Die sechs Prinzipien der gesunden Ernährung
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist für ihren Gesundheitswert berühmt. Doch besonders die spezielle TCM-Ernährungslehre ist äußerst komplex. Prof. Chen Ming von der TCM-Universität Beijing bringt Licht ins Dunkel und hat sie auf die wichtigsten Prinzipien reduziert. Heraus gekommen sind sechs alltagstaugliche Tipps für eine rundum gesunde Ernährung.
TCM-Tipp 1: Früh essen, abends fasten
Morgens zwischen sieben und neun Uhr ist der Magenmeridian am aktivsten. In der TCM gibt es eine Organuhr, die anzeigt, wann Herz, Leber oder Lunge am besten seine Funktion erfüllen. Das gilt jeweils für zwei Stunden. Nach dem Magen laufen zwischen neun und elf Uhr die Milz und die Bauchspeicheldrüse auf Hochtouren. Ideal also für ein deftiges Frühstück. Es kann auch gern etwas Gekochtes sein. Getreide, Gemüse, kräftig gewürzt und sogar Fetthaltiges – alles ist erlaubt. Mittags gibt es dann nur noch etwas Leichtes. Wer abends noch etwas essen möchte: je früher desto besser und möglichst nicht mehr nach 19 Uhr. Sonst wird der Schlaf gestört. Fazit: Alles, was man vor zwölf isst, kann der Körper leicht verarbeiten.
TCM-Tipp 2: Nicht über den Sättigungspunkt essen
Sogar ganz im Gegenteil. Gesund ist es, nur etwa 80 Prozent einer kompletten Mahlzeit zu sich zu nehmen. Das heißt, aufhören bevor der Magen gefüllt ist. Auf keinen Fall sollte man sich danach pappsatt fühlen. Und Hungergefühle am Tag sind willkommen. Fazit: Wenig essen erhält die Gesundheit.
TCM-Tipp 3: Warme Speisen sind schonender
Wer nicht gerade ein hitziger Typ ist, sollte warmes Essen bevorzugen. Zu heiß dürfen die Speisen aber auch nicht sein, denn das reizt die Speiseröhre. Das gilt auch für Getränke. Chinesen bevorzugen übrigens neben Tee einfach warmes Wasser als Hauptgetränk. Vor allem im Winter sind kalte Gerichte tabu. Fazit: Lieber ein warmes Süppchen als kalte Snacks.
TCM-Tipp 4: Ordentlich kauen
Bloß keine Eile, gesunde Ernährung hat viel mit Achtsamkeit zu tun. Man sollte auch nicht die Happen schlecht gelaunt in sich hineinschaufeln, sondern die Mahlzeit würdigen. Dabei hilft es, sehr bewusst zu kauen. Auch Ablenkungen sollte man vermeiden. Geselligkeit ist allerdings erwünscht. Fazit: Besser nicht alles hin sich hineinschlingen.
TCM-Tipp 5: Salz- und fettarme Gerichte bevorzugen
Je natürlicher die Zubereitung desto besser. Der Eigengeschmack der Nahrungsmittel soll herauskommen. Auch in China wird immer mehr Öl zum Kochen verwendet. Und auch dort steigt das Risiko für Bluthochdruck und Übergewicht. Die Empfehlung lautet daher: Zurückhaltung bei diesen Zusatzstoffen. Fazit: Sparsame Verwendung von Salz und Fett sorgt für ein langes Leben.
TCM-Tipp 6: Auf gute Verdaulichkeit achten
Ideal sind frisch zubereitete Gerichte aus Getreide und Gemüse, die nicht zu stark gebraten sind. Ebenfalls sehr gut: Suppen. Rohkost und viele Obstsorten gelten nicht als gut verträglich. Und natürlich sind fettige und ölige Speisen, vor allem alles Frittierte schlecht für die Verdauung. Besonders gilt dieser Rat für ältere Menschen. Fazit: Das könnte auch unser Hausarzt empfehlen. Achten Sie auf Bekömmliches.
TCM-Ernährung: Das sollte man noch wissen
Generell sollten Fleisch und auch Milchprodukte nur sehr selten gegessen werden. Das wichtigste Nahrungsmittel ist gekochtes Getreide. Auch Regionalität spielt eine Rolle: eine ausgewogene heimische Kost gilt als Garant für eine harmonische Ernährung, um für die Anstrengungen im Leben gewappnet zu sein.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden Erkrankungen nach einer eingehenden Diagnose auch mit einer Ernährungsumstellung geheilt. Dabei werden der individuelle Typus und das Gleichgewichtsprinzip von Ying und Yang berücksichtigt.
- Antworten
- Melden
- Antworten
- Melden