Attraktive Menschen sind seltener krank
Sie sind so gut wie nie krank, und Ihr letzter Arztbesuch liegt gefühlte Lichtjahre zurück? Dann sage ich an dieser Stelle: Gratulation! Ihr Gesundheitszustand spricht nicht nur für ein hervorragendes Immunsystem, sondern einer Studie der University of Cincinnati zufolge auch dafür, dass Sie zu den besonders attraktiven Menschen in unserer Gesellschaft zählen...
Im Rahmen ihrer Untersuchung haben die US-Forscher das Aussehen von rund 15.000 Frauen und Männern in einen Zusammenhang mit deren Wohlbefinden und Gesundheitszustand gesetzt. Zu diesem Zweck wurde zunächst die Attraktivität der Probanden bewertet und anschließend mit medizinischen Daten sowie Antworten aus einem Fragebogen und persönlichen Interviews abgeglichen.
Das Ergebnis: Als hübsch und anziehend eingestufte Personen äußerten sich insgesamt deutlich positiver über ihren Gesundheitszustand und waren auch seltener krankgeschrieben als ihre weniger attraktiven Mitprobanden. Erkrankungen wie Diabetes, Asthma, Bluthochdruck und auch Depressionen traten bei ihnen nur in ganz wenigen Fällen auf, sodass die Wissenschaftler ihre eigenen Schlüsse aus dieser Erkenntnis zogen. Die Attraktivität eines Menschen, so ihre Vermutung, sei ein Marker für gute Gene. Darüber hinaus würden schöne Menschen häufig als glücklicher, erfolgreicher und beliebter wahrgenommen, was sich ebenfalls positiv auf ihr Wohlbefinden und damit auch ihre Gesundheit auswirken könne.
Dass der Zusammenhang zwischen Attraktivität und Gesundheitszustand allerdings nicht immer einwandfrei herzustellen ist, zeigt ein Blick nach Hollywood: Schauspielerin Halle Berry beispielsweise, 2008 von der US-Zeitschrift „Esquire“ immerhin zur schönsten Frau der Welt ernannt, leidet unter Typ-1-Diabetes, einer Stoffwechselerkrankung, bei der das körpereigene Abwehrsystem diejenigen Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört, die für die Produktion von Insulin zuständig sind. Gute Gene? Fehlanzeige! Und auch die scheinbar nicht alternde Sharon Stone kämpft mit einer Krankheit: Die 56-Jährige leidet – trotz attraktiver Erscheinung – unter Asthma.
Sie sehen: Schönheit allein ist längst nicht immer ein Beweis für gute Gene. Und Gesundheit vice versa auch nicht für Attraktivität. Nehmen wir die Studie aus Cincinnati also lieber nicht allzu ernst und betrachten wir sie als das, was sie ist: kurios, aber unterhaltsam.
Einen Auszug aus der Untersuchung gibt es hier.
Janina Darm
- Antworten
- Melden