Wertvolles Getreide

Warum Vollkorn gesund für Kinder ist

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 02. Feb. 2021
Vollkorn: gesundes Getreide
Vollkorn: gesundes Getreide

Müsli, Brot, Brötchen, Reis und Nudeln – Nahrhaftes aus Getreide gehört zu einem gesunden Kinderessen. Damit Ihr Kind aber dabei nicht nur Kohlenhydrate, sondern auch andere wichtige Nährstoffe bekommt, sollte es möglichst häufig Getreideprodukte aus dem vollen Korn geben. Wir erklären, warum Vollkorn gesund ist.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was macht Vollkorn für Kinder wertvoll?
  2. Warum sind die Nährstoffe in Vollkorn so wichtig?
  3. Wie viel Vollkorn soll es sein?
  4. Macht Vollkorn Kinder schlanker und gesünder?
  5. Was tun, wenn Kinder Körner ablehnen?
  6. Ab wann ist Vollkorn gesund?

Was macht Vollkorn für Kinder wertvoll?

In Produkten aus Vollkorn stecken die meisten der gesunden Stoffe aus dem Getreide. Diese machen Kinder stark machen und helfen ihnen beim Wachsen. Wichtige B-Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Ballaststoffe und wertvolle ungesättigte Fettsäuren sind vor allem in den Randschichten und im Keimling des Getreidekorns enthalten und machen Vollkorn gesund. Beim Ausmahlen des Getreides zu Feinmehl gehen die meisten dieser Stoffe verloren, so dass Toastbrot, Weißbrot und Weizenbrötchen außer Kohlenhydraten kaum noch Nährstoffe enthalten. Ein Vergleich von Vollkornmehl und herkömmlichem Weizenmehl zeigt, wie groß der Unterschied tatsächlich ist:

Nährstoffe
pro 100 g
Weizenmehl
(Type 405)
Vollkornmehl
(Type 1700)
Magnesium 0 mg 130 mg
Eisen 1,5 mg 4,7 mg
Kalzium 15 mg 28 mg
B-Vitamine ca. 1,7 mg ca. 5,5 mg
Vitamin E 0,3 mg 2,1 mg
Phosphor 74 mg 350 mg
Ballaststoffe 4 mg 12 mg

Warum sind die Nährstoffe in Vollkorn so wichtig?

Dass Vollkorn gesund für Kinder ist, darüber sind sich alle Experten einig. Denn die Nährstoffe in Vollkornprodukten wie Brot, Müsli oder Pasta geben Kindern mehr Power für Kindergarten, Schule und beim Spielen. „Damit Kinder sich über längere Zeit gut konzentrieren können, sollten sie morgens Vollkornbrot oder Müsli frühstücken“, sagt Professor Dr. Thomas Danne, Chefarzt eines Kinder- und Jugendkrankenhauses in Hannover. „Ein solches Frühstück lässt den Blutzucker langsamer und länger anhaltend ansteigen als ballaststoffarme Weißmehlprodukte und Süßigkeiten. Da es dem Gehirn konstant Energie liefert, wird das Gedächtnis leistungs- und reaktionsfähiger.“ Weitere Pluspunkte, die Vollkorn gesund machen: Die darin enthaltenen Mineralstoffe wie zum Beispiel Magnesium stärken Nerven und Muskulatur; Vitamin E und B-Vitamine unterstützen ebenfalls das Nervensystem und helfen, sich besser zu konzentrieren. Kalzium stärkt Kinderzähne und ein gesundes Knochenwachstum.

Wie viel Vollkorn soll es sein?

Ernährungsexperten empfehlen für Schulkinder und Jugendliche drei Portionen Vollkorn am Tag. Keine Sorge, die kommen schnell zusammen: Schon mit Haferflocken oder Müsli zum Frühstück, Vollkornbrot als Pausensnack und Naturreis oder Vollkornnudeln als Beilage zum Mittagessen ist das Soll erfüllt.
Ganz wichtig: Damit Kinder von Vollkorn keine Bauchschmerzen bekommen und die darin enthaltenen Ballaststoffe gut quellen können, sollten sie genug Flüssigkeit trinken!

Macht Vollkorn Kinder schlanker und gesünder?

Forscher meinen: Ja! Eine US-Studie zum Beispiel ergab, dass Jugendliche, die pro Tag mindestens eine Portion Vollkornprodukte essen, deutlich weniger Gewicht auf die Waage bringen als Vollkornmuffel (1). Auch das Risiko, an Diabetes zu erkranken, sinkt durch Vollkorn bei Kindern und Jugendlichen. Ganz besonders wichtig ist Vollkorn zum Tagesstart: „Gehen Kinder morgens mit leerem Magen aus dem Haus, neigen sie eher zu Übergewicht als Kinder, die regelmäßig frühstücken“, erklärt Professor Danne. Als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Diabetes-Hilfe in Berlin beschäftigt sich der Mediziner besonders auch mit dem Diabetesrisiko von Kindern und Jugendlichen. „Übergewicht kann die Entwicklung von Diabetes Typ 2 begünstigen“, erklärt der Spezialist.

Was tun, wenn Kinder Körner ablehnen?

Ihr Kind mag weder Brot mit ganzen Körnern noch gekochtes Getreide wie Weizen als Beilage? Macht nichts, denn auch in gemahlenem Vollkorn stecken schließlich die wichtigen Nährstoffe! Bieten Sie also dem Nachwuchs statt Körnerbrot ruhig Roggenbrötchen oder feines Dinkelvollkornbrot.

Ab wann ist Vollkorn gesund?

Die ersten Vollkornmahlzeiten dürfen Sie Ihrem Kind schon ab dem 5. bis 7. Monat füttern: Gekochter Brei aus fein geschrotetem Getreide, Getreidegrieß oder Flocken sowie pürierte Vollkornnudeln sind jetzt das Richtige. Viele leckere und gesunde Vollkornrezepte für die Kleinsten finden Sie hier. Aber Achtung: Rohes Getreide wie zum Beispiel Frischkornmüsli oder ganze Körner eignen sich nicht für Babys und Kleinkinder. Sie können Vollkorn in dieser Form noch nicht verdauen, können Bauchweh und schwere Darmerkrankungen davon bekommen und schlimmstenfalls sogar durch Körner in der Luftröhre in Lebensgefahr geraten!

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