Wunderstoff Resveratrol

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018

November 2006 - Harvard Medical School

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Ein Forscherteam um David Sinclair von der Harvard Medical School, Massachusetts hat den Stoff Resveratrol als entscheidend für ein längeres Leben identifiziert. Die Wissenschaftler verglichen den Stoffwechsel und die Lebenserwartung von drei verschiedenen Gruppen von Mäusen. Die erste Gruppe erhielt normale Kost, die beiden anderen wurden mit fettreicher Nahrung gemästet. Allerdings erhielt die dritte Gruppe zusätzlich eine hohe Dosis Resveratrol. Der Stoff gehört zu den Polyphenolen, die in vielen Pflanzen vorkommen und als Antioxidantien der Gesundheit förderlich sind. Reichlich enthalten ist Resveratrol in den Schalen roter Weintrauben. Es stellte sich heraus, dass fette Mäuse mit Resveratrol wesentlich besser lebten als ohne. Ihre Lebenserwartung lag 15 Prozent über der der Mäuse, die dick waren und kein Resveratrol bekamen. Sie glich damit fast derjenigen der Mäuse, die mit normaler Kost ernährt wurden. Es scheint, als ob Resveratrol die negativen Folgen der Überernährung für den Körper ausgleichen kann. Die Tiere waren aktiver, ihr Stoffwechsel intakter. Das galt zum Beispiel für die Leber und den Energiehaushalt. Altersforscher hoffen nun auf günstige Effekte im Kampf gegen Krebs, Herzleiden, Zuckerkrankheit und Alzheimer.

Resveratrol aktiviert im Körper bestimmte Enzyme, Sirtuine genannt. Diese reagieren normalerweise auf biologischen Stress, machen die Erbsubstanz stabiler, steigern die Energieverwertung und verlängern das Überleben. Ihre Wirkung gleicht der einer Niedrigkalorien-Ernährung. Von der ist bekannt, dass sie die Lebensspanne vieler Tiere (und vielleicht auch die des Menschen) vergrößert.

Resveratrolpillen kann man bereits über das Internet beziehen. Aber am Menschen wurde Resveratrol noch nicht getestet, also Vorsicht. Um die den Mäusen entsprechende Dosis Resveratrol zu erreichen, müsste man täglich gleiche mehrere Kisten Rotwein leeren. Und das ist eher nicht zu empfehlen. Mehr: Harvard Medical School

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