wie Tütensuppen, Dosen- oder Tiefkühlgerichte sind überwürzt und enthalten häufig minderwertige Fette, zu viel Zucker, künstliche Aromen oder bedenkliche Zusatzstoffe. Gleichzeitig gehen durch die Haltbarmachung wertvolle Vitalstoffe verloren – insbesondere B-Vitamine und Vitamin C sind hitzeempfindlich.

Eine selbst gemachte Spaghetti Bolognese enthält nicht nur mehr Nähr- und keine Zusatzstoffe; bereits Kinder können beim gemeinsamen Essen lernen, wie gut Selbstgekochtes schmeckt. Das bremst ihre Lust auf Fast Food auch dann, wenn sie älter geworden sind. 

Selbst für Kochmuffel oder -anfänger tut sich einiges. So liefern Anbieter von Kochboxen die fertig abgewogenen Zutaten nach Hause. Die beigelegten Schritt-für-Schritt-Rezepte machen die Zubereitung dann sehr unkompliziert. 

Merke!
Selbstgekochtes enthält mehr Nähr- und keine Zusatzstoffe, gleichzeitig wird der Geschmack für Gesundes geschult.

4. Nörgler für Gemüse begeistern

Kinder und Gemüse ist oft ein schwieriges Thema. Diese typische Ablehnung hat sogar einen Namen: Neophobie. Diese Angst vor Neuem ist evolutionär geprägt und ließ bereits zu Urzeiten den Nachwuchs potenziell Giftiges vermeiden. Noch heute greift der Überlebensmechanismus, und Kleinkinder sowie Kindergartenkinder lehnen unbekannte oder eventuell bitter schmeckende Nahrungsmittel oft vollständig ab. Erst zwischen acht und zwölf Jahren legt sich dies wieder.

Für Eltern ist es dennoch kein Grund zum Verzweifeln. Vielmehr sollten sie das gemeinsame Essen als Chance sehen. So hilft es, das abgelehnte Gemüse nicht gleich vom Speiseplan zu streichen. Viele Lebensmittel muss ein Kind 5- bis 10-mal kosten, bis sie ihm schmecken. Wecken Sie die Neugierde und richten Sie die Vitaminspender als Möhrenblume, Gurkenschlange oder Obstgesicht an oder benennen Sie die Gerichte einfach um. Welcher Suppenkasper kann schon einem Hexen- oder Wikingertopf widerstehen?

Merke!
Durch die Evolution lehnen Kinder häufig Gemüse ab. Gemeinsame Mahlzeiten sind eine Chance, den Kindern mit Geduld, Kreativität und Mogeln das Ungeliebte schmackhaft zu machen. 

5. Gesundes Essverhalten vermitteln

Kleine Kinder kennen noch keine Uhr; stattdessen wechseln sich Spiel, Schlaf und Essen ab. Das gemeinsame Essen hilft, den Tag zu strukturieren und den Ablauf zu verstehen. Dabei gelten Tischregeln für Groß und Klein gleichermaßen, denn Eltern sind für ihre Sprösslinge das wichtigste Vorbild. Dazu gehören Tischmanieren, aber auch zu zeigen, dass Gemüse selbstverständlich zu Mahlzeit gehört und lecker schmeckt. 

Bleiben dennoch Brokkoli, Möhren oder Erbsen liegen, sollten Eltern sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ansagen wie “Jetzt iss deinen Teller leer, sonst regnet es morgen!” fordern auf, über den Sattpunkt zu essen und bringen damit den natürlichen Hunger-Sättigungs-Regelkreis aus dem Takt. Das kann später Übergewicht fördern. Ebenso helfen Esspausen zwischen den Mahlzeiten, ein gutes Gefühl für Hunger und Sättigung aufzubauen und zu regulieren.

Merke!
Am Familientisch können bereits die Kleinsten ein gesundes Gefühl für Hunger und Sättigung lernen. Gleichzeitig strukturieren gemeinsame Mahlzeiten den Tag.

Wissen zum Mitnehmen

Heutzutage löst sich die klassische Mahlzeitenstruktur immer mehr auf. Dafür hat sich das Snacking am Arbeitsplatz, beim Lernen oder vor dem Fernseher etabliert. Allerdings provoziert das Daueressen Heißhunger und erhöht das Risiko für Übergewicht. Setzen Sie stattdessen wieder auf drei feste Mahlzeiten. Das strukturierte den Alltag, die Bauchspeicheldrüse wird durch die mehrstündigen Pausen entlastet und das Gefühl für Hunger sowie Sättigung stellt sich wieder ein. 

Familienmahlzeiten vermitteln bereits den Kleinsten ein gesundes Essverhalten und können ihnen das unliebsame Gemüse näherbringen. Gleichzeitig schafft gemeinsames Essen einen Raum für Gespräche, Zuwendung und Zusammenhalt. Das tut gerade in der Pandemie der Seele gut.


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