Sind Zwischenmahlzeiten Dickmacher?
Sollte etwa der "kleine Hunger zwischendurch" der wahre Grund für ausgebeulte Taillen und klemmende Gürtel sein? Einige Ernährungswissenschaftler glauben das und empfehlen, nur dreimal am Tag zu essen, weil der Insulinspiegel bei häufigeren Mahlzeiten insgesamt stärker ansteigen würde und so zu Übergewicht führe.
Andere Experten halten zwei zusätzliche Zwischenmahlzeiten für ebenso gesund und glauben nicht an die Insulin-Hypothese. Was stimmt denn nun? Diese Frage hat sich auch eine Forschergruppe aus Schweden (Göteborg) und England (Cambridge) gestellt und über ein Jahr lang beobachtet, ob es mit oder ohne Zwischenmahlzeiten einfacher ist, ein festgelegtes Kalorienbudget einzuhalten.
Eine Gruppe ihrer Testpersonen musste sich mit drei Mahlzeiten täglich begnügen, die andere bekam drei Mahlzeiten plus drei Snacks, beide wurden ausführlich beraten und betreut. Das Ergebnis: Im Lauf des Jahres stieg die Snackrate der Gruppe mit dem Snackverbot an, und die Gruppe mit der Erlaubnis zum Snacken aß weniger zwischendurch. Am Ende hatten sich beide angenähert – und auch noch etwa gleich viel abgenommen.
Große Unterschiede im Stoffwechsel konnten die Wissenschaftler nicht finden. Das Ergebnis bestätigt den Standpunkt der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Auch sie kennt bisher keine Untersuchungen, die eindeutig belegen, dass derjenige, der weniger häufig isst, schlanker bleibt. Wahrscheinlich haben unterschiedliche Stoffwechseltypen ganz einfach unterschiedliche Bedürfnisse. Der eine braucht eine Zwischenmahlzeit, um ein Leistungstief auszugleichen, der andere nicht. Also: Ob Zwischenmahlzeit oder nicht, man muss die Kalorien im Griff halten.
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