Grüner Tee: Wirkung eines "Wundermittels"
Er gilt als Wundermittel aus dem fernen Osten, soll schlank machen, die Haut reinigen und sogar vor Krebs schützen. Grüner Tee wird immer beliebter, eingefleischte Fans glauben sogar, er verlängere das Leben. Doch was ist dran, an den Gesundheits-Mythen rund um die grünen Blätter? EAT SMARTER klärt die wichtigsten Fragen: Grüner Tee, Wirkung und Mythen.
Grüner Tee: Wirkung eines "Wundermittels"
Zahlreiche Heilwirkungen werden dem grünen Tee zugeschrieben, die Asiaten schwören schon seit Jahrtausenden auf seine Wirkung auf die Gesundheit. Auch hier bei uns wird grüner Tee immer beliebter und zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen beschäftigen sich mit seiner Wirksamkeit. Doch es stellt sich die Frage. Grüner Tee: Wirkung vorhanden oder doch nur ein Mythos? Laut Studien schützen einige Inhaltsstoffe im grünen Tee (z.B. die Flavonoide, Phenolsäuren und Coumarine) vor Alltags-Krankheiten und sogar Krebs. Zudem helfen die im Tee enthaltenen Antioxidantien, gefährliche freie Radikale zu binden, die krank machen können. Grüner Tee wirkt außerdem entzündungshemmend, kann den Blutdruck senken und laut einiger Studien vor Herz-Kreislauferkrankungen schützen. Bei aller Euphorie warnen Experten jedoch davor, den Tee als Wunderheilmittel darzustellen.
Grüner Tee: Wirkung beim Abnehmen?
Essen, was man will, dazu viel grünen Tee trinken und abnehmen? Das funktioniert leider nicht – grüner Tee kann keine Wunder bewirken, und so kann man sich mit ihm leider auch nicht schlank trinken. Allerdings können die Inhaltsstoffe im Grüntee eine Diät mit gesunder Ernährung und Sport unterstützen: Das Heißgetränk enthält keine Kalorien, kurbelt dafür aber den Stoffwechsel und auch die Fettverbrennung an. Hier finden Sie die besten fünf Tees zum Abnehmen.
Die falsche Zubereitung zerstört den Geschmack. Stimmt das?
Grüner Tee mag es nicht zu heiß, sonst wird er bitter. Deshalb sollte man ihn mit 60 bis 90 Grad heißem, möglichst weichem Wasser aufbrühen. Je nach Sorte lässt man ihn dann maximal 90 Sekunden ziehen, damit sich nicht zu viele Bitterstoffe entfalten. Die Dosierung der Teeblätter ist Geschmackssache und variiert von Sorte zu Sorte – als Richtwert gelten 11-13 Gramm loser Tee pro Liter Wasser (circa 4-5 Teelöffel). Einige Teefans bevorzugen den zweiten Aufguss. Er schmeckt meist ein wenig feiner, enthält dafür aber auch weniger der gesunden Inhaltsstoffe.
Grüner Tee: Wirkung als Wachmacher?
Auch in grünem Tee steckt anregendes Koffein (früher: Tein). Und zwar sogar mehr als in Kaffee! Das gilt allerdings für den Rohzustand der Produkte, also für die Teeblätter und die Kaffeebohnen. Da für eine Tasse Tee weniger Blätter verwendet werden, als Bohnen für einen Kaffee, liegt bei den zubereiteten Getränken der Grüntee in Sachen Koffeingehalt wieder hinter Kaffee. Aber: Grüner Tee ist eine echte Wunderwaffe in puncto munter machen, da er nicht so nervös wie Kaffee macht. Denn das in ihm enthaltenen Theanin dämpft seine anregende Wirkung ein wenig ab.
Pestizide machen den Gesund-Tee gefährlich. Ist da was dran?
Einige Test fanden vor ein paar Jahren Pestizid-Rückstände in grünem Tee, vor allem in Sorten aus China. Entwarnung gab es hingegen für alle getesteten Bio-Sorten. Der Deutsche Teeverband e.V. warnt vor Panikmache – Tee hat in Deutschland strengen gesetzlichen Regelungen zu entsprechen und es gibt kaum ein Produkt, das so intensiv durch Probe-Kontrollen kontrolliert wird. Ohne Sorge kann man alle Sorten im Handel – ob Bioprodukt oder konventionellen Tee – kaufen und genießen. Gerade hochwertige Teesorten wachsen in Höhenlagen, in denen es nur wenig Schädlinge – und somit auch wenig Pestizidbelastung – gibt.
Kann grüner Tee Eisenmangel verursachen?
Einige Studien belegen, dass grüner Tee die Eisenaufnahme des Körpers aus der Nahrung behindert. Der Grund: Der enthaltene Gerbstoff Tannin geht mit dem Eisen eine so feste Verbindung ein, dass der Körper den Mineralstoff nicht mehr nutzen kann. Deshalb sollte man ihn möglichst nicht direkt zu eisenhaltigem Essen oder innerhalb der ersten Stunde nach der Mahlzeit trinken. Wer viel Tee trinkt und einen Mineralstoffmangel fürchtet, sollte den Tee nie länger als 2 Minuten ziehen lassen. Denn erst nach circa 2 Minuten gelangt das Tannin aus den Blättern in den Tee.
Welche Sorte ist die Beste?
Ob aus China, Japan oder Taiwan – das Anbaugebiet sagt nichts über die Qualität des Tees aus. Vielmehr ist die Wahl der Teesorte eine reine Geschmackssache. Die unterschiedlichen Sorten unterscheiden sich wesentlich im Aroma: Gun Powder (China) hat eine blumige Note und ein herb-kräftiges Aroma, Sencha (Japan) schmeckt leicht herb mit süßlicher Note, Olong aus Taiwan wiederum schmeckt mild-aromatisch und ein wenig nach Pfirsich.
Es gibt tatsächlich etliche Sorten des beliebten Grüntees – zu den bekanntesten zählen japanischer Matcha, Gyokuro, Shincha, Sencha, Bancha, Karigane und Kukicha (Bocha). Traditionell wird der heiße Grüntee in einer Kyusu serviert, einer Einhandkanne. Eine besonders aromatische Form des Grüntees ist Jasmintee. Grüntee-Neulinge lassen sich am besten bei einem Fachhändler beraten und probieren unterschiedliche Geschmacksrichtungen aus, bis sie ihre(n) Favoriten gefunden haben.
Wie unterscheiden sich grüner und schwarzer Tee?
Grüner Tee ist eine Vorstufe vom schwarzen Tee – beide Sorten entstammen derselben Teepflanze (Camellia sinensis). Während grüner Tee nach dem Pflücken nur kurz erhitzt (z.B. gedämpft) und dann getrocknet wird, durchläuft Schwarztee noch den Prozess der Fermentation. Dabei werden die Teeblätter gerollt, ein Oxidationsprozess beginnt, der schwarzem Tee seine dunkle Farbe und sein spezielles Aroma gibt. Die sanfte Verarbeitung bewahrt beim grünen Tee die wichtigen Inhaltsstoffe und macht ihn besonders bekömmlich und auch gesünder, als seinen dunklen Verwandten.
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