Avocados – Leibspeise mit mieser Umweltbilanz
Egal, ob als Brotaufstrich, Salat oder Bindemittel für Süßspeisen, Avocados sind besonders bei Vegetariern und Veganern beliebt. Die fettreiche Frucht ist auch wirklich sehr gesund – doch wer regelmäßig Avocados isst, sollte sich auch mit ihrem ökologischen Fußabdruck auseinandersetzen
Greenpeace Mexiko schlägt Alarm: Der weltweite Appetit auf Avocados zerstöre wertvollen Naturraum in Mexiko, so die Umweltorganisation. Denn die hohen Preise, die man für die fetten Früchte erzielen könne, würden zur Abholzung von Pinienwaldbeständen und zur Verseuchung von Böden führen. Speziell in der Region Michoacan, wo landesweit die meisten Avocados erzeugt werden, leiden Mensch und Tier. Denn Avocadobäume gedeihen in derselben Klimazone wie die Pinien- und Tannenwälder, die dort angesiedelt sind. Um Platz für immer neue Avocadoplantagen zu schaffen, werden diese Bäume peu à peu abgeholzt.
Mit den Pinienwäldern verschwindet ein wichtiger Überwinterungsplatz unter anderem für eine seltene Schmetterlingsart. Und: Avocadobäume haben großen Durst. Sie benötigen mehr als zweimal so viel Wasser wie der Pinien- und Tannenbestand, so die Nachrichtenagentur AP.
Woher kommen die Avocados aus dem Supermarkt?
Um zu gedeihen, brauchen Avocadobäume viel Sonne und Wärme. Die bekommen sie logischerweise nicht in Europa, weshalb wir auf Importe angewiesen sind. Der Löwenanteil der Avocados, die in unseren Supermarktregalen liegt, stammt aus Peru, Chile, Mexiko oder Südafrika. Damit wir sie zu Guacamole, Desserts oder Brotaufstrich verarbeiten können, werden die Früchte per Kühlcontainer auf Containerschiffen nach Europa gebracht.
Kann ich Avocados guten Gewissens kaufen?
Jein. Denn der Anbau von Avocados ist mit circa 50 Liter Wasser pro Tag sehr bewässerungsintensiv. In Ländern, wo das Grundwasser ohnehin knapp ist, führt der Durst des Avocadobaums zum Bohren immer tieferer Brunnen, wodurch der Grundwasserspiegel absinkt. Hinzu kommt bei konventionellem Landbau das Düngen mit synthetischem Dünger sowie der Einsatz von Pestiziden.
Wer auf Avocados nicht verzichten möchte, sollte darauf achten, dass die Transportwege möglichst kurz sind, und zum Beispiel zu Avocados aus Israel greifen, die relativ schnell zu uns gelangen. Eine Importware bleiben Avocados jedoch auf jeden Fall. Achten Sie außerdem auf das Bio-Siegel, das garantiert, dass beim Anbau weder synthetischer Dünger noch Pestizide zum Einsatz kommen. Der Preisunterschied zwischen konventionell und ökologisch angebauter Avocado liegt meist bei weniger als 50 Cent. Wer einigermaßen guten Gewissens Avocado essen möchte, sollte diese Mehrausgabe nicht scheuen.
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