Planetary Health Diet: Diese Ernährung rettet die Erde

Von Milena Schwindt
Aktualisiert am 30. Okt. 2024
Planetry Health Diet

Alarmierende Klimawerte, Zivilisationskrankheiten und Hungersnöte lassen auch die Wissenschaft nicht kalt. Forscher haben nun mit der Planetary Health Diet den optimalen Speiseplan vorgestellt, der gleichermaßen die Gesundheit des Menschen und unseres Planeten berücksichtigt.

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Kann unsere Ernährung nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die unseres Planeten positiv beeinflussen? Mit dieser Frage hat sich ein internationales Forscherteam auseinandergesetzt und die "Planetary Health Diet" entwickelt.

Was ist das Ziel der Planetary Health Diet?

Die Planetary Health Diet ist das Ergebnis einer groß angelegten Forschungsarbeit, deren Ergebnisse aktuell veröffentlicht wurden (1). Ein Team von Forscherinnen und Forschern aus 16 Ländern und aus den verschiedensten Bereichen von Politik über Agrarwissenschaft, Gesundheit bis hin zum Umweltschutz entwarf den optimalen Speiseplan, der nicht nur dazu beitragen soll Krankheiten wie Herzinfarkt und Diabetes vorzubeugen, sondern auch die Grenzen und Ressourcen unseres Planeten berücksichtigt. 

Die Planetry Health Diet soll laut Aussage des Forschungsgremiums auch im Jahr 2050 die Ernährung der Weltbevölkerung sicherstellen, denn diese wird laut Prognosen auf 10 Milliarden anwachsen. Der Bericht zeigt zudem auf, dass sich nicht nur die Ernährungsgewohnheiten verändern müssen, sondern auch die Landwirtschaft. Diese solle unter anderem nachhaltiger werden und auf fossile Brennstoffe verzichten, um den Verlust der Biodiversität zu stoppen. Auch die Verschwendung von Lebensmitteln müsse laut den Wissenschaftlern um 15 Prozent verringert werden. 

Was landet bei der Planetary Health Diet auf dem Teller?

"Was wir essen und wie wir es produzieren, entscheidet über die Gesundheit der Menschen und des Planeten. Und wir machen gerade einen ernsthaften Fehler", sagt Tim Lang, einer der Studienautoren von der University of London. Denn besonders der Verzehr von rotem Fleisch und Zucker müsse um die Hälfte reduziert werden. Der Gemüseanteil unserer Nahrung hingegen sollte gesteigert werden. Auch Obst, Nüsse und Hülsenfrüchte sollten in größeren Mengen verzehrt werden.

In Zahlen ausgedrückt sehen die täglichen Vorgaben der Planetary Health Diet folgendermaßen aus:

Gemüse 300 Gramm
Milchprodukte 250 Gramm
Vollkornprodukte, Reis, Mais 232 Gramm
Obst 200 Gramm
Hülsenfrüchte 75 Gramm
Nüsse 50 Gramm
Kartoffeln 50 Gramm
Ungesättigte Fette 40 Gramm
Zucker 31 Gramm
Geflügel 29 Gramm
Fisch 28 Gramm
Rotes Fleisch (Rind, Lamm, Schwein) 14 Gramm
Eier 13 Gramm
Gesättigte Fette 11,8 Gramm

Wie alltagstauglich ist die Planetary Health Diet?

Bei den von den Wissenschaftlern ermittelten Werten der perfekten Ernährung sollte man natürlich berücksichtigen, dass es sich um tägliche Durchschnittswerte handelt. Schließlich lässt sich aus 13 Gramm Ei keine sättigende Mahlzeit kochen. Doch die Angaben können hochgerechnet auf eine Woche als Orientierung für den wöchentlichen Speiseplan dienen – dann steht auch einmal die Woche einem Omelette nichts im Weg.

Dem Forschungsteam war bei der Planetary Health Diet vor allem die Umsetzbarkeit in möglichst allen Ländern und kulinarischen Kulturen ein Anliegen. "Es gibt nicht die eine Antwort, die eine Ernährung", erklärt Tim Lang. So sei es nicht sinnvoll, etwa die mediterrane Kost zu idealisieren oder jedem Menschen auf der Welt generell den Verzehr von Fisch zu empfehlen. Jessica Fanzo, eine der Studienautorinnen, erklärt, dass es vielmehr darum gehe, einen Referenz-Speiseplan zur Verfügung zu stellen, der für jede Ernährungsweise auf der ganzen Welt angepasst werden kann und soll.

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