Die richtige Trittfrequenz

Schnell oder langsam treten – was ist besser beim Radfahren?

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Schönes altes Damenrad in der Nahaufnahme

Unter Radlern gibt es sowohl das Lager der Schnell- als auch das der Langsamtreter. Beide sind natürlich davon überzeugt, dass ihr Fahrstil besser ist. Doch welche Variante ist wirklich ökonomischer und gesünder?

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Im Radsport war es lange das Duell Jan Ullrich gegen Lance Armstrong: Während Ullrich mehr "Wums" in die Pedale brachte, trat Lance Armstrong in schnellerer Frequenz und entwischte Ullrich bei Berg-Etappen der Tour de France gerne mal mit einem flinken Antritt.

Doch wie ist es auf dem gemütlichen Citybike oder Hollandrad: Ist hier auch schnelles Treten Trumpf? Denn langsamer und dafür in einem höheren Gang zu treten, sieht auf jeden Fall lässiger aus, als zu strampeln.

Achim Schmidt von der Deutschen Sporthochschule in Köln plädiert für eine hohe Trittfrequenz. „Wichtig ist beim Radfahren kontinuierlich zu treten statt sich ständig rollen zu lassen“, sagte Schmidt im Interview mit der Hamburger Morgenpost. Eine hohe Trittfrequenz in einem leichteren Gang habe nicht nur einen besseren Trainingseffekt, sondern schone außerdem die Gelenke.

Profi-Radfahrer sind oft in hoher Trittfrequenz bis zu 100 Umdrehungen pro Minute unterwegs, bei untrainierten Radfahrern hingegen sind es oft nur 50 Umdrehung. Das aber behindert nicht nur den optimalen Blutfluss im Bein, sondern belastet auch Sehnen und Gelenke mehr als nötig. Auch Hobbyradler sollten daher in einer Frequenz von mindestens 70 Umdrehungen pro Minute strampeln. Von der hohen Trittfrequenz wird auch das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflusst. 

Messen lässt sich die Trittfrequenz am einfachsten mit einem Fahrradcomputer, der über einen Kurbelsensor verfügt.

Das Fahrrad richtig einstellen

Um auf eine höhere Trittfrequenz zu kommen, darf der Sattel nicht zu hoch eingestellt sein. Erstens ist es nicht komfortabel, die Beine zu sehr strecken zu müssen, und zweitens belastet eine zu starke Streckung die Muskeln und Gelenke.

Die richtige Sattelhöhe können Sie ganz einfach ermitteln: Setzen Sie sich auf Ihr Fahrrad und stellen Sie die Ferse auf die untere senkrecht gestellte Tretkurbel. Der Sattel hat dann die richtige Höhe, wenn die Ferse mit durchgestecktem Bein gerade noch auf dem Pedal aufliegt.

Fahrradfahren macht fit und fröhlich

Egal, ob Sie Ihren Fahrstil nun anpassen oder weiterhin zu den Langsamtretern gehören wollen: Radfahren tut Ihrem Körper und Ihrem Geist gut. Schon eine Viertelstunde zur Arbeit zu radeln reicht aus, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.

Versuchen Sie auch jetzt, wenn die Tage kürzer werden, möglichst viel Rad zu fahren: denn das Tageslicht, das Ihr Körper während des Radelns aufnimmt, tut der Psyche gut und kann helfen, dem Winter-Blues zu entgehen.

 

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